Klassisch visuelle Astronomie vs Astrofotografie ?

  • Hi Hubertus, abhängig von der OP-Methode, der vorliegenden Fehlsichtigkeit sowie den Fähigkeiten des Arztes besteht immer ein Risiko, dass eine Laser-OP am Auge nicht das "gewünschte" Ergebnis erbringt. Bei mir lagen aufgrund von 7 Dioptrien mit Hornhautverkrümmung und recht großem Pupillendurchmesser grenzwertige Voraussetzungen vor. Der Operateur hat mir das auch klar kommuniziert, dass ich kaum auf genau 0 Dioptrien kommen würde, eine Toleranz von 10% besteht immer. Auch wurde mir mitgeteilt, dass meine Nachtsicht auf jeden Fall korrigiert und unkorrigiert nicht mehr so gut sein würde, wie die des korrigierten, aber fehlsichtigen Auges zuvor. Schliesslich wird eine natürlich glatte Hornhaut "abgeraspelt" und wird nie mehr so sein wie zuvor.


    Im Ergebnis bereue ich die OP auf keinen Fall, da ich aufgrund meiner (dicken) Brille und Kontaktlinsenunverträglichkeit vom "sportlichen Leben" ausgeschlossen war und jetzt keinerlei Einschränkungen mehr habe. Meine restlichen ca. 0,5 Dioptrien sind nicht im geringsten zu bemerken, meine Tagsicht ist phänomenal und weit über dem Altersdurchschnitt.


    Nachts ist es wie angekündigt "nicht gut". Sobald meine Pupillen maximal geweitet sind, haben alle Lichter Koma, Doppelbilder, Höfe, Spikes und Verzerrungen, welche auch durch Brille nicht zu korrigieren sind. Fällt ein kleiner Lichtschein ins Auge, zack und alles normal. Hat mich am Anfang sehr belastet, weil ich mich sehr darauf fixiert habe. Ich habe mich aber mittlerweile damit bestens arrangiert.....habe mein Haus umgeräumt, um vollständige Dunkelheit zu vermeiden und sorge immer für genügend Licht.


    Fazit: Solange sich Fehlsichtigkeit noch halbwegs korrigieren lässt, auf keinen Fall das OP-Risiko eingehen.....ausser häufig lebenslang trockenen Augen gibts da noch eine Reihe wirklich unschöner potentieller Folgen.

  • Als ganz kleine Anmerkung.


    Auch , wenn West und Mitteleuropa und südlich der Alpen die norditalienische Tiefebene rund um die Poebene , dicht besiedelt sind und all diese Regionen sind wahre extreme Lichtdrecksschleudern , schön vielleicht vom All von oben aus dieses Lichtermeer, von der internationalen Raumstation sicher anzuschauen.


    Von unten für den Hobbyastronom eher das Gegenteil, wil man aus diesen Regionen in den Sternehinmel umgekehrt
    mal "rausschauen".



    Den Vogel innerhalb West und Mitteleurpas hat wohl eindeutig Belgien abgeschossen , dort brennen Tag wie Nacht sämtliche Straßenlaternen im gesamten Land durch..egal wo in Belgien...


    Hauptsache die Nacht auch endlich zum Tag machen. der Sicherheit wegen ...und ..und etc und und.


    Ich wünsch denen ( den Belgiern) mal ganz ganz böse , das ihnen mal wichtige Trafos auch mal da mit "durchbrennen"


    Sorry, vergesst das ganze, waren nur "böse Gedanken" meinerseits. [:D]


    Freuncliche Grüße

  • Besonders ärgerlich, dass Belgien diesen Strombedarf mit bekanntermaßen maroden Atomkraftwerken deckt. Hier im Aachener Umland wurden schon kostenlos Jodtabletten für den Notfall an die Bevölkerung ausgegeben. Druck von deutscher und niederländischer Seite hat in Belgien leider nicht zu einem Umdenken geführt. Aber Hauptsache die belgischen Schlaglöcher sind stehts gut ausgeleuchtet...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Da muss ich auch noch meinen Senf dazu geben. Ich wohne in Belgien im eifler Grenzland zu D und Lu und hier kannst du nachts auf der Autobahn Tennis spielen oder wahlweise auch Zelten kommt kein Schwein vorbei höchstens ein paar wilde, scheiss egal alles taghell erleuchtet [:(!]. Meine Theorie, wenn uns die alten AKW's nachts um die Ohren fliegen finden wir den "Notausgang"schneller [:D]. Ich kann gar nicht so viel essen wie ich gern kotzen würde.
    Mfg domi

  • Hallo an alle,


    noch eine kleine Anmerkung zur Lichtverschmutzung.
    Da ich im Winter visuell immer gerne auf dem Balkon beobachte, fühle ich mich genervt wenn ständig irgendwo rund ums Haus die Flutlichtstrahler anspringen.
    Und das bis 23 Uhr oder noch später.


    Im Sommer fahre ich dann doch mal 3 oder 4 km an einen dunklen Platz und kann mal beobachten ohne das ständig irgendein Licht angeht.
    Es ist zwar rundum immer noch hell (Rhein-Main) ist aber besser wie nichts.


    Gruß Wilfried

  • Hallo zusammen,


    ich bin überwiegend visuell unterwegs und das durchaus begeistert. Mit meiner Planeten-Kamera, einer simplen ZWO ASI 290 MC, habe ich noch rel. wenig gemacht, weil es noch länger dauert, den ganzen Kram aufzubauen, als nur mal schnell den Zenitspiegel anzuklemmen...
    Falls ich fotografisch Deep Sky angehen sollte, wird's richtig teuer, denn zusätzlich zur CMOS Kamera mit großem Chip komme ich an einem Schmalband-Filtersatz von Astronomik, Lumicon oder Astrodon "dank" Lichtverschmutzung wohl nicht vorbei.

  • Hallo,
    ich finde Astrofotografie auch ziemlich langweilig. Es gibt doch schon so viele Bilder. Bilder mache ich nur von dem ganzen Sternenhimmel und sowas. Zeitraffer sind auch immer eine nette Spielerei. Mit eigenen Augen zu beobachten ist meiner Meinung nach viel spaßiger, zumal man durch das Überlegen mit Sternkarten, Atlanten etc. auch noch sein Gehirn trainiert. Von GoTo-System halte ich zudem auch recht wenig, da sie ja das Aufsuchen und Finden zerstören. So bekommt man gar kein Erfolgserlebnis und man ist nur in der Lage, den Polarstern zu finden. Der Sternenhimmel ist einfach ein super Platz um mal seine Sorgen hinter sich zu lassen und sich zu entspannen. Und dadurch werden auch so die ein oder anderen philosophischen Gedanken angeregt.
    clear skies,
    Sven

  • Hallo,


    ich habe mir letztes Jahr eine NEQ5 besorgt um damit mit Kamera und Objektiv bzw. mit meinem kleinen Teleskop ein wenig zu fotografieren. Die ersten Versuche waren spannend. Mittlerweile glaube ich zu wissen was ich tue. Ein paar schöne Ergebnisse(mir gefallen sie) habe ich auch geschafft (M31, Nordamerikanebel, Rosettennebel). Auf meiner Liste stehen auch noch einige andere Objekte. Ich finde mit dem Fotografieren öffnen sich ganz andere Möglichkeiten, und es ist schon faszinierend was man so alles sichtbar machen kann. Die Technik dahinter sowieso.


    Ich muss aber sagen, das mich die visuelle Astronomie viel mehr reizt. Bei mir läuft das Fotografieren nur nebenbei. D.h. wenn ich mich entscheiden muss dann hat das visuelle immer den Vorrang. Für mich ist der Anblick von z.B. dem Orionnebel live durchs Teleskop mit nichts zu vergleichen. Da kommt für mich kein Bild auch nur annähernd hin. Ein Bild bei dem ich Gänsehaut bekomme ist mir noch nicht untergekommen. Beim live Orionnebel kommt das öffters vor[:D]. Und das auch wenn ich danach daran denke (ist schon wieder so weit[:)]).


    schöne Grüße,
    Bernhard

  • ==> lemaitre


    Was Du schreibst klingt wirklich erschreckend.
    'Lichtverschmutzung' reicht nicht, das ist schon LichtVERSEUCHUNG !
    Laesst sich unter solchen Voraussetzungen noch eine erfolgreiche Himmelsbeobachtung durchfuehren,
    bzw. wie geht das? Und was ist -ausser den absolut-hellsten Objekten- ueberhaupt noch beobachtbar ?
    Ich stelle mir vor, dass in solchem Fall weder Visuell noch Fotografie sinnvoll durchfuehrbar ist.


    Es waere nett, wenn Du noch ein paar Fakten und die persoenliche Vorgehensweise nennen koenntest;
    auch zur Hilfe weiterer Sternfreunde welche unter aehnlicher Diskriminierung leiden.


    mit besten Gruessen,
    Steve

  • Hallo Steve


    Also vorweg bin ich photographisch unterwegs und nebenbei beobachte ich,wenn alles läuft, mit meinem Fernglas oder nem kleinen Mak.
    Ich kann mich über die Himmelsqualität bei mir nicht allzuviel beklagen wenn du auf lightpollution map dir die Gegend um Sankt Vith ansiehst wirst du feststellen das es schlechtere Gegenden gibt, man sieht die Milchstraße mit bloßem Auge und wenn ich eine halbe Stunde fahre habe ich sogar ganz gute Bedingungen. Aber man muss Richtung Deutschland fahren,wenn du allerdings nach Belgien reinfährst wird es echt schlimm-was ich nicht tue weil wäre ja schön blöd.Es gibt einen Astronomie Club in Spa,die Uni Lüttich betreibt ein Observatorium es ist also nicht vollkommen unmöglich seinem Hobby/Leidenschaft oder dem astronomischen Betrieb einer Universität nachzugehen.Ich würde nicht sagen das der Himmel hier schlechter als in anderen Großstädten und Ballungsräumen ist.Jedoch herrscht hier eine flächendeckende Lichtverschmutzung an Orten die überhaupt keine Ballungszentren sind und das die dafür diese maroden AKW's laufen lassen unter Umständen das Leben von Millionen Menschen gefährden nur um immer mehr Geld zu scheffeln ist echt das Letzte.Aber was soll man machen?die Menschen sind halt so schlau!
    Mit Resignation und Grüßen
    Domi

  • Hallo Domi,


    danke fuer Dein nettes Reply!
    Ich empfand die Situation gem. Deines ersten Kommentars als extrem schlecht, zumal auf der Sky pollution map
    eure ganze Umgebung mit Bortle 4 eingestuft ist. Ja, die flaechendeckende Grundaufhellung ohne jegliche dunkle
    Spots - schon bitter und zwingt zu weiten Exkursionen...
    Zu den AKW moechte ich weiter nichts kommentieren. Ich habe einen Kunden (E-Isolatoren) 50km W Fukushima (J).
    Was dort heute, 6 Jahre spaeter noch los ist - sehr bedenklich. Aber alle Staedte nachts taghell erleuchtet...


    Don't let it get you down und: bleib dran am Okular!
    viele Gruesse,
    Steve

  • Hallo lieber Andi,


    vielen lieben Dank, dass du auf die Folgen der Laser-OP antworten mochtest. Da gibt es für uns "Astros" manchmal Themen, von denen wir nie was ahnten.
    Solange ich im Alltag noch gut zurecht komme werde ich mich noch nicht lasern lassen, denn ich bin ein ausgesprochen visueller Beobachter.


    Dir viel Spaß mit dedr neu entdeckten fotografischen Astronomie und


    CS.


    Hubertus

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