Hallo Freunde der großen Tüten,
gestern Nacht durfte der 28" in seinem neuen Zuhause erstmals Photonen sammeln!
Ich hatte eigentlich wenig Lust darauf, denn erst einen Tag zuvor bin ich aus Südafrika zurückgekommen und der zweiwöchige Aufenthalt
auf Hotties Astrofarm war ganz schön anstrengend. Mehr dazu in einem andren Bericht.
Mein Freund Patrice machte mir schon vor Wochen das Champ du feu in den Vogesen schmackhaft, weil einige Franzosen dort den 28er sehen wollten.
Das Astromobil war schnell gepackt und auch der große Dobson passte locker rein.
Das Wetter war angenehm warm und die Nacht sollte recht gut werden. Also nix wie los!
Nach dem Aufbau in etwa einer Viertelstunde und der ratz-fatz-Justage mit den Stellmotoren folgte der mit Spannung erwartete Blick
in den mit einigen Wolken bedeckten Himmel. So galt der erste Blick natürlich la lune, wie man dort sagt.
Mein Herz machte einen Sprung, denn der Anblick im 17er Ethos war der Kracher!
Wie gestanzt sah man den blassen Mond mit vielen, vielen Details, die ich am Taghimmel so noch nie gesehen hatte.
Der Fokus stimmte und der fest eingebaute Paracorr funktionierte ausgezeichnet. Das war mir vorher ja nicht so genau bekannt.
Dutzende Besucher des Champ du feu standen nun an, um auch einen Blick auf unseren Trabanten zu werfen.
Die halbe Nacht bis halb zwei Uhr war dann Deep-Sky-Objeten gewidmet, doch leider störte der Mond noch sehr stark.
Viele, viele Besucher störte das aber nicht, denn auch bei SQM-Werten um 20 konnten sie schöne Objekte sehen.
Nach Monduntergang waren nur noch die hartgesottenen Besucher übrig, denen ich dann einige Knaller zeigen konnte.
Das ging bei SQM-Werten bis zu 21,65 sehr gut.
Beispiele: die ausgeprägte Spiralstruktur von M51 und einige Galaxien im Hintergrund, M101 mit unglaublichen Details in den Spiralarmen,
den Zentralstern im Ringnebel, die kräftige Farbe und Schalenstruktur im NGC6543 (cats eye), viele Einzelsterne in NGC6229 im Herkules,
gemottelte Struktur in M82 und die äußeren Spiralarme in M81. Holmberg 9 war indirekt gut zu halten.
Das ging bis halb 5 Uhr so weiter, bis mir langsam aber sicher die Luft (und die Lust) ausging.
Der 28er war in 10 Minuten zerlegt, wieder im Astromobil verstaut und ab ins Bett!
Das Fazit:
Hauptspiegel und Fangspiegel sind echt gut. Die Sterne sind rund und knackscharf. [:p]
Der große Dobson macht viel Spass, man braucht keine Leiter sondern höchstens einen 10cm dicken Styrodurblock im Zenith.
Das Handling war schon recht gut: butterweich beim Drehen, aber noch unterschiedlich hoch und runter.
Es fehlt ja noch der Filterschieber und der 8x50-Sucher.
Verbesserungswürdig sind die Balance und das Zittern durch den gewaltigen 1,5 Kilo Fangspiegel. Das wird aber noch... ich arbeite daran! [:)]
cs
Timm