Peter Stättmayer gestorben

  • Leider muss ich bekanntgeben, dass Peter Stättmayer gestorben ist. Peter war als langjähriger Leiter der Volkssternwarte München eine der zentralen Persönlichkeiten in der Amateurastronomie. Seine ruhige und kompetente Art wird uns fehlen.
    Als er vor drei Jahren (mit 70) den Posten des Leiters der Bayerischen Volkssternwarte München aufgab und in Rente ging, hat er mir gesagt dass das eigentlich schade sei. Er habe es jetzt geschafft, dass seine Frau akzeptiert, dass er die VSW meint, wenn er sagt, er gehe jetzt nach Hause.
    Von der Ausbildung her Elektrotechnikingenieur wird er den "Jungspunden" von damals auch immer in Erinnerung bleiben für seine "Testbelichtungen". Da hatte man endlich mal ein brauchbares Foto geschossen, und dann kramte Peter mit den Worten "von dem Objekt habe ich auch mal eine Testbelichtung gemacht" ein phänomenales Bild aus dem Rechner, das er mit seinem 16" SC oder einer seiner Lichtenknecker-Flatfieldkameras gemacht hatte. Und dann war klar, dass man noch viel lernen musste.
    Clear skies
    Tassilo

  • Ich hatte die traurige Nachricht schon auf Wikipedia gesehen.


    Zwei Erlebnisse verbinde ich mit Peter Stättmeyer: Einmal lernte ich ihn in den frühen 1980ern bei einem Besuch der Sternwarte in München kennen. Er wuselte da in seinem üblichen Stil herum. Sie hatten gerade einen Fernrohrspiegel bekommen, und da mussten sie den gleich an der Messerschneide testen. Das hatte ich noch nie vorher gesehen. Das zweite Ereignis war eine Begegnung mit einem Sternfreund auf Teneriffa 1986. Wir standen in der Gegend der Seilbahnstation und fotografierten Komet Halley. Nähert sich ein Auto, schaltet bei Annäherung vorbildlich auf Standlicht um. Heraus kommt eine grauer Schattenriss, der sich uns erst auf Englisch, dann auf Deutsch mit unverkennbar bayerischem Tonfall anspricht. "Wir kommen aus Hamburg". "Das habe ich mir gedacht". "Du kommst sicher aus Bayern". "Ja, aus München". "In München, da kennen wir den Peter Stättmeyer." "Ja mei, das bin doch i..:".


    Großartige Persönlichkeit, großartiger Amateurastronom.


    Hartwig

  • Das ist traurig. Ich habe ihn zwar nicht persoenlich gekannt, aber er war eine Ikone, dessen Name man sehr haeufig unter spektakulaeren Astrofotos oder einsichtsreichen Artikeln fand.

  • Als langjähriges Mitglied und Mitarbeiter bei den Abendführungen auf der VSW München kannte ich Peter natürlich gut. Ich kann Tassilo nur zustimmen, und will noch hinzufügen: Peter hatte in Verbindung mit seiner Kompetenz auch eine sehr lockere und unaufgeregte Art, die einfach sehr sympathisch war. Ich wusste um seine Krankheit, und daher musste ich mit dieser Nachricht rechnen. Aber er hätte bestimmt noch viel unternommen, gerade astronomisch - das ist sehr traurig.


    R.I.P Peter !


    Mein Beileid an seine Familie.


    Ben

  • Hallo,


    das ist sehr traurig. Ich war Mitte der 1970er Jahren mal bei ihm in Herrsching am Ammersee. Damals als Jungendlicher war ich schwer beeindruckt von seinen Aufnahmen, die überall im Wohnzimmer herumlagen. Den Besuch habe ich bis heute nicht vergessen. Er hatte mir eine Aufnahme des Kometen West geschenkt. Die habe ich immer noch.


    Mein Beileid den Hinterbliebenen,


    Matthias

  • Die Nachricht von Peter Stättmayers Tod hat Gabi und mich sehr betroffen und traurig gemacht. Wir wußten von seiner schweren Krankheit und waren schon auf das Schlimmste vorbereitet. Es hat uns trotzdem erschüttert. Unser Beileid an seine Familie.
    Peter war uns natürlich über die vielen Jahre in der Volkssternwarte als kompetenter und liebgewonnener Astrokollege zum Freund geworden. Meine eigene Entwicklung in astronomischen Fragen hat er mit beeinflußt. Die Nachführung von meinem 13 Zöller läuft immer noch mit einer Steuerung, die ich nach Plänen und mit Tips vom Peter gebaut habe. Von ihm habe ich seinerzeit gelernt, einen Spiegel mit Foucault zu vermessen und auszuwerten.
    Als Astrophotograph hat er ebenfalls beträchtliche Pionierarbeit geleistet. Ich erinnere mich gut an die Zeiten zurück, als das Hypern der Astroemulsionen aufkam und er umfangreich experimentiert und geforscht hat. Und seine Astrophotos waren und sind immer noch spektakulär. Bis zuletzt war er immer wißbegierig und konnte einfach nicht von seiner geliebten Astronomie lassen, man hat ihn oft noch spät nachts im Büro der Sternwarte angetroffen.


    Gruß, Haley

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