Abenteuer Astronomie eingestellt

  • Hallo zusammen, hallo Ronald,


    auch das noch, nun wirklich....
    Wie schade es doch ist, dass sich Abenteuer Astronomie nicht mehr halten kann. Ich wollte es nach dem vorherigen Interstellarum Debakel kaum mehr glauben, dass sich das Format berappeln wird, hatte es aber immer gehofft. Als jahrelanger Interstellarum, sowie Abenteuer Astronomie Leser, trifft es mich sehr, nun nicht mehr die neueste Ausgabe händisch zu genießen. Das www in allen Ehren, aber das haptische Vergnügen einer analogen Zeitschrift zum Stöbern in den Händen zu halten und dabei einfach mal schnell vor und zurück blättern zu können (ohne Wartezeit etc) ist schon was besonderes. Ich finde es wirklich sehr schade Ronald und ich wünsche euch allen von Herzen alles Gute. Wenigstens werden eure Bücher weiter bestehen....


    Besten Gruß und ans ganze Team einen herzlichen Dank für viele wunderbare Ausgaben, Sven

  • Auch bin betroffen in doppelter Hinsicht. Es gibt nun kein Astro Amateur Printmedium mehr was zeigt das es auf dem Markt nur noch die ganz großen mit Finanzkräftigen Werbepartnern geben wird. Ich lese auch noch die Sterne und Weltraum. Diese Zeitschrift war ganz früher auch mal der Amateurastronomie offen. Inzwischen ist es eher eine Kosmologiefachzeitschrift und eigentlich für den Amateur weniger interessant. Könnte man nicht wieder verstärkt in dieser Zeitschrift eine "Amateurecke" einrichten, so als kleines Trostpflaster für den Verlust der Abenteuer Astronomie? Wäre mein Weihnachtswunsch.
    Ich bedanke mich recht herzlich bei allen Mitarbeitern für ihre sehr gute Arbeit im Dienste der Amateur Astronomie und hoffe auf ein ganz kleines Comeback. Mit traurigen Gruß, Reiner

  • (==>) Tommy Nawratil:


    ich glaube nicht, dass Ronald in seiner Begründung auf Abenteuer-Astronomie.de den Händlern direkt einen Vorwurf macht. Vielmehr ist der allgemeine Anzeigenrückgang in der Branche die Begründung. Wenn in die Struktur des Verlages und der Kalkulation der Zeitschrift die Händleranzeigen ein wesentlicher Bestandteil gewesen sind, verträgt das System nur einen Rückgang bis zu einem bestimmten Grad. Der Verlag wurde ja mit einem recht großen und professionellen Mitarbeiterstamm geführt und hat auch viele kostenfreie und für alle zugänglichen Angebote geboten (Newsletter, Website). Das alles will finanziert werden. Wenn Du als Mitarbeiter eines Händlers die Anzeigen als zu teuer empfunden hast und die Resonanz der Leser als zu gering, wird Euch keiner einen Vorwurf machen. Dann stimmt das Angebot für Euch eben nicht. Der Erfolg einer Anzeige hängt aber auch nicht nur vom Magazin, sondern auch von der Gestaltung, der Größe, der Form der Ansprache und des Angebots sowie von der Schaltfrequenz ab. Nur dem Magazin die Schuld am Misserfolg von Anzeigen zu geben ist zu einfach. Auf Seiten des Verlags hätte man sich sicher auch Gedanken über eine marktgerechte Anzeigen-Preistruktur machen müssen.


    Für mich ist es schon unverständlich, dass der Werbekanal Printmagazin von den Herstellern und Händlern immer weniger genutzt wird. In kaum einer Branche erreicht man die Zielgruppe so direkt und ohne Streuverluste. Wir haben auch das erste Jahr mit unserem Projekt auf La Palma in Abenteuer Astronomie Anzeigen geschaltet und dadurch innerhalb kürzester Zeit einen sehr hohen Bekanntheitsgrad in der deutschsprachigen Szene erhalten. In keinem anderen Medium wären Anzeigen so erfolgreich gewesen.


    In digitalen Medien, in denen die Händler aus dem deutschsprachigen Raum ja sehr aktiv sind, hat man einen riesigen Streuverlust und keinen direkten Zugriff auf Zielgruppe. Das digitale Angebot für die Amateurastronomie ist groß, jedoch nicht von Qualität geprägt. Der Oculum-Verlag hat seit 20 Jahren versucht, qualifiziertes Wissen den Lesern zugänglich zu machen. Genau das findet man – mit sehr wenigen Ausnahmen – in den sozialen Medien nicht und im gesamten Internet kaum – und so strukturiert, wie in einem Magazin nirgends. Vielmehr wird man dort mit hausgebackenen und subjektiven Meinungen überschwemmt, die mit seriöser Berichterstattung, mit objektiven Tests und wissenschaftlich/technischen Hintergrundinformationen nichts gemeinsam haben.


    Insofern beschleicht mich der Verdacht, dass wohl kaum ein Händler, der nicht mehr in Abenteuer Astronomie und Sterne und Weltraum geschaltet hat und schaltet und ausschließlich die digitale Welt als den Heilsbringer sieht, sich wirklich Gedanken über eine sinnvolle und erfolgreiche Mediaplanung und Anzeigenkampagne gemacht hat.


    CS, Kai

  • Hallo zusammmen,



    irgendwie habe ich ein Deja Vu und will nun auch einmal meinen Senf dazu geben.


    Die ganzen Argumente sowie Pro/Contras bzgl. Abenteuer Astronomie/Interstellarum gab es auch vor/während und nach der Crowdfunding Aktion.
    Die einen finden es wieder mal "Schade" die anderen berichten "hab eh nur a bisserl was gelesen", macht also nichts wenn es nicht mehr da ist.

    Fakt ist: es gibt nun NIX mehr vergleichbares. Und ich bedauer dieses NIX sehr. Ich vergleiche das irgendwie mit den Star Trek Serien. Jede Serie hat ihre Fan Gemeinde. Jede Serie hat ihre Höhen und Tiefen. Star Trek Enterprise mit Captain Archer wurde in den USA "tot-diskutiert" mit dem Ergebnis: nach Staffel 4 war Schluss es gab lange Zeit NIX mehr im Star Trek Serien-Universum.
    Ob der Vergleich hinkt oder nicht ist eigentlich egal, aber die Botschaft dahinter trifft aus meiner persönlichen Sicht für den Verlust der Zeitschrift zu. Den nun ist das NIX Realität.


    Und ob alles nur noch "Online" im "Netz" DIE Lösung ist wage ich zu bezweifeln.
    Ich denke da geht es vielen wie mir: stundenlanges Suchen/Lesen und dennoch nicht die Gewissheit zu haben, ob das was dort geschrieben ist, nicht auch "irgendwie" durch "irgendwas" beeinflusst wurde. Ich war wenigstens froh, dass überhaupt etwas über Okulare, Montierungen, Instrumente etc. in einer Zeitschrift für Astronomie geschrieben wurde. Das gibt es nun leider nicht mehr so.
    Und das ist es für mich was letzten Endes sehr traurig ist.

    Egal wie man dazu stehen mag, mir war ein "bisserl was" zum lesen für die praktische Astronomie lieber, als nun gar nichts mehr derartige auf dem Markt zu bekommen.
    Ich denke es geht mir da wie vielen unter Euch: ich habe immer mal wieder alte Hefte zu bestimmten Artikeln hervorgeholt, da sich im Laufe der Zeit die Interessen in unserem Hobby hin und wieder ändern. Und dann die Möglichkeit auf einen Artikel, welcher mir vielleicht beim Erscheinen des Heftes erst einmal "nichts gebracht" hat, war im Nachhinein dann doch auch hilfreich.
    Mir ging es bei der Suche nach einer Reisemontierung, H-Alpha Teleskop, diversen Optiken so. Und da war ich dann echt happy einen Artikel dazu in einer der Ausgaben zu haben und nachlesen zu können.


    Daher kann ich nur sagen: der Verlust dieser Zeitschrift macht mich traurig.
    Dass es sogar den OCULUM Verlag mit seinen Publikationen trifft und ich auch noch auf tolle Bücher verzichten muss, schmerzt mich noch mehr.


    Ich danke dem ganzen Team von Abenteuer Astronomie für alle Hefte, Bücher und den Internet-Auftritt sowie den Newsletter.
    Für mich waren die Hefte immer der zusätzliche Impulse mich meinem Hobby zu widmen, da ich beim lesen immer wieder den Drang nach Taten verspürt habe.
    Und dieses Gefühl, das hat mich immer wieder glücklich gemacht und ich war gespannt auf die nächste Ausgabe von Abenteuer Astronomie.
    Ich danke Herrn Stoyan für all sein Engagement die ganze Zeit über. Dass er sich den Stress über Crowdfunding angetan hat um sein "Abenteuer" am Leben zu halten.
    Vielen Dank dafür.


    CS
    Swen Filipp

  • Für mich persönlich ein bedauerlicher Verlust, ich habe die Ausgaben immer sehr gerne gelesen, vor allem, weil ich trotz allem und wann immer möglich gedrucktes Papier irgendwelchen Internetseiten und Blogs bevorzuge.


    Betreffend deutschprachigen Zeitschriften, es gibt noch das Magazin "Orion", die Verbandszeitschrift der SAG (Schweizerische Astronomische Gesellschaft). Die Zeitschrift ist zwar nicht so umfangreich wie "Abenteuer Astronomie" oder ähnliches, enthält aber trotzdem eine kleine aber feine Auswahl an interessanten Artikeln. Inwiefern die Zeitschrift auch in Deutschland bezogen werden kann weiss ich jedoch nicht, für alle Schweizer aber durchaus zu empfehlen, sofern noch nicht bekannt (und dann direkt auch Mitglied bei der SAG werden ;) ).

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