Sammelthema: Deep Sky mit preiswertem Equipment

  • Hallo Astrofreunde,
    ich möchte hier mal als Experiment ein Sammelthema eröffnen. Es soll nicht meins sein, sondern unser gemeinsames und ich bin sehr neugierig, was es hier (hoffentlich bald) zu sehen gibt.
    Der Hintergrund ist der: Ich selber habe festgestellt, dass die Freude bei unserem Hobby nicht immer automatisch mit der Höhe der Investitionen korreliert ist, die Qualität ist da sicher schon näher dran, aber irgendwie scheint es aus meiner Sicht nie so richtig ein Ende zu nehmen. Eine häufige Einsteigerfrage ist: "Wie viel muss ich denn investieren um so ein Bild selber machen zu können". Gerne kommen dann Antworten wie: "Wenn du es richtig machen willst, dann brauchst du xxx und yyy und das kostet zzz-tausend Euro. Die wenigsten von uns dürften aber so angefangen haben, und was heißt schon ´richtig´? Vergessen wird ja oft, dass der Weg zu einem guten Bild auch in der persönlichen Lernkurve liegt.
    Deshalb würde ich hier gerne mal Bilder sehen, die mit einfachem Equipment erstellt wurden. Was "einfach" ist, das kann man vllt. mit Anschaffungskosten bis 2000 € beschreiben, oder? was meint ihr? Natürlich muss man das bei gebrauchten Dingen oder Eigenbau nicht so exakt sehen, soll auch nur ein Vorschlag sein. Ich fände es aber spannend ein Bild zu sehen und die Kosten der Ausrüstung, die dazu nötig war. Gerade bei diesem Wetter ist es vielleicht ja interessant im Archiv nochmal weiter hinten zu graben und die Daten neu zu verarbeiten (Thema Lernkurve). Und das alte Schätzchen nochmal auszugraben und zu gucken was heute damit geht ist sicher auch interessant.
    Zu diesem Thema bin ich durch andere Beitrage hier im Forum animiert worden. Das soll aber bitte keine Konkurrenz sein und man kann sein Bild ja auch mehrfach verlinken.
    Ich selber werde jetzt meine alten Festplatten mal durchsuchen und ich werde sicher etwas finden.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hi Ralf,


    Die Idee find ich gut hilft bestimmt vielen Einsteigern wen es gut kommt mit Beiträgen hier.


    Ich und bestimmt viele andere haben mit (bereits vorhandener)-stehender Kamera auf Stativ angefangen.


    Der nächste Schritt ist dann ja eine Nachführung, hier möchte ich die Reise-Montierung Star Adventurer erwähnen. Mit einem Tele-Objektiv sind so auch schon erste DeepSky Fotos oder Widefields möglich.
    (Ansichtssache ob diese DeepSky sind)
    Damit hatte ich einen guten und relativ günstigen Einstieg.
    Die benutze ich heute noch 1A das Ding.
    Beispielfotos damit sind auf meiner Webseite im Bereich Sternbilder zur Ansicht bereit.
    Man sieht da auch meine Lernkurve, es sind noch viele relativ einfache Bilder aus der Anfangszeit da, beim Schützen zb. ist ein etwas neueres/besseres.

  • Hallo,
    dieses Bild hier hatte ich beim Schreiben schon im Kopf.


    Aus heutiger Sicht wäre da sicher noch viel mehr drin gewesen aber auch damals hatte ich mir sehr viel Mühe gegeben. Es handelt sich um M104, die Sombrero Galaxie.
    Die Ausrüstung: Ein GSO Newton 10“ f/5 (550 €), einfacher Komakorrektor (100 €), EQ6 (1000€) ,EOS 350Da (geliehen, aber so 350 € kommt hin, damals)
    Da ich nicht guiden konnte hatte ich pro Bild nur 30 s belichtet. Wie viele von denen ich dann in DSS verarbeitet hatte kann ich nicht mehr sagen, habe nur noch das „Autosave“, aber es dürften schon ein paar Stunden gewesen sein. Die Bildverarbeitung würde ich heute ganz anders machen, aber im Gegensatz zu anderen Fotos aus der Zeit finde ich die EBV nicht „schlimm“.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo,


    also so ein Ergebniss wie das Bild von M104 würde bei mir schon ein Gefühl am besten umschrieben mit "mehr davon" auslösen.
    Darum geht es ja, die kleinen oder manchmal auch größeren Erfolgserlebnisse die einem dazu ermuntern weiter zu machen. Für mich ist Perfektion erst mal gar nicht so wichtig, hauptsache man erzielt halt so seine persönlichen Fortschritte.


    Auch wenn ich mich jetzt schon 4 Jahre am Teleskop austobe bin ich über den Anfängerstatus noch nicht hinausgewachsen, aber was solls, ich mach das in meinem Tempo, Schritt für Schritt und so wie's mir Spass macht. Das Tempo wird allerdings auch von den Gelegenheiten vorgegeben, aktuell hält mich das Wetter und private als auch berufliche Pflichten Monate lang davon ab praktische Erfahrungen am Teleskop zu sammeln. Man braucht schon einen langen Atem.


    Nun zum Thema was man mit relativ geringen Mitteln und auch als Anfänger so zu Stande bringen kann.


    Mein Beispiel hier (Trifid- und Lagunennebel) ist entstanden mit einer iOptron SkyGuider Montierung und einer Olympus E-M1 mit dem Objektiv ZD 50-200. Die Montierung mit Stativ erhält man für 450,- €, die E-M1 (unmodifiziert) und das Objektiv hätten neu den Preisrahmen von 2000,- Euro gesprengt, gebraucht für ca 1500,- ist das drin (bei mir gilt aber "eh schon da"). Bei einer Neuanschaffung wäre aber ehr zum Beispiel eine modifizeirte Canon wie die oben genannte EOS 350Da mit einem 200/300mm Tele zu empfehlen. Ich denke da bleibt man mit den Kosten ehr deutlich drunter.



    Viele Grüße,
    Karl

  • Servus Sternfreunde,


    3 Beispiele mit der guten alten 40Da, einem EF200 2.8 und einer Montierung der EQ3-Klasse (für die Fotos verwendeten wir allerdings eine alte EQ6, was aber bei weitem nicht notwendig wäre, zumal das 200er Canon ein richtiges Leichtgewicht ist.
    Gebraucht bezahlt man dafür heute weit unter 1000.- und es macht nur die Geduld und die Erfahrung, was dabei rauskommt.







    lg
    tom

  • Hallo Ralf,


    die Idee einen Thread aufzumachen, um zu zeigen was man mit einfachen Mitteln astrofotografisch erreichen kann, finde ich prinzipiell gut. Das, was ich bis jetzt zeigen kann, ist ja auch noch mit eher bescheidenen Mitteln gemacht. Mit 2000.-Euro legst Du die Latte natürlich immer noch sehr hoch für einen wirklichen Anfänger. Dafür bekommt man heute schon einen 5 oder 6-Zöller auf parallaktischer Gotomontierung, mit Astrokamera, Leitrohr, Leitkamera, Komakorrektor und hat vielleicht sogar noch Geld für den einen oder anderen Filter übrig. Damit kann man dann meiner Einschätzung nach schon wirklich gute Bilder machen. Das sind nicht so einfache Mittel - von meiner Warte aus.


    Im Einsteigerforum wir ja meistens nach Ausrüstung im nur dreistelligen Euro-Bereich gefragt - auch für die Fotografie. Das was ihr oben zeigt, ist schon wirklich gut und ein Einsteiger denkt noch nicht an mehrere Stunden Belichtung. Das und 2000.- Euro schreckt dann doch die meisten Einsteiger eher ab. Ich hätte mal was wirklich Einfaches, auch wenn ihr vielleicht Augenkrebs davon bekommt:



    M81 und M82; ca. 44 Min; 4 sec Aufnahmen gestackt


    Gemacht mit:


    Celestron Firstscope 76/300 Newton: 38.- auf Ebay B-Ware
    gebrauchte EQ-1: ich setze mal 50.- dafür an
    Nachführmotor für EQ-1: 35.- (neu)
    ASI178: 300.- Euro (hier gebraucht aus dem Bieteforum)
    ASUS-Laptop von 2005: kann ich gar nicht mehr bepreisen.


    Das macht zusammen ca. 425.- Euro. Mit einer kleineren günstigen gebrauchten CMOS-Kamera könnte man das vielleicht unter 300.- Euro drücken. Ich weiß, das ist nicht die Qualität, die man auf ewig habe möchte. Aber für den Einsteiger kommt es meist darauf an, überhaupt etwas Erkennbares aufzunehmen - egal wie verrauscht. Und wenn er dann seine erste Galaxie am Bildschirm sieht, ist er stolz wie Bolle. Ging mir jedenfalls so.
    Also, wie wäre es mit einer Herausforderung z.B. M81 und M82 zusammen so günstig wie möglich aufzunehmen, sozusagen als Benchmark für "Deep Sky mit preiswertem Equipment". Was wäre da möglich?


    Viele Grüße und viel Spaß


    Heiko

  • Hallo,
    mal kurz ein Zwischenstatement von mir: "Geil" ;)
    Macht mir wirklich Spaß eure Bilder anzusehen und auch die Beschreibungen sind sehr bereichernd.
    Ob 2000€ schon happig sind? Vielleicht bin ich selber schon in der Spirale gefangen. Für Deep-Sky mit Teleobjektiven sicher eher als fokal. Aber wie gesagt, nicht dogmatisch sehen und Heiko zeigt ja eindrucksvoll was mit einem so kleinen Gerät möglich ist. Ich hätte nicht gedacht, dass das überhaupt geht wg. Fokuslage und so, klasse.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo zusammen,


    finde die Idee zu diesem Thread sehr interessant. :) „Preiswert“ ist natürlich eine sehr subjektive Empfindung. Eine 2.000 EUR plus Ausrüstung finde ich schon durchaus teuer - schaut man sich jedoch mal an, was man in Relation für „größeres“ Equipment so ausgeben kann, relativiert sich das dann aber ganz schnell wieder...


    (==>) Ralf: Die Spirale hat uns sicherlich schon lange eingefangen... ;)


    Zum Thema: Hier mal eine Aufnahme mit einer Star Adventurer, Canon 700da, IDAS-Filter und Canon 200mm 2.8 Festbrennweite. Das Ganze ungeguidet und somit preislich knapp unter den 2.000 EUR anzusiedeln, wobei das Objektiv ein Gebrauchtkauf war. Aufgenommen im Urlaub mit insgesamt 2,3 Stunden Belichtungszeit.




    Oder hier eine Mosaik der Milchstraße aus sechs Mosaikteilen. Ausstattung wie oben, jedoch mit einer Canon 28mm 2.8 Festbrennweite aufgenommen. Also ungefähr 500 EUR günstiger als mit dem 200er. Belichtungszeit sind ungefähr 7,9 Stunden.


    http://astrob.in/312879/0/

  • Hallo Ralf,


    ein tolles Thema!
    Ähnlich wie Heiko, habe ich ja auch erst vor ein paar Jahren mit einfachen Equipment angefangen, da ich nicht wusste ob mir das Hobby nach einem Jahr noch immer spaß macht ;)
    Daher hier ein paar Fotos die ich mit dem Skywachter Refraktor 80/400 auf einer EQ1 mir RA-Motor. Alles zusammen für ca. 300,- (neu) Die EOS 1100 hatte ich ja eh schon gehabt.


    Die Bilder sind aus heutiger Sicht natürlich nicht perfekt (Koma, Farbfehler, unscharf, zu kurz Belichtet, keine Korrekturbilder usw.), aber als Anfänger war ich damals sehr stolz darauf, die so weit entfernten Galaxien überhaupt fotografieren zu können, und das mit sehr einfachen Mitteln.


    Hoffe das hilft dem einen oder anderen Neuling.


    M51


    M31


    M42



    Alles mit Skywatcher 80/400 auf EQ1 mit RA-Motor.
    Belichtung lag bei ca. 30-90min, je 30s Bilder bei ISO1600 mit der EOS 1100 (mit Darks aber ohne Flats).
    Alles ohne Filter, Komakorektor oder so, also ganz ganz einfach.
    Die größte Herausforderung war es die EQ1 (ohne Polsucher) einzunorden, das ich auch 30s Belichten konnte..


    Aus heutiger Sicht würde ich aber jedem raten min. mit der EQ3 (besser EQ5) anzufangen, wenn einem das Hobby packt, ist man eh schnell bei 2000,- ;)


    Gruß und CS
    Piotr

  • Abend Ralf, hallo Leute!


    Ihr legt hier ja ordentlich was vor! Super spannend zu sehen, was mit kleinen Geräten so möglich ist und Piotr; Dein M31 ist ja eine Wucht mit dem Gerät! Freue mich auf mehr. Super Thema Ralf.


    Beste Grüße in die Runde,
    Sven

  • Hi Leute da geht´s ja voll ab, geb ich halt auch mal meinen Senf dazu.


    Erst mal das benutzte Equipment und die Anschaffungskosten:


    NEQ-3 Goto mit Skywatcher 150/750 PDS Explorer: Neupreis 750€
    Canon EOS 450D: gebraucht 230€
    Skywatcher Komakorrektor: 125€
    Kabelauslöser/Timer für die Kamera: 30€
    Netzadapter/Stromversorgung für die Montierung: 16€


    Gesamtkosten: 1151€


    Alle Aufnahmen sind unguided und mit unmodifizierter Kamera entstanden.


    Orionnebel mit Running Man 20.2.2014: 25x90sec iso800, 30x20sec iso800, 3x90sec iso1600, keine flats/bias/darks


    Whirlpool-Galaxie M51 12.1.2014: 50 lights a 120sec iso 800, 20 darks, keine flats/bias


    M81 & M82 23.2.2014: 90 lights a 60sec iso 1600, 20 darks, keine flats/bias


    Die Supernova in M82 vom oberen Bild noch mal als Crop


    Alle Bilder mit DeepSkyStacker, Fitswork und Photoshop bearbeitet.


    bis denn und weiter so, Udo

  • Hallo an Euch,


    dann stelle ich hier eine weitere Geschichte für ein überschaubares Budget vor:
    <center></center>
    Die Barndoor habe ich vor sieben Jahren gebaut. Alles, bis auf die Regelung des Motors, stammt aus der Kramkiste und vom Baumarkt. Kosten unter 100,-€, Die EOS1000D ist gebraucht für 150,-€ zu haben.


    <center>
    Komet Garradd im Kleiderbügelhaufen 2.9.2011



    M31 mit 4/200 Objektiv, 3.9.2011</center>


    Mit der Bildverarbeitung bin ich mittlerweile weiter, aber trotzdem kann ich mir die Fotos auch heute noch mit Vergnügen ansehen. Die Barndoor war für den Urlaub gedacht, wohin sie mich auch schon des Öfteren begleitet hat. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.


    Viele Grüße,


    Micha

  • ...ich bin begeistert!


    das Bild hier will ich euch nicht vorenthalten:



    50 mm Objektiv f/1,4 (abgeblendet auf glaube f/3,5) für ca. 200 €, die Kamera war zwar teuer (damals 2006 rum), aber jede andere hätte es auch getan. Vor allem heute sind die Cams besser und preiswerter. Unmodifiziert natürlich.


    Das Besondere: KEINE Nachführung. Stativ, Kamera und wenn ich mich recht erinnere ca. 3000 mal 4 s belichtet. Das war der 2. Versuch. Beim ersten versagte DSS, da es in den Ecken starke Verzeichnungen gab und die SW damit nicht klar kam. Bei diesem Versuch habe ich die vielen Belichtungen in kleine Abschnitte gepackt und das Stativ jeweils wieder auf eine Markierung möglichst gleich ausgerichtet.


    Da fällt mir ein, ich wollte auch mal versuchen Deep-Sky freihändig zu fotografieren ;)


    Viele Grüße,
    ralf

  • Moin Ralf,


    fünf Sterne für die Idee!


    ich bin gerade dabei, mit meiner aktuellen Ausrüstung (C8, HEQ5 Pro, ASI290mm, gebraucht gekauft bis auf die ASI) aus Hamburg ohne Nachführung langbrennweitige und hochaufgelöste Deep-sky Aufnahmen zu gewinnen. Kostenpunkt, ca. 1.400 € Mein Ziel ist es auch, möglichst wenig instrumentellen Aufwand zu betrieben. Dazu hatte ich auch im vorletzten VdS Journal einen kleinen Artikel verfasst.


    Ein paar passende Objekte habe ich schon herausgeguckt, nur spielt das Wetter nicht mit. Ich hatte leider Anfang Januar eine Serie für die Tonne produziert, da ich den Reducerabstand nicht richtig berechnet hatte und somit alle Aufnahmen unscharf waren,


    Anbei ein kleines Beispiel von dem, was ich so plane, gewonnen mit einer ASI224, C9.25 und meiner HEQ5 Pro, natürlich unguidet



    lg
    Peter

  • Mein erster 'digitaler' Orion. Das Bild dürfte ~6 Jahre alt sein, unter Kleinstadtbedingungen aufgenommen und rudimentär bearbeitet.
    30x90sec bei iso800, keine Darks/Bias. Eos 600d unmodifiziert mit EF 50/1.8II auf EQ1 mit Nachführmotörchen.
    Um Barnard's Loop herauszuarbeiten müsste ich mir da größere Mühe geben aber dennoch war und bin ich davon fasziniert, welche bekannten Objekte als solche auch zu erkennen sind, z.B. in der Gegend um Alnitak.


    Ferner behaupte ich mal frech, dass sowas auch Ü30 möglich ist - also wie diese Partys, bei denen das Publikum so von Mitte 30 bis Mitte 50 alt ist - nur eben in €.
    Eine gebrauchte Powershot bekommt man schon für rund 20€ (dank chdk programmierbar, Rohdaten lassen sich auslesen und der Sperrfilter lässt relativ viel IR und somit erst recht h-alpha durch); damit bleiben noch gut 30€, um eine Barndoor zu bauen.


    cs
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    das ist sogar ein ausgesprochen schöner Orion geworden damals. Was ich witzig finde ist, dass das oft geschmähte 1.8/50 II so gut abschneidet, für den Billig-Eimer ist das sehr beachtlich. Die aktuelle STM-Variante ist ähnlich, wie man hört, sollte man sich fast mal ansehen.


    CS
    Jörg

  • Hi...
    Auch ein Bild von mir mit einfachem Equipment[:)]


    Nordamerikanebel NGC7000 eingebettet in Sommermilchstraße


    Aufnahmedaten:
    Sony A700 DSLR + Sigma 17-50mm F2.8 EX DC + Skywatcher EQ3
    20 Bilder a 60 Sek. + 10 Darks
    50mm
    F/4
    ISO-3200
    DeepSkyStacker, Fitswork, PS

  • Wow! Klasse, was Ihr aus einfachen Möglichkeiten herausholt!
    Ich denke, es gibt wohl zwei Techniken, DS-Fotografie mit beschränktem Budget (d. h. wohl ohne teure Monti und damit auch ohne Guiding) durchzuführen: Einmal DSLR mit relativ wenig Brennweite und dann mit einer Planetencam und relativ kurzer Belichtung.
    Ich probiere es gerade auf dem 2. Weg auf einer 10 Jahre alten EQ6 ohne Guidingmöglichkeit und relativ wenig astrofotografietauglichen 4 oder 6 Zoll Achros. Cam ist eine ASI290mm mit Zwo-Filterrad und Farbfiltern.
    Prinzipiell scheint das zu gehen, ich brauche nur relativ viele Bilder, bei den derzeit instabilen Bedingungen konnte ich nur testen. Der M1 hier hat 200 G und R (4,5sek) und 100 B (6 sek), davon je nach Stack 50-67% verwendet. Heraus kam ein rauschiger M1, dermit mehr Bildern (und/oder Darks und Flats) sicher deutlich hübscher werden würde. Es bleibt also viel Luft nach oben für mich und der "Augenkrebsnebel" muss dann seinem Wortspielnamen keine Ehre mehr machen. Aber dazu muss der Himmel mal länger klar sein - hier das Bild (50% Größe). Optik war ein 6" f8 Achro.



    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Mahlzeit,


    ich finde die Idee ebenfalls gut und freue mich, etwas beizusteuern. Der Titel des Threads ist mit "preiswert" natürlich so eine Sache. Oder bezweifelt jemand, dass das HST seinen Preis wert war? [:D]


    Auf meiner Webseite habe ich eine Tagebuch-Funktion, an der ich viel Spaß habe. Neben der Einordnung der Bilder in Rubriken kann ich so auch die chronologische Entwicklung sehen. Von meinen allerersten Astrofotos...





    ...aus dem Jahr 2003, die mit einer kleinen Digiknipse in Okular-Projektion, bzw. chemisch auf E200 zustande kamen, über die ersten DSLR-Ergebnisse aus 2004...




    ...als ich noch gar nicht wusste, was Guiding bedeutet[8D]


    Ab 2006 wurde dann sogar mit Autoguiding gearbeitet - aber das Equipment war immer noch im Low-Cost-Bereich (&lt;2000,-)...



    ...auch wenn das mit meiner ersten CCD und Schmalbandfiltern nur noch gebraucht hinkam...



    Na ja - und seit dem ist das Ganze schon etwas teuerer geworden - aber die Crux daran ist ja leider, dass man gute Astrofotos nicht kaufen kann. Die dicksten Rohre und tollsten Kameras nützen nunmal wenig, wenn Wetter, Seeing und Luftverschmutzung ein Weiterkommen erschweren. Und irgendwann ist dann tatsächlich der "Preiswert"-Bereich überschritten[:(]


    Aber nach wie vor entstehen meine schönsten Fotos mit Billig-Equipment. Stativ, Reisemontierung, gute DSLR und Billig-Objektiv...




    Auch wenn das beinahe identische Bild schon weiter vorne im Thread kam:


    Aber da muss man teilweise die Reisekosten mit ins Equipment einrechnen und wenn es nach Namibia geht, sind schon dadurch die 2000,- kaum noch zu halten.


    Gruß
    Klaus

  • Hi Klaus,


    gut, die Reise geht zus. drauf, aber es geht ja darum zu zeigen, dass auch mit kleinem Besteck relevante Ergebnisse zu erzielen sind, und das zeigst Du. Wenn wir damit den Einsteigern und anderen Normalos zeigen können, dass man keine zehntausende Euro ausgaben muss um was auf die Beine zu stellen haben wir unseren Job gemacht ...


    CS
    Jörg

  • Hallo Klaus,
    das ist ja eine ganz tolle Dokumentation deiner Entwicklung. Da sagen ein paar Bilder mehr als 1000 Worte.
    Je mehr ich drüber nachdenke um so mehr erkenne ich, dass "preiswert" gar nicht unbedingt etwas mit der Menge des ausgegebenen Geldes zu tun hat, sondern eher eine innere Einstellung ist. Vielleicht könnte ich mir, wenn ich denn unbedingt wollte, auch etwas "teures" kaufen, aber das "ist es mir nicht wert".
    Auf jeden Fall sehe ich hier viele klasse Bilder und zwischen den Zeilen erkennt man auch viel Freude bei den Machern.
    Wenn man übrigens das Thema bei Google eingibt, dann ist das erste Suchergebnis gleich hier :)
    ...und wenn man dann auf Google-Bilder klickt, dann finde ich viele Bilder aus diesem Beitrag hier in der ersten Reihe.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo,


    ich weiß, ihr denkt hier im Thread vielleicht nicht unbedingt an Mondbilder sondern an Deep-Sky:



    Wieder mit dem Firstscope B-Ware für 38.-Euro und einer gebrauchten Webcam für ca. 5.-Euro mit 640x480 Pixeln aufgenommen. Der Tubus des Mini-Dobson war zwar auf einer EQ-1 befestigt, aber der Mond wäre auch als Dobson aufzunehmen gewesen. Der Laptop war standesgemäß ein 2005er Modell. Damit ist die Ausrüstung deutlich nur im zweistelligen Euro-Bereich angesiedelt.
    Leider sieht man am Vollmond nicht viel Detail wegen fehlender Schatten.Ich frage mich ob man auch damit schon was Deep-Sky-mäßiges hinbekommt?


    Das Bild ist hier, soweit ich sehe, am billigsten. Da kommt nur Michas selbstgemachte Barndoormontierung ran. Die Bilder von Klaus (und den anderen) sind zwar eindrucksvoll und die Ausrüstungen für den Kenner wohl "Preis-wert". Wenn ich was von Tausend + xxx Euro für Aufnahmen in Namibia höre, hätte ich das zwar auch gerne, aber es kommt bei mir kein Gefühl von z.B. "Günstiger Einsteig" auf - trotzdem schön zu sehen.


    Viele Grüße


    Heiko

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