Rükl Mondatlas oder lieber Reiseatlas Mond?

  • Da ich mich etwas näher mit der Mondbeobachtung befassen möchte und der Moonscout mir nun doch etwas zu grob gestrickt ist, suche ich nun ein detailreichere Alternative. Ins Auge gefasst habe ich dabei den "Rükl", wobei ich dann nicht weiß ob besser die Originalausgabe oder die Neuauflage oder lieber den Reiseatlas Mond aus dem Occulumverlag. Oder ergänzen sich beide so sehr, das beide angeschafft werden sollten?
    Wenn ja, welchen würdet ihr zuerst empfehlen?
    Oder gibt es noch Empfehlungen die ich übersehen habe?


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Ich hab alle drei (Rückl, Moonscout und Reiseatlas Mond) und verwende am liebsten den Reiseatlas aus dem Occulumverlag, weil ich mir da am leichtesten tue, die Objekte auf der Mondoberfläche zu finden oder zu indentifizieren.
    Selten den Moonscout nur für die ganz schnelle Orientierung zwischendrin.

  • Hallo Horst,


    ich habe auch alle drei Bücher (Rükl, Moonscout und Reiseatlas) und während Anfangs meist der Scout zum Einsatz kam, ist es mittlerweile praktisch immer der Reiseatlas.


    Der Rükl ist halt gezeichnet, der Reiseatlas fotografisch.
    In der Auflösung gibt es wenig Unterschied - der Rükl zeigt aber auch sehr flache Strukturen die auf den Fotos im Reiseatlas nicht zu erkennen sind. Diese sind bei der Beobachtung aber auch so gut wie immer unsichtbar.


    Der große Vorteil des Reiseatlas liegt in der Qualität des beschichteten Papiers und der Spiralbindung, die im Außeneinsatz wirklich Gold wert sind!
    Außerdem fällt es mir persönlich leichter, feine Strukturen von den Fotos als von den gezeichneten Abbildungen zuzuordnen.


    So oder so hat jeder seine Vorlieben und wenn du in der Bildersuche bei Google den Titel der Bücher eingibst, bekommst du recht gute Einblicke ins Buch (auch alter und neure Rükl im Vergleich - der Unterschied ist nur beim alten eine gelbliche Darstellung, beim neuen eine bläuliche).


    Oder schau mal hier, da sind beide vorgestellt:
    http://www.svenwienstein.de/HTML/der_rukl_mondatlas.html
    http://www.svenwienstein.de/HTML/der_reiseatlas_mond.html


    Grüße, Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo Horst,


    ich habe, mehr aus Liebhaberei, sowohl den klassischen Rükl als auch die Neuauflage. Letztere ist auf weitaus besserem Papier gedruckt, ansonsten geben sie sich wenig. Beide zusammen braucht man nicht wirklich, nimm die Neue.


    Wichtige Alternative, wenn's auch Software sein darf: der "Virtual Moon Atlas". Sehr detaillierte Fotos aus dem Orbit - aber ein fetter Download: https://www.ap-i.net/avl/en/start


    Last but not least, für den absoluten Mondfreak (aber, da auch fotographisch erstellt, in direkter Konkurrenz zum VMA): "Craters of the Near Side Moon", von John Moore.


    Gruß,
    Werner

  • Nachtrag: als Beispiel, was VMA so hergibt, hier mal folgendes Bild des Plato. Diesen Bildausschnitt hat das Programm für die aktuelle Libration so ausgerechnet. Wenn man will kann man den Mond auch frei drehen...


    Zum Vergleich: Im Rükl sind 5 Krater im Plato zu sehen. Andererseits: im Rükl sieht man auch nur, was man auch wirklich sehen kann, mit viel Erfahrung und gutem Gerät. Hat auch Vorteile.


    P.S.: Ohen die brutale Kompression der Forensoftware sieht's noch besser aus.

  • Hallo Horst
    es kommt auch darauf an, wofür du den Mondatlas verwenden willst. Zum Suchen, Vergleichen und Anschauen sind der Reiseatlas, der Moonscout usw. gut geeignet.
    Aber: Der Ruekl hat als einziger ein sehr detailliertes Koordinatensystem eingezeichnet!
    Ich habe seit 1978 über 260 Mondberghoehen und Kratertiefen gemessen und gerechnet. Dafür sind genaue sel. Koordinaten nötig, die nur der Ruekl geliefert hat!
    Man muss sich also entscheiden. Will man Geniessen und Staunen oder will man etwas weitergehendes damit anfangen.
    Mein Hauptatlas ist der Ruekl, die anderen dienen, so beeindruckend sie auch sind, der Ergänzung.
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Priorität hat einfach Geniessen und Staunen, daher werde ich mir zunächst den Reiseatlas holen. Aber der Rükl als Standardwerk interessiert mich schon.


    Habe mit meiner Frau gesprochen, den besorgt sie mir als Weihnachtsgeschenk.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Horst, + Mario,


    die flacheren Strukturen die der Ruekl gegen über dem Reiseatlas Mond zeigt, sind nur gut mit einem Variablen - Pollarisations - Filter zu finden und zwar am Besten mit einem 2" Pol- Filter im 2"/1,25" Adapter und einem 1,25" Pol. Filter im Okular.
    Nur so kann man die nötige Helligkeit ( ohne dauernde Okularentnahme ) so einstellen, das man die feinen Kontrastunterschiede wahrnehmen kann, die sonst fürs Auge überstrahlt werden!



    Die vielen Details der VMA - Fotos, aber auch noch nicht mal oft unter 16"- 18" Öffnung so findet!


    Der Ruekl ist da klar der Favorit, zeigt Er die nötige Zusatzinfos zu den Bildern für gutes Arbeiten am Teleskop!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Die Filterkombination habe ich bereits und weiß sie bei der Mondbeobachtung auch schon sehr zu schätzen.
    Den Reisetlas besorg ich sofort, den Rükl lass ich mir schenken. Haben wohl beide ihre Berechtigung und Stärken. Ich bin mal sehr gespannt....



    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo zusammen,


    der Mondatlas von Antonin Rükl ist für mich nach wie vor das unangefochtene Meisterwerk und Pflichtanschaffung für jeden Mondbeobachter!
    Der große Vorteil für mich bei diesem Atlas im Vergleich zu allen fotografischen Aufnahmen ist, dass der gezeichnete Rükl-Atlas <b>phasenunabhängig</b> ist und gleichzeitig die komplette Mondvorderseite in gleichmäßiger und damit vergleichbarer Darstellungsqualität abbildet. Bei Aufnahmen hat man immer das Problem, dass die sichtbaren Details extrem stark von der aktuellen Phase beeinflusst werden und natürlich nur selten der Phase während der Beobachtung entsprechen. Im Rükl-Atlas ist die Mondoberfläche qualitativ immer gleich und in maximal sichtbarem Detailgrad dargestellt - zumindest mit Amateurgeräten wird man auch nicht mehr als die im Atlas abgebildeten, kleinsten Details erkennen.


    Außerdem ist die Handhabung des Rükls dank der Übersichtskarte und der konsequent durchgeführten, gleichbleibenden Seitengestaltung sehr einfach und man kommt sehr schnell dahin, wo man hin will.


    Viele Grüße,
    Peter

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