Einsteins Irrtum bei Gravitationswellen

  • Hallo Zusammen,


    im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen rund um die Gravitationsewellen ist es lohnenswert, einen alten Artikel aus der NZZ zu lesen:


    "Einsteins Probleme mit dem Peer-Review-System"


    https://www.nzz.ch/articled7uu6-1.176461


    Im Manuskript für einen eigenen Artikel hatte Einstein die Konzeption entwickelt, daß es keine Gravitationswellen geben könne. Ein Gutachter der Zeitschrift wies Einstein drauf hin, daß diese Annahme auf einem mathematischen Fehler beruhte.


    Wutentbrannt zog Einstein den Artikel zurück und reichte ihn unverändert bei einer anderen Zeitschrift ein.


    Wie es dann weiterging, könnt ihr in der NZZ nachlesen.


    Man sieht daran mal wieder, wie wirklich die Wirklichkeit ist.


    Beste Grüße


    Dietmar

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: BisaGX</i>
    <br />Das ist nur ein Beispiel für Einsteins fehlerhaften Forschungen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aha. Welche Fehler hat er denn noch gemacht?

  • Moin,


    es gibt ein Buch über Einstein, eine Biographie, die ich mal im Urlaub gelesen habe, die Thematisiert das. Einstein war demnach kein Freund akribischer Kleinarbeit und fühlte sich von Reviewern oft nicht verstanden. So gibt es in einigen seiner Veröffentlichungen mathematische und textliche Fehler. Nichts, was die Aussagen seiner Theoreien angreift, aber heute würde man solche Arbeiten wohl zur Korrektur zurücksenden, seinerzeit war man da wohl nicht so stringent. Und in einigen Punkten, die Sache mit den Gravitationswellen oder die mit der kosmologischen Konstanten sind zwei davon, lag er einfach daneben. C'est la vie.


    CS
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: optikus64</i>
    <br />Moin,


    es gibt ein Buch über Einstein, eine Biographie, die ich mal im Urlaub gelesen habe, die Thematisiert das. Einstein war demnach kein Freund akribischer Kleinarbeit und fühlte sich von Reviewern oft nicht verstanden. So gibt es in einigen seiner Veröffentlichungen mathematische und textliche Fehler. Nichts, was die Aussagen seiner Theoreien angreift, aber heute würde man solche Arbeiten wohl zur Korrektur zurücksenden, seinerzeit war man da wohl nicht so stringent. Und in einigen Punkten, die Sache mit den Gravitationswellen oder die mit der kosmologischen Konstanten sind zwei davon, lag er einfach daneben. C'est la vie.


    CS
    Jörg
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dein Posting klingt für mich erst mal kolossal respektlos. Ich denke, Du solltest erst mal klare Beweise anführen, bevor Du hier jemanden posthum der Oberflächlichkeit beschuldigst.


    Was die Veröffentlichung wissenschaftlicher Texte betrifft, kann heutzutage jeder Honk irgendwelchen Schwachsinn veröffentlichen, unter dem Deckmantel der Wissenschaft, dafür gibt es mittlerweile Firmen. Nach meinem Kenntnisstand war die Prüfung wissenschaftlicher Texte früher objektiver als heute.
    a) war die Urheberschaft klarer
    b) gab es keine Veröffentlichungsfirmen

  • Zitat:
    Ich denke, Du solltest erst mal klare Beweise anführen, bevor Du hier jemanden posthum der Oberflächlichkeit beschuldigst.



    Einstein war doch kein Übermensch, ohne Fehler!
    Ich erinnere mich gelesen zu haben,
    dass er nicht nur die RT erfunden,
    sondern auch seine Frau verdroschen haben soll.

  • Die Idee mit der Relativität war trotzdem recht gut, da muss man erst drauf kommen!


    Grundsätzlich sind alle Nerds irgend wo verschroben. Da bildet Einstein keine Ausnahme. Seine Leistung in der Physik schmälert das aber kein bisschen.

  • 1. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Gutachter kam zu dem Schluss, dass es sich bei dem vermeintlichen Problem nicht um ein physikalisches, sondern um ein mathematisches handelte,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    2. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einige Monate später traf Leopold Infeld, der neue Assistent Einsteins, den Physiker Howard Percy Robertson und entdeckte mit ihm zusammen einen Fehler in den Rechnungen zu den Gravitationswellen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    3. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...stellte sich heraus, dass der anonyme Gutachter von Einsteins Manuskript kein anderer war als Robertson...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    öööööööööööhm....


    Das passt für mich kausal nicht. Also nachdem Robertson inkognito den Fehler entdeckte, tat er das Monate später nochmal?


    Aha [:D]


    Entweder bei mir klemmts grade oder der Artikelschreiber sollte sich selber nochmal lektorieren [:D]


    CS
    Norman

  • Wenigstens gehörte Einstein zu den Leuten, die zu Lebzeiten ihre Fehler eingestehen konnten. Selbst wenn es Wochen oder Monate dauerte. Es gibt andere, denen kann man offensichtliche Fehler in ihren Ausführungen aufzeigen, und sie wollen es bis ins Grab nicht wahrhaben.


    Da ich nicht dabei war, kann ich nichts dazu sagen, warum sich Einstein anfangs so schwer tat. Vielleicht lags auch einfach an der Tonart, wie man ihm es sagte bzw. wer es im sagte. Oftmals liegt sowas auch einfach an der übermittelnden Person und das verdrängt dann die Sache.


    Wer Wochen oder noch länger unter größter Stressanspannung sich für etwas einsetzt, der braucht anschließend halt eine Cool-Down-Phase, wenn es nicht so läuft, wie es soll.


    Übrigens:
    Es gibt auch bekannte Politiker, die nach einer Wahl nicht wahrhaben wollten, dass sie abgewählt wurden und sich dann entsprechend peinlich (wie besoffen bzw. unter Drogen) aufführen ... in D. Nicht viel anderes erwarte ich demnächst in Übersee.

  • Vollkommene Zustimmung Kalle.


    Ehrliches Fehler eingestehen ist zudem meiner Erfahrung nach aus der Mode gekommen. Sehe ich persönlich hingegen als Stärke an. Wird leider allzu oft als Schwäche angesehen und drauf rumgeritten, um von eigenen Fehlbarkeiten abzulenken.


    CS
    Norman

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Übrigens:
    Es gibt auch bekannte Politiker, die nach einer Wahl nicht wahrhaben wollten, dass sie abgewählt wurden und sich dann entsprechend peinlich (wie besoffen bzw. unter Drogen) aufführen ... in D. Nicht viel anderes erwarte ich demnächst in Übersee.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Oh, oh. Wenn das unser SPD-Hannes liest.[;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: M_Hamilton</i>
    <br />Der Artikel aus Physics Today, auf den sich der NZZ-Artikel bezieht, ist übrigens frei verfügbar und sehr lesenswert:


    https://physicstoday.scitation.org/doi/10.1063/1.2117822


    Viele Grüße
    Mark
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mark


    vielen Dank für das Link zu dem frei zugänglichen Artikel, ich hatte ihn schon vor einigen Jahren mal gelesen und erinnere mich jetzt an die Story. Sie ist interessant, und im Grunde hat Einstein sich recht nachvollziehbar verhalten. Wer nur den Text hier im Thread liest bekommt vielleicht einen schiefen Eindruck. Einstein hat dem ihm kritischen und seinerzeit unbekanntnen Gutachter bei der späteren Veröffentlichung in einer anderen Zeitschrift namentlich dafür gedankt dass er ihn auf den Fehler hingewiesen hat.


    beste Grüße


    Thomas


    p.s. auf arxiv gibt es einen Artikel von 2016 zu dem Thema der in Teilen dem Artikel in Physics Today ähnelt, bei dem Einstein alldergings besser weg kommt, dort wird geschrieben, dass Einstein dem Gutachter gedankt hat. Nicht so einfach sich ein Bild zu machen


    https://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/1602/1602.04674.pdf

  • Hallo Thomas,


    danke für den arxiv-Artikel. Dadurch wird klarer, was eigentlich das mathematische bzw. physikalische Problem war (Gravitationswellen werden üblicherweise als Lösungen der linearen Näherung der Einstein-Feldgleichungen beschrieben; es war nicht klar, ob es auch nicht-singuläre, wellenartige Lösungen der vollen, nicht-linearen Gleichungen gibt).


    Der überarbeitet Artikel von Einstein und Rosen ist auch online (leider nicht frei verfügbar):


    https://www.sciencedirect.com/…cle/pii/S0016003237905830


    Am Ende des Artikels schreibt Einstein (Zitat aus dem verlinkten Artikel, p.54):


    "<i>Note.--The second part of this paper was considerably altered by me after the departure of Mr. Rosen for Russia since we had originally interpreted our formula results erroneously. I wish to thank my colleague Professor Robertson for his friendly assistance in the clarification of the original error. I thank also Mr. Hoffmann for kind assistance in translation. A. Einstein</i>"


    Das ist die Bemerkung, die du angesprochen hast.


    Viele Grüße
    Mark

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