Projekt: Verbesserung des Bresser 102er Refraktors

  • Moin


    (==>) Marcus ... danke Dir [:)] ... Aber das Groß des Einsatzes legt ja der Erbauer der Fassung hin.


    Und ... ich habe erste Photos gesehen: diese Fassung ist echt der Hammer! Besser noch als die - eigentlich als Vorbild dienen sollende - Vixen-Fassung.


    Was sie nun im praktischen Einsatz bringen wird, nun - das wird dank Urlaub - noch etwas dauern. Und wie dann ein "Upgrade" zu bewerkstelligen sein wird - bleibt auch zu entscheiden. Aber da wird etwas kommen.


    Ich hoffe Ihr habt Nachsicht, das einstweilen noch keine Bilder veröffentlicht werden ... aus bekannten Gründen.


    Mal eine grundsätzliche Frage: wer hat denn alles so einen Bresser 102/1350er bzw auch (wenn ich richtig liege, hat der 102/460er ED auch so eine Plastik-Fassung) den kurzen Bresser und wäre ggf. an einem "Upgrade" (so sich diese Fassung bewähren sollte) interessiert?


    Natürlich: to be continued ...


    Greetz Hannes

  • Hallo zusammen,


    interessanter Weise ist der Achromat 102/1350 mm nicht mehr im aktuellen Bresser Katalog aufgeführt - weder als OTA noch als Komplett-Teleskop.


    Es sei denn, ich bin blind.


    MfG Michael

  • Hallo Hannes,


    wann darfst Du denn mal Bilder von eurer Metall-Fassung zeigen ?
    Bresser bzw. seine Zulieferer konnten das im Refraktorbau alles mal. Ich bin echt noch am Kämpfen, ob ich meinen Pulsar wirklich abgebe ! Zum einen bräuchte ich etwas Hobbygeld für die Finanzierung eines neuen Gerätes, zum anderen habe ich den schon liebgewonnen und einiges an kleineren Optimierungen reingesteckt. Die Metallzelle des Pulsars war/ist zwar nicht justierbar, aber sehr justagestabil und die Optik wirklich erstaunlich gut für einen 5" f/8 !



    LG Micha

  • NEUIIGKEITEN [:)] !


    So nach einiger Zeit gibt es nun Neues zum Projekt: Die Fassung ist fertig! Und das Ergebnis ist schon wirklich großartig! Erstmal: alles natürlich aus Metall. Dann gibt es sowohl die übliche Justagemöglichkeit per Zug- und Druckschrauben sowie für jede Linse einzeln (!) per Madenschräubchen die seitliche Einstellmöglichkeit. Mehr geht eigentlich nicht. Und weiter ... die Originaltaukappe kann auch noch verwendet werden. Der Aufwand scheint sich zu lohnen: nach Angaben des Erbauers der Fassung konnte er am Mond lohnend bis 270fach vergrößern, richtig gut war es bis zum Einsatz eine 7er Okulares V=192fach.
    Ich hab den Refraktor gestern abgeholt - war natürlich neugierig wie Hulle und ... das Wetter kackte erwartungsgemäß ab :( . Aber - sobald es die Bedingungen zulassen, wird der 102er natürlich ausgiebig getestet. Dann wird sich bewahrheiten, ob meine Anfangsvermutung - das so ein Bresser-f13er Refraktor doch eigentlich recht unproblematisch etwas "bringen können sollte" - richtig war/ist oder falsch. Ich bin weiterhin sehr zuversichtlich :)


    Hier mal nun ein paar Bilder ...






    ggf. bringe ich den Refri zum AME nach VS am nächsten Sonnabend mit.


    Projekt also auf einem guten Weg.



    To be continued.



    Greetz Hannes

  • Super Hannes,


    da hast Du dann ja ein exklusives Einzelstück ! Sauber zentriert mit verkippungs- und verschiebungsfreier Lagerung sollte ein braver Achromat eigentlich immer Vergrößerungen bis 2xD sauber bringen.


    Saubere Vergrößerungen mit größer 2,5xD sind da ja schon eher die Domäne des ED oder Apos.


    Mit so einer tollen Fassung dürfte der dann aber sicher nicht unter 500€ zu kriegen sein, hätte Bresser jemals eine solche Fassung erwogen.


    Auf jeden Fall noch viel Freude mit diesem Einzelstück !


    LG Micha

  • Moin!


    gestern konnte ich den Bresser samt neuer Fassung mal kurz rausstellen. Zwischen den Wolken gab es für ca eine halbe Stunde auch immer mal größere offene Stellen. Programm hätten natürlich sein sollen: Planeten und DS. Was man eben so aus der Stadt machen kann. Okulare waren keineswegs Spitzenteile, sondern einfache Standards: Planetary 25mm; Vixen "Ortho" 12.5mm, uraltes Celestron Ortho (da glaube ichs) 6mm und das 5er Ultima - ebenfalls auf Celestron "gebrandet"


    Erster Eindruck: der Bresser - mit der Fassung - "liefert" !


    Ich hatte drei DS: Angefangen natürlich mit e Lyrae: den trennte der 102er schon bei 54 fach (25er Planetary) sauber erkennbar in die beiden Doppelpäärchen auf. Bei 108 fach (12.5er Vixen Ortho/Plössl oder sonstwas ;) ) waren dann - absolut tiptop die beiden Sternpäärchen wie hingetackert (in den Momenten ruhigen Seeings) erkennbar. Rein von der Abbildung hätte das auch ein Teleskop deutlich teurer Fertigung sein können. Klasse! Dann ein vierzig Jahre altes Celestron 6mm Ortho (225): Sternabbildung nachwievor Klasse, aber nun konnte man schon eine gewissen Farbfehler an den Sternscheibchen sehen. Schliesslich das 5er Celestron Ultima (270): Nachwievor klasse definierte Sternabbildung mit dem kleinen Farbfehler.


    Pi (52) Aql: Dieser DS mit seinen 1"42 Distanz dient als Teststern für 80/90mm Öffnung. Im 102er Bresser wurde er geradezu lässigst im 12.5er bei 108fach getrennt. Schon hier sah man die beiden Sternpunkte direkt nebeneinander mit einer dunklen Zone. Das hätte ich der chinesischen Billigoptik nicht zugetraut. Da bin ich sehr angetan. Richtig schön wurde der DS dann im 6er bzw. 5er Okular als Paar erkennbar: Abbildungsqualität fast (jetzt nehme ich mal das gestresste Word ;) ) "lehrbuchmäßig".


    Dann wollte ich an den DS 16 Vul (0"9) ran ... eigentlich ein Grenzdoppelter für 125mm Öffnung. Mit 102 ... Nun, da wurde auch nicht lange gefackelt; gleich "Vollgas" sprich 270fach vergrößert: Und der DS war - trotz Seeing - deutlich länglich sichtbar. Leider konnte diese Beobachtung nur recht kurz gehen, da dann die unvermeidlichen Wolken an dieser Stelle des Himmels "dicht" machten. Den werde ich bei besseren Bedingungen nochmals ins Visier nehmen: denn sollte es nicht möglich sein, diesen DS als "seitliche 8" zu sehen? Dafür - wie gesagt: zu wenig Zeit und Seeing. Aber klar länglich war er auch schon in dieser Beobachtung sichtbar.


    Schliesslich Mars, der tiefstehend über den Himmel schlurft: natürlich war hier das Seeing einmal mehr der Nervfaktor: Aber in ruhigen Momenten waren bei 108fach aufwärts auf dem immer noch recht großen 3/4 Marsscheibchen die Polarkappe und (seeing) zeitweise einige Dunkelzonen zu sehen (Syrte?). Aber auch da killten die Wolken dann weitere Beobachtungen.


    Erstes Fazit: Volltreffer! Wie es aussieht, lohnt der Aufwand. Meine Einschätzung, dass ein 102 f/13er Refraktor auch dieser Fertigung richtig "was kann", scheint sich zu bestätigen. Zu sagen ist, dass der Bresser einen etwas höheren Farbfehler als der in den Maßen vergleichbare Vixen 102/1300er hat ... vielleicht eine Auswirkung anderer Gläser oder die Stellung der Linsen in "Drehrichtung - vertikal" zueinander? Das mögen dann Optikkenner besser sagen können. Aber von der reinen Abbildung und Schärfe: in der Ausstattung bekommt man mit dem Bresser einen bis ca. 200/250fach richtig gut nutzbaren Refraktor für einen moderaten Preis (Der materielle Netto-Aufwand - das bleibt auch mal zu erwähnen - beträgt ca. 110€ - Alu ist teuer. Und die Fassung wurde ja noch schwarz eloxiert. Da ist allerdings die Arbeit noch nicht eingerechnet).


    Ich werde natürlich - sobald das Wetter nicht mehr rumspackt, den Bresser weiter "durch die Mangel nehmen" und berichten.


    To be continued.


    Greetz vom sehr angetanen Hannes


    (==>)wambo: Ja, Linsenabstand ist gleich geblieben; da haben wir nichts geändert. Es sollte ja nur die Fassung ausgetauscht werden. Und Dein Tip mit den Nylonschrauben: Danke ! [^]

  • Moin Hannes,


    na das hat sich ja dann mal gelohnt - gratuliere zu der sehr schönen Fassung und den doch recht guten Linsen, wie sich jetzt rausstellt.
    Ich freu mich auf weitere Berichte.


    Mit Metall schrauben habe ich zumindest keine Probleme beim TAL100 gemerkt, allerdings habe ich sie bewusst nur handwarm angezogen (nach dem ich mit der Vorderlinse "gespielt" habe) - das wird bei Dir ja nicht anders sein. Bei Kälte, nun ja - musst Du halt mal prüfen wie das mit der Wärmeausdehnung und Linsenverspannung ist.


    Keilfehler irgendeiner Art hast Du nicht bemerkt, oder? Bei mir ist das recht "witzig". Wenn ich nach dem Grüngelb Fokus weiter raus gehe, fokussiert rot und lila auf einen Punkt, genauer auf zwei Punkte, die links und rechts vom ehemaligen Grün Fokus liegen. Gut sichtbar an hellen Sternen wie Altair und dann ab 200x.


    Pi Aql kann ich trotzdem trennen in Zeiten guten Seeings. 16 Vul muss ich mal probieren...


    Grüße,
    walter

  • Hallo Walter,


    Du hast den RS ?


    Zumindest beim 100R konnte man da selber theoretisch nichts justieren, denn wie mir einst ein Techniker von NPZ mitteilte, wurde ab Werk ein "Dichtungsmittel" in die Fassung eingebracht, um ein "eigenmächtiges" Nachjustieren zu verhindern.


    Der Kollege schrieb mir damals, dieses Dichtungsmittel müsse erst entfernt werden, um überhaupt justieren zu können.
    Leider habe ich nicht mehr seine Anleitung zur Entfernung des Dichtmittels.[:I]


    LG Michael

  • Hallo Michael,


    Genau so wie Du schreibst - ist es auch mit dem 100RS. Ich habe es recht spät gemerkt, weil ziemlich schnell beim Justierversuch große Schraubkräfte auftraten. Daher Schraube zurück und handwarm wieder angezogen. Die Sicherungsmnasse, gummiartig (vulkanisiert?) wollte ich dann doch nicht ab-pröpeln. Das sind diese ovalen Langlöcher, durch sie wurde das Mittel eingebracht. Es ist nicht Metall (dachte vorher es sind drei Dellen fürs Anbringen von Spezialwerkzeug. ! Pieks da mal mit einem Zahnstocher vorsichtig gegen, es ist weich.


    Sorry Hannes fürs OT. Oder doch zum Thema: Wenn je ein TAL100R(S) geschrottet wird, die Linsenfassung kann man sicher sehr gut für einen AR102 f/13 gebrauchen ;-)! Obwohl, 102mm gegen 100mm?


    CS,
    Walter

  • Moinsen,


    (==>)Walter .. OT ...war ja nur kurz ... no prob[;)] Aber ich gehe mal davon aus, dass die Linsenfassung eines(hoffentlich nie!) geschrotteten Tal 100er im Durchmesser zu klein ist; denn das Bresser Objektiv hat einen Durchmesser von ca 103-104mm ... [;)]



    (==>)all Interessierte
    Wer den Fortgang des Projektes verfolgen mag ... hab mal ein bischen was auf der Seite eingestellt ...
    http://www.amateurastronomie.c…/Bresser1021350/index.htm


    Greetz Hannes

  • ..bleibt für mich der immer noch relativ hohe Restfarbfehler dieses Objektivs.


    Ich vermute immer noch, dass dafür hier der große Linsenabstand von 6 mm verantwortlich ist. Bedenkt man, dass klasische Achromaten ihren Luftspalt durch Einbringung dünner Distanzplättchen im Bereich 1mm +/- 0,5 mm erzeugen, so halte ich das für durchaus wahrscheinlich.


    Über den Linsenabstand wird in erster Linie der Öffnungsfehler ( sphärische Abberation ) reguliert. Der Linsenabstand hat aber auch einen Einfluss auf den Grad der Restchromasie.
    In der Regel wird der Linsenabstand primär auf eine möglichst geringe sphärische Abberation ausgelegt unter Inkaufnahme einer evtl. höheren, verbleibenden Rest-Chromasie.


    Optikkenner mögen mich korrigieren, wenn ich hier totalen Blödsinn erzähle.
    Gerd, Kurt u.a. : bitte nicht schlagen...


    Daher finde ich es fast etwas schade, dass ihr bei einer so schönen und aufwändigen Neufassung VORHER nicht auch gleich mal mit dem Luftspalt experimentiert habt.


    Dennoch will ich das tolle Projekt auf keinen Fall schmälern und ziehe meinen Hut vor so viel Ehrgeiz und Einsatz.


    Wie Du schreibst, Hannes, hat es ja schon enorme Verbesserungen gebracht und das ist ein schöner und toller Erfolg und ein großes Lob für den Fertiger dieser Fassung ![;)]


    MFG Michael

  • Hallo Michael,


    nach meinen Beobachtungen mit dem modifizierten Gerät
    empfand ich den Farbfehler als äusserst gering.
    Von daher würde ich Dir empfehlen,verabrede Dich mal mit
    dem Hannes und wirf selbst einen Blick durch das Teleskop.
    Aber einfach so von vorneherein von einem
    "relativ hohen Restfarbfehler"
    zu sprechen,und dann gleich noch eine Liste an Vermutungen
    hinterherschieben mit der Belehrung,man möge doch schon vorher
    experimentieren.
    Die neue Fassung lässt übrigens das experimentieren mit jedem
    beliebigen Luftspalt zwischen Null und Zehn Millimeter zu.
    Bissle was hab ich mir dabei schon gedacht.
    Nix für ungut,ich schäze Deine Beiträge hier sehr!


    Grüße,Marc

  • Hallo Marc,


    warum so empfindlich ? Habe doch extra geschrieben, das ich euren Einsatz toll finde und das meine ich auch so.
    Von dem noch RELATIV hohen Restfarbfehler spricht/schreibt Hannes doch selber !


    Zitat Hannes :


    " Zu sagen ist, dass der Bresser einen etwas höheren Farbfehler als der in den Maßen vergleichbare Vixen 102/1300er hat ... vielleicht eine Auswirkung anderer Gläser oder die Stellung der Linsen in "Drehrichtung - vertikal" zueinander? Das mögen dann Optikkenner besser sagen können."


    <b>OKAY, korrigiere : Hannes spricht von einem ETWAS höheren Restfarbfehler - SORRY !</b>


    LG Michael
    ( der sich hier jetzt besser raushält )

  • Hallo Michael,


    ist ja schon okay.Ich bin halt etwas direkt,war nicht bös gemeint.
    Wie ich schon schrieb,ich schätze Deine Beiträge hier sehr und
    würde es schade finden,wenn du Dich nun raushälst.
    Stattdessen würde ich äusserst gerne Deinen Beobericht mit dem neuen
    Setup lesen!Vielleicht kannst Du Hannes ja mal anschreiben?
    Ich weiss allerdings nicht,ob der Ihn jemals wieder rausrückt :)


    Grüße an Dich,Marc

  • Hallo Hannes,
    ich finde das Projekt genial. Da bekommt man direkt Lust auf so einen modifizierten FH. [:P] Das Objektiv mit der neuen Fassung sieht nicht nur toll aus, die optischen Leistung scheint jetzt auch bärig zu sein.
    Warum der Farbfehler größer wirkt wie beim Vixen, kann man von der Weite nicht beurteilen. Es kann die Vergütung sein, die Glasschmelze, eine Blende im Vixen.
    Der Farbfehler wird in allen Fällen verglichen zu anderen 4" FHs mit f/10 deutlich niedriger sein. Wenn die Optik selbst bei 270x nicht einbricht, dann müssen die Linsen, Justage und Fassung gut sein. Das ist viel wichtiger wie ein bisserl mehr oder weniger Blausaum.
    Meine Vermutung ist, dass da einige EDs den Kürzeren ziehen, obwohl die Farbkorrektur beim ED besser ist.
    Meinen Glückwunsch zu diesem schönen Ergebnis.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Marc,


    alles gut ![;)]


    Du magst mir meinen "Einwand" bitte verzeihen, denn zumindest aus Hannes' Bericht war für mich gestern zum Zeitpunkt meines Beitrages <b>nicht</b> erkennbar, dass die Fassung so ausgelegt ist, dass Ihr sogar die Linsenabstände variieren könnt !


    Danke daher für diese ergänzende Info durch Dich.


    Dann habt Ihr also wirklich an alles gedacht und euer Projekt ist eine meisterliche Fleißarbeit, die höchsten Respekt verdient !


    Hannes hat ja einen prima Beobachtungsbericht geschrieben, der die so gewonnene Leistungssteigerung des Bresser 102L eindrucksvoll dokumentiert . Hannes ist ein sehr erfahrener Beobachter, so dass ich auch keinerlei Zweifel an seinen Aussagen habe !


    Vielleicht habe ich dann "damals" bei meinem "Test" wirklich ein Montags-Gerät erwischt. Aus sicher verständlichen Gründen wollte ich derzeit aber auch an einem mir zur Verfügung gestellten Gerät keine Eingriffe an der Objektivfassung vornehmen.


    Dass es aber wohl eine deutliche Qualitätsstreuung geben muss bzw. gab, belegt ja auch der erwähnte französische Test, bei dem die Kollegen bereits ab 150x ein merklich schlechteres Bild bekamen. Auch in einem italienischen Forum berichtete ein AR102L Besitzer von schlechter Abbildung bei höheren Vergrößerungen. Quellen müsste ich nochmal suchen.


    Das alles ist aber ja auch nur Beleg dafür, dass euer Projekt äußerst sinnvoll war ! Schade nur, dass der Hersteller sich davon wohl kaum beeindrucken lassen wird.


    Den Preis von 150€ für eure Fassung finde ich übrigens überhaupt nicht teuer, sondern sogar sehr preiswert ! Hätte ich noch solch einen Bresser 102/1350 wäre ich einer eurer ersten "Kunden" gewesen!


    Der OAZ bei dem Gerät ist gut, so wie er ist und den schwabbeligen Sucher kann man ohne großen finanziellen Aufwand durch ein qualitativ besseres Stück ersetzen und hätte dann einen schönen Refraktor für Mond. Planeten und Doppelsterne !


    Was ja auch wieder interessant ist : im Gegensatz zu Hannes Gerät sind mir damals bei meinem Exemplar KEINE Streulicht-Effekte aufgefallen. Der Tubus war gut geschwärzt !


    MfG Michael

  • Moin Loidds,


    ja ich sprach von besagtem "etwas höheren Restfarbfehler" - im Vergleich zum Vixen FH 102/1300mm (der von ca 1981-1983). Aber - ich bin bei gewissen Sachen auch etwas pingelig ... und dann fallen Dinge auf. Wie eben auch besagter Farbfehler (FF). Und dazu kommt ja: man weiss, wie es ganz ohne FF aussehen kann, ich hab ja nun auch schon durch diverse Spiegel bzw auch Apos geschaut.


    Aber - worauf ich hinaus möchte - den für ein anständiges Gerät zu treibenden (auch finanziellen) Aufwand ins realistische V e r h ä l t n i s zu dem zu setzen, was man "bekommt". Natürlich kann man für einige 100€ KEIN fehlerfreies Gerät erwarten. Wenn ich so in den Foren lese, beschleicht mich manchmal der Eindruck, dass hier Maßstäbe etwas durcheinandergebracht werden und daraufhin scharf kritisiert wird. Kurz: für 500€ bekomme ich keinen Vollapo, der null optische Fehler hat!


    Was nun diesen Bresser betrifft, ist da eben durchaus ein realistisches Ergebnis zu bekommen. Schon das Ursprungsgerät (von der Stange) welches ich bekommen hatte - nicht vergessen, das Teil OTA & Zubehör kost komplett neu lediglich 259€ - ist brauchbar, so es nicht verschlampt wird, wie das zunächst bei meinem Exemplar - schräg eingeschraubter und verklebter! Objektivfixierring - der Fall war. Mit besagter Fassung wird da nun - zumindest aus meinem Gerät - ein für dann 409€ neu! - vom Preis/Leistungsverhältnis (nach den ersten beiden Beobachtungen) richtig fairer und guter Refraktor.


    Das ist mal ein erstes Fazit meinerseits nach den ersten - leider nur kurzen - Beobachtungen mit dem AR 102/1350er. Es werden weitere folgen und ich berichte auch weiter gern.



    Was mich nun weiter interessieren würde ... wie ist die Fertigungsstreuung dieser Geräte? Habe ich durch Zufall ein potentiell sehr Gutes erwischt oder gibt mein Exemplar eher ein durchschnittliches Gerät wieder? Sollte Letzterem so sein (was gut wäre!), kann man sagen: mit der Fassung kann man ein wirklich faires Gerät "von der Stange" kaufen.


    Um diese Fertigungsfrage wenigstens etwas zu "verifizieren", werde ich dann mal versuchen, an ein zweites Gerät heranzukommen ... am besten natürlich eines, was einem Vorbesitzer als "Gurke" untergekommen ist. Und das dann mal mit der Fassung versehen. Micha, da wäre bestimmt DAS Gerät, welches Du ja getestet hattest, ein hervorragendes Testexemplar für.



    Ob man die "Bressers" von der Fassung überzeugen kann, nun ich bin mit denen im Gespräch. Schaun wir mal.


    Soweit mal was von mir ;)


    Euch einen schönenn Wochenausklang, Greetz Hannes


    PS bin morgen (ab ca 12) auf dem AME und hab den Bresser samt Fassung auch dabei. Wer mal gucken möchte ... schreibe mich via PN an

  • Hallo Hannes,


    halte uns bitte auf dem Laufenden, wenn Du weitere Beobachtungen vornehmen konntest ( ggf. auch mit variierenden Luftspalt wenn es nicht zu aufwändig ist ) - EINFACH EIN GENIALES PROJEKT !!
    Da hast Du jetzt ein feines Unikat.


    LG Micha[;)]

  • Moin Micha und alle ;-),
    klaro mach ich das gern, denn mir macht die Nummer richtig Spass. Stelle das auf der Seite ein (siehe Link unten) und berichte gern auch hier. Hatte den Langen vorgestern abend noch mal draussen - war insbesondere Saturn-Tag ;)


    Aber nacheinander:


    Venus - die schöne Sichel mit der in den tiefen Breiten überm Horizont unvermeidlichen atmosphärischen Refraktion - sprich bunt.


    Jupiter: schon in der Dämmerung: fast festgetackerter GRF und Details in der Atmosphäre (in ruhigen Seeingmomenten).


    Saturn: Der "Held" des Abends: Cassini entspannt umlaufend, Wolkenband in der Atmosphäre zeitweise 4 Monde (man bedenke: Stadthimmel, Seeing max 4mag). Optimalvergrößerungen sind 193fach (7er Okular) und 270fach (5er Okular).


    Mars: tief über einem Haus (Seeing): in ruhigen Momenten reichlich Details (270fach): Polkappe und dann eine Dunkelzone, die ich spontan mal als "Batman-Regio" bezeichnet hätte. Siehe vergleichweise hier http://www.astrotreff.de/topic…229481&whichpage=1#811358 das Marsbild. Etwas "schräger" und natürlich (102mm!) nicht sooo detailreich. Aber die helle Hellas-Planitia (unter der Polkappe) war klar zu erkennen. Und die große Syrte und diverses mehr.


    Gespannt bin ich nun auf den Mond.


    Doppelsterne: pi Aql 1"4:locker; schon mit dem 16er Nagler (84fach) getrennt. Bis 540fach (2.5er) schön aufgelöst; beste V: 270 fach.


    16 Vul (0"9) (einen Tag davor): klar länglich. Kann ein 102er aber auch garnicht schaffen (der kann bis - Dawes - 1"1; da wird zeta Cnc dann der Tester)


    Dann habe ich nach ewigen Jahren mal wieder den O-III Filter (in 2"; kann man in die Verlängerungshülse einschrauben - gut!) ausgepackt: M 27 / Dumbell: zeigte sich strukturiert und unregelmäßig. Schön. M 57 ausgestanzter Ring (beide 16er Nagler). NGC 6210 Her: heller etwas unregelmäßiger PN. NGC 7027: auch heller unregelmäßiger PN (beide 193/270 fach - 7er & 5er Nagler). Einen Tag vorher habe ich dann das OdM August NGC 6781 Aql. getestet: Selbst der war mit Filter bei 56 bzw. 84 fach indirekt, zeitweise direkt als schwache eiförmige Aufhellung ohne weitere Details sichtbar.



    Nächstes Fazit: ich muss mich wohl an einer Stelle korrigieren: was den "etwas erhöhten" Farbfehler betrifft: das war wohl ein Relikt aus der Zeit der Plastefassung. Und / oder ich bin der atmosphärischen Refraktion auf den Leim gegangen. Gerade die Beobachtungen am Saturn (trotz auch dessen tiefen Standes) lieferten bis 270fach ein nahezu farbfehlerfreies Bild. Ich habe nicht umsonst den Ringplaneten lange genossen, den ich dann (Abbildungsqualität! bei einem ca 4mag Himmel auch noch vier Monde entlocken konnte. Auch der Mars hätte jede Menge mehr Aufmerksamkeit verdient. Den muss ich dann zeichnerisch mal aufs Programm nehmen.


    Vergrößerungen lohnen bis 270fach. Da hat der Refraktor echt ein Heimspiel. Klar ... nun kommen sicher gleich wieder die "das ist aber eine Übervergrößerung"-Bedenkenträger. Natüüürlich ist es das.


    <b>Ist mir aber total wurscht!


    Mir gehts um den Spass und für mich liefert auch diese Vergrößerung Spass.
    </b>
    Selbst der Einsatz des 3.5er Naglers (V 386fach) macht Spass, aber da beginnt dann der FF natürlich doch, zutage zu treten. Ich hatte auch mehrfach das 2.5er Nagler (540fach) drin, dann wird es schon etwas farbiger und vor allem macht die Luftunruhe dann das Beobachten nicht gerade besser. Aber bis 270fach macht dieser Refraktor richtig Spass. Und bis 386fach eigentlich auch, vorausgesetzt die Luft ist ruhig.


    So.


    Blick nach vorn: Ich möchte nun wissen, ob meiner ein "Ausreisser nach oben" oder ob er eine durchschnittliche Ausgabe seiner Art (letzteres hoffe ich!) ist, die dann mit der neuen Fassung zu den von mir erreichten Beobachtungsergebnissen - quasi serienmäßig - führt.


    Also: das erste Projektziel ist erreicht: Dieser Bresser ist echt verbessert und so ein guter Wurf.


    Nun gibts das nächste - neue - Projektziel: Treffen einer allgemeinen Aussage: kann man serienmäßig diese Verbesserung am Bresser AL 102/1350mm erreichen?


    Und ich möchte den Bresser gerne mal gegen den 102/1100 TS "LD-Planetenrefraktor" antreten lassen. Sollte sich das eben genannte zweite Projektziel verifizieren lassen (also allgemeine Aussage: "alle 102/1350er h a b e n dieses hohe Potential"), denke ich (ohne den TS-FH-Abkömmling zu kennen): das TS-Gerät (preislich derzeit für 549€ normalerweise 699€ zu haben) muss sich gegen den dann mit der neuen Fassung serienmässig so guten wie meinen Bresser-Refraktor warm anziehen. Sehr warm.


    To be continued.


    Greetz Hannes

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!