M31 ein Fake-View ? - kleines Gedankenspiel

  • Hallo liebe Sternfreunde,


    wir haben uns ja schon lange mit der Tatsache abgefunden, dass der Blick in die Sterne auch ein Blick in die Vergangenheit ist. Wir sehen also nur was einmal war.


    Wirklich ? Ich behaupte, der Andromedanebel M31 war NIEMALS so wie wir ihn jetzt sehen. Das gilt auch für alle anderen Objekte im All, die eine gewisse Tiefe haben, besonders ausgedehnte Nebel und Galaxien die wir mehr von der Seite sehen. Alle diese Objekte zeigen uns eine Form, die sie niemals hatten.


    Um beim Beispiel M31 zu bleiben - Den näheren Rand dieser Galaxie sehen wir im Zustand den er ca. 150000 Jahre später hatte als der fernere Rand. Das bedeutet, dass die Rotation von M31 vorn schon weiter ist als hinten. Somit erscheint uns die Galaxie leicht verzerrt. OK von uns aus gesehen dürften das nur 10 bis 20 Bogesekunden sein, für Gaja aber sicherlich messbar.


    Aus dieser perspektivischen Verzerrung ergibt sich ein weiteres Phänomen. Wären die Sterne in M31 total gleichmäßig verteilt, hätte die Galaxie von uns aus gesehen eine messbare "Unwucht". Dadurch, dass die näheren Sterne schon weiter in der Rotation sind als die ferneren, würde uns die Seite, in deren Richtung die näheren Sterne rotieren, einen Tick massereicher erscheinen als die andere.


    Nachdenkliche Grüße
    Helmut

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HHausHH</i>
    Ich behaupte, der Andromedanebel M31 war NIEMALS so wie wir ihn jetzt sehen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ganz aus der Nähe betrachtet erschiene er auch verzerrt. Das unverzerrte Bild ist von keinem Ort aus zu sehen, sondern mit Berücksichtigung der Lichtlaufzeiten nur zu berechnen.

  • OK, ist vielleicht ein bißchen dick aufgetragen, aber ich finde schon, dass das einen Sinn gibt. Zeigt es uns doch, dass die Wahrheit oftmals vom Standpunkt oder Blickwinkel verfälscht wird.

  • Ist halt modern.
    Die Urgalaxie, die wir im DeepField sehen, ist ja auch nicht mehr gerade dort, wo sie ihr Licht ausgesendet hat, sondern ihr Abstand heute beträgt vielleicht 30 Milliarden Lichtjahre. Von der sehen wir nie mehr was und die geht irgendwann mal sozusagen aus.
    Was interessieren dürfte, wäre, ob man die schönen Strukturbilder der Galaxienverteilung heute kompensiert. Ansonsten glaub ich schon, daß man die Andromeda rechnerisch kompensiert abbilden könnte. Würde aber kaum anders aussehen, meine ich.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">OK, ist vielleicht ein bißchen dick aufgetragen, aber ich finde schon, dass das einen Sinn gibt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ein "Fake" (Fälschung) setzt voraus, dass es einen Verursacher gibt. Soll das M31 oder gar die Zeit sein? Unsinn.


    Der Papst hat auch mal von der "Diktatur des Relativismus" gesprochen. Und wer ist da der Diktator?
    Verstanden?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HWS</i>
    <br />Die Urgalaxie, die wir im DeepField sehen, ist ja auch nicht mehr gerade dort, wo sie ihr Licht ausgesendet hat, sondern ihr Abstand heute beträgt vielleicht 30 Milliarden Lichtjahre.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Servus!


    Was meinst du damit?

  • Sollte nur ein Beispiel maximaler "Verzerrung" darstellen. Vielleicht kann man mal das augenblickliche Universum berechnen und darstellen?!
    Soll ja jetzt eine Ausdehnung von ca 90 Milliarden Lichtjahren haben.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HWS</i>
    Vielleicht kann man mal das augenblickliche Universum berechnen und darstellen?!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    https://arxiv.org/pdf/astro-ph/0310808.pdf


    Seite 3, oberes Diagramm zeigt die heutige Entfernung von Galaxien abhängig von der Rotverschiebung. Z.b. z=3 -&gt; 20 Mrd LJ bis zu den Photonen des CMB (particle horizon) z=1000 -&gt; ca. 45 Mrd LJ.

  • Helmut,


    das Problem mit der endlichen Lichtgeschwindigkeit ist, dass dies (nach gängiger Lehre) nicht nur so scheint, sondern dass genau das "Wirklichkeit" ist. Und das, was Du "Wirklichkeit" (um den von Dir beschriebenen Effekt einen Namen zu geben) nennst, das gibt es nicht. Die Verzerrung, die Du analysierst, die gibt es halt wirklich und sie ist vom Betrachter abhängig.


    Das Problem, das Du letztlich beschreibst, läuft auf die Ausgangsgedanken Einsteins (und vieler anderer) hinaus: Was bedeutet eigentlich "Gleichzeitigkeit"? Diese Frage überträgst Du über einen physikalischen Mechanismus jetzt auf die Verzerrung einer rotierenden Scheibe.


    Du brauchst dafür nicht auf Galaxien schauen. Nimm einfach zwei Gewehrschüsse und frag Dich, welcher Schuss zuerst einschlägt und den Schützen zum Mörder macht? Der, der zuerst abdrückt oder der, dessen Kugel zuerst einschlägt (weil er näher zum Opfer steht, aber erst nach dem anderen abgedrückt hat)?

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