Wie seid ihr "Hobbyastronomen " geworden ?

  • Hallo Ralf,


    hihi, Raumpatrouille Orion als Stummfilm.
    Ich habe das Ganze durch den Türspalt des Wohnzimmers beobachtet - wie auch all die Amerikanischen Krimiserien mit entsprechend gedämpftem Ton.
    Morgens auf dem Weg zur Schule wurde geprotzt: "Haste auch gesehen?"


    Schöne Erinnerung[:I]


    Gruß & CS Franjo

  • Ich bekam mit ca. 8 Jahren den "Taschenatlas der Sternbilder" (Dausien)
    von einem Onkel geschenkt. Damals interessierte mich, wie diese komischen Nebel wie M42 oder M31 im Fernglas aussehen.
    Das war der Einstieg. Später kaufte ich dann einen 114 mm Tasco-Reflektor (Newton mit 900 mm Brennweite), mit dem ich oft den Mond, Jupiter, Saturn und die Sonne beobachtete. Das war der Einstieg in das Hobby.

  • Ich bekam so mit 10 einen Optikbaukasten mit Plastelinsen geschenkt. Wurde auch unter dem Namen "Cabinett" verkauft. Wahnsinnige geschätzte 10 mm Öffnung und 6 fache Vergrößerung! Und in der Bedienungsanleitung ein Mondfoto!
    Das und die etwa zeitgleiche Ausstrahlung von Raumschiff Enterprise im ZDF-Vorabendprogramm waren einfach nur "faszinierend"! ! ![8D][:D]

  • Hi,


    ich habe in meiner Kindheit viele Sachbücher gelesen, vor allem Was ist was, und irgendwie war das Interesse am Weltall immer da. Mit schätzungsweise 10 Jahren habe ich ein sehr schönes Buch mit Hubble-Aufnahmen bekommen und ich erstellte einen eigenen Katalog mit meinen Lieblings-NGC-Objekten. [:D] Außerdem hatte ich zu der Zeit ein 4"-Newton-Teleskop. Das Interesse hat sich immer gehalten, jetzt bin ich allerdings wieder aktiv dabei. [:)]


    Viele Grüße


    Dominik

  • Schoener Thread ... na dann wollen wir mal. Wo fange ich an?
    Dem kann ich mich anschließen.


    Mein Interesse für die Astronomie fing begann ganz unspektakulär.


    Ich war 14 Jahre alt. Im Bekanntenkreis meiner Eltern waren auch Nachbarn, die man zum Geburtstag einlud.
    Eine ältere Dame wohnte drei Straßen weiter von uns entfernt. Meine Mutter kannte sie und lud sie zum
    Geburtstag ein. (nicht das erste Mal) Es war im Oktober und als nach dem Kaffeetrinken und dem Abendbrot
    wir sie verabschiedeten und vor die Tür gingen, sah man einen wunderschönen Sternenhimmel.
    Im Osten standen die Plejaden und der Perseus sowie Andromeda waren ebenfalls zu sehen.
    Ich kannte zu dieser Zeit nur die grossen Wagen. Doch unser Besuch wusste Bescheid. Erzählte drauf los.
    Dort ist dies und da ist das Sternbild zusehen. Woher wusste die Frau das alles?
    Jetzt sah auch ich wie wunderschön der Sternhimmel ist und das es eine Struktur in diesem
    scheinbaren Durcheinander gibt. Ich muss dazu sagen, dass ich in einem Dorf wohne.
    Der Ehrgeiz war in mir geweckt. Das wollte ich auch alles wissen.


    Ich besorgte mir Literatur. Drei Bücher konnte ich auftreiben: ABC der Astronomie, Nachts am Fernrohr,
    Sterne über dem Horizont. So brachte ich mir selber die Lage und Struktur der Sternbilder bei und führte
    in A5 Heften Buch darüber was ich entdeckt+gesehen hatte. Leider habe ich die Hefte aus dieser Zeit
    nicht mehr. Als Hilfsmittel hatte ich nur ein einfaches Fernglas. Kein Prismen Feldstecher
    wie man ihn heute benutzt, sondern ein terrestrisches Doppellinsenglas nach Gallilei mit höchstens 3x Vergrößerung.


    In den Büchern standen auch Hinweise zu Fernrohrselbstbauten. Für mich war klar, ich brauche ein Fernrohr.
    Die Firma Zeiss Jena sandte mir auf meine handschriftliche Anfrage auch gleich Prospekte und ein Angebot
    fertiger Instrumente mit den Lieferzeiten zu. Als ich die Preise sah, rückte der Kauf eines kompletten
    Fernrohrs in astronomische Ferne. Schließlich wollte ich mir aus den Astro Bastelsatz (50/540mm)
    von Carl Zeiss Jena zum Preis von ~ 120 Mark ein Fernrohr bauen. Leider gab es den Bausatz aktuell
    nicht zu kaufen, sodass ich ihn vorbestellt habe.


    Den Bausatz erhielt ich dann ein dreiviertel Jahr später. Unser Nachbar war Klempner und der
    half mir mit zwei Rohren aus dickwandigen Plaste ein Fernrohr zu bauen. Ins große Rohr wurde
    nach besten Wissen das Objektiv hineingepresst. Am anderen Ende klebte ich innen Leder ein.
    Mein Vater organisiert, dass das kleine Rohr ein Innen-Gewinde M44 für die Okularhülse erhielt.
    Es wurde in das großere Rohr geschoben. Um das Fernrohr auf einen Fotostativ zu befestigen, baute ich
    eine Schelle. Fertig war mein erstes Fernrohr.
    Ich benutze es noch heute zur Projektion bei Sonnenfinsternissen.


    Der hellste Planet Jupiter stand damals ziemlich niedrig, dennoch beobachtete ich ihn sehr oft,
    die Stellung seiner Monde, die Bänder und den GRF. Saturn stand im Stier und das kleine Fernrohr
    zeigte schon deutlich den Ring. Begeistert war ich vom Anblick der Mondoberfläche.
    Zwei Okulare gehörten zum Bastelsatz 16mm und 25mm. Ich erwarb nach und nach ein 12,5mm,
    ein 6mm sowie ein 40mm Okular. Als nächstes kaufte ich noch ein Zenitprisma.
    Regelmäßig bezog ich die 6x im Jahr erscheinende Zeitschrift "Astronomie und Raumfahrt"
    und "Astronomie in der Schule". An der letzteren Zeitschrift waren aber meist nur die
    letzten 4-8 Seiten interessant. Die Zeitschrift "Die Sterne" war mir zu teuer und zu wissenschaftlich.
    Das Gesehene wollte ich auch festhalten d.h. fotografieren. Mit einer Kleinbildkamera,
    die ich hinter das Okular hielt, machte ich meine ersten schwarz-weiß Fotos vom Mond.
    Da ich den Film ins Labor geben musste, waren die Ergebnisse nicht perfekt.
    Ich beschäftigte mich deshalb mit der Fototechnik, um selbst die Filme zu entwickeln und Papierabzüge zu machen.
    Eine gebrauchte Exa IIb aus dem An und Verkauf war meine erste Spiegelreflexkamera mit der
    ich durchs Fernrohr fotografierte.


    Im Kalender für Sternfreunde von P.Ahnert dem einzigen Jahrbuch für Astroamateure
    in der einstigen DDR waren Tabellen mit Sternbedeckungen durch den Mond enthalten.
    Ich weißänicht genau wie ich darauf kam, aber solch ein Phänomen wollte ich mir ansehen.
    Und meine Ersten Aufzeichnungen dazu stammen vom Dezember 1973.
    In den folgenden Jahren waren Ausbildung, Wehrdienst und Studium bestimmend, aber besondere
    Ereignisse verfolgte ich natürlich auch in diesen Jahren. Der Wunsch nach einem größeren
    Instrument war immer da und für mich kam finanziell nur wieder ein Selbstbau in Frage .
    Erst sollte es ein 100/1000mm Refraktor werden, aber der Objektivpreis hielt mich davon ab.
    So baute ich mir mit dem AS Objektiv 80/1200mm einen Refraktor und dazu leistete ich
    mir eine T-Montierung, die es für die damaligen Schulfernrohre 63/840mm gab,
    sowie einen guten Okularauszug und den 4-fach Prismen-Okularrevover.
    Im Jahr 1986 rüstete ich die T Montierung schlie´lich mit einem Motor zur TM um.
    Mit diesem Instrument beobachtete ich vor allem Sternbedeckungen, Kleinplaneten, Kometen, Jupiter+ Venus und Mars.
    Auch heute noch dient mir der 80/1200mm zur Sonnenbeobachtung und Fokalfotografie dieser.
    Seit 1981 war ich im Arbeitskreis Sternbedeckungen aktiv und hatte dadurch Kontakt zu anderen
    Sternfreunden gefunden. 1990 trat ich in die VdS ein auch wegen des Bezug der Zeitschrift
    "Sterne und Weltraum" die ich nur aus Bibliotheken kannte.


    Mit der ersten D-Mark im Juli 1990 kaufte ich mir einen ATARI-STE Computer.
    Mir machte es Freude mathematisch-astronomische Programme zu durchdringen und
    auch kleinere Programme selbst zu schreiben. "Astronomie für den Personalcomputer"
    war damals gerade erschienen.
    Die Beschäftigung mit den Computer wirkte sich auch beruflich aus, weil ich in die PC Branche
    über Weiterbildungen wechselte und bis heute tätig bin.


    Nach der Wende im Jahr 1991 erwarb ich günstig einen gebrauchten C8 mit
    Eisenstativ + Polhöhenwiege und Synchronmotornachführung. Planeten waren ganz gut beobachtbar
    aber Sternbedeckungen durch den Mond damit zu beobachten war schwierig wegen Reflexion
    im Teleskop/Okular, die ich nicht beseitigen konnte.
    Im Jahr 2001 kaufte ich bei Intercon einen 150/1200mm FH Refraktor mit einer EQ4 Montieurng.
    Damit beobachtete ich sehr gern trotz seiner Länge bis 2010 vor allem Sternbedeckungen durch den Mond und Planeten.
    Die Fotografie begleitete mich stets. Die analoge Astrofotografie fand ich damals zu aufwendig,
    um gute Ergebnisse zu erzielen.
    Erst mit dem Aufkommen der Webcams (Phillips Ei) 2003 und mit sinkenden Preisen für digitale
    Spiegelreflexkameras 2005 wandte ich mich der Astrofotografie wieder zu (Canon 350).
    2008 kaufte ich eine farbreinen ED Meade Refraktor 127/952mm und später einen ED 80/600mm von Celestron.
    Die Advance GoTo Montierung leiste mir visuell seit 10 Jahren gute Dienste.
    Allerdings habe ich ein nicht so gutes Exemplar erwischt, denn Astrofotografie läßt sich
    mit ihr nur bedingt durchführen. Selbst eine MGEN schafft es nicht dauerhaft gut nachzuführen;
    mit der CAM schaffe ich nur 1-2 Minuten fehlerfrei zu belichten.
    In den letzten 20 Jahren sind viele Gegenstände hinzugekommen.
    Auch viele Bücher habe ich inzwischen, die ich mir über Gutscheine oder direkt zum Geburtstag
    und Weihnachten schenken lies.


    Astronomie ist ein schönes Hobby, mit dem Nachteil, dass man auf das Wetter angewiesen ist.
    Gerade bei zeitlich einmaligen Ereignissen ist es manchmal zum verzweifeln. Aber das erträgt
    man, wenn man dann wieder unter einem wunderbaren klaren Sternhimmel ist. Wenn dann mehr als 3 Tage
    hintereinander es gute Bedingungen zum Beobachten gibt, ist mir das oft schon wieder zu viel.
    Seit 12 Jahren besuche ich regelmäßig Teleskoptreffen. Auch das ist immer sehr schön dort
    auf Gleichgesinnte zu treffen. Astrofotografie betreibe ich in bescheidenen Maße.
    Ich beobachte gern diese NEOs die an der Erde vorbei fliegen, Sternbedeckungen durch Kleinplaneten
    konnte ich auch schon 5x Live erleben. Sonst mache ich Web/Cam Aufnahmen von den Planeten,
    da dabei nicht so sehr auf eine längere exakte Nachführung angewiesen bin.
    Ich denke wenn man in unseren geografischen Breiten mit der beobachtenden Amateur-Astronomie
    anfängt, braucht man Beharrlichkeit. Erfolge stellen sich nicht sofort ein und ein Zig Tausend
    teures Equipment garantiert noch lange nicht den Erfolg. Man sammelt erst mit der Zeit Erfahrungen.
    Was mir gar nicht gefällt sind Zeitgenossen die einen regelrechten Wettkampf daraus machen und
    in heutiger Zeit eine Materialschlacht entfachen, was eigentlich nur den Händlern zu Gute kommt.
    Aber jeder muss eben nach seiner Fasson glücklich werden.


    Ich denke dann immer an den Spruch von P Ahnert: "Ein jedes Fernrohr hat seinen Himmel"
    Mich begleitet das Hobby Astronomie fast mein ganzes Leben lang und wird es auch weiterhin tun.


    CS Dieter

  • Hallo Dieter,


    mensch das ist ja eine Biografie geworden - hab es gern durchgelesen :-), weil etwa meine Zeit, nur halt 30km westlich der Zonengrenze. Das waren noch Zeiten. ATARI ST1040ST, ja das war auch mein erster Computer und Astroprogramme konnte ich auch nutzen zum 114er Quelle Revue. Aber nicht selbst programmiert, zumindest nix mit Astro. Ich bereue es ja so sehr, ihn mit dem ganzen Diskettensatz für nur 200 DM verkloppt zu haben und nicht einfach bei Vatern auf dem Speicher abgelagert.


    Nun ja, isch over...


    CS,
    Walter

  • Hallo Dieter!
    Ich muss mich Walter anschließen. Ein sehr schöner Bericht!
    Als junger Mann nach der Lehrzeit hatte ich ne "Astropause", lieh mir dann aber mit 24 Jahren von einem Bekannten ein selbstgebautes Fernrohr aus. Das war natürlich auch der Zeiss-Bastelsatz. Und ich war begeistert, als ich den Saturnring und Jupiter sah!
    Kurz vor der Wende bestellte ich mir dann das AS 100/1000 Objektiv, welches ich dann zum Abflußrohrrefraktor machte. Und ich habs nie bereut und werds nie verkaufen! (na gut...beim fünfstelligen Betrag könnte ich schwach werden...)
    Später kaufte ich mir den Bastelsatz nochmal und genau wie bei dir...mit zwei Plasterohren und Ledereinsatz, wurde es mit Amiciprisma zum Allroundfernrohr und Spektiv.
    Vor kurzem bekam ich noch zwei nagelneue(!) originale Bastelsätze, die ichzuerst verkaufen wollte. Jetzt überleg ich, ob ich ein Doppelfernrohr/glas draus baue.


    Viele Grüße
    Armin

  • Meine Kurzfassung.
    1977 eine Volksternwarte besucht. Jupitermonde und Wolkenbänder, Saturnringe und andere Sachen dazu meine Vorliebe zu, damals nannte man das Zukunftsromane brachten mich dazu. Also Material besorgt wie Drehbare Sternkarte, Sternatlas von Marx & Pfau (hab ich noch) Telementor bei Zeiss Jena bestellt und schon nach 18 Monaten geliefert bekommen. Fotohobby war vorher schon. Fotos in Okularprojektion von Mond und Sonnenflecken gemacht. Leider ist das Hobby dann eingeschlafen. Arbeit war wichtiger (Wende) Und dann wiederbelebt aber nicht sehr aktiv. Und nun ? Altersbedingt nur noch theoretisch oder mit Feldstecher. Es sei denn der nächste Sonnenfleckenzyklus wird spannend. Nachtastronomie ist nicht so mein Ding.


    Ich lese hier aber sehr gern mit und bestaune die herrlichen Fotos von den großen und kleinen Könnern. Weiter so. Danke

  • Als Einsteiger kann ich dazu nur sagen.....
    Irgendwann vor ca 5 oder 6 Jahren begann ich mich dafür zu interessieren was ich eigendlich da oben sehe, wenn ich um ca 4.30 Uhr zur Frühschicht fuhr oder auch um ca 6.15 Uhr nach der Nachtschicht nach Hause kam. Vor allem, wenn da so ein unheimlich helles Objekt am Himmel stand.
    Mein Einstieg war dann das Lidlscope, welches ich für ca 45€ bei Ebay geschossen hatte.
    Ich hatte extra nicht viel Geld ausgegeben, um erstmal festzustellen, ob das überhaupt ein Hobby wird, mit dem ich mich mehr befassen kann. Von Wackeldackeln und Konsorten hatte ich damals ja gar keine Ahnung.
    Was war ich von den Mondkratern begeistert, auch Saturn und Jupiter habe ich mir damit angeschaut.
    Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch dieses Forum für mich entdeckt und fleißig mitgelesen.
    Irgendwann habe ich auch die Tuning-Tips für das Lidlscope gefunden und zumindest zum Teil nachvollzogen.
    Da ich mit der Abbildungsqualität der original Okulare nicht zufrieden war hatte ich mir vom Teleskop-Service ein paar andere Okulare liefern lassen. Auch nur einfache Plössel, aber ja, da war echt ne Steigerung zu erkennnen.
    Dann stellte ich aber fest, daß die Monti in gewissen Bereichen irgende wie hakt, habe es natürlich auf den "China-Honig" geschoben.
    Also mit zur Arbeit genommen um sie dazu zerlegen und neu zu fetten. Beim zerlegen sah ich dann auch die Bescherung, in dem großem Ritzel der RA-Achse hatten sich einige Zähne verabschiedet, ergo war die Montierung Schrott.
    Ich brauchte also eine neue Montierung. Da mir dann aber klar wurde, daß ich mir auch irgendwann ein größeres Teleskop zulegen werde, habe ich mich für eine Bresser Exos 2 entschieden, die ich über dieses Forum gebraucht gekauft habe.
    Man, war das ein Unterschied zur Lidlmontierung. Bei der Mondbeobachtung bemerkte ich dann aber immer wieder, wie schnell der Trabant aus dem Blickfeld verschwand, gerade bei meinen ersten Fotografie Versuchen. Da mußte dringend eine Motorisierung her.
    Nach der Befragung hier im Forum habe ich mich auch für eine Nachführung entschieden, da mir mehrere Forenmitglieder versichert hatte, daß Goto nicht zwingend erforderlich ist.
    Beim auswerten der Fotografien fiel mir dann aber der extreme Farbrand um dem Mond, bzw bei hohen Kontrasten um die Mondkrater auf. Ich vermutete das die Optik verspannt sei und versuchte dann die Taukappe vom Lidlscope zu lösen. Ich habe das Ding bis heute nicht runterbekommen, noch nicht mal mit einem Heißluftföhn ließ sich die Taukappe überreden sich vom Teleskop zu lösen.
    Da ich aber mehr wollte hatte ich mir dann einen GSO-Newton 6"/F6 mit Crayford Auszug zugelegt. Da ich aber auch die Mond oder auch evtl Planetenfotografie im Auge hatte wurde eine 1 zu 10 Untersetzung direkt mitbestellt. Mit meiner Canon Eos komme ich zwar nur mit einer Barlowlinse in den Focus, aber das klappt.Mittlerweile habe ich zwei Mondfotos in meiner Wohnung hängen, das erste ist so naja, aber das zweite ist schon recht gut, für meine Ansprüche.
    Für Weitfeld beobachtungen und als Urlaubsteleskop habe ich mir dann bei der Fa Bresser einen 102/600 Refraktor aus deren Vorführgeräten zugelegt. Dieser Refraktor ist auch gleichzeitig mein Sonnenteleskop.
    Das Ding hat erheblich weniger Farbfehler als das 70/700 Lidlskope.
    Dazu habe ich momentan seit ca 3 Monaten leihweise von unserer Sternwarte deren Mitglied ich jetzt auch seit ca 3 Jahren bin, ein Celestron C8 zuhause, das ich aber aufgrund des tollen Himmels und auch meiner Wechselschicht bis heute nicht einsetzen konnte.
    Wie es weitergeht? Ich träume doch von einer GoTo-Montierung, aber vor dem Kauf muß ich die Dinger aber auch mal in die Hand nehmen bzw tragen können, weil ich meinen Kram immer wieder neu aufbauen muß. Mein theoretischer Favorit ist die SkyWatcher EQ6-R.
    Naja, mal sehen was die ATT in Essen so bringt?

  • Ich kam zu dem Hobby durch den Beruf. Als gelernter Fotofachverkäufer und Fotograf (analog) fing ich nach der Bundeswehr einen Job an bei einem renommierten Fotohändler in Hamburg der in seinem Sortiment auch Teleskope anbietet. Da ich in einer neuen Filiale anfing in der auch ein paar Vixengeräte standen und keiner sich null damit auskannte, fing ich an mich da rein zu arbeiten. Ich kam auch in den Genuss eines betrieblichen Workshop mit Horst Grimm von Vehrenberg um mehr über die Teleskope zu erfahren. Nach viel Theorie kam dann auch der Wunsch auf durch ein Teleskop zu schauen. Also lieh ich mir über ein klares Wochenende ein Vixen NP R114s aus. Einem Bekannten hatte ich davon erzählt und wir trafen uns auf einer Wiese in der Nähe von Elmshorn.
    Jupiter, Saturn, M13 sind sehr Eindrücklich immer noch aus dem Abend in meinem Kopf hängen geblieben. Somit war ich infiziert. Jetzt könnte ich eigentlich schreiben: Und der Rest ist Geschichte. Ne ne.


    Durch einen Arbeitgeberwechsel und einer langen Krankheitsphase schlief der Virus wieder über viele Jahre ein. Flammte immer mal wieder kurz auf durch Ereignisse wie Hale Bopp. Das Himmelsjahr wurde immer mal sporadisch gekauft. Ein Umzug nach Hamburg lag auch an und ich war wieder Fotofachverkäufer in einer Hamburger Fotoklitsche.


    Als ich wieder mehr Muße hatte und so im Himmelsjahr durch die hinteren Seiten blätterte stoß ich auf den Verein GvA-Hamburg Eintrag und mir viel auf, dass der postalische Sitz nur in 10 Minuten Fußstrecke zu erreichen ist. Also ging ich da mal hin und landete im astro-shop. Das ich da noch ziemlich häufig hingehen würde, und zwar bald jeden Tag, hatte ich auch nicht gedacht.
    Nach den ersten beiden Besuchen ging ich mit einem 8Zoll Dobson kurz nach Weihnachten wieder raus. Mit dem Teil tauchte ich dann im Anfängerworkshop der GvA einen Monat nach dem Sturm Kyrill auf und war so begeistert, dass ich Mitglied wurde. Ich war sowas von infiziert und war bei jeder Gelegenheit draußen.
    Das Aschbergteleskoptreffen war mein erstes Treffen und da stand auch schon mein jetziger 18Zoll Dobson rum, ohne es zu ahnen.
    Eine Jobanzeige in der GvA Vereinszeitschrift sorgte dann vor zehn Jahren für meinen neuen 10 Minuten Arbeitsweg.
    Ich zog dann vor ein paar Jahren raus aufs Land, weil da ist ja dunkel und kann seit dem gut im Garten spechteln und treffe ab und an mal auf Horst Grimm beim Einkaufen und wir schnacken ein wenig. Rest ist zukünftige Geschichte :)


    Dirk

  • Vielen Dank für die positiven Kommentare.
    Ja mein Beitrag ist etwas lang geworden, aber bei diesem
    miesen Astrowetter war Zeit genug vorhanden etwas ausführlicher zu werden.
    Dank auch an Walter, Armin und die vielen anderen, die sich an
    diesem Thread beteiligt haben.
    Ich habe alle ob kurz oder lang mit Interesse und Vergnügen gelesen.


    Lupus ( leider erfahren wir seinen Vornamen nicht ?) hat genau zum richtigen Zeitpunkt
    das Thema begonnen und ich hoffe, dass wir hier noch viele interessante Beiträge lesen können.


    CS Dieter

  • Hallo,


    dann will ich auch mal kurz berichten, wie ich zur Astronomie kam. Schon als Kind habe ich mir immer gern die Sterne angeschaut. Irgendwann mit 12 oder 13 Jahren gab es dann das erste Buch zur Astronomie (das Internet mit Foren etc. gab es damals noch nicht). Obwohl es kein wirkliches Fachbuch ist, hat es bei mir immer noch einen Ehrenplatz im Bücherregal. Bis auf einen Schulbesuch im Planetarium und der freiäugigen Beobachtung von Hale-Bopp blieb es die nächsten Jahre dann aber recht ruhig.


    So Anfang 20 hatte ich einen Bekannten, der ebenfalls Hobbyastronom war und auch mehrere Teleskope besaß. Irgendwie hat das bei mir wieder das Interesse geweckt. Mit ihm zusammen bin ich auch zum ersten mal zum ATT gefahren. Ein Jahr später wurde ich Mitglied in der örtlichen Sternwarte.


    Seitdem hat mich meine Hobbyastronomische Laufbahn vom 6" Newton über einen 12" Dobson zum 5" Mak geführt, der aus Zeit- und Platzgründen momentan mein einziges Teleskop darstellt, dafür aber immer schnell zur Hand ist. Manchmal wünsche ich mir die Zeiten zurück, wo ich noch die Zeit hatte, nächtelang zu beobachten und auch mal Astrocamping zu betreiben, aber vielleicht kommen diese ja eines Tages wieder.


    Gruß


    Carsten

  • Hallo,
    auch ich habe einen etwas längeren Bericht geschrieben.Ich hoffe, daß er nicht zu lang geworden ist:


    Schon als Kleinkind hat mich der Sternenhimmel bei den regelmäßigen Nachtspaziergängen mit meinem Vater fasziniert. Meine Oma sagte mir damals: Wenn ich mal sterbe, werde ich der hellste Stern am Himmel sein.


    Einige Jahre später zogen auch mich die Sternkarten im Diercke Weltatlas in den Bann Ich suchte ein Sternbild nach dem anderen auf und markierte es, sobald ich es am Himmel identifiziert hatte.


    Ein Schulfreund zeigte mir ein Kosmos Prospekt in welchem ein Selbstbaufernrohr für 40,-- DM angeboten wurde. Er erzählte mir: In den Ferien würde er eine Arbeit suchen und sich von dem Geld das Fernrohr anschaffen.
    Nach den Ferien hatte er jedoch schon wieder andere Interessen. Mich hat die Beschreibung in dem Prospekt aber so fasziniert, daß ich unbedingt mal durch ein Fernrohr durchschauen wollte.


    Das alte, mit Perlmutt belegte Opernglas meiner Oma, hatte ich bereits zerlegt, ich hatte jedoch keine Möglichkeit eine höhere Vergrößerung damit zu erzielen.
    Eines Tages bekam meine Oma eine neue Brille, die alte Brille mit runden Augengläsern durfte ich zum basteln nehmen.
    Ich besorgte mir eine Papprolle und befestigte das Brillenglas mit Tesakrepp Band und baute auf der anderen Seite das galileische Okular des Opernglases ein. Ich war begeistert: Der Mond zeigte sich mit vielen Kratern.


    Eine Abblendung brachte eine qualitative Verbesserung.
    Eines Tages brachte mir mein Schwager sein 10x50 Fernglas mit und ich war überwältigt: Der Orionnebel – so hatte ich ihn noch nie gesehen.


    Nach und nach bekam ich dann ein Astrobuch nach dem anderen geschenkt. Der Höhepunkt war das Teleskop, welches ich zur Konfirmation geschenkt bekam. Ein 60/900 Refraktor aus dem Versandhandel. Schnell waren viele bekannten Himmelsobjekte eingestellt. Saturn stand damals im Widder, ich war verblüfft, bei 60x Vergr. Zeigten sich die Ringe klar und deutlich, so etwas hatte ich nicht erwartet!


    Ein Schulfreund war von meinem Fernrohr ganz begeistert und bekam zu Weihnachten ein114er Newton Teleskop geschenkt. Zusammen beobachteten wir viele Male. Auf Mars war die Große Syrte zu sehen, auf Jupiter die Wolkenbänder und die Monde.
    Ein Höhepunkt waren die Mondlandungen von 1969 bis 1972. Und noch viel mehr für mich der Komet Bennet 1970, der in der Cassiopeia gut zu sehen war – mein erster Komet!.


    Als ich dann eine Lehre als Fotokaufmann und Fotograf anfing, dauerte es nicht lange und ich stöberte immer öfter in den alten Schränken des Fotoateliers. Dort befanden sich haufenweise alte Objektive und Einzellinsen, die nicht mehr benötigt wurden. Ich durfte mir aussuchen, was ich gebrauchen konnte. Dann bastelte ich mir viele Okulare, teilweise abenteuerliche Konstruktionen. Die waren mit ihren großen Augenlinsen besser als die Original Okulare mit ihren winzigen Linsen.


    Mit der zweiäugigen Rolleiflex 6x6, die ich mir bitter von dem geringen Lehrlingslohn von jetzt monatlich 180 DM ersparte, entstanden Sternfeldaufnahmen, die ich manuell nachführte. Als Fadenkreuzokular diente ein selbstgebautes Okular in welches ich mittels Fäden aus Uhu ein Fadenkreuz eingeklebt hatte. Der Stern wurde unscharf gestellt, so konnte ich ihn mindestens 30 min in der Mitte des Kreuzes halten.


    Die Kamera wurde mittels Rohrschellen aus dem Klempnerbedarf , in die ich mit Zweikomponentenkleber ein Fotogewinde einklebte, auf dem Fernrohr Tubus montiert.
    1973 fotografierte ich in dieser Anordnung den Kometen West am Morgenhimmel mit seinem riesigen Schweif. Auch den Merkur Durchgang 1973 fotografierte ich mit einer abenteuerlichen Filteranordnung durch den 60 mm Refraktor.
    Es folgen Besuche der Sternwarte Stuttgart, dort war ich schnell bekannt und durfte während der großen Mars Opposition 1971 oft über Stunden hinweg am 9“ Stauss Refraktor alleine beobachten.


    Das Himmelsjahr war damals wie heute der Standard. Meine Schwester brachte mir eines Tages aus Ihrer Werbeagentur ein Probeheft von Sterne und Weltraum mit, das darauf von mir hin sofort abonniert wurde.


    Die belichteten Filme entwickelte ich alle selber und mit einem gebrauchten Vergrößerungsgerät belegte ich oft das Badezimmer, in der Badewanne wurden die Abzüge dann gewässert.


    Oft besuchte ich den Kosmos Laden in Stuttgart und bewunderte die Lichtenknecker Instrumente, sowie die ausgestellten Heidenhain Spiegelteleskope bei Optik Mollenkopf in Stuttgart. Ich dachte immer: Wann werde ich genügend Geld verdienen, damit ich mir so ein Fernrohr leisten kann. Ein 150 mm Newton von Heidenhain kostete damals über 4.000,-- DM. Mein Lehrlings Gehalt waren im dritten Lehrjahr 240,-- DM.

    1979 hatte ich endlich genügend Geld gespart und bestellte ich mir bei Vehrenberg dann ein C. 90 Spiegelteleskop, ein Jahr später dann ein C – 8. Inzwischen hatte ich einen neuen Freund: Michael Gutzeit. Er hatte an den Fotografie und Labor Kursen, die ich im Jugendzentrum gab, mitgemacht und war mit mir immer öfter beim Sterngucken.
    Wir traten dann zusammen 1980 als Mitarbeiter in den Verein Schwäbische Sternwarte ein. Dort waren wir über 20 Jahre tätig. Ich leitete dort Astro Fotokurse. Natürlich wurde auch in der Sternwarte ein kleines Fotolabor eingerichtet.
    Durch die Arbeit auf der Sternwarte wurde ich oft gefragt, wo man sich über Teleskope beraten lassen kann und diese auch kaufen kann.


    Also richtete ich im Fotogeschäft, in dem ich seit 1974 arbeitete und Fachberater für Mittel und Großformat Kameras war, sowie für Fotostudio und Laboreinrichtungen, eine Teleskop Abteilung ein, die im Laufe der Jahrzehnte immer größer werden sollte.
    .
    Mein Freund Michael bestellte sich von seinem ersten selbst verdienten Geld bei mir ein Tasco 80/1200 mm Refraktor auf der Polaris Montierung. Das Objektiv war so gut, daß ich mir einige dieser Objektive in Fassung bestellte und kpl. Fernrohre dazu selber herstellte und verkaufte.

    In den 80er Jahren waren Michael und ich auf vielen Teleskop Treffen, das erste war das ITT auf dem Wöllaner Nock in Kärnten. Dort lernten wir den Wolfi Ransburg, Markus Ludes, sowie andere Urgesteine aus der Astro Szene kennen.
    Von 1988 bis 1992 war ich auch Mitarbeiter an der Universitäts Sternwarte in Stuttgart Vaihingen. Im Zuge des Studium Generale hielte ich Vorträge und Führungen
    1989 planten Michael und seine Frau ein Haus mit Sternwarten Kuppel zu bauen. 1990 war es einzugsbereit. Die Sternwarte war als erstes fertig.

    Das erste Instrument war ein 150 mm f/10 FH Refraktor auf einer Saturn Montierung, welches wir uns vor Kurzem erworben hatten.. Die Säule in der Kuppel wurde von Otto Farago gebaut und zur Verfügung gestellt ( Otto Farago verstarb leider nach langer Krankheit viel zu jung im August 2016).


    1992 wurde die Sternwarte in Welzheim eröffnet, Michael und ich waren von Anbeginn neben der Stuttgarter Sternwarte auch dort Mitarbeiter. Wir boten über 15 Jahre lang, das zum astronomischen Kurs des Planetarium Stuttgarts dazu gehörige, astronomische Praktikum an.


    Die Sternwarte in Welzheim wurde 1999 durch eine zweite kleinere 3 m Kuppel und 2006 durch eine zweite große 6 m Kuppel erweitert. Im Jahr 2017 wurde dann die vierte Kuppel aufgestellt.

    1991 nahm ich in meiner Arbeitsstelle außer Vixen, Celestron, Meade und Tele Vue auch Zeiss Jena Instrumente ins Programm mit auf.
    Viele Jahre hinweg waren wir von Fernrohrland ( damals noch: Astronomische Abteilung von Photo Universal ) neben Baader Planetarium der zweit größte Zeiss Händler. Bis 1995 dann Schluß mit Zeiss war. Dann folgte der Verkauf der AstroPhysics Geräte von Baader und die russischen Apos.
    Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mit Prof. Ruder in Welzheim stundenlang bei eisiger Kälte einen 6“ AstroPhysics und einen 6“ TMB/LZOS mit dem Zeiss 6“ APQ verglichen habe.


    Seit 1999 entschloss ich mich, beruflich nur noch im Teleskop Bereich tätig zu sein.
    In der Privatsternwarte folgten weitere Instrumente wie eine Alt 7 AD Montierung mit Computer Steuerung, ein AstroPhysics 6“ Apo.
    Später dann der 206 mm AstroPhysics Apo und später ein sehr gutes C.14.


    Die Teleskope und Montierungen gehörten fast alle meinem Freund, der im medizinischen Bereich erheblich mehr Geld verdiente, als ich.


    1999 fegte der Sturm Lothar über Süddeutschland, danach war die 2,.6 m Kuppel eines kleinen deutschen Herstellers schrottreif. Michael schaffte sich danach eine 2,6 m Baader Kuppel an, die bis heute sang und klanglos läuft.


    2009 wurde dann eine 10Micron Montierung GM 4000 angeschafft, die noch stabiler war und die 5 parallel montierten Teleskope super stabil hält.


    Leider verstarb Michael 2014 plötzlich und unerwartet.
    Ich darf mich dennoch glücklich schätzen, alle Instrumente weiterhin benutzen zu dürfen, auch die Witwe und die Kinder haben weiterhin großen Spaß daran, die Instrumente zu nutzen. Außerdem hat Michael eine perfekte Werkstatt eingerichtet mit Drehbank und Fräsmaschine. Er war mir ein guter Lehrmeister. Auch die Werkstatt wird regelmäßig benützt.


    Seit 25 Jahren bin ich jetzt ehrenamtlicher Mitarbeiter an der Sternwarte in Welzheim und ich hoffe, daß ich die großartigen Instrumente noch lange benutzen kann.
    Noch gut kann ich mich an die Anfangszeit meiner astronomischen Hobby Laufbahn erinnern, damals dachte ich nie im Traum daran, mit großen Apos und einem 90 cm Spiegel beobachten zu können. Aus diesem Grund hat das, heute inzwischen 50 Jahre alte 60 mm Fernrohr, einen Ehrenplatz bekommen.


    Auch in der Privatsternwarte ist bis heute ein Zeiss 63/840 mm Fernrohr montiert, welches immer wieder neben den großen Instrumenten zum Einsatz kommt.
    Der Astro Handel Fernrohrland wurde schon lange mit Ferngläsern und Spektiven für Ornithologen und Naturbeobachter erweitert und gehört seit Jahrzehnten zu den großen Anbietern in Deutschland.


    Hoffe das war nicht zu lang!
    Viele Grüße und hoffentlich bald mal besseres Wetter!


    Rudolf Idler

  • Hallo,


    Mann oh Mann,


    Manche von euch schreiben ja da teils halbe "Romane", wie ihr in dieses schöne Hobby namens Astronomie mit der Zeit da nach und nach reingeschlittert seit.


    Aber was solls, ist ja der Sinn dieses Themas, so in etwa hab ich mir als der Auslöser dieses Themas und dieses Threads auch vorgestellt.


    Und so soll es auch sein.


    Dachte mir eher, als ich dieses Thema losgetreten habe, da schreibt kaum jemand was rein oder hat Lust und Zeit dazu und das Thema verschwindet wieder in der Versenkung .


    Sämtliche Hobbyspechtler haben da ihre eigenen interessanten jahrelangene Geschichten , geboren wird ja niemand als "Amateur und Hobbyastronom".


    Bei mir selber ( und meiner eigenen Geschichte) könnte ich als Ergänzung noch dazu schreiben, das in meinem engeren Freundes und auch Familienkreis sich niemand ernsthaft jemals groß mit der Astronomie beschäftigt hat oder gar großes Interesse am Sternenhimmel gezeigt hat hat...ausser mal durchs Teleskop immer wieder mal mit durchzuschauen, wenn ich grad beobachte zu noch nicht unseligen tiefen Nachtstunden.


    Und dann eben, wenn ich Freunden und Familie mal schöne typische "Parade-Objekte" einstelle, diese durchaus auch mal kurzeitig einiges Interesse zeigen, bevor das aber schnell wieder verschwindet.


    Naja, die einen interessiert es eben stärker und machen ein Hobby daraus ...andere eben nicht.


    Schreibt schön weiter eure Geschichten und Erlebnisse.


    FG

  • Hallo Zusammen,
    so richtig hat das angefangen mit einem Kosmos Sternenführer vor wahrscheinlich 35 Jahren . (War damals so um die 12)
    Irgendwo stand da drin, das man bereits mit einem "normalen" Fernrohr die Jupiter Monde sehen kann. Ich das "billige" Fernrohr von meinem Vater geschnappt, was er sich eigentlich gekauft hatte um im Urlaub aufs Meer zu schauen, und diese Aussage getestet. Und da waren sie wirklich 3 Punkte neben Jupiter. Und ne Stunde später hatten die bereits ihre Position verändert. Lange Zeit war dann aber an ein Teleskop nicht zu denken. Als ich 18 war, waren Urlaube und Sport einfach höher priorisiert. (mein Jetta hatte bei seine Bestattung 360.000 km ;) .)
    Dann das Studium endlich beendet, erstes Geld verdient und was kauft man sich, richtig kein Teleskop sondern endlich ein richtiges Moped ;) ) Ich hatte einfach noch die Vorstellung Teleskope sind unbezahlbar. Zum Moped gesellte sich dann bald eine DSLR, nachdem ich Jahrelang mit der Analogen meines Vaters geknipst hatte. Mit den Mopeds[:I] dann viele Jahre durch Europa gedüst . Auch 2006 mit Frau in die Türkei zur Sofi. (99 war ich in der Nähe von KA natürlich auch dabei) All die Jahre habe ich über Astronomie gelesen, aber außer ein paar Sofi Fotos , oder Venusdurchgangsfotos (Mit meiner analogen SLR und 200mm [:0]), Astronomie nicht wirklich als Hobby "praktiziert" . Dann ja dann kam unser erstes Kind. Mopedfahren hat das deutlich in der Prio nach unten gedrückt. Und dann kam meine Mutter (ähnlich gestrickt wie ich , was Naturwissenschaften und die Sterne angeht) mit einem Prospekt um die Ecke, von Meade, und da war sie eine Lightbridge und das Ding war bezahlbar ! Wochenlang eingelesen und dann hatte ich Geburtstag und meine Familie hat mir das Ding geschenkt ! Die ersten Wochen wäre ich am liebsten jede Tag draußen gewesen um jede auch noch so kleine Wolkenlücke aus zu nutzen. Saturnringe, das erste mal ... unbeschreiblich. Nunja es kam wie es kommen musste. Der Hobby Fotograf wollte mehr. Man fing an sich eine gebrauchte Montierung zu kaufen, zu Guiden und mit einer 350Da (Ist heute noch im Einsatz) erste Versuchen zu machen. Die LB wurde sträflichst vernachlässigt . Aber dann kam es Dicke, mein 2. Kind und das mit dem Nachts aufbleiben wurde schwieriger. Die Zeit für auf und Abbau wurde einfach als Schlaf benötigt. Da mein Kopf irgendetwas brauchte um sich zu beschäftigen, fing ich dann auch noch mit Modell-"bau" eher fliegen an. Ja dann , ja dann kam Kind Nummer drei . uff. Ab da lief ich dann erst mal auf dem Zahnfleisch. Aber es war klar , wir brauchen mehr Platz. Also Häuschen gesucht. Gefunden. Umzug = doppel-uff. GARTEN. Eigener GARTEN ! Als dann meine Tochter (Nummer 3) immer mal wieder durch schlief [;)] sah ich mir meine Astro Ausrüstung in der hintersten Ecke in der Garage an und dachte , verkaufen , oder ... . Nun es wurde Oder. (Siehe meinen Artikel hier im Astrotreff: very quick and very dirty Sternwarte) [;)] Seit dem (2016) Versuche ich wieder Bilder zu machen , wenn einen das Wetter nicht gerade 3 Monate zum nichts tun verdonnert. [:(!][}:)][:(!][}:)][:0][V]
    Meine Kids schauen durch die LB und auf Modellflug-treffen schleppe ich das Teil auch mit.(Und werde jedes Jahr gefragt , ob ich meine Teleskope wieder mitbringe)
    [;)]
    So nun Hoffe ich das mir Petrus mal wieder eine Chance gibt.
    Und heute Abend gehts zum Astrostammtisch . Yes !
    Ich wünsche euch was.


    CS Ulf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: balu70</i>
    <br />Hallo Zusammen,
    so richtig hat das angefangen mit einem Kosmos Sternenführer vor wahrscheinlich 35 Jahren . (War damals so um die 12)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Ulf,


    da haben wir ja einige Parallelen in unseren "astronomischen Lebensläufen" [:)]. Genau im selben Jahr wie Du, ebenfalls mit 12 Jahren, habe ich mir den Kosmos Sternführer und die drehbare Sternkarte gekauft. Beide liegen noch heute in meinem Bücherregal. Dazu erhielt ich zur Firmung von meinen Eltern ein Spektiv (20-60 x 60)von Tasco geschenkt, das man damals noch beim Augenoptiker kaufte (die Prospekte von Tasco und Eschenbach, die es dazu gab, machten mir dann jahrelang den Mund wässrig nach "richtigen" Teleskopen).


    In diesem Sommer 1983 stand der Jupiter schön am Himmel, und so war dieser auch das erste Himmelsobjekt, das ich mit diesem Fernröhrchen sah. Wenig später dann zum ersten Mal die Saturnringe, das war in meiner Erinnerung das beeindruckendste Beobachtungserlebnis für lange Zeit, welches erst dann 1999 durch die Sonnenfinsternis eingeholt wurde.


    In diesem Sommer lief auch die Serie "Unser Kosmos" von Carl Sagan erstmalig im deutschen Fernsehen - ein weiteres Highlight damals für mich.


    Weiterer Pflichttermin in dieser Zeit war zudem die monatliche Fernsehreihe "Der Sternenhimmel im..." mit Erich Übelacker - die vermisse ich heute trotz Internet usw. doch etwas.


    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,


    die Sternkarte könnte ich auch noch haben. (Müsste neben meiner leuchtenden Sternkarte aus dem Yps-Heft von damals liegen ;) )
    Ja Carl Sagan war pflicht. Ich kann die neue Serie auch nur Empfehlen. Gibt es unter anderem bei A.-Prime .
    "Der Sternenhimmel ..." war gar nicht mal so mein Programm mit der höchsten Prio, eher Captain Future ;) aber direkt gefolgt von "Aus Forschung und Technik" und dann später "Abenteuer Forschung" ! Bublath forever ! ;)


    VG Ulf

  • Hallo,
    nun ja, ich sah vor einem Jahr den Mond vor meinem Zimmer erstrahlen. Und neben mir lag zufällig ein mittelgroßes Fernglas und was soll ich sagen, ich habe einfach mal den Mond angeguckt. Es war leider verwackelt. So nahm ich meinen Rucksack und einen Tisch, legte mich auf den Boden und sah einige Krater. Kurz: Ich war beeindruckt. Danach sah ich Jupiter: Ich war so fasziniert nur von den Monden. So sah ich mich des Öfteren am Himmel um und machte auch Fotos zuerst mit meinem Smartphone (leider nicht sehr gelungen) und dann mit einer Digitalkamera Fotos von der Milchstraße. Ich war einfach so fasziniert von all dem, was ich gesehen hatte. Dann sah ich mich im Astroshop mal nach billigen Teleskopen um und bestellte mir einfach mal einen 114/900 Omegon Reflektor mit ein paar zusätzlichen Plössl Okularen und Filtern. Nun, so nahm das Ganze seinen Lauf. Im Sommer habe ich mir dann einen 12" Newton Reflektor gekauft. Nun bin ich voll und ganz im Astrofieber. :)
    clear skies,
    Sven

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