Eure Erfahrungen mit dem Bresser Mak 127/1900 ?

  • Hallo Michael,


    das klingt nicht gut!


    Ich hatte mal zwei Teleskope zum Reinigen hier, ein 80mm F6 ED und ein 150/1800mm Skywatcher MAK, beide Teleskope hatte der Besitzer nacheinander für Sonnen Beobachtung die Okularprojektion benutzt! Er wollte es ja nur mal versuchen!


    In älteren Berichten und auch heute noch in manchen Anleitungen hatte Er gelesen, dass man dazu Okulare einfacher Bauart verwenden sollte, z.B. Hygens und Kellner.
    So griff Er auf die Beigabeokulare seines alten 60/910mm Einsteigerteleskopes zurück.


    Nur waren die nicht mehr wie in den alten Beschreibungen, innen in Metall gefast sondern in Kunststoff.
    Die dann auch prompt beim Auftreffen der Sonne nahe dem Fokus, auf den Fassungsrand so verbrutzelten, dass sich der Nebel auch auf allen Optischen Teilen niederschlug! Alles war Blind, mit Nebel beschlagen!
    Und das ist kein Staub den man einfach mal so abwaschen kann!


    Nach einem Versuch an Spiegelkannte, habe ich eine weitere Reinigung unterlassen, das Zeug wäre nur mit einem Küchenschwamm und viel Druck abgegangen!


    Er meldete mir dann aber doch nach einem Selbstversuch, Sie hatten Recht Totalschaden!
    Spiegel total zerptuzt, Kratzer und Flecken, kein Glanz mehr auf den optischen Flächen, kein Optikteil sieht wirklich sauber aus, mattes und flaues Bild schon am Mond!


    Das ähnelt sehr Deiner Beschreibung über den verputzten Russen MAK, schade für so ein Qualitätsteil!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Bresser</i>
    So weit unsere Techniker dazu.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann man eigentlich auch für praktische Zwecke hinreichend genau recht leicht selbst nachmessen: Teleskop mit kurzbrennweitigem[1] Okular visuell auf unendlich fokussieren und danach im im rechten Winkel gegen eine nahe Wand drehen oder ein Butterbrotpapier über die Teleskopöffnung spannen, Laser aus ausreichend Entfernung axial in die Austrittspupille des Okulars zielen lassen und Zollstock an Projektion halten. Dann sieht man direkt die effektive Öffnung und die Größe der Obstruktion.


    Gruß,
    Michael


    [1] die AP sollte etwas kleiner sein als der auftreffende Laserstrahldurchmesser.

  • Hallo Michael,



    ist natürlich die Frage wie übel der Mak vom Zustand her war, ein Spiegel mit Putzspuren oder schadhafter Verspiegelung ist da nicht mehr unbedingt ein Maßstab. Schwer zu sagen ohne das Gerät zu kennen. War zu sehen ob der Sekundärspiegel auch gelitten hatte? Der 5" Bresser war für mich jedenfalls eine positive Überraschung was Schärfe und Kontrast und auch Helligkeit bei Deep-Sky Objekten angeht. Ich kenn aber auch eher flaue und dunkler abbildende Geräte bei dieser Konstruktion kann halt bei nicht optimaler Auslegung alles mögliche vignetieren. Ein entspanntes Öffnungsverhältnis wie f15 scheint auch da von Vorteil zu sein. Ein 180/2700 Skywatcher Mak fiel am Mond gegenüber einem Intes MN86 trotzdem deutlich zurück der Skywatcher bekommt mal ein wenig Velours in das Blendrohr oder den Trichter am Sekundärspiegel dann sollte das besser werden - das hilft bei vielen Maks.


    Wenn Du da sowas wie einen halbwegs repräsentativen Eindruck bekommen möchtest versuch mal noch ein paar von den Teilen in die Finger zu bekommen oder mal als Mitbeobachter einen Blick durch's Okular zu werfen. Wie gesagt das ETX 127/1900 könnte die gleiche Optik mit geändertem hinteren Deckel beinhalten wie der 5" Bresser Mak. Den 6" Bresser kenne ich auch der leistet entsprechend mehr und ist ebenfalls nicht schlecht. Tja - kaputtgeputzt wie Günter schreibt ist echt schade um so eine oft tolle Optik. Ich konnte kürzlich den oben erwähnten 8"f6 Maksutov Newton retten der nur stark verschmutzt aber nicht verputzt war das ist ein richtig geniales Gerät!


    Wie Michael (mile) anmerkt kann man die Teile auch von hinten durchleuchten...



    Viele Grüße Felix

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Felix42</i>
    <br />Hallo Michael,



    ...8"SC würde ich eher als kompakten Allrounder sehen als Planetengerät: da macht das hintere Blendrohr eine Obstruktion von um 50%. Für die Berufszweifler: wurde "drüben" schon rechnerisch und per Softwaresimulation bestätigt...



    Viele Grüße Felix
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Felix,


    gibt es da einen Link ? So würde ich da erst mal für eine kühne Behauptung halten, denn das würde bedeuten, dass Genarationen von C8 Besitzern weltweit über 30 Jahre an der Nase rumgeführt wurden ![:0]


    LG Micha

  • Hallo Felix,


    warum gleich so angefasst ? Ich hab Dir nichts Böses unterstellen wollen und deine Antwort ist auch nicht gerade höflich...


    MfG Micha


    P.S.: Danke für die Quellen-Angabe - nur darum ging es mir.

  • Hallo Micha,



    sorry - nix für ungut! Bin halt schon von ein paar SC-Fans angepöbelt worden ich würde SCs madig machen wollen...der übliche Unfug kennst Du ja von Deinem Refraktorbericht.


    Jetzt ausdrücklich spekulativ: kann es sein daß der gute Ruf des C9 1/4 neben der anderen Optikrechnung daher rührt daß diese Abschattung dort geringer ausfällt?



    Viele Grüße Felix

  • Kein Problem Felix,


    wir "Älteren" wissen doch, dass es DAS perfekte Teleskop schlicht nicht gibt ![;)]


    Wer etwas finden will, wird an jedem Teleskop-Typ etwas zu kritteln haben...


    Vielleicht jetzt minimal OT, aber ich fand damals das sogenannte white paper von Baader zu den neuen Edge HD Celestrons recht interessant.


    Nun mag man auch das wieder als "Werbeschrift" abtun...ich finds jedoch recht aufschlussreich...immer noch..


    MfG Michael


    http://www.baader-planetarium.de/news/edgehdwhitepaper.pdf

  • Bresser hat selbst einen Testbericht dazu herausgebracht. Zum großen Teil kann ich mich dem anschließen


    Die Optik ist tatsächlich ziemlich gut, das merke ich im Vergleich zu immer mehr anderen Optiken. 32 Ori kenne ich nicht, nur Epsilon Lyrae. Ist richtig, wird spielend aufgelöst, ist aber kein Kriterium für ein 5"Optik. Aber, die Nebenmaxima sind relativ dunkel und die Airyscheibchen liegen so weit auseinander, dass man meint, sie wären auch zu trennen, wäre ihr Abstand auf ein Drittel reduziert.


    Im Garten habe ich mal die Auflösung mit einem winzigen, keilförmigen Riss in einer Alufolie vor dunklem HIntergrund abgeschätzt. Das Kriterium war nicht, bis wie weit der Riss zu erahnen war, sondern wo in der Mitte noch Schwarz zu sehen war, so kam ich auf 0,8", was ganz gut den Angaben entspricht. So etwas geht nur mit Hauptspiegelfokussierung. Abbildung schon bei 80facher Vergrößung mindestens eine Klasse besser als Skywatcher 120/600, was allerdings ein etwas unfairer Vergleich ist, weil der kurze Achromat bei dieser Vergrößerung schon eindeutig außerhalb seines Verwendungszweckes benutzt wird.


    Auflösung, Kontrast und Schärfe besser auch als GSO 6" Cassegrain. Das war für mich überraschend.


    127mm Apertur stimmen, jedoch nicht die angegebene Obstruktion von 35mm (28%) durch den Fangspiegel. Nicht der Fangspiegel macht die Obstruktion sondern die Lichtblende des Fangspiegels von 48 mm. Obstruktion linear also 48 statt 35 mm, was deutlich mehr ist und nicht verschwiegen werden sollte.


    Brennweite gemessen über die Durchlaufzeit von Altair durch ein 4mm-Okular. Wenn der Kurzachromat 102/460 tatsächlich 460 mm Brennweite hat, hat der Maksutov 2,0 m. Mit Bresser-1 1/4 Zoll Plastikzenit und Okular.


    Die Fokussierung mit Hauptspiegel macht zwar Backfokusverlängerungen überflüssig und ein Scharfstellen innerhalb des Gartens möglich, aber der Spiegelflop kann ein Ausschlusskriterium sein. Nicht nur, dass es witzlos ist, im Zenit zu fokussieren, um dann z.B. auf Jupiter zu schwenken, denn das Gerät bleibt dann einfach nicht fokussiert. Es kann auch während der Beobachtung plötzlich aus dem Fokus geraten, ähnlich, wie nicht verglaste Dias im Projektor plötzlich umspringen. Das nervt schon visuell, kann aber das Fotografieren unmöglich machen. Eine Stunde Belichtung unfokussiert macht kaum Sinn.


    Der Leuchtpunktsucher ist ein Witz ebenso wie die M3-Okularklemmschraube im Plastikzenit.


    Fazit: Visuell eine tolle Optik für Größe und Preis, zum Fotografieren eher ungeeignet, es sei denn, Bresser kann den Spiegelflop beseitigen. Auf dickes Fett kann man sich nicht verlassen.

  • Ein kleiner Nachtrag. Was der GSO CC6 kann, kann der Bresser natürlich auch. Mars heute bei 330x eindeutig besser zu sehen als bei 250x. Polkappe und Landschaft.
    Auch für Doppelsterne lohnt sich das 6mm Okular.


    Nicht nur der Sucherhalter ist aus Plastik und schneller abgebrochen, als man gucken kann. Der Schuh selbst ist mit zwei Maschinenschrauben (ca. M4) eingeschraubt - ins Plastik des Bodendeckels. Das ist das Letzte. Dreimal los- und festgeschraubt und fertig ist. Warum Bresser hier so etwas Grottenschlechtes machen muss, keiner weiß es. Lösung: längere Schrauben nehmen und innen mit M4-Muttern richtig und reproduzierbar befestigen. Vorsicht, ca 5 mm weiter nach hinten setzen, die neuen Löcher, sonst geht die Bodenkappe hinterher nicht mehr drauf. A propos Bodenkappe: Die ist mit drei Inbusschrauben befestigt. Inbus 2,7mm passt nix, aber Torx geht. Aber dann greifen die mit ca. 1,5 Windungen. Noch einmal: Bresser, habt ihr so auf Kante genäht, dass 5 mm mehr Gewinde nicht drin war? Und nochmal Vorsicht: Auch das Gewinde ist was Verzolltes. M4 passt nicht, das Gewinde ist gröber, also einfach eine längere Schraube rein, so gut die Idee, erstmal müssen so passende Zollschrauben gefunden werden. Das sind so Ärgernisse, die man nicht hat, wenn man sich Qualität kauft. Qualität gibts hier nur bei der Optik selbst, alles andere ist schlechter als dürftig.
    Immerhin hat Bresser versprochen, längere Schrauben zu schicken, mal sehen. Denn ob Plastik oder nicht, an dem Bodendeckel hängen dann Okulare und Zubehör, in 2 Zoll kann das schon was wiegen, und der Deckel soll sich dann weder verformen noch abreißen, weil er oben nur an einer oder 1,5 Windungen (Durchmesser 3,4 mm) hängt. Ich habe mich bisher nicht getraut, mehr anzubringen als den leichten Plastikzenit mit 1 1/4 Zoll Okular.
    zweiter Nachtrag: Die drei Schrauben sind gekommen mit richtigem Gewinde und in richtiger Länge. Daraus, dass sie nicht neu waren, sehe ich, wie selten die wohl sind und das auch Bresser sowas nicht einfach aus der Lade zieht, sondern dass man solche Spezialitäten aufbewahren muss. Und jetzt traue ich dem Ding auch etwas mehr zu. Gestern zum Beispiel noch einmal bei 330x ein ganz kleines Eisfleckchen auf dem Mars gesehen und eine dicke Eisschicht auf dem Teleskop. Für Eis muss man jetzt gar nicht mehr so weit gucken

  • Ja, mein erstes und noch immer bestes Teleskop. Hätte außer dem kurzen 102/460 kein weiteres mehr kaufen sollen. Hab den Thread nochmal gelesen und, weil es Unklarheit gab wegen der Obstruktion, diese noch mal überprüft mit dem genialen Torchtest: 50 mm, oben schrieb ich 48, ist nicht die Welt, aber 50 ist besser.


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Michael,

    Hallo Stephan,


    ich habe hier einen Meade ETX-125 OTA der frühen Generation, 80er 90er Jahre, Optik Made in USA. Den habe ich von seiner Kunststoffhaube befreit und bin dabei das Scope mit einen SC-Anschluß zu versorgen.


    Beim Lesen dieses Threads auf Cloudynights fiel mir auf, dass mein alter ETX unter der Haube absolut baugleich mit deinem Bresser 127 ist. Sogar der Blendkonus um den Spiegelfleck ist identisch.


    Der CC6 ist, sofern man handwerklich begabt und fähig ist, deutlich einfacher, wirklich deutlicher einfacher zu optimieren, als der Bresser 127 Mak. Selbst wenn man den Blendkonus entfernt, ist das Ziel noch nicht erreicht. Beim Lasertest von vorne, bleibt das Licht dann am okularseitigen Blendrohr hängen. Um nicht tagblind zu werden, muss dann auch dieses gekürzt und neu gestaltet werden.


    Unterm Strich, wenn beide optimiert sind, steht der CC6 mit seinen 150mm Öffnung optisch besser da. Andere Faktoren,wie Gewicht, Handlichkeit mal aussen vor.


    Viele Grüße, Reinhold

  • Hallo Reinhold,

    hast du beide Geräte verglichen? Selbstverständlich ist der CC schöner und einfacher aufgebaut. Und ich habe den Mak nicht getunt mit Innenauskleidung und anderem Blendrohr.

    Aber im direkten Vergleich finde ich den Mak sichtbar besser in Schärfe, Kontrast und Auflösung. Auch macht mein 6mm-Goldkantenokular am Terminator einen fiesen goldenen Reflex in der Bildmitte, im Mak viel weniger.

    Der CC hat bei mir ja auch nur 140 mm Öffnung bei 61 mm Obstruktion, kann bei gleicher Qualität der optischen Flächen also kaum mehr bringen. Hast du den auf 150 gekriegt?


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Stephan,


    ich habe das CC6 nicht, ich habe das GSO-CC8. Ich kann also nicht vergleichen.


    Das Meade ETX-125 OTA ist eine feine Sache. Konzeptbedingt ist die Obstruktion über 33%. Das Niveau eines fehlerfreien Refraktors mit 125mm Öffnung wird er also nicht erreichen können.


    Da mir Auflösung und Kontrastübertragung wichtig sind, bin ich bei den Maksutovs auf das Meade M6 150/1800 OTA gewechselt. Dessen Obstruktion lässt sich durch Umbau auf ~28% drücken.


    Gruß

    Reinhold

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