Hubble 12nm oder h-alpha 5nm?

  • Hallo Zusammen,


    vielleicht habt ihr einen oder mehrere Tipps für mich:


    Ich möchte demnächst mit der DeepSky-Fotografie starten.
    Ein mostorisiertes Filterrad besitze ich, der bestellte 80mm-Refraktor f5 sollte nächste Woche bei mir eintrudeln.


    Ich möchte nicht nur RGB (Filtersatz vorhanden), sondern auch h-alpha und möglichst auch OIII für Bicolor-Aufnahmen oder gar die komplette Hubble-Palette machen.


    Wenn ich meine ASI 178MM + Filter nutzen möchte, so stellen sich mir folgende Fragen bezüglich der Anschaffung von Schmalband-Filtern:


    1) h-alpha, OIII und SII in 12nm als Satz für gute 420€ anschaffen?
    2a) vorterst nur h-alpha mit 5nm für gute 520€ (habe ich als Tipp bekommen)?
    2b) welchen OIII (nm?) für Bicolor später dazu kaufen?
    2c) um welchen Faktor erhöht sich die Belichtungszeit 5nm vs.12nm?
    3) kann jemand bestätigen, dass die Schamlband-Filter von Baader und Astronomik möglicherweise Reflexionen (im Bild?) verursachen, während der Astrodon das nicht macht?


    Vielleicht könnt ihr ja einiges dazu sagen - ich wäre euch wirklich sehr dankbar!


    Herzliche Grüße
    Mario

  • Hallo Mario,


    vielleicht hilft dir meine Erfahrung ja weiter.
    Ich habe eine SBIG ST2000XM CCD Kamera und nutze die bei F/4 an einer Lichtenknecker Flatfieldkamera mit 760mm Brennweite.
    Verbaut ist ein Astronomik 2C LRGB Filtersatz und Astronomik Profi Filter ohne Angabe der Halbwertsbreite.
    Die RGB Filter erzeugen leichte Halos, der Ha Filter ebenfalls. Mag auch an meinem Setup liegen.
    Ein neuer Ha Filter von Astronomik mit 6nm Halbwertsbreite und der hohen Güteklasse (Transmission) funktioniert sehr gut.
    Den kann ich unbedingt empfehlen.
    Zur Planetenfilmerei nehme ich ebenfalls Astronomik Filter, allerdings bei f/20 und f/12. Da gibt es keine Probleme bei RGB.
    Bei deinen f/5 kann das auch schon entspannter zugehen.

  • Hallo Achim,


    vielen Dank für deine Infos - das hilft bestimmt weiter!


    Was mir noch unklar ist:


    Auf der Astronoik-Seite ist mir aber einiges unklar:


    Zum 6nm ha-Filter steht da: <i>"Sollen H-alpha Aufnahmen mit OIII und SII kombiniert werden, so empfiehlt sich der Einsatz eines H-alpha 12nm Filters, um identische Halbwertsbreiten zu erreichen."
    Wie ist das denn gemeint?</i>


    Und:
    <i>"6nm Filter gibt es in den Kategorien ,B’, ,A’ und ,A+’. Diese Kategorien unterscheiden sich wie folgt in der Transmission: ,B’: 80%-85%, ,A’: &gt;85% &lt; 90%, ,A+’: &gt; 90%."</i>
    Welcher Filter jetzt welche Transmission hat, ist mir unersichtlich. Bei den Diagrammen zu den Transmissionen gehen alle von mir gesicheteten Filter an die 97% ran.


    Kann da jemand Licht ins Dunkle bringen?


    Herzliche Grüße
    Mario

  • Hallo Mario,


    das ist ein Testbild mit dem Astronomik 6nm Ha A+ Qualität. 13x30 Min.
    Bild ist hier fast unbearbeitet. Nur Darks, & Flats eingearbeitet und in Pixinside mit Histogramm etwas aufgezogen.

  • Hallo Achim,


    WOW! Das ist wirklich überzeugend!
    Viele Strukturen und tolle Auflösung!


    Ich denke auch, dass die Tendenz zu Ha 6nm A+ geht.


    Übrigens auch eine sehr beeindruckende Aufnahme von M106 von dir. Was für eine Tiefe!
    Da kriege ich echt Lust auf meine ersten DeepSky-Sessions!


    Vielen Dank für deine Mühe!


    Herzliche Grüße
    Mario

  • Hallo nochmal Achim,


    dein Lichtenknecker ist wirklich ein sehr interessantes Teleskop.
    Darf man fragen, wie du dazu gekommen bist und weiß du vielleicht, wie viele von deinem F/4 760mm Brennweite so im Umlauf sind?
    Könntest du vielleicht noch etwas zur Gewichtsangabe machen?


    Kann mir sehr gut vorstellen, dass damit DeepSky fotografisch wirklich eine Menge Spaß macht.
    Gibt es Vorteile zu einem Astrographen?


    Viele Grüße
    Mario

  • Hallo Mario,


    zu bedenken wäre aber ob du mit einer ASI 178MM überhaupt so lange belichten kannst, das überhaupt was auf dem Chip kommt.
    Ich habe nur eine alte ASI 120MM und da gehen nur einige Sekunden Belichtungszeit. Ich denke da brauchst du zumindest eine moderne gekühlte SW CMOS Kamera.


    Mein Testbild ist übrigens ein Ausschnitt, da ich nach dem Medianflip nicht den gleichen Bildausschnitt gefunden habe. War wohl zu müde :-(. Aufnahme war am letzten Samstag bei hellem Mondschein und üblen Wind.

  • Hallo Heiko,


    vielen Dank für deine Antwort! Sieht doch echt KLASSE aus!!
    Die Belichtungszeit ist auch noch überschaubar.


    Eine Frage:
    Warum hast du noch Aufnahmen mit dem UV-IR-Cut angefertigt?
    Um kleinere Sterne zu erhalten?


    Herzliche Grüße
    Mario

  • Hallo Mario,


    das war ein Versuch den Sternen etwas natürlichere Farben zu geben und RGB mit H-alpha zu kombinieren (für die RGB-Aufnahmen hatte ich die 178MC genommen). Wie gesagt, ich bin da noch am Ausprobieren. Den UV/IR-Filter hatte ich eingesetzt, da ich nicht weiß, wie gut das TS72/432 in UV und IR korrigiert ist und was die 178MC vor allem an UV noch durchlässt - also ja, wegen kleinerer Sterne.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Mario,
    deine ASI Kamera scheint ja durchaus geeignet. Also einfach mal probieren und das beste rausholen.
    Deine Frage zur Lichtenknecker Flatfield. Also sowas wollte ich schon immer mal ausprobieren :-).
    Als in den Foren eine angeboten wurde hab ich Sie einfach gekauft, zerlegt, gereinigt und wieder sinnig zusammengebaut.
    Meine Version hat einen Invar Käfig und ist dadurch recht Temperatur stabil.
    Wiegt um die 20kg mit Kamera und allem Zubehör und steht bei mir fest in einer Sternwarte.
    Justage ist nicht trivial bei F/4. Aber das ist denke ich mal bei allen schnellen Systemen so.
    Leuchtet dabei knapp mit Einschränkungen Vollformat aus.
    Ein schneller 10" Fotonewton mit Korrektor und gutem Auszug ist natürlich heute eigentlich die bessere und leichtere Lösung.

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