Nordefix - Blitzscheinern mit Excel

  • Moin, Freunde der Dunkelheit.


    Nach einiger Tüftelei stelle ich jetzt „Nordefix“ vor, meine Methode zur schnellen und genauen Einnordung ohne Polarstern.


    Dieses Blitzscheinern beschreibe ich sehr ausführlich in einer Video-Anleitung. Dazu gehört eine Excel-Tabelle, die ich zum Download bereitstelle. Da ich kein versierter Youtuber bin, ist die Tonqualität im Video nicht so, wie ich sie gern hätte. Aber nach einem halben Jahr wollte ich endlich mal fertg werden. Schließlich geht es ja um die Sache.


    Nicht jeder wird mit Nordefix arbeiten können, weil es die Technik seiner Ausrüstung verhindert. Trotzdem hoffe ich, dass möglichst viele von euch nach einiger Übung Scheinerzeit in zusätzliche Belichtungszeit verwandeln können.


    Zu der Einnordung selbst wünsche ich mir viele konstuktive Kommentare, egal ob positiv oder negativ. Schließlich ist das meine „Beta-Version“.


    Links zu Video und Excel-Download:


    Video
    Excel-Tabelle


    Viel Erfolg beim fixen Einnorden
    wünscht Helmut

  • Hallo Helmut,


    auch wenn ich gestehen muss, das theoretisch noch nicht durchdrungen zu haben, das sieht sehr gut durchdacht aus. Tolles Video und gute Erklärung. Ich denke das schaue ich mir noch näher an.


    Jörg

  • Unfassfar, diese Sch... mitdenken wollende Software. Mein Excel musste ich gerade neu einstellen. Sichtfeld wird zu Blickfeld, weil Excel bei der Sternauswahl "s" dort automatisch "Sichtfeld" einsetzt, wenn es in der Spalte K oder L ist.


    Monatelang habe ich damit gearbeitet und wohl nie meinen Südstern in diesen Spalten gehabt. Heute probiere ich mal den Download auf einem anderen Computer aus und stoße auf diesen Mist.


    Murphy lässt grüßen.


    und Helmut auch.

  • Hallo schweigsame Stenfreunde,


    ich finde es schon sehr schade, auf meinen Beitrag so fast gar keine Resonanz zu bekommen. Ich hätte wirklich lieber kritische Kommentare, als dieses Schweigen.


    - Bin ich hier im Thema Montierungen damit falsch?
    - Ist das alles zu kompliziert?


    Vielleicht besteht ja auch ein Missverständnis, wegen der Excel-Tabelle. Man braucht sie nicht vor Ort, also auch keinen PC. Die Sternauswahl und ihre Differenzwerte lassen sich schon vorher zuhause ermitteln. Da ja heute fast jeder ein Handy hat, kann er dann einfach die Tabelle abfotografieren und mitnehmen. Als Beispiel zeige ich mal die Tabelle für die nächste Zeit.



    Die kommenden Tage des „dicken Mondes“ sind ja eigentlich ideal, um sich da mal heranzutasten.



    Viele Grüße
    Helmut

  • Hallo


    Mein Video vermittelt wohl den Eindruck, dass meine Methode sehr kompliziert sei. Aber dem ist nicht so, es ist eigentlich ganz einfach.
    Deshalb - hier nochmal das Prinzip vereinfacht und ultrakurz:


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Stern A auf Deklination 5 Grad Nord,
    Stern B - 6 Grad Nord und
    Stern C - 7 Grad Nord


    Nur bei exakt eingenordeter Montierung läuft Sern B ein Grad höher und Stern C zwei Grad höher als Stern A durch das Sichtfeld,
    unabhängig von der Richtung der einzelnen Sterne.
    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Das Excel habe ich nur für die hohe Genauigkeit und um euch die Berechnungen für eure jeweiligen Instrumente abzunehmen mitgeliefert.
    Wer nur Polsucher-Qualität braucht, kann auch gut ohne das Excel klarkommen.


    Gruß Helmut

  • Hallo nochmal,


    da ich meine Methode zum Einnorden im Video wohl nicht verständlich genug erklären konnte, habe ich eine schriftliche Kurzanleitung als HTML-Seite verfasst, die nur das Nötigste beschreibt. Die kann man sich hier herunterladen.


    Download Kurzanleitung
    Achtung, sie landet ohne Rückfrage im Standard Download-Ordner


    Ich hoffe, dass damit deutlicher wird, dass meine Methode eigentlich recht simpel ist.
    In diesem Zusammenhang habe ich das Excel auch für die Südhalbkugel nutzbar gemacht. Der Download-Link dafür steht am Ende der Kurzanleitung.


    Gruß Helmut

  • Hallo Helmut,


    Ich habe mir die Kurzanleitung mal durchgelesen. Das Prinzip scheint ja in der Tat recht simpel zu sein. Aber wenn man nur die drei Sterne auf dem Deklinationsbogen zentriert (unter der Annahme gleicher Deklination) scheinert man damit nicht nur den Azimut der Polachse ein? Was ist mit der Polhöhe? Oder hab ich da etwas nicht verstanden?


    Und bei den realen Sternen unterschiedlicher Deklination: wie setzt Du die Abweichung in DE am Teleskop um? Man muss ja die DE-Achse anders einstellen um den zweiten und dritten Stern auf den Chip oder ins Okular zu bekommen. Ist damit nicht die ganze Einscheinerung hinfällig? Man muss die Abweichung von der optimalen Deklination doch sehr genau berücksichtigen, oder? Oder kommt es da doch nicht so genau drauf an?


    Ich kann es praktisch nicht ausprobieren, weil ich nicht einscheinere. Ich fotografiere im Moment nicht und wenn ich damit wieder anfangen sollte, würde mir der Polsucher reichen, den Rest würde ich mit Guiding erschlagen. Ich habe aber auch gute Sicht auf Polaris.
    Dennoch finde ich, dass Deine Methode ein guter, neuer Ansatz ist. Aber halt so neu und anders, dass ich da noch die genannten Verständnisprobleme habe.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Helmut,


    habe jetzt erst von deiner Einnordungsmethode Kenntnis genommen und die Beschreibung und das Video angesehen. Statt wie beim Scheinern jeweils einen Stern über viele Minuten zu beobachten, 3 entfernte Sterne mit annähernd gleicher Deklination zu nehmen und damit quasi den Verlauf in Zeitraffer nachzustellen, finde ich genial.


    Wenn die ganzen Vorbereitungen gelaufen sind und man einige Übung hat, kann ich mir vorstellen, dass die Methode relativ schnell und genau abläuft. Bei einer Beobachtung vom Balkon ohne Sicht auf den Polarstern würde ich diese sicher probieren wollen. Da ich aber in der Regel rausfahre und dann Sicht nach Norden habe, geht es mit dem Polsucher halt doch erheblich schneller.


    Viele Grüße
    Joachim

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Hallo Helmut,


    Ich habe mir die Kurzanleitung mal durchgelesen. Das Prinzip scheint ja in der Tat recht simpel zu sein. Aber wenn man nur die drei Sterne auf dem Deklinationsbogen zentriert (unter der Annahme gleicher Deklination) scheinert man damit nicht nur den Azimut der Polachse ein? Was ist mit der Polhöhe? Oder hab ich da etwas nicht verstanden?


    Und bei den realen Sternen unterschiedlicher Deklination: wie setzt Du die Abweichung in DE am Teleskop um? Man muss ja die DE-Achse anders einstellen um den zweiten und dritten Stern auf den Chip oder ins Okular zu bekommen. Ist damit nicht die ganze Einscheinerung hinfällig? Man muss die Abweichung von der optimalen Deklination doch sehr genau berücksichtigen, oder? Oder kommt es da doch nicht so genau drauf an?


    Marcus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Marcus


    Durch 3 statt 2 Sternen ist die Polhöhe automatisch richtig eingestellt.


    Ich scheinere doch eigentlich. Aber statt einen Stern stundenlang auf einem Strich zu verfolgen, schwenke ich die Stundenachse dahin, wo dieser Stern in einigen Stunden stehen muss und messe an einem anderen Stern die Abweichung. Dadurch kann ich so genau sein wie sehr langes Scheinern, aber ohne die Wartezeiten.


    Bei Benutzung eines Teleskops müssen mindestens 2 Sterne beim Schwenk im Blickfeld sein. Sonst kannst du die Differenz ja nicht messen. Also musst du eine schwache Vergrößerung nehmen. Oder du suchst dir passendere Sterne. Um 2 Sterne ins Sichtfeld zu bekommen darfst du die Deklination jederzeit verstellen. Das hat ja keine Auswirkung auf die Differenzen.
    Die Sterne müssen nicht genau zentriert sein. Du brauchst eben nur 2 je Schwenk im Blickfeld wegen der Messung. Übrigens reicht die Messung von 2 Differenzen aus. Die dritte ist damit auch OK.


    Weil mein Blitzscheinern ja haupsächlich für Fotografen ohne Teleskop gedacht ist, habe ich nur Sterne bis zur 4. Göße ausgewählt. Mit Teleskop kannst du da ja noch höher gehen.


    Gruß Helmut

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