LDN 1622 mit 135 mm

  • Hallo Forum,
    vor kurzem habe ich dieses Bild fertig gestellt. Es handelt sich um eine Dunkelwolke im Orion. Diese ist wirklich dunkel bzw. kontrastarm. Für mich war das der Versuch mein 135er Tele noch mal etwas mehr auszureizen. Belichtet habe mit der ASI178MM und 12nm H-alpha-Filter schlappe 23 Std.lang bei f/2,8. Dazu noch 11,5 Std. mit der Farbvariante ein reines RGB. Dieses zeigt kaum Details, ein Hinweis, wie schwach das Teil ist. Mein Himmel ist sicher nicht sonderlich gut, aber ich hätte doch mehr erwartet. Im H(a) gab es allerdings "schon" nach ca. 15 min. ein schwaches Signal.



    Hier die 100% Version, in der ich auch das Farbbild klein eingefügt habe.
    http://www.astrofototeam-niede…fotografien/99925_6_g.jpg


    Mit ein bisschen Spielerei hätte ich auch eine etwas buntere Version hin bekommen, aber ich habe mich hier für die "pseudo-echt-Farben" entschieden, Sterne RGB, Nebel H(a)als R und mit dem RGB-Bild als G und B. Rechts die hellere Region, das sind übrigens Ausläufer des Barnards Loop.
    In der Regel verlinke ich meine Referenzbilder ja nicht, aber da das dieses mal hier aus dem Forum kommt und es das detailreichste Bild ist das ich kenne, hier der Link.
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=222145


    ich hoffe auch mein Bild gefällt euch
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hi Ralph,


    Was du wieder raushaust Echt große Klasse #128563;#128077;
    Ich bin erst am Anfang mit der ASI Kamera.


    Respekt, weiter so.
    Sehe deine Bilder sehr gerne. Das inspiriert mich total.


    Viele Grüße
    Hans

  • Hallo, Ralf,


    das ist wieder ein prima Ergebnis geworden, auch, wenn Du nicht ganz zufrieden damit bist! [8D]


    Das Resultat von Hannes hat Dir keine Ruhe gelassen und Deinen Ehrgeiz beflügelt, nicht wahr? [:D]
    Dies hat man an Deinen Kommentaren zu seinem Bild gemerkt!...und wenn es dann auch noch Spaß macht...so soll es sein. Das animiert auch andere Kollegen...


    Du schreibst: erst nach 15 min ein schwaches Signal: gilt das für das unbearbeitete Rohbild oder das gestreckte Rohbild? Hannes zeigte ein 4 min Rohbild (ich nehme an, das hatte er zuvor gestreckt) mit deutlichem Signal und nur 3,5 nm HA, da ist das Bild viel dunkler; Du hattest das viel hellere 12 nm HA genommen... und Hannes hat vermutlich einen helleren Himmel als Du (schlechterer Kontrast, selbst im engeren HA?). Dafür aber hat er für HA ein Teleskop mit viel größerer Öffnung benutzt... da sind so viele Faktoren zu berücksichtigen...


    ...eine Frage noch zu Deiner Fokussierung: Wie fokussierst Du?
    Benutzt Du eine Bahtinov-Maske oder suchst Du Dir einen schwächeren Stern und machst den möglichst klein und hell?


    viele Grüße und häufiger cs
    Andreas

  • Hi Ralf,


    das ist doch hervorragend! Bei dem tranigen Funzelchen hast Du eine Menge rausgekitzelt. Ich finde das Bild schon fast wandverdächtig. Mehr davon, bitte!


    Jörg

  • Hallo Ralf,


    die harte Nuss hast du wirklich herzeigbar geknackt! Vor der gewaltigen Belichtungszeit kann man nur den Hut ziehen. Das wird den Hannes sicher freuen, dass du sein Bild als Referenz gewählt hast. Wenn ich eure tollen Ergebnisse so sehe, juckt es mich in den Fingern, auch mal wieder ein Bild fertig zu bearbeiten.


    Genug gelabert, schöne Aufnahme!


    Viele Grüße
    Markus

  • Hallo Hans, Andreas, Jörg und Markus


    ich danke euch natürlich für euer Lob.
    Wer meine Beiträge kennt, der weiß, dass es mir oft darum geht ´besser als ich selber´ zu sein. Also weiter zu kommen nach meinen eigenen Maßstäben und Fähigkeiten. Von da her bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, sonst hätte ich es sicher nicht gezeigt. Wenn ich hadere, dann damit, dass das Universum die schönen Dinge immer so tief versteckt ;)
    Wenn ich damit jemanden inspirieren kann, Hans, dann ist das das größte Lob das ich bekommen kann. Danke.
    Ich fokussiere übrigens immer nur nach Sicht. In dem Fall suche ich mir einen hellen Stern, schaue ihn bei kurzer Belichtungszeit bei 200% Darstellungsgröße an und drehe an der Feinfokussierung. Es gibt Momente, wo ca. 80% des Lichtes auf nur einen Pixel fallen. Das ist leicht zu sehen.
    Andreas, das mit dem Signal verstehst du evtl. falsch. Ganz korrekt hätte es heißen müssen: nach 15 min. trennte sich das (Nutz)-Signal vom (unnützigen)-Hintergrundsignal. Eine Bildbearbeitung wie z.B. eine Streckung ist da irrelevant. Das Signal wird danach nur kontrastreicher dargestellt (auf Kosten des Rauschens), am Verhältnis (SNR) verändert das aber nichts.
    Eine der wichtigsten Erfahrungen die ich mit dem Teleobjektiv gemacht habe ist die, dass f/2,8 nicht gleich f/2,8 ist. Die Blendenzahl gibt zwar die Beleuchtungsstärke auf dem Chip an, aussagekräftig ist das aber nur dann, wenn es genügend Licht gibt. Wir als Astros haben es aber oft mit wenigen Photonen pro Zeiteinheit zu tun, hier ist also die reale Öffnung des Teles oder Teleskops wichtig.
    Hannes Bild und meines hier lassen sich schon deshalb nicht wirklich vergleichen. Sein f/4 ist z.B. "heller" als mein f/2,8. Hinzu kommen die anderen Parameter. Auf Hannes Bild zeigt die Dunkelwolke im Innern eine faszinierende Struktur. Ich hatte gehofft diese auch darstellen zu können, das klappte leider nicht.
    Wenn ich also doch ein wenig hadere, dann damit, dass ich beim Kauf des Teles dachte f/2, bzw. f/2,8 , damit komme ich ganz schnell ganz tief. Komme ich auch, aber nicht ganz so schnell wie zuerst gehofft. Trotzdem bin ich restlos begeistert, was diese Optik leisten kann.
    Markus, ein Wort zur "gewaltigen Belichtungszeit". Nöö, da kommt noch deutlich mehr :-), bald.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Moin Ralf,


    Ich hab den auch mal angefangen, aber nach 6 Std. Keine Lust mehr gehabt. Steht so tief bei mir, dass ich immer nur 2-3 Std. pro Nacht belichten konnte - und ich hätte auch bestimmt > 20 Std. Gebraucht.
    Dein Ergebnis ist daher hoch zu bewerten, du hast aber auch heftig lang draufgehalten. Geduld zahlt sich aus.


    Viele Grüße
    Jens

  • Hallo Peter, Jens und Jörg,
    auch euch natürlich ein herzliches Dankeschön.


    Aber an alle.
    Ich habe versucht auf einen anderen Beitrag ("die Augen") zu antworten, der aber in der Zwischenzeit geschlossen wurde. Mein Text ist nun weg, aber ich wollte doch etwas sagen, das ich für wichtig halte.
    Alle direkten personbezogenen Aussagen lasse ich hier jetzt natürlich weg, aber ich denke da gibt es etwas, das uns alle angeht.
    Dies ist nun schon der dritte Fall in kurzer Zeit bei dem ein Bild gefaked/geklaut wurde. Solche Fälle häufen sich in letzter Zeit. Zugrunde liegt jedes mal der Wunsch nach Anerkennung in "sozialen" Netzwerken. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Verhalten bald als Identitätsstörung und als Krankheit anerkannt werden wird. In Amerika schoss vor kurzem eine Frau um sich, weil sie nicht mehr genügend Klicks auf YouTube bekam. Diese "Klick-Anerkennung" kann süchtig machen. Noch ein größeres Teleskop, noch eine bessere Kamera, noch mehr Belichtungszeit und die am besten Remote unter bestem Himmel .."..und ich werde die besten Fotos hier zeigen und die Leute finden mich toll". Das kann es nicht sein und es zeigt sich, wie wenig differenziert die Werte in unserer Gesellschaft gehandelt werden. Leistung und Geld zählt. Etwas zu lieben (und sei es nur den Sternenhimmel), emotionale Intelligenz, oder einfach den anderen Menschen grundsätzlich etwas gutes zu wünschen, das hat keinen direkten Wert.
    In diesem Vakuum entsteht die Sucht nach Anerkennung und die "Leistung" wird gefaked.
    Es ist sicher nicht falsch "alles zu geben". Man darf auch "besessen" sein, man darf sich auch mal in der Anerkennung suhlen, und natürlich darf man sich auch ein neues großes Teleskop kaufen. Aber irgendwann mal zwischendrin sollten wir uns alle klar machen, was das hier ist, unwichtig und nur Hobby. Sich selbst dafür zu verraten, das ist es nicht wert. Wenn ich hier ein Bild kommentiere, dann finde ich immer auch etwas gutes daran und vor allem, ich sehe es in Zusammenhang mit den Bedingungen seiner Entstehung. Ein Anfänger bekommt von mir ein Lob, obwohl die Sterne viel kleiner sein könnten. Jemand, der aus der Stadt heraus fotografiert wird sicher nicht so tief kommen wie jemand in den Bergen, und bei einem 30 cm Vollapo lege ich wieder andere Maßstäbe an.
    Es gibt Leute, die sagen, "der hat so´n scheiß Bild gemacht und bekommt so viel Antworten dabei ist meines viel besser". Wer so denkt, der könnte der nächste sein, also Vorsicht.
    Ich wünsche allen einen schönen Abend,
    ralf

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