OdM - 2017 November - NGC 6946 + 6939

  • Hallo liebe Deepsky-Freunde,


    ich habe lange überlegt, was ich als Objekt des Monats November vorschlagen soll und befand schließlich das Obejktpaar
    NGC 6946 und NGC 6939 im Kepheus als würdig. Auf dem ATO (Mitte Oktober in Ostfriesland) hatte ich auch die Gelegenheit, es mit 8" und 14" in Augenschein zu nehmen. OK, das Paar ist nicht unbedingt "innenstadttauglich", der offene Sternhaufen sollte aber auch unter suboptimalen Bedingungen sichtbar sein, so dass man es auch aus einer Stadtrandlage mal versuchen sollte.





    Hier die Fakten:


    NGC 6946:
    Position: RA: 20h 35m 14.3s; DE:+60°12' 11"
    Helligkeit: 8.80 mag
    Ausdehnung: 11.2' x 9.8'
    Galaxie vom Typ SBc
    Besonderheit: Es ist die Galaxie mit den meisten beobachteten Supernovae-Ausbrüchen. Zehn Supernovae-Ausbrüche wurden in den letzten 100 Jahren beobachtet: SN 1917A, SN 1939C, SN 1948B, SN 1968D, SN 1969P, SN 1980K, SN 2002hh, SN 2004et, SN 2008S, SN 2017eaw
    Zum Vergleich, die Milchstraße hat statistisch einen Ausbruch in 100 Jahren und ist gut doppelt so groß wie NGC 6946.
    Der Galaxis wird deshalb auch "Feuerwerk-Galaxie" genannt (nicht zu verwechseln mit der Feuerrad-Galaxie).


    NGC 6939:
    Position:
    RA: 20h31m 49.4s DE:+60°43'07"
    Helligkeit: 7.80 mag
    Ausdehnung: 8.0' x 8.0'
    Der offene Sternhaufen zählt mit einem Alter über eine Mrd Jahre zu den ältesten Sternhaufen und ist auch im Herschel-400-Katalog verzeichnet.




    Während der offene Sternhaufen auch bei mittelmäßigen Himmel schon sichtbar wird, wird man für die Galaxie einen Landhimmel benötigen. Mit Glück kann man beide Objekte im sternenreichen Himmel des Kepheus auch schon im Feldstecher als milchige Flecken finden. Besser dürften mittelhohe Vergrößerungen (so ab 60-fach in meinem 8-Zöller) sein, ab der die Einzelsterne des offenen Sternhaufens aufgelöst werden.


    Meine Beobachtung aus Ostfriesland war, dass ich mit 8" noch keine Galaxienstrukturen ausmachen konnte, mit dem 14er von Markus Bartels konnte ich einen Spiralarm indirekt unterscheiden. Es war allerdings sehr viel Feuchtigkeit in der Luft. Beobachtet habe ich mit ca. 100-facher Vergrößerung.


    Für alle Großdobsonbesitzer, die auch einen stockdunklen Himmel in erreichbarer Nähe haben ... Versucht doch den extra-galaktischen Kugelsternhaufen NGC 6946-1447 zu identifizieren. Näheres dazu findet ihr hier:
    https://arxiv.org/pdf/astro-ph/0104133.pdf




    PS:
    Nur einen kurzen Schwenk weiter befindet sich der Granat-Stern (My-Cephei) und ist auch aus der Innenstadt sichtbar. Es ist der roteste Stern am Himmel. Seine Helligkeit schwankt zwischen 3,7 bis 5.1 mag. Ein roter Überriese dessen Ausmaße bis zur Saturnbahn reichen würde. Er liegt direkt am Rand von IC 1396A (Elefantenrüsselnebel), der allerdings eher den Astro-Fotografen vorbehalten ist.
    Näheres zum Granatstern u.a. hier:
    http://www.spektrum.de/wissen/…chels-granatstern/1326449


    PPS: Die genannten NGC-Objekte wurden von W. Herschel entdeckt. Er gab auch My-Cephei den Namen "Granatstern".



    ***


    Quellennachweis:


    Aufsuchkarte:
    Digitized Sky Survey II via Wikisky.org
    http://stdatu.stsci.edu/dss/acknowledging.html


    Foto NGC6946 + 6939:
    Michael Bartels
    http://www.themilkyway.de



    ***


    Ich wünsche viel Spaß und viele klare Novembernächte

  • Hallo Kalle,


    eine schöne Auswahl hast Du getroffen, durch den Sternhaufen auch unter suboptimalen
    Bedingungen empfehlenswert da die Galaxie recht lichtempfindlich ist. Ich hatte das Pärchen
    in den letzten drei Jahren über, mit verschiedenen Öffnungen aufgesucht. Zuletzt im Mai, auch wegen der SN,
    mit 10 Zoll, zu diesem Zeitpunkt war Sn2017eaw ca. 12,8mag hell. Aktuell liegt sie bei 16-17mag und dürfte
    mit großen Teleskopen noch zu sehen sein. https://www.aavso.org/apps/web…r=2017EAW&num_results=200



    <b>10 Zoll</b> - Transparenz:gut, Seeing: gut-sehr gut


    sehr diffuse Galaxie - zwei der großen Spiralarme bei 125-fach gut zu sehen - östlicher Arm heller und nach Norden
    gut abgegrenzt - westlicher Arm schwächer, am Rand ein HII-Gebiet was flächig wirkte und indirekt immer wieder
    kurzzeitig zu sehen war - Zentrum der Galaxie nur leicht heller, wirkte indirekt wie ein "gebogener Tropfen"
    -Sn2017eaw hell und direkt zu sehen


    <i>Zeichnung 10 Zoll, Wasserkuppe (Rhön)</i>




    <b>12 Zoll</b> - Transparenz:ok, Seeing:ok


    sehr diffuse Galaxie - nur leicht helleres Zentrum - mit 132-fach großer Spiralarm nach Osten
    gut zu erkennen (auch schon in der Übersichtsvergrößerung) - drei weitere Arme deutlich schwächere Arme,
    die aber mit indirektem Blick gut zu erkennen waren
    -der Sternhaufen wirkte bei geringer Vergrößerung deutlich granuliert - bei 132-fach sehr schön aufgelöst
    mit gut greifbaren Einzelsternen, vor einem noch körnig wirkenden Hintergrund - südwestliche kante des Haufens
    wirkte hart abgeschnitten - wirkte dadurch fächerförmig


    <i>Zeichnung 12 Zoll, Ittenhausen (Schwäbische Alb)</i>




    <b>18 Zoll</b> - Transparenz:gut, Seeing:ok


    bei 205-fach Spiralstruktur deutlich- in den Armen hellere Gebiete und Knoten zu sehen
    - dunkle Strukturen um das Zentrum sichtbar


    <i>Zeichnung 18 Zoll, Jeßnigk (Südbrandenburg)</i>




    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hi Michael,


    Sehr schönes Paar! Vor allem erinnere ich mich an Beobachtungen zunächst mit dem Feldstecher. Ein wunderschönes Paar im 10x50.


    Im Dobson mit 14 Zoll: „Eines der schönsten Paare ist NGC 6939 & 6946. Die Galaxie und der Sternhaufen. Schon im Feldstecher sehr sehenswert. Unter dunklem Himmel werden sogar Spiralarme von NGC 6939 sichtbar. Für mich am Sommerhimmel immer wieder ein Muß!”



    25mm Okular bei 65x & 14 mm bei 114 fache Vergrößerung. Sierra de Segura (Andalusien).


    Oliver


    P.S.: Mist! Schon wieder nicht der Erste.

  • (==&gt;)Oliver:


    Wer ist Michael?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Unter dunklem Himmel werden sogar Spiralarme von NGC 6939 sichtbar....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Apropos NGC 6939 .... Das ist der Sternhaufen. [;)]

  • Hallo Kalle,


    zwei sehr schöne Objekte hast du ausgesucht, sie zählen auch zu meinen Lieblingsobjekten, insbesondere in der Kategorie "Ungewöhnliche Paare". Anbei ein paar Aufzeichnungen aus meinem Beobachtungsbuch:


    <b>NGC 6939</b>


    Emberger Alm A, 28./29.08.08, 21-1:30 MESZ, D=1/5, U=2-3/5, fst &gt;6m,5 HRD 8" f/4
    Offener Sternhaufen im Cepheus, im 24 mm Widefield (33x) bereits in Einzelsterne aufgelöst, zusammen mit der Galaxie NGC 6946 im Gesichtsfeld. Im 9 mm Nagler (89x) deutlich aufgelöst.


    Roque de los Muchachos, 30./31.08.13, 22:00-3:00 MESZ, D=1/5, U=1/5, fst &gt;6,5, 4" Doppelrefraktor f/6,5
    Offener Sternhaufen neben der Galaxie NGC 6946, schwache Einzelsterne sichtbar.


    Puntagorda/La Palma, 23./24.09.14, 22:00-04:00, D=2/5, U=2/5, fst &gt;6m,8
    Im 8"er ist der Sternhaufen angelöst, mit Einzelsternen sichtbar, bei 50x zusammen mit der Galaxie NGC 6946 im Gesichtsfeld. Im 18"er mit dem 31er Nagler gerade noch gemeinsam im Feld, Sternhaufen aber voll aufgelöst.


    <b>NGC 6946</b>


    Emberger Alm A, 28./29.08.08, 21-1:30 MESZ, D=1/5, U=2-3/5, fst &gt;6m,5 HRD 8" f/4
    Im 24 mm Widefield (33x) zusammen mit dem offenen Sternhaufen NGC 6939 im Gesichtsfeld. Geringe Flächenhelligkeit ohne Kern. Im 9 mm Nagler (89x) wird die asymmetrische Form deutlich, mit leichter Andeutung von Strukturen.


    Roque de los Muchachos, 30./31.08.13, 22:00-3:00 MESZ, D=1/5, U=1/5, fst &gt;6,5, 4" Doppelrefraktor f/6,5
    Galaxie neben dem Sternhaufen NGC 6939, bei 30x gemeinsam im Feld, aber auch bei 60x keine Spiralarme erkennbar.


    Puntagorda/La Palma, 23./24.09.14, 22:00-04:00, D=2/5, U=2/5, fst &gt;6m,8
    Im 8"er bei 50x gemeinsam mit dem Sternhaufen NGC 6939 im Gesichtsfeld, die Galaxie erscheint leicht asymmetrisch, im 18"er mit Spiralarm, wie eine "6".

  • Hallo Kalle,
    Danke dir für diese Objektauswahl. Auf dem diesjährigen ITV hatte ich beide Objekte erstmals beobachtet. In meinem neuen 12,5Zöller waren die beiden NGC‘s für mich so beeindruckend, wie kaum etwas anderes an diesen tollen Beobachtungsabenden auf eben diesem ITV.
    Leider habe ich mir dort keine Notizen gemacht, aber lt. Gedächtnis Protokoll war es extrem beeindruckend, diese in ihrer Art so unterschiedlichen Objekte in einem Feld zu sehen. Über weitere Details bei stärkerer Vergrößerung mag ich hier lt. Gedächtnis nichts vermelden, das wäre zu unpräzise. Ich versuche es bei Zeiten zu wiederholen, dann mit 8“....


    Gruß Holger

    12“ Spacewalk Infinity + Black Edition, Lzos APM 100f8, APM MS ED Bino 16x70 und 10x50

  • Hallo zusammen,


    ich konnte gestern Abend NGC6939 und 6946 beobachten. Die Bedingungen waren so lala, es war sehr feucht und an meinem Standort, ca. 20 km nördlich von Berlin, hatte ich schon bessere Transparenz. Beobachtet habe ich mit meinem 8“ Hofheim. Aufsuchokular war das 27mm Panoptik, beobachtet dann mit einem 8mm Ethos, was dann am Hofheim 100fach erzeugt.


    Im 27er ist NGC 6939 schnell gefunden... aber NGC 6946 nicht auszumachen. Ein Opfer des versifften Himmels... Dann das 8mm eingelegt (beim Hofheim ein blödes Unterfangen, da beide Okulare am jeweils anderen Ende erst in den Fokus kommen. Da der Hofheim über einen Helikal Auszug verfügt, muss man ordentlich schrauben.
    Im 8mm Ethos ist der Sternhaufen teilweise aufgelöst. Die auf dem von Kalle angehängten Foto deutlich im rechten Winkel stehenden Sterne sind sehr deutlich und hell. Innerhalb dieses Winkels sind nur sehr wenige Sterne sichtbar, außerhalb davon einige gut aufgelöst. Insgesamt, durch die Im rechten Winkel angeordneten Sterne sehr interessant. Ins 8er Ethos passt sogar noch NGC 6946 ins gleiche Gesichtsfeld. Bei 100fach ist nun genug Kontrast vorhanden um diese sehr große Galaxie ausmachen zu können. Deutlich ist deren unregelmäßige Form zu erkennen. Die Fläche ist gleichmäßig leicht grau. Ein Kern oder andere Strukturen sind nicht zu erkennen. Ein eher unspektakulärer Anblick. Das meine ich, auf dem ITV mit 12,5“ besser gesehen zu haben.


    Trotzdem ein schönes Duo und ich werde es jetzt regelmäßig beobachten.


    Gruß Holger

    12“ Spacewalk Infinity + Black Edition, Lzos APM 100f8, APM MS ED Bino 16x70 und 10x50

  • Hallo miteinander,


    dieses Objektpaar mit der sternreichen Milchstraßenumgebung gefällt mir auch sehr gut. Zur Beobachtung von NGC 6939 mit meinem 120mm Refraktor habe ich geschrieben - bei Alpenrandhimmel: " ... der sehr dichte, 8 mag helle Haufen NGC 6939: Auch hier können die hellsten Sterne [bei 67-facher Vergrößerung] als feiner Puderzucker ausgemacht werden."


    Bei guten alpinen Bedingungen kann ich bei der Galaxie NGC 6946 mit dem 10-Zöller den langen östlichen Spiralarm ausmachen, typischerweise habe ich da 125-fache Vergrößerung (9er Nagler Okular) verwendet. Mit 16- und 20-Zoll Öffnung konnte ich bei dunklem Himmel schon öfters Spiralarme erkennen, die Zeichnungen von Matthias geben die Details gut wieder; relativ markant erschien mir dann auch der N-S verlaufende Arm direkt östlich des Zentrums.


    Servus
    Ben

  • Hallo Kalle, hallo Forum,


    wunderbares Paar hast du da ausgesucht. Ich kenne das Paar schon seit gefühlten Ewigkeiten unter dem Synonym "Königskinder". Woher dieser Begriff stammt, konnte ich auf die Schnelle nicht klären.


    In einem <b>Großfernglas</b> konnte ich in der Vergangenheit beide Objekte schön in einem Feld zusammen beobachten. Eine Auflösung des Sternhaufens gelang, wogegen mir die Sichtung der Spiralarme bei 20-facher Vergrößerung noch verwehrt blieb.


    <i>20x125 Bino, 3° Feld, fst 6m0+</i>


    <hr noshade size="1">
    Mit einem <b>14.5" Newton</b> war die Spiralstruktur an einem durchschnittlichen Mittelgebirgshimmel gut zugänglich. Um alle Feinheiten wahrzunehmen, benötigt es aber vor allen Dingen Zeit und Konzentration. Bei einem kurzen "Anspechteln" bleiben einem die meisten Details schlicht und ergreifend verborgen. Absolut problemlos erkennbar ist auch der SSC (im paper als YMC bezeichnet) 6946-1447. Dieser kann als kleine Fläche wahrgenommen werden.


    <i>14.5", 202x, fst 6m5+, Seeing II</i>


    <hr noshade size="1">
    Setzt man noch mehr Öffnung ein, so ist die Spiralstruktur auch beim "Vorbeihuschen" sofort und auffällig in all ihren Feinheiten erkennbar. Jetzt wird auch die enorme Größe der Galaxie erkennbar. Zum Vergleich - der Hauptkörper von M 51 weist etwa den halben Durchmesser von NGC 6946 auf.
    Passt das Seeing, so kann mit <b>27" Öffnung</b> Ausschau nach einzelnen Verclusterungen gehalten werden. (ähnlich also wie bei NGC 604) Das hellste stellare Objekt am SO Rand ist gleichzeitig der massenreichste Kugelsternhaufen innerhalb des Objektes. Dieser sollte auch mit deutlich kleinere Öffnung zugänglich sein. Bei perfekten Bedingungen und Öffnungsklassen um die 30" sind noch weitere stellere Quellen innerhalb des Objektes sichtbar, die Zeichnung repräsentiert also nicht das maximal möglich Sichtbare.


    <i>27", 837x, fst 7m0+, Seeing II</i>


    Viele Grüße, uwe

  • Beindruckende Details von der Galaxie Uwe, schöne Zeichnung! Mit 12" bei halbwegs ländlichem Himmel (Dürrnhaar), als ich die SN beobachtet habe, hatte ich Mühe, überhaupt was an Struktur zu erkennen. Besonders cool das Closeup von dem kleinen NGC - hübsches Teil.
    Motiviert, da auch nochmal ranzugehen.


    CS
    Norman

  • Hallo Kalle et al.


    hochinteressante Objekte, die einige sicher im Frühling wegen der Supernova beobachtet hatten. Irgendwo habe ich damals auch eine Zeichnung gepostet, hier ist sie nochmal:



    Meine Beschreibung aus dem Logbuch:
    Diese Galaxie erschien im 12-Zoll-Dobson bei 275x Vergrößerung beeindruckend groß. Im Zentrum ein flächiger heller Fleck, der von einem großen diffusen Fleck umgeben war. In nördlicher und südöstlicher Richtung konnte ich zwei schwache längere Spiralarme erkennen. Ebenso in nördlicher Richtung, aber recht nah am Galaxienkern, sah ich einen recht kurzen und schmalen Bereich eines Spiralarmansatzes, der deutlich heller als die längeren Spiralarme war.


    Der Himmel war in der Nacht sehr transparent, nachdem im nächsten Dorf die Straßenlampen ausgingen. Visuell mit bloßen Augen kam ich auf 6.8 mag, mein bisheriger Rekord für den Standort oberhalb von Beuron.


    Über NGC 6939 bin ich damals nur drübergeschweift, muss ich nochmal nachholen. Im Grunde wäre ja auch ein vorher/nachher-Vergleich der Galaxie mit und ohne Supernova interessant.


    (==&gt;)Uwe: Wahnsinn was man da mit 27 Zoll an Details herausholen kann!
    Kannst Du Dich erinnern, was im 14.5 Zöller die Grenzgröße war? Du beschreibst ihn ja als absolut problemlos erkennbar.


    In dem paper steht ja, der Sternhaufen hätte 17 mag. Dann wäre er für mich im 12-Zöller außer Reichweite, zumindest im dunklen Landhimmel, wo ich nur auf ca. 16.3 mag stellar komme.
    Aber das wäre ja eine interessante Herausforderung, so viel fehlt da ja nicht. Oder es muss doch mehr Öffnung her... :) Aber damals wusste ich noch nicht einmal von seiner Existenz.


    Wegen NGC 6939 habe ich nochmal in meinem Archiv gewühlt. Da sind Einträge vom September 2002 mit nicht vorzeigbaren Skizzen.
    Beobachtet mit Celestron Comet Catcher (140 mm Öffnung), 50x - 100x Vergrößerung, östlich von Rhein-Main-Gebiet (im Garten meiner Eltern, also kein sonderlich dunkler Standort):


    NGC 6939: Wenige Sterne aufgelöst, sonst unaufgelöster Hintergrund, lichtschwach.


    NGC 6946: Sehr lichtschwach, diffus, ellipsenförmig, nahe an der Sichtbarkeitsgrenze. Durch indirektes Sehen, bei Bewegung des Fernrohres nach längerer "Einwirkzeit" erahnbar. Zwei Vordergrundsterne am Rand (oben und unten).


    Die richtigen Beobachtungstechniken habe ich also damals schon angewendet, aber leider mit schlechter Optik und lichtverschmutztem Standort.




    Clear skies


    Robin

  • Hi,


    ohne zu wissen, dass sie Objekt des Monats sind, habe ich NGC 6939 und NGC 6946 in dieser Woche zwei mal im 12-Zoller gesucht. Weder bei 70-facher noch bei 107-facher Vergrößerung konnte ich die Objekte auffinden.


    Am 30.10. und am 01.11. beobachtete ich auf dem Feld unter eigentlich gutem Landhimmel, allerdings mit zunehmendem Halbmond als störende Lichtquelle. Kann es unter Umständen daran gelegen haben? Auch die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch, was die Chancen nochmals verringert hat. Sie betrug bei beiden Beobachtungen zwischen 92 und 97 Prozent.


    Ich werde es bei der nächsten Beobachtung am Wochenende oder in der kommenden Woche nochmal versuchen. Gibt's ja gar nicht, dass ich nichteinmal den Sternhaufen finde [B)]


    Viele Grüße


    Dominik

  • Hi Domink,
    den offenen Sternhaufen solltest du eigentlich mit einem 12er bei 60-fach-'Vergrößerung auch "mit Mond" noch sehen können. Die hellsten Einzelsterne sollten da noch durchkommen. Wenn Deine Augen vom Mondlicht allerdings "verblitzt" waren, dann will ich eine Fehlmeldung nicht ausschließen. Bei der Galaxie wird's mit Mondlicht allerdings eng; da wundert es mich nicht, wenn Du die nicht siehst.


    Ich hab's bei Mondlicht allerdings selbst noch nicht versucht. Ist also nur eine Vermutung.

  • Schönen guten Abend an die Runde,


    Ich habe diese beiden interessanten Objekte das erste Mal ( überhaupt) im vergangenen Frühjahr beobachten können.


    Eigentlich habe ich dieses schöne Paar( den offenen Sternhaufen und auch die Galaxie) bisher "komplett übersehen" [:D].


    Obwohl beide Objekte mit meinem Zwölfzöller und dem zum Glück noch recht dunklen Himmel den ich habe ganz leicht zu sehen sind...wie ich dann festgestellt habe. [:D]


    Wirklich vorher noch nie gezielt beobachtet.


    Aber da war ja die im Frühjahr neu entdeckte die Supernova in NGC 6946, ein Feuerwerk in der Feuerwerkgalaxie welches das gezündet hat.


    Und hell genug für allgemeine Öffnungen und Teleskope mit denen die meisten Amateure beobachten.


    Eine Supernova mal durchs Teleskop sehen zu können, das war dann schon verlockend - es wenigstens versuchen.


    Also hab ich mich rangewagt - und bin überraschenderweise sogar sehr schnell fündig geworden, dem dunklen Himmel, dem Telrad und dem Atlas sei Dank [:)]


    Der offene Sternhaufen 6939 ist mir natürlich zuerst ins Auge gesprungen aber auch die Galaxie war im Übersichtsokular nicht zu übersehen - wirklich ein sehr ästhetischer Anblick.


    Aber da ja eine Supernova "aktuell in der Galaxie" zu sehen war, bin ich da in das Fleckerl "etwas tiefer" reingegangen.


    Und tatsächlich ...da war nach neben ein paar anderen, ein weiteres helles Pünkterl in NGC 6946 zu sehen, was nur die Supernova gewesen sein kann.


    Ich hab natürlich nach der ersten Beobachtung genau im Netz dann verglichen, welcher Punkt in der Galaxie die Supernova war und da das Wetter da auch einige Tage gut war und der Mond noch nicht störte, noch dreimal weiter beoachten können.


    Passte alles zusammen, ich nehme mal, an das ich die Supoernova im Frühjahr als "gesichtet abhaken" kann.


    War meine "erste Supernova live" durchs Teleskop.


    Aber Supernova hin oder her - die beiden Objekte werd ich in Zukunft natürlich öfters mal mir anschauen, auch der offene Sternhaufen ist sehr schön wenn man sich in den "reinzoomt".


    Hätte ich das nicht aufgeschnappt mit der Supernova vergangenes Frühjahr, hätte ich da den Kepheus und diese beiden Objekte, irgendwie noch länger "übersehen".


    Naja , bei der unendlichen Anzahl der Objekte die es gibt - kann sowas schon passieren und von einem "fortgeschrittenen Beobachter" bin ich natürlich auch noch weit entfernt.


    Da gibt es noch viel zu lernen.


    Nette Grüße

  • Guten Abend,


    dann möchte ich mal die bisher kleinste Öffnung in die Runde werfen.
    Soeben habe ich mich durch die schneebedeckte Landschaft geknirscht mit dem 72er Röhrchen im Gepäck.
    Der Kepheus stand noch gut weg von der MÜnchner Lichtglocke, als ich von meinem Standort südlich von MÜnchen (halbe Stunde Bahnfahrt) dann auf dem Acker stand. Im 26er Nagler sofort beide Objekte gesichtet, die Galaxie wie allseits bereits erwähnt am schwächsten. Kaum hatte ich das 13er Ethos drinnen, kam die Nebelwand herangeeilt. Sofort Okularkappe drauf und Objektiv entggegen der Nebelrichtung geschwenkt. So schnell wie der Teppich kam, war er (durch mich- über mich, an mir vorbei?) gezogen und weiter gings.


    Im 13er Okular waren beide Objekte schön im Feld plaziert und die Galaxie kam noch deutlicher raus. Im 8 mm Okular auch noch beide sichtbar, aber hier hatte ich mehr Probleme mit der Galaxie, abgesehen von der wohl ungünstigen AP wohl auch, weil genügend Feld rumdrum fehlte um indirektsehender Weise eine gute Position zu finden.
    Jedenfalls war von der Galaxie in allen Okularen nichts als ein schwacher Schmadder zu sehen, der Haufen schien durchaus angelöst, hab aber jetzt nicht militant versucht, Einzelsterne zu entlocken. Ein heller Stern blitze deutlich heraus, aber ob der dazu gehört, keine Ahnung.
    Insgesamt für diese Öffnung zumindest monokular keine sonderlliche Offenbahrung. Der HImmel war recht gut, ich werfe da mal 6m5 in den Raum grob geschätzt.


    CS
    Norman

  • Hallo Kalle


    2 schöne Objekte hast du hier vorgestellt. Leider war das Wetter hier im Süden nicht all zu gut, um früher
    meine Zeichnungen dazu abzuliefern. Aber im Dezember hatte ich 1x Glück.


    <font color="gold">NGC6946 / Das Feuerwerk zwischen Schwan und Cherpeus</font id="gold">
    Diese Gx brachte mich von der Sternbild Zugehörigkeit schon öfters in Verwirrung. jedenfalls liegt sie
    großflächig im Schwan und Kerpheus. Gezeichnet hab ich Sie bei hervorragender Transparenz schon im Mai,
    mit der Jagd auf die Supernova 2017eaw. Das war eine der 2 besten Nächte in 2017.
    Spiralstrukturen weit ausladend. Bei dem Kugelsternhaufen NGC6946-1447 bin ich mir etwas unsicher,
    aber die kleine flächige Aufhellung (unten rechts ) müsste er gewesen sein.



    <font color="gold">NGC6939 / Der offene Sternhaufen neben dem Feuerwerk</font id="gold">
    Diesen Sternhaufen habe ich in gleicher Vergrösserung wie die Gx gezeichnet. Weniger wäre
    schöner gewesen, wollte aber einen Größenvergleich haben.
    Auffällig im Sternhaufen sind 2 Sternenketten, die sich wie ein ein 90 Grad Winkel durch
    den Sternhaufen zieht. Ich konnte auch eine Flächenhelligkeit erkennen, die sich an
    diesem Winkel entlang zog. Gezeichnet habe ich Sie letzte Woche bei schlechtem Seeing,
    das keine bessere Auflösung der feineren Sterne zuließ.





    Grüße und Danke fürs Einstellen

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