Ist Esche wirklich besser?

  • Hallo,
    ausgelöst durch eine Diskussion auf dem diesjährigen ITV habe versucht herauszufinden, ob es belastbare, möglichst quantifizierende und begründete Daten dazu gibt, dass Esche als Holz für den Stativbau besser geeignet ist als andere Holzarten. Wesentliche Beurteilungskriterien waren für mich als ingenieurwissenschaftlich nicht Vorbelastetem die Steifigkeit verschiedener Holzarten und insbesondere ihre Fähigkeit zur Schwingungsdämpfung.
    Die Steifigkeit scheint die deutlich gängigere Größe zur Beurteilung von Materialien zu sein, so dass es vergleichsweise einfach war, Daten zu finden. Demnach scheint Esche sehr steif zu sein und in etwas auf dem Niveau von Buche zu liegen (manchmal etwas drüber, manchmal etwas drunter).
    Zur Fähigkeit zur Schwingungsdämpfung von verschieden Hölzern habe ich vor allem Daten aus dem Musikinstrumentenbau gefunden; da war aber Esche aus vielleicht verständlichen Gründen nicht dabei. Quantitative Daten zur Vibrationsdämpfung durch Eschenholz im Vergleich zu anderen Holzarten habe ich nicht gefunden.
    Deshalb hier mal meine Fragen:
    Kennt jemand entsprechende Daten zur Beurteilung der Vibrationsdämpfung von Esche im Vergleich zu anderen Hölzern?
    Welches Holz ist – ggf. in Abhängigkeit von der Holzart – steifer und vibrationsdämpfender: grobjähriges oder feinjähriges Holz?
    Spielen die Unterschiede hinsichtlich Steifigkeit und Vibrationsdämpfung zwischen den verschieden gängigen Hölzern (Eiche, Buche, Esche, ggf. aber auch anderen Materialien) in der Praxis überhaupt eine Rolle, oder sind andere – insbesondere konstruktionsbedingte – Faktoren deutlich wichtiger?
    Welche Faktoren beeinflussen überhaupt die Steifigkeit und Vibrationsdämpfung von unterschiedlichen Hölzern?


    Gruß
    Stefan


    EDIT: Habe den Beitrag im Technikforum Montierungen gelöscht und hierher verschoben. Ich hoffe, hier ist er nun richtig platziert. Sorry.

  • Zur Vibrationsdämpfung kann ich dir nichts sagen,aber Buche würde ich auf gar keinen Fall empfehlen da es sehr hygroskopisch ist.D.h. Buche reagiert sehr stark auf Luftfeuchtigkeit (Verzug). Und für ein Teleskop das ständig
    Verschiedenen Luftfeuchtigkeiten ausgesetzt ist, ist das suboptimal.


    Ich denke mal je weicher das Holz desto schwingungsdämpfend wirds wohl sein.

  • Hallo Stefan,


    vor längerer Zeit war ich dieser Frage auch mal nachgegangen. Die Dämpfung hängt auch von der Faserrichtung und dem Wassergehalt sowie einer eventuelle Lackierung ab. Feuchtes Holz dämpft wie zu erwarten besser, die Lackierung verringert die Dämpfung, also nicht so wie man es sich wünscht. Die Dämfpungskonstante oder historisch als logarithmisches Dekrement bezeichnet verschiedener Holzsorten unterscheidet sich wenn ich recht erinnere um bis zu einem Faktor 10.


    Hier ein Link zu einem Übersichtsartikel, vielleicht wirst du da fündig


    https://link.springer.com/arti…s13595-011-0166-z?LI=true


    Gruß


    Thomas


    p.s. ich würde vermuten, dass Buche und Esche sich nicht viel nehmen, Buchenholz ist in den relevanten Abmessungen wohl einfacher zu beschaffen

  • Hallo,
    danke für den Hinweis. Den Artikel gibt es auch unter
    http://hal.cirad.fr/file/index…_diversity_Bremaud_al.pdf


    Leider sind da die üblichen europäischen Hölzer nicht drin enthalten, sondern v.a. tropische Harthölzer.
    Die Feuchtigkeitsempfindlichkeit von Buche könnte sich bei mangelhafter Oberflächenbehandlung schon negativ auswirken, wenn es z.B. dazu führen würde, dass die Klemmungen nachgezogen werden müssten. Ich bin aber skeptisch, ob sich diese höhere Empfindlichkeit von Buche gegenüber Esche in der Praxis bemerkbar macht (es geht ja um die Holzfeuchte, nicht um die Luftfeuchte).
    Gruß
    Stefan




    Hier ein Link zu einem Übersichtsartikel, vielleicht wirst du da fündig


    https://link.springer.com/arti…s13595-011-0166-z?LI=true


    Gruß


    Thomas


    p.s. ich würde vermuten, dass Buche und Esche sich nicht viel nehmen, Buchenholz ist in den relevanten Abmessungen wohl einfacher zu beschaffen
    [/quote]

  • Seit Jahrzehnten werden Holzstative im Straßenbau und Vermessungswesen verwendet. Auch Carl Zeiss benutzte für die Telementorserie die Holzstative. Vieleicht sollte man da mal nach Infos suchen. Na und nun Berlebach, da kann man doch auch mal nachforschen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Luron</i>
    <br />Seit Jahrzehnten werden Holzstative im Straßenbau und Vermessungswesen verwendet. Auch Carl Zeiss benutzte für die Telementorserie die Holzstative. Vieleicht sollte man da mal nach Infos suchen. Na und nun Berlebach, da kann man doch auch mal nachforschen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    bei Berlebach hatte ich schon einmal geschaut; dort findet man z.B. diese Publikation:
    https://www.berlebach.de/anleitungen/31.pdf
    Dort werden aber nur ein Holzstativ und ein Holz-/Karbon-Stativ von Berlebach mit einem Alu- und einem Stahlstativ verglichen. Das hilft also nicht weiter.
    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    du hast ja offensichtlich schon eine Menge Literatur gewälzt. Wenn es nur um den Vergleich Buche / Esche geht kannst du Dämpfung und elastischen Konstanten auch selbst bestimmen. Einfach jeweils eine möglichst dünne Leiste oder Stab, vielleicht 1 m lang fest einspannen ( z.B. Schraubstock) die Schwingungsdauer bei einem passenden Gewicht belaste sowie die Zeit messen, bis die Amplitude z.B. auf 10 % abfällt.



    Schließlich, wenn du ein Stativ bauen willst, scheint mir die gute Konstruktion viel wichtiger zu sein als die geringen Unterschied zwischen verschiedenen Harthölzern.


    Gruß


    Thomas

  • Hallo,


    Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion lostreten. Ich bitte nur um ein genaueres Hinsehen:
    Da werden Stative aus verschiedenen Materialien gemessen. Die Stative zeigen erwartungsgemäß eine breite Streuung in Ausklingzeit und Amplitude. So weit so gut.
    Dann aber werden die dramatischen Unterschiede in der Amplitude ignoriert, und die maximalen Ausschläge auf den Faktor 1 normiert. Und siehe da - das Stativ aus dem inhomogenen Material dämpft besser. Dass das Holz/Carbonstativ aber um den Faktor 7! stärker schwingt als das Alu-Stativ fällt damit unter den Tisch. Sehr seriös.


    Clear Skies
    Tassilo

  • Hallo,
    zum direkten Vergleich kann ich nichts sagen, aber ich hab seit 14 Jahren das Dobs Mount Buchenholzstativ. Das ist aus ziemlich dicker Buche gebaut und schwingt gefühlt überhaupt nicht. Bei langem Draußenstehen scheint es etwas in der Beindicke aufzuquellen. Ich merk das daran, daß die Feststellschrauben beim Abbauen etwas schwerer bzw. weiter gelöst werden müssen. Aber in der Länge und damit der Höhe ist keinerlei Veränderung zu bemerken.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo,


    für die legendären Vermessungsstative der Firma Wild (heute Leica) kam ein tropisches Hartholz zum Einsatz. Bitte fragt mich nicht welches. Jedenfalls nicht Esche.
    Vielleicht kann uns fraxinus etwas dazu sagen... (Versteckter Hinweis [:o)])
    Generell kann man sagen, dass die ordentliche Konstruktion eines Statives wichtiger ist als die Feinheiten der Holzauswahl...


    LG,


    Guntram

  • Moin,


    wegen der Dämpfungseigenschaften werden beim Schlosserhammer bevorzugt Eschenstiele genommen. Ansonsten wird auch Hickory für Hammerstiele, Baseballschläger, uvm. genommen.


    (Mein Berlebach-Stativ ist mit Eschenholzbeinen.)


    Gruß Eric

  • Hallo,
    das ist genau der Grund, warum ich von der Betrachtung unterschiedlicher Stative (mit unterschiedlicher Konstruktion) weg wollte hin zu einer Betrachtung der Materialeigenschaften.


    (==&gt;)TGM: An's Selbermessen habe ich auch schon gedacht. Ein anderer Grund (abgesehen von der ITV-Diskussion), warum mich diese Fragestellung interessiert, ist die Tatsache, dass Esche in Baumärkten - wenn überhaupt - meist nur auf Bestellung zu bekommen ist. Daher habe ich meisten Dinge (außer meiner Fernglas-Parallelogramm-Montierung)aus Birke-Multiplex (ganz andere Baustelle, ich weiß), Buche und Eiche gebaut.
    Hinzu kam, dass auf dem ITV ganze unterschiedliche Esche-Hölzer zu bestaunen waren (einmal ein feinjähriges und einmal ein grobjähriges), und für beide wurde (von unterschiedlichen Personen) ein Optimum an Stabilität und Schwingungsdämpfung behauptet.


    Gruß
    Stefan


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Omegon_Tassilo</i>
    <br />Hallo,


    Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion lostreten. Ich bitte nur um ein genaueres Hinsehen:
    Da werden Stative aus verschiedenen Materialien gemessen. Die Stative zeigen erwartungsgemäß eine breite Streuung in Ausklingzeit und Amplitude. So weit so gut.
    Dann aber werden die dramatischen Unterschiede in der Amplitude ignoriert, und die maximalen Ausschläge auf den Faktor 1 normiert. Und siehe da - das Stativ aus dem inhomogenen Material dämpft besser. Dass das Holz/Carbonstativ aber um den Faktor 7! stärker schwingt als das Alu-Stativ fällt damit unter den Tisch. Sehr seriös.


    Clear Skies
    Tassilo
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Moin,


    Esche ist halt kein Massenholz und in Bretterform/ 4Kanthölzer auch für die Einsatzbereiche eher uninteressant für das Baumarktsortiment, abgesehen von den Werkzeugstielen.


    Dann gibt es noch ein massives Eschensterben, ähnlich wie bei der Ulme ist der Bestand bedroht.


    Ansonsten: lest mal die ersten Absätze bei Wikipedia über die Esche.


    Oder fragt Fraxinus!


    Gruß Eric

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Guntram</i>
    <br />Hallo,


    für die legendären Vermessungsstative der Firma Wild (heute Leica) kam ein tropisches Hartholz zum Einsatz. Bitte fragt mich nicht welches. Jedenfalls nicht Esche.
    Vielleicht kann uns fraxinus etwas dazu sagen... (Versteckter Hinweis [:o)])
    Generell kann man sagen, dass die ordentliche Konstruktion eines Statives wichtiger ist als die Feinheiten der Holzauswahl...


    LG,


    Guntram
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin,


    die neuen Leica Stative sind aus Buchenholz.
    Es werden dort nur ausgesuchte und langjährige Hölzer verwendet.


    Die alten Stative von Wild könnten aus Hickory gewesen sein.
    Ich habe da aber noch nichts dazu gefunden.


    Gruß Eric

  • Hallo Tassilo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dann aber werden die dramatischen Unterschiede in der Amplitude ignoriert, und die maximalen Ausschläge auf den Faktor 1 normiert. Und siehe da - das Stativ aus dem inhomogenen Material dämpft besser. Dass das Holz/Carbonstativ aber um den Faktor 7! stärker schwingt als das Alu-Stativ fällt damit unter den Tisch. Sehr seriös.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hm, wo is hier was auf Faktor 1 normiert und wo werden Unterschiede in den Messungen unterschlagen?


    Ich sehe die Messkurven für die Stative mit der jeweils maximalen Amplitude, der Frequenz der Schwingung und die Breite des schwingenden Frequenzbereichs. Dazu die Messkurve der Abklingzeit und dazu eine Erklärung, was sich störend auswirkt. Die längere Abkling-/Ausschwingzeit wird als negativ beschrieben.



    Zur Frage des TO- fast alle guten Holzstative werden aus Eschenholz gefertigt. Esche ist relativ unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit (quillt kaum) und verzieht sich daher so gut wie nicht.


    Im Vergleich mit Buche und Eiche zeigt Esche eine sehr hohe Biegesteifigkeit, gegenüber Buche tritt sehr wenig Schwund beim Trocknen auf, vom Gewicht her ist kaum was um.


    Angaben/Beschreibung finden sich z.B. hier- http://www.hausjournal.net/hausbau/baustoffe/holz/laubholz


    Jeweils auf die Holzart klicken und auf der neuen Seite auf das Holbild klicken (nicht das für "welcher Preis..")


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    ein kurzer Nachtrag zu Erics Hammerstielen: Als ich Anfang der 80er eine Ausbildung in einem Baustoffgroßhandel und Baumarkt machte wurde mir erklärt, dass Eschenholz für Werkzeugstiele gerne verwendet würde, weil man auch nach langen hantieren damit ohne Handschuhe keine Blasen von Esche bekäme.
    Das braucht für den Stativbau ja wohl keine Rolle zu spielen.


    CS.


    Hubertus

  • Hallo Stefan,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />
    ....Hm, wo is hier was auf Faktor 1 normiert und wo werden Unterschiede in den Messungen unterschlagen?....
    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Seite 2, "Abklingkurven der Stative" - die Ausschwingkurven sind auf 1 normiert.


    Clear skies


    Tassilo

  • In Richtung Hubertus / Rieger:


    Eben doch!! Auch das hängt schlicht und ergreifend mit den verschiedenen Ausschwingzeiten der verschiedenen Hölzer zusammen!
    Keine Blasen mit dämpfenden Eschenholz und wenn der Hammerstiel aus anderen Hölzern, volkstümlich gesagt (zwar unbemerkt, aber die Erfahrung steht!), länger zwischen den Fingern hin- und herrrasselt, dann gibt es schmerzhafte Erinnerungen vom Arbeitseinsatz!


    Gruß und CS!


    Volker

  • Hallo,
    und was steckt dann dahinter? Führt die höhere Steifigkeit des Stahls zu einer geringeren Amplitude und zu einer höheren Frequenz, die schlechtere Dämpfung aber zu einer längeren Ausschwingzeit?
    Gruß
    Stefan



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tassilo_Privat</i>
    <br />Hallo Stefan,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />
    ....Hm, wo is hier was auf Faktor 1 normiert und wo werden Unterschiede in den Messungen unterschlagen?....
    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Seite 2, "Abklingkurven der Stative" - die Ausschwingkurven sind auf 1 normiert.


    Clear skies


    Tassilo
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hi Tassilo,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tassilo_Privat</i>
    <br />Hallo Stefan,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />
    ....Hm, wo is hier was auf Faktor 1 normiert und wo werden Unterschiede in den Messungen unterschlagen?....
    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Seite 2, "Abklingkurven der Stative" - die Ausschwingkurven sind auf 1 normiert.


    Clear skies


    Tassilo
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja- und? Die Schwingung der Holzstative bzw. des Holz/Carbonstatives sind nach ca. 5s abgeklungen, die von Alu erst nach 25s und Stahl schwingt noch länger als 50s.


    Und auch wenn man die Amplitude mit ihren maximalen Ausschlägen in dieses Diagram einzeichnen würde- deswegen wäre Holz trotz der 7-fachen Startamplitude mit dem viel steileren Kurvenverlauf nach 5s bei annähnernd Null. Bei Alu und Stahl würde die Kurve eben deutlich tiefer beginnen, aber die Abklingzeit bleibt erhalten.


    Gruß
    Stefan

  • Moin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rieger</i>
    <br />Hallo,


    ein kurzer Nachtrag zu Erics Hammerstielen: Als ich Anfang der 80er eine Ausbildung in einem Baustoffgroßhandel und Baumarkt machte wurde mir erklärt, dass Eschenholz für Werkzeugstiele gerne verwendet würde, weil man auch nach langen hantieren damit ohne Handschuhe keine Blasen von Esche bekäme.
    Das braucht für den Stativbau ja wohl keine Rolle zu spielen.


    CS.


    Hubertus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    d.h., Holzdildos macht man am besten aus Esche!


    Ich konnte es mir nicht verkneifen.


    Gruß Eric

  • Hallo,
    Ich finde die Darstellungsweise (Normierung) noch vertretbar, da es sich ausdrücklich um eine Untersuchung zur Schwingungsdämpfung handelt. Kritischer finde ich die Tatsache, dass eben nicht nur verschiedene Materialien getestet werden, sondern ganz unterschiedliche Stative (die nicht genau benannt werden), die preislich wohl in einer ganz anderen Liga spielen als die getesteten Berlebach-Stative. Die Dämpfungsunterschiede könnten daher ggf. zu einem großen Teil auch mit anderen Konstruktionsunterschieden erklärt werden. Und zu meiner Ausgangsfrage nach dem Dämpfungsverhalten unterschiedlicher Hölzer trägt die Untersuchung ohnehin nichts bei.
    Gruß
    Stefan


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hi Tassilo,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tassilo_Privat</i>
    <br />Hallo Stefan,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />
    ....Hm, wo is hier was auf Faktor 1 normiert und wo werden Unterschiede in den Messungen unterschlagen?....
    Gruß
    DStefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Seite 2, "Abklingkurven der Stative" - die Ausschwingkurven sind auf 1 normiert.


    Clear skies


    Tassilo
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja- und? Die Schwingung der Holzstative bzw. des Holz/Carbonstatives sind nach ca. 5s abgeklungen, die von Alu erst nach 25s und Stahl schwingt noch länger als 50s.


    Und auch wenn man die Amplitude mit ihren maximalen Ausschlägen in dieses Diagram einzeichnen würde- deswegen wäre Holz trotz der 7-fachen Startamplitude mit dem viel steileren Kurvenverlauf nach 5s bei annähnernd Null. Bei Alu und Stahl würde die Kurve eben deutlich tiefer beginnen, aber die Abklingzeit bleibt erhalten.


    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Stefan,


    so einfach ist das nicht. Die Ausschwingzeit ist wurst, solange man das im Foto oder mit dem Okular nicht mehr sieht. Die Amplitude ist also entscheidend. Und die Normierung auf 1 ist in dem Zusammenhang irreführend, so etwas ist ein absolutes NoGo.


    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Stefan,


    Steifigkeit und Schwingungsdämpfung sind nicht immer korreliert. Im Prinzip haben wir die Grundregel, dass ein homogener Werkstoff eine geringere Eigendämpfung aufweist als ein heterogener Werkstoff. Wenn man also z.B. eine Gabel aus Alublech mit 6mm Wandstärke biegt, dann ist die Dämpfung schlechter als wenn man 3 Lagen von 2mm Alublech kombiniert. Die Dämpfung des Werkstoffes an sich wird als sogenannte "Arbeitsaufnahmefähigkeit" bezeichnet.
    Natürlich ist es auch wichtig ähnliche Systeme zu betrachten. Es sollten also idealerweise z.B. Stative mit ähnlichem Gewicht und Preis verglichen werden. Für die Amplitude ist dann vor allem das spezifische E-Modul des Werkstoffes ausschlaggebend.


    Deswegen ist Carbon bei richtiger Konstruktion und Auslegung so überlegen: Als inhomgener Werkstoff weisst ein Carbonverbund eine hohe Eigendämpfung auf, der sehr hohe spezifische E-Modul sorgt für eine geringe Amplitude.


    Auf dieses Beispiel angewendet: Ideal wäre eine Grundstuktur aus Balsaholz mit Carbonfaserdeckschichten - wenn man das richtig konstruiert und die Krafteinleitung sauber löst.


    Clear skies
    Tassilo

  • Man muss ja nur etwas über den Tellerrand schauen. Unter den Holzarten wird für Werkzeugstiele oder für Turngeräte (z.B. Barren) Esche als Holzart bevorzugt. Für Speere und Bögen nutzte man jahrhundertelang Eibe (das allerdings doppelt so teuer wie Esche ist). Und, wie Tassilo schon erwähnt, wurde Holz als Werkstoff inzwischen überall durch Kunststoff-Sandwich-Konstruktionen verdrängt. wie man es bei Ski, Sportbögen etc. sehen kann. Auch Aluminium und Stahl sind dem Holz überlegen (bei gleichem Gewicht und wenn man konstruktiv die Vorteile der Werkstoffe nutzt: u.a. Rohrprofil vs. Vollmaterial).


    All den erwähnten Einsatzzwecken ist gemeinsam, dass sie unerwünschte Schwingungen wegdämpfen sollen. Dabei ist die wichtigste Nebenbedingung die Einhaltung des Gewichtslimits. Aber genau hier sind Hobbyastronomen eigentlich flexibler.


    Wenn man allerdings weitere Faktoren mit einbezieht, lohnt sich Holz als Werkstoff durchaus. Zu denken ist dabei an Preis/Kosten und Haltbarkeit, sowie 'Haptik' und Nachhaltigkeit. Wenn 'Haptik' keine Rolle spielen würde, säße ich vermutlich jetzt an einem Schreibtisch aus Stahl lackiert im Holzlook.

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