Astro Laptop mit Linux - sinnvolle Aternative?

  • Hallo an Euch,


    nachdem ich gestern Abend wieder über eine Stunde auf ein Windus 10 Update warten musste und nicht fotografieren konnte, kam wieder die Frage auf, ob Linux nicht eine Alternative wäre. Ich nutze ein Asus EE PC Netbook mit 2 GB Arbeitsspeicher für die Astronomie. Der PC sollte mit der ALCCD5LII klar kommen, die EOS1000D steuern, den Zugriff auf das Internet ermöglichen, Stellarium zeigen und DSS oder AS3 können. Erwarte ich hier zuviel? Auf das Stacken könnte ich noch verzichten, da ich den PC auch in das Heimnetzwerk einbinden würde, um dann auf die gewonnenen Daten zugreifen zu können.
    Welche Distribution würdet ihr empfehlen? Hat ein durchschnittlicher Windus Nutzer eine Chance, damit klar zu kommen? Hatte vor einigen Jahren mal SUSE Linux getestet und kam damit gut zurecht. Es scheiterte dann aber doch an den fehlenden Möglichkeiten, verschiedene Hardware anzusteuern. Das ist beim Astro-Notebook aber überschaubar.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hi! Hatte mal einen eePC mit Linux, ging ganz gut. Jetzt habe ich in der Sternwarte einen Minix PC - der tut auch mit Ubuntu (Bionic Beaver). Ist schon ok, bootet schnell und tut nicht herumupdaten ... lg wolfi
    PS: stacken geht mit PI, wuerd ich auf sowas nicht machen ...

  • Ich habe auch schon ein paarmal unnötig Zeit und Akkuladung im Feld verschwendet weil Windows ein Update gemacht hat.


    <b>Hier mein Tipp gegen nervige Windows Updates im Feld.</b>


    WLAN oder anderes Netzwerk abschalten und einmal zuhause booten.
    Da werden dann eventuelle Updates gemacht. Neue Dateien werden nicht runtergeladen und deshalb kann auch nichts mehr installiert werden [:D]


    Wegen Windows Updates gleich auf Linux umzustellen ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
    Natürlich ist Linux deutlich schlanker als Windows und für einen EE PC gut geeignet. Hardware Treiber für Astro Equipment gibt es mittlerweile recht viele in Linux. Auch die Software zur Kamerasteuerung ist recht gut. Das Ganze zum Laufen zu bringen ist aber nicht einfach.

  • Hallo Wolfi,


    Da haben wir wahrscheinlich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. [:)]


    Ich habe ASCOM und EQASCOM installiert und dann ist die Monti gelaufen.
    ASCOM Treiber der Kameras installiert und schon liefen die Kameras. Dasselbe mit Fokusser und Filterrad.
    Bei Linux ging es schon damit los dass ein paar der Komponenten keine offiziellen Treiber hatten.

  • Hi! Klar, wenns keinen Treiber gibt, ist das ein ziemlich gutes Argument. Was mich masslos aufgeregt hat beim ASCOM war der LX 200 treiber (gut, da gibts den advanced driver vom charles) und vor allem die latenz ... lg wolfi

  • Hallo an Euch,


    danke für die Antworten! Klingt irgendwie nach den altbekannten Schwierigkeiten. Hat denn jemand ganz konkret einen Linux PC in Gebrauch für Astro?
    Hier würde mich interesssieren welche Linux Distribution in Anwendung ist und was funktioniert.
    Ich habe vor, in meinen EE-PC eine andere Festplatte einzusetzen, um in Schlechtwetterphasen ein Linux zu installieren.
    Das lässt mir dann immer noch die Möglichkeit offen, mit Windows weiter zu arbeiten, bis alles funktioniert.


    Viele Grüße,


    Micha


    PS. Ich binn immer wieder über die Geschwindigkeit und Flexibilität von Android begeistert, welches ja auch auf Linux basiert. Deshalb verspreche ich mir auch Einiges von Linux anstelle von Windows, welches immer fetter, träger und störanfälliger wird.

  • Hallo Wolfi,


    habe mal testweise Ubuntu installiert, aber wieder das gleiche lästige Problem wie bei älteren Distributionen gehabt.Der Bildschirm des EE PC wird nicht erkannt. Es wird eine Auflösung von 800 x 600 festgelegt, die ich nicht ändern kann. Damit sind einige Menues nicht erreichbar, da der Bildschirm nicht seitwärts gescrollt werden kann. K Stars scheint ein recht interessantes Programm zu sein! Der QHY Treiber für Linux läuft leider auch nicht, stürzt ab. Das Ganze wird nur Sinn machen, wenn es gelingt den Bildschirm vernünftig anzusteuern...
    Diese Nachricht sende ich jetzt von der Linux Installation - mal schauen, ob es nicht die Letzte von dieser Stelle ist.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    ich hoffe, du hast noch Lust auf Linux ;)


    Wenn ja, dann probier mal - wenn nicht schon geschehen - Xubuntu oder Lubuntu aus. Ob es das Auflösungsproblem direkt löst weiß ich nicht, auf dem 2GB Netbook werden die beiden sich wg. ihres kleineren RAM Footprints aber zumindest fluffiger anfühlen.
    Dann macht die Suche nach der Problemlösung auch mehr Spaß :)
    Der Schlüssel könnte in xrandr liegen: https://wiki.ubuntuusers.de/RandR/


    Ich nutze (und bin sehr zufrieden mit) Xubuntu auf einem Core2,4GB Netbook mit CdC, Stellarium, oacapture und Darktable (für EOS Steuerung).


    Grüße,
    Olli

  • Hey Micha,


    auch ich kann Linux auf dem Astro-PC nur empfehlen. Meine Sternwarte wird über den Singleboardcomputer Odroid XU4 mit Armbian und KStars/INDI/Ekos gesteuert. Geht wunderbar mit der EQ6, ner ASI1600MM-C, ASI120MM-S und noch ein paar Relais [:)] Nur USB3 macht auf der Platine manchmal Ärger. Da bin ich noch am tüftel bzw. schaue mich gerade nach Alternativen um. Einige Leute betreiben auch alles mit einem Raspberry Pi, der noch mal deutlich weniger Ressourcen hat. Bei Problemen lohnt es sich auch immer im INDI-Forum nachzufragen, da einem die Entwickler oft direkt weiterhelfen.


    Beste Grüße,
    Marcus

  • Hallo Wolfi,


    es ist ein 1001P, der kann definitiv mehr. Es ist außerdem auch noch so, dass er niemals im ersten Anlauf startet, ich muss ihn, wenn er dann hängt ausschalten und im Recoverymodus starten, dann geht es. Ein wenig Geduld werde ich hier noch aufbringen und nicht gleich das nächste Linux testen.


    Viele Grüße,
    Micha

  • Hi!


    Also wenn eine 51jährige Oma wie meinereiner sowas zum laufen kriegt, kann das nicht so dramatisch sein mit dem ins Laufen kriegen. Ich habe nur gefährliches Halbwissen was Linux angeht. Habe aber auf MSDOS gelernt. ASCOM ist mir dagegen ein Graus.


    Ich bin absolut angetan von meinem Astroschleppi (Ubuntu18.04.)


    CS


    Sabine

  • Hallo an Euch,


    nachdem in in einem Ubuntu Forum nachgefragt hatte, wurde Ubuntu deinstalliert und Lubuntu aufgespielt. Das läuft jetzt flüssig mit voller Bildschirmauflösung. Allerdings lässt sich Firecapture jetzt nicht mehr starten... Versuche hier eine Lösung zu finden, der nächste Schritt dann die ALCCD5LII zum Laufen zu bringen. Linux Treiber sind verfügbar, ob es dann wirklich läuft, werde ich sehen.
    Das wird wohl mehr ein Schlechtwetterhobby werden.
    Da ich Windows10 noch auf dem Rechner gelassen habe, kann ich ihn weiter nutzen, muss nur die Updates besser managen....


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,
    lese jetzt erst, dass es Firecapture auch für Linux gibt; habe hier also keine eigene Erfahrung.
    Es liest sich aber so, dass du zuerst Firecapture installiert hast und jetzt noch der Treiber fehlt.
    Im readme von Firecapture ist aber die Reihenfolge genau andersrum.
    Vielleicht stürzt es deshalb bei dir ab?

  • Hallo an Euch,


    ein kurzes Update: Die ALCCD5LII läuft mittlerweile auch, die Daten werden in ein Verzeichnis gepeichert, das mit Samba freigegeben, im Netzwerk ausgelesen werden kann. KStars läuft auch. Ist bis jetzt aber ein ziemlich mühseliger Weg gewesen. Dafür hat aber das alte Netbook noch eine Persepktive.
    Fazit bis jetzt: Lubuntu 64bit als dritte Linuxversion ließ sich problemlos installieren, spezille Anforderungen, die nicht im Originalpaket enthalten sind, dafür eine weit höhere Herausforderung als in Windows. Auf jeden Fall waren es interessante Erfahrungen und ich bin noch nicht fertig.


    Viele Grüße,
    Micha


    PS auch dieser Beitrag ist am Linux-Netbook geschrieben ...

  • Hallo an Euch,


    ich setze den EEPC hin und wieder mit der ALCCD5LII ein. Bei kurzen Belichtungszeiten funktioniert es problemlos. Will ich aber länger als eine Sekunde pro Bild belichten, meldet Firecapture einen Aufnahmefehler und bleibt stehen.
    Interessanterweise habe ich ein ähnliches Phänomen auch bei Windows. Hier muss ich dann die Kamera vom PC trennen,wieder anstecken und Firecapture neu starten. Meist funktioniert es dann. Beim Linux PC funktioniert es so nicht. Hier lässt sich keine längere Bilichtungszeit nutzen


    Hat hier jemand eine Idee? Im Voraus Vielen Dank!


    Viele Grüße,
    Micha

  • Hallo Micha,


    unter Windows muss man den RAM-Puffer aktivieren, dann könnte es klappen. Bei meiner ASI 120-MM war es das.
    Zu Firecapture unter Linux kann ich (noch) nichts sagen.


    klare Grüße
    John

  • Hallo,


    habe mal schnell Firecapture 2.6 unter Linux installiert (ubuntu 18.04) und ...
    es läuft nicht rund! Beim Aktivieren von Rambuffer verwenden wird der Rechner quasi lahmgelegt.
    Ohne Aktivierung gibt's den gefürchteten "Aufnahmefehler".


    Viel besser läuft bei mir unter Linux: oacapture 1.5.0. Auch bei 16 bit im LV mode (&gt; 1s), kein Problem!
    In den Einstellungen auch mal "make controls dockable" abwählen, dann gibts 2 Fenster aber der Bildmonitor kann größer gezogen werden.


    Autostakkert 2.6.8 läuft unter WINE anscheinend störungsfrei.



    klare Grüße
    John

  • Hallo John,


    danke für die rasche Antwort. Habe Oacapture gefunden. Die Installation erschließt sich mir als Linuxlaien allerdings nicht so einfach..
    Werde mich in der nächsten Schlechtwetterperiode damit beschäftigen.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo an Euch,


    jetzt ist ein gutes Jahr vergangen und ich komme dank der Jahreszeit wieder häufiger zum Fotografieren. Mein Astronetbook nutze ich immer noch, aber die Linux Variante bekomme ich immer noch nicht zum Laufen. Bis zu Belichtungszeiten von einer Sekunde läuft alles bestens, darüber hängt sich das Programm auf. Ein Update auf die Version 2.7 brachte nichts. Hier wurde die Kamera zwar erkannt, dann bleibt das Programm im Wesentlichen stehen. Es kann mit kurzen Belichtungszeiten aufgenommen werden, aber es lässt sich nicht das Aufnahmeformat ändern. Also wieder deinstalliert und 2.6 installiert, dann geht es wenigstens bis zu einer Sekunde.
    Gibt es hier mittlerweile neue Erfahrungen/Empfehlungen?


    Ich möchte das Netbook gern weiter nutzen, sowohl aus Nachhaltigkeitsgründen, als auch von der Größe.


    Mein "großer" HP Laptop mit Quadcore, der nun im vierten Jahr ist schwächelt jetzt auch nach dem letzten Windows Update. Insofern habe ich keine Lust das Hamsterrad der Computertechnik weiter zu bedienen.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Morgen Leute,


    Hast du mal Erfahrungen sammeln können mit Kstars/Ekos ?
    Deine ALCCD sollte mit Ekos eigentlich laufen. Ich habe eine alte ALCCD5 Monocrom mit der könnte ich stundenlang belichten wenn das Bild etwas hergeben würde.
    Meine Astro PC läuft mittlerweile mit einem Raspberry Pi 4. Kostet um die 70€ hat 4 Kerne a 1.5Ghz und 4GB Ram was mehr als genug ist für das System.


    Der PI ist ein kompletter Rechner mit Wlan, 4x USB, 2 x 4K Grafikausgänge, Ethernetanschluss etc...
    Momentan habe ich Raspbian Buster installiert, das sehr gut und schnell darauf läuft..


    Als SW benutze ich CDC, PHD2 und Kstars/Ekos. Die Bilder bearbeite ich auf meinem PC unter Kubuntu 20.04. Als SW verwende ich Siril, Gimp und Darktable.


    Meine alte EQ6 steuere ich mit CDC. Meine EOS350DA, die ALCCD5 und den Fokuser mit EKOS.


    Ich benutze eigentlich seit den 90ern Linux. Damals war es noch nicht so einfach die Hardware ans laufen zu bekommen.
    Vor 20 Jahren hatte ich auf dem Astrozeugs noch XP am laufen, bin aber dann relativ schnell auch hier zu Linux gewechselt. Allerdings gab es damals noch gewisse Treiber Probleme mit der ALCCD5 weswegen ich damals eine andere Guiding Kamera unter Linux benutzen musste.


    Meine persönliche Meinung.
    Ich komme mit Kstars/Ekos sehr gut klar. Es deckt meine Geräte die ich im Einsatz habe sehr gut ab und es wird ständig weiter entwickelt.
    Wenn ich eine neuere Montierung hätte könnte ich sogar auf CDC komplett verzichten. CDC braucht für meinen Geschmack zu lange. Kstars ist da wesentlich flinker.


    Mein AstroPC.
    Ursprünglich war da ein Mainboard mit Intel-CPU verbaut und 2GB Ram. Das habe ich aber entsorgt und durch den PI ersetzt.



    Unten Links ist der PI. In der Mitte die Hardware für das LCD-Display, rechts daneben die Hochspannungseinheit für die Beleuchtung des Displays.
    Das Display ist aus einem alten Laptop der das Zeitliche gesegnet hat, die Ansteuerung gab es bei Ebay für 19.90€.
    In der Regel würde der PI ausreichen weil ich den sowieso vom Wohnzimmer aus mit dem Laptop über VNC steuere.
    Da ich aber den Rechner ab und zu auch noch so zum surfen verwende habe ich den Koffer behalten.


    Gruß
    Thomas

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