Pixelgröße/Brennweite bei Farbsensoren

  • Hallo Tino,


    ich stelle die Frage mal anders:
    wie lange (Faktor) muss ich einen modernen Farb-CMOS-Chip belichten, um die gleiche fotografische Tiefe (Flächenobjekt, z.B. Galaxie) wie bei einem Mono-CMOS-Chip mit Bel.-Zeit t = 1 zu erreichen.

  • Hallo Hans, hallo Ralf,
    die Aussage ist ziemlich einfach. 3x bessere Quanteneffizienz = 3x kürzer Belichten für die selbe Grenzgröße, für kurze und für lange Belichtungen. 3 x bessere Quanteneffizienz bedeutet nämlich praktisch 3x mehr Signal. Ich hoffe ich öffne jetzt nicht wieder die Büchse der Pandora. Diskussionen diesbezüglich hatten wir ja schon einige.
    Vielleicht nochmal der Verweis auf meine (tolle ;)) SNR-Berechnungstabelle:
    http://www.astrotreff.de/topic…ID=218549&SearchTerms=snr
    Interessanterweise ist für kurze Belichtungen (bis einige Sekunden) der Grenzgrößengewinn ziemlich genau der Faktor 3, also etwa 1,2mag, bei gleichlanger Belichtungszeit. Für längere Belichtungen bremst der Himmelhintergrund und der Abstand bezüglich Grenzgröße wird immer geringer, immer bei gleichlanger Belichtungszeit gesehen. Ist aber dann für beide Kameras gleich, auch längere Einzelbelichtungszeit ergibt nicht den linearen Grenzgrößengewinn, sondern der Anstieg wird immer flacher. Man muss aber praktisch trotzdem 3 mal so lange mit der Farbkamera belichten, um auf die selbe Grenzgröße zu kommen.
    Gruß Tino

  • Danke für die Antworten und ein frohes Neues Jahr.


    Hört sich logisch an, dass auch bei Monochromaufnahmen bei entsprechender Anzahl an Bildern die Auflösung weiter gesteigert werden kann. Ich denke da vor allem, wenn die Pixel undersampled sind, ist die Wirkung wohl am größten. Das bessere s/n Verhältnis ist selbstredend.


    Hallo Hans,
    bei einem reinen Tiefenvergleich dürfte der Faktor 3 gut hinkommen, nur fehlt dir natürlich dabei die Farbinformation.


    Aus der Praxis (mache klassische lang belichtete Deepskyaufnahmen ca. 6mag Himmel) ohne Anspruch auf richtiges Vorgehen hat sich bei mir bewährt: Für die Luminanzaufnahme in etwa gleich viel Zeit zu investieren wie für die Farben. Also z.B. 3h Luminanz und je 1h RGB. Ich schätze die angenommenen 6h Gesamtbelichtungszeit entsprechen etwa 9h mit einer OSC - Kamera (Besitze SW und eine OSC-Variante, mit letztere habe ich aber zu wenig Daten gesammelt für einen aussagekräftiger Vergleich).


    Bei der Auflösung kann ich keinen Unterschied feststellen. Die Schwankungsbreite wie Seeing, Fokusdrift, dejustierung, Nachführfehler und vieles mehr ist da weit ausschlaggebender.


    Einen erheblichen noch nicht erwähnten Vorteil haben SW-Kameras allerdings gegenüber den Farbkameras bezüglich Schmalbandfiltern.


    Gruss
    Jürg

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