Bath-Interferometer optimieren

  • Hallo Kay


    <font color="yellow"> Passiert nicht dasselbe wenn ich den Teilerwürfel drehe und den Umlenkspiegel entsprechend dazu ausrichte? </font id="yellow">


    Ja das stimmt. Dafür hast du diese Teile dann entsprechend verdreht auf dem Interferometer.
    Das Interferometer drehen hätte denselben Zweck erfüllen können.
    Um zu sehen was man womit ändern kann habe ich noch ein paar Bilder gemacht.
    Je nachdem wie man das Interferometer dreht wandern Referenzstrahl und Reflexpunkte in dieselbe Richtung.
    Hier im Bild nach rechts zum Rand, bis die Reflexpunkte außerhalb des Interferogramms sind.



    Hier ein Beispiel wo der Referenzpunkt in der Mitte ist.





    Durch Schwänken des Lasers kann der Abstand der Reflexpunkte zum Referenzpunkt gewählt werden.
    Dabei ist es egal ob man links oder rechts wählt.



    Anscheinend ist es egal wo der Refernzpunkt ist, weil ich bekomme überall dasselbe Ergebnis.
    Ob das nur bei Interferogrammen mit geraden Streifen so ist, weil die Mitte oder der Rand gleich sind, weiß ich noch nicht.
    Aber vielleicht kann das jemand an der Parabel aus dem Krümmungsmittelpunkt aus probieren.
    Vermutlich wird dort nichts passieren Wenn der Laserpunkt der dort ankommt, klein genug ist.
    Wenn er größer ist, kann es sein dass er vom Randbereich etwas Astigmatismus übernimmt.


    <font color="yellow"> Sollte meine ungenaue Beschreibung Ursache für die ganze Diskussion sein bitte ich mein Ungeschick zu entschuldigen</font id="yellow"> .


    Ja du hast tatsächlich nur von der Drehung des Teilerwürfels gesprochen.
    Aber das war vielleicht sogar gut. Weil sonst wäre dass nicht so ausführlich diskutiert worden und man wäre erst
    später auf dies und jenes darauf gekommen. Ich verwende auch erst seit einen Monat die 90° Version und habe
    mit dir zusammen die Entdeckungen gemacht. Somit ist alles in Butter.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alois,



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ja du hast tatsächlich nur von der Drehung des Teilerwürfels gesprochen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Ja, manchmal sind für einen selbst Dinge so offensichtlich dass man nicht drüber nachdenkt sie zu erwähnen. Aber gut dass das geklärt ist und danke für deine Bestätigung bezüglich Messaufbau.


    Wie sich das bei bei schnellen Parabolspiegeln verhält bin ich tatsächlich grade am testen. Hab allerdings noch das Problem saubere Interferogramme zu bekommen. Da sind zu viele Einlesefehler drin um sinnvolle Aussagen zu treffen. Ich arbeite dran.


    Gruß
    Kay

  • Hallo Miteinander


    Ich muss mich korrigieren.
    Habe gestern in meinen Beitrag die Bilder beschriftet und da ist mir folgendes passiert.
    Ich habe geschrieben.
    „ Wenn man den Laser schwenkt dann bewegen sich die Reflexpunkte“
    Das ist zwar nicht falsch aber auch nicht ganz vollständig.
    Richtig ist.
    „Wenn man den Laser schwenkt, dann bewegt sich der Referenzstrahl gegenseitig zu den Reflexpunkten,
    auseinander oder zusammen.“
    Habe die Bilder mit dem neuen Text belegt und den Beitrag korrigiert.


    Bei weiteren Versuchen habe ich gesehen, dass man durch schwenken des Lasers, die Reflexpunkte hin und her
    bewegen kann wie man will und sich im gleichen Ausmaß auch der Refernzpunkt sich in die Gegenrichtung bewegt.
    Man kann die Reflexpunkte links oder rechts vom Referenzstrahl platzieren und dann das Interferometer
    soweit schwenken biss sie außerhalb des Interferogramms sind .
    Zur Bestätigung dass sie sich gegenseitig bewegen, habe ich folgende Bilder gemacht.
    Hier wo der Referenzpunkt in er Mitte ist und die Reflxpunkte außerhalb des Interferogramms sind.



    Dann habe ich den Laser geschwenkt bis der Referenzstrahl und die Reflexpunkte fast zusammen waren.
    Sieh da, beide treffen sich auf dem halben Weg.



    Als letztes wollte ich wissen was passiert, wenn man die Aufweitungslinse schwenkt.
    Wenn die Linse, so wie vorgeschrieben, auf beiden Seiten den gleichen Radius hat, dann passiert am Interferogramm nichts,
    außer dass in der Mitte um den Referenzstrahl ein schwacher Reflex entsteht.



    Wenn die Aufweitungslinse aber nicht auf beiden Seiten den gleichen Radius hat, dann passiert folgendes.
    Diese Aufnahme stammt noch aus früheren Zeiten und ist deshalb noch in rot.



    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alois,


    nachdem ich gesehen hab dass du den Referenzstrahl auf deinen Bildern sehen kannst, bin ich meine alten Aufnahmen vom 400ter f/4,5 nochmal durchgegangen. Nur bei wenigen Bildern kann man etwas erahnen. Aber hier tauchen mal zwei Lichtpünktchen auf. (Beim zweiten Reflex gehe ich davon aus dass der von der Rückseite des Spiegels stammt.)
    Die Position auf dem Spiegel könnte passen. War ich doch immer bemüht die Störkringel möglichst außerhalb zu halten, wobei ich mir über die Position des Referenzstrahls dabei keine Gedanken gemacht hab. Der Strahl liegt zwar nicht ganz am Rande, aber doch deutlich von der Mitte weg.




    Hier das I-Gramm




    Hier die Auswertung




    Die beiden roten Bereiche bei etwa 4 und 8 Uhr liegen verdächtig nahe der Auflagepunkte des Spiegels im Teststand und dürften somit nichts mit Asti zu tun haben.



    Ich vermute jetzt mal du wirst bei dem 355 f/4,24 ähnliche Erfahrungen machen.


    Aber ich bin gespannt.




    Viele Grüße
    Kay

  • Hallo Alois,


    vielen Dank dass du dir die Mühe machst, deine Beobachtungen
    was den Referenzpunkt bzw. die Reflexe angeht, hier im Forum
    zu veröffentlichen, echt klasse!


    Habe nun aber eine grundsätzliche Frage. Könntest du eventuell
    nochmal erklären, welche Vor- bzw. Nachteile die 90-Grad Variante
    gegenüber der 45 Grad Variante hat? Ich meine jetzt nicht,
    dass die Oberflächenqualität bei der 45er Variante etwas besser
    sein muss, sondern ob es noch weitere Vorteile gibt so dass es
    sich lohnen würde, einen 45er Aufbau zu einem 90er umzubauen?
    Schliesslich habe ich mit der 45er Variante keine Probleme mit
    den Reflexpunkten, warum sollte man also auf die 90er Variante wechseln?


    Vielen Dank!


    Alfredo

  • Hallo Alfredo,
    bei der 90° Variante bekommst du besser einen steilen Strahlenkegel durch. Erstens weil der Durchlass in der gerade durchgehenden Variante größer ist und zweitens, weil die Aufweitungslinse näher an den Würfel kann, damit ist der vom Prüfling zurück kommende Strahlenkegel beim Eintritt in den Würfel noch nicht so groß.
    Mit einem Würfel mit 20mm Kantenlänge, gibt es bei F/3 schon arge Schwierigkeiten mit dem Durchlass, in der 45° Stellung.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Alfredo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alfredo Segovia</i>
    Habe nun aber eine grundsätzliche Frage. Könntest du eventuell
    nochmal erklären, welche Vor- bzw. Nachteile die 90-Grad Variante
    gegenüber der 45 Grad Variante hat?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nehmen wir mal an, dass alle Flächen des Teilerwürfels gewisse Fehler haben, und ebenso die beiden Flächen der Linse.
    Einige von diesen Fehlern kompensieren sich, so dass sie sich nicht auf das Messergebnis auswirken. Aber das trifft nicht auf alle Fehler zu.
    Die beiden Varianten des Bath-Interferometers unterscheiden sich bei der Frage, welche Zernike-Polynome sich kompensieren und welche nicht.

    Um dieser Sache auf den Grund zu gehen, muss man einzelne Strahlen verfolgen und prüfen, ob der Referenz- und Test-Strahl eine bestimmte Glas-Luft Fläche im gleichen Punkt schneidet, oder ob es sich um zwei verschiedene Punkte handelt die punkt- oder spiegelsymmetrisch zur optischen Achse liegen. Dabei darf man nicht den Fehler machen das Interferometer nur von oben zu betrachten, sondern man muss auch die dritte Dimension berücksichtigen. Ist nicht ganz so einfach, da muss man sich erst mal reindenken.


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    oh, interessante Antworten. Diesen Vorteil des Näherrückens
    der Linse an den Würfel habe ich bisher (mache keine irren f3 Optiken wie du Jörg [:)] ) noch nicht benötigt, leuchtet mir aber ein.


    Und an die zweite Antwort von dir Michael habe ich auch nicht
    gedacht. Welche Zernike-Polynome sind es denn ganz konkret,
    die sich in der 90er Variante MEHR kompensieren als in der 45er?
    Sehr interessant, das ist tatsächlich ein Grund für mich, das
    Dingchen umzubauen...


    Viele Grüße,


    Alfredo

  • Hallo Alfredo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alfredo Segovia</i>
    Und an die zweite Antwort von dir Michael habe ich auch nicht
    gedacht. Welche Zernike-Polynome sind es denn ganz konkret,
    die sich in der 90er Variante MEHR kompensieren als in der 45er?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es sind nicht mehr, es sind nur andere.
    Siehe https://groups.io/g/Interferometry/message/1987


    Dies ist das in dem Beitrag verlinkte Bild:
    http://www.astro-electronic.de/bath03.gif
    Es zeigt den grundsätzlichen Unterschied zwischen den beiden Varianten. Im einen Fall haben wir eine Punkt-Symmetrie zur optischen Achse, und im anderen Fall haben wir eine Spiegel-Symmetrie.

    Gruß
    Michael

  • Wenn man die beiden Varianten nur von oben betrachtet, dann könnte man leicht auf die Idee kommen dass bei der 45° Variante beide Strahlen (Test und Referenz) die Linse im gleichen Punkt schneiden. Dass das nicht stimmt, wird einem erst klar wenn man auch die dritte Dimension betrachtet.


    http://www.astro-electronic.de/bath01.jpg
    http://www.astro-electronic.de/bath02.jpg
    http://www.astro-electronic.de/bath03.gif


    Gruß
    Michael

  • Hallo Kay.


    <font color="yellow"> Die beiden roten Bereiche bei etwa 4 und 8 Uhr liegen verdächtig nahe der Auflagepunkte des Spiegels im Teststand und dürften somit nichts mit Asti zu tun haben.
    Ich vermute jetzt mal du wirst bei dem 350 f/4,24 ähnliche Erfahrungen machen.
    Aber ich bin gespannt. </font id="yellow">


    Ja das sind die Druckstellen von der Auflage.
    Die kommen bei mit nicht mehr vor, weil ich verwende auch am Prüfstand die Wippenlagerung und da sind die Kräfte
    gleichmäßig verteilt.


    Die Kringel wirst du bei meinen nächsten Interferogrammen sehen, dass sie auch bei mir vorkommen.
    Nur beim belegten Spiegel scheinen sie nicht so stark auf wie bei dir.
    Anscheinend haben sie aber nicht so sehr gestört.


    Wenn sie stark stören, kannst du sie durch die Mittelung von mehreren Interferogrammen verwischen, indem dass du durch
    leichtes schwenken des Lasers die Kringel so verschiebst dass sie bei jeder Aufnahme woanders sind.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alfredo.


    <font color="yellow">Habe nun aber eine grundsätzliche Frage. Könntest du eventuell nochmal erklären,
    welche Vor- bzw. Nachteile die 90-Grad Variante gegenüber der 45 Grad Variante hat?
    Ich meine jetzt nicht, dass die Oberflächenqualität bei der 45er Variante etwas bessersein muss,
    sondern ob es noch weitere Vorteile gibt so dass es sich lohnen würde, einen 45er Aufbau zu einem 90er umzubauen?
    Schliesslich habe ich mit der 45er Variante keine Probleme mit den Reflexpunkten,
    warum sollte man also auf die 90er Variante wechseln? </font id="yellow">


    Einen Teil hat dir Jörg und Michael schon gut beantwortet.


    Aus meinen Erfahrungen hat die 45° Variante den Vorteil dass du den Stralenbündelabstand sehr eng zusammenstellen kannst
    und dass der Lichtweg von der Aufweitungslinse bis zur Aufnahmeoptik ein wenig größer ist.


    Bei der 90° Variante ist der Durchblick angenehmer weil das Gesichtsfeld größer ist, wenn man durch die Mitte des Würfels blickt.
    Dabei nimmst du aber einen größeren Strahlenbündelabstand in Kauf der dich bei manchen Messungen nötigt die Messung
    in 0° Position mit der 90°Position zurückgedreht zu machen.
    Zum Beispiel mein Spiegel 350 f/4,24 hat aus dem Krümmungsmittelpunkt gemessen einen Lichtkegel von f/8,48.
    Da ist der Strahlengang schon sehr schlank und man kann aus der Mitte etwas näher zur Würfelkante rücken
    so nahe das der divergente Strahl am Ende des Würfels nicht die Kante schneidet.
    Deshalb soll auch die Aufweitungslinse sehr nahe am Teilerwürfel sein. Weil umso kürzer der Lichtweg, umso kleiner der Lichtkegel ist.
    Beim Bündelabstand von 6 mm ist der Astigmatismus nur 0,019 PV Wellenfront groß. Bei 10mm ist er PV 0,053 und bei 15 mm PV 0,119.
    Bei einer Teilerwürfelgröße von 20 mm ist ein Lichtbündelabstand von 12 mm noch machbar.
    Die 90° Variante ist etwas weniger empfindlich auf die polarisationsrichtung des Lasers.
    Man erreicht daher etwas leichter ein gutes Interferenzbild. Aber wenn du mit der 45° Variante bisher gut durch gekommen bist,
    ist es nicht nötig, sie umzubauen.
    Den nächsten Erfahrungsbricht kann ich erst morgen bringen.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Miteinander.


    Bath Interfermometer mit 90° Anwendung des Teilerwürfels.


    So jetzt habe ich den Test mit der 90° Anwendung des Teilerwürfels von dem Krümmungsmittelpunkt aus auch gemacht.
    Wo ich befürchtet habe, dass der Referenzstrahl wenn er am Rand des Parabolspiegels ist, ein wenig
    von dem dort vorhandenen Astigmatismus übernehmen könnte.
    Dem ist glücklicherweise nicht so und wir sind nun von der Angst befreit, solange wir nur den Laser und nur das
    Interferometer passend dazu schwenken. Wichtig ist nur, dass beim Zusammenbau des Interferometers,
    die Laserstrahlen parallel sind bevor die Aufweitungslinse eingeschoben wird.
    Die Tests konnte ich jeweils nur aus einen Interferogramm machen weil es sonst mir zu viel Zeit gebraucht hätte.
    Dafür habe ich eine Streuunng bei den Strehlwerten von +- 0,015 in Kauf genommen.
    Wie man sieht ist von der Mitte aus in Richtung Rand, keine Steigung erkennbar.
    Bei dem ersten Interferogramm habe ich nur die Reflexpunkte mit dem Nahbereich überkopiert, damit sie nicht mehr stören.
    Der Punkt vom Referenzstrahl ist so klein, dass er keinen Einfluss mehr macht. So wie die nun folgenden Bilder zeigen.
    Hier das Interferogramm ohne Retusche.



    Und hier dass selbe mit Retusche.



    Hier das Protokoll wo der Referenzpunkt in der Mitte und der Reflex ausserhalb des Interferogramms ist.



    Hier das dazugehörige Interferogramm.



    Hier, wo der Reflex halb rechts ist.



    Hier, wo der Referenzstrahl mit dem Durchmesser von 3,5 mm ganz rechts ist.



    Und hier wo der Referenzstrahl mit dem Durchmesser von 10 mm ganz rehts ist.



    Und nun die Zusammenfassug, die beweist dass die befürchteten Einflüsse nicht vorkommen.



    Ich nehme an, jetzt ist uns Allen leichter geworden.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alois,



    vielen Dank für deine Versuche. Bestätigen sie doch meine Erfahrung dass das Bath zumindest bei moderaten Öffnungsverhältnissen ein unkompliziertes Gerät ist. Selbst das Strahlenbündel muss anscheinend, wie auf deinen Aufnahmen zu sehen, nicht mal genau auf der X-Achse gehalten werden. (Bislang hab ich da immer peinlich drauf geachtet)


    Erst bei schnelleren Optiken gibt es dann ein paar spezielle Probleme.
    Stichpunktartig meine Erfahrungen bei f/2,8:


    -Astigmatismus durch Bündelabstand
    -Größe aufgeweiteter Laserstrahls muss Spiegel noch ausreichend ausleuchten können
    -Abstand Teilerwürfel Kameraobjektiv sehr klein
    -Vignettierung durch Objektivblende


    Das sind aber eben auch sehr spezielle Probleme die nicht den „Normalfall“ betreffen.




    Viele Grüße
    Kay

  • Hallo,


    das ist sehr interessant, Michael, es gibt also tatsächlich
    Unterschiede wie die beiden Strahlen den Würfel erreichen
    und damit verschiedene Zernike-Terme beeinflussen können.
    Die Frage ist demnach nur noch...was ist "besser"?
    Du hast Recht dass es nur "andere" Terme sind, die betroffen sind,
    aber eine Wertung, welche mir jetzt nun wichtiger erscheinen ist
    schwierig...oder?


    Alois, deine Versuche sind ja ebenfalls hochinteressant. Du
    hast also selbst bei einem "Riesenfleck" von 1cm Durchmesser
    am Spiegel keinen Asti oder Koma, selbst wenn der Referenzpunkt
    ganz ganz aussen aufschlägt? Das überrascht mich jetzt doch
    ziemlich. Vor allem, wenn man bedenkt dass bei sehr schnellen und großen Spiegeln dann doch sehr große Steigungsunterschiede auf 1cm auftreten können.
    Wenn man den Referenzpunkt zurück zum Interferometer spiegelt, müsste
    doch dann der Rest des Spiegels eigentlich zumindest sehr leicht "schief" erscheinen in der Auswertung und damit zumindest einen
    minimalen Fehler aufweisen. Deine Versuche besagen aber genau das
    Gegenteil...hmmm...wie kann das sein?


    Die Frage ist...verhält es sich mit der 45 Grad Variante genau so?
    Viele Grüße,


    Alfredo

  • &gt;&gt;Hallo Kay.


    <font color="yellow"> Selbst das Strahlenbündel muss anscheinend, wie auf deinen Aufnahmen zu sehen, nicht mal genau auf der X-Achse gehalten werden. (Bislang hab ich da immer peinlich drauf geachtet) </font id="yellow">


    Ja das hat mich auch überrascht. Habe da schon einmal vor fast 20 Jahren als wir mit dem Bath Interferometer begonnen haben,
    einen Versuch gemacht. Es war schon damals nichts Auffälliges zu sehen, habe aber trotzdem versucht
    den Referenzstahl nach Anleitung in der Nähe der Mitte zu halten. Ab diesen Versuch, halt nicht mehr so extrem genau.
    Auch habe ich damals noch nicht so genau gemessen wie heute und leider keine Dokumentation gemacht.


    &gt;&gt; Hallo Alfredo


    <font color="yellow"> Wenn man den Referenzpunkt zurück zum Interferometer spiegelt, müsste
    doch dann der Rest des Spiegels eigentlich zumindest sehr leicht "schief" erscheinen in der Auswertung und damit zumindest einen
    minimalen Fehler aufweisen. Deine Versuche besagen aber genau das
    Gegenteil...hmmm...wie kann das sein?


    Die Frage ist...verhält es sich mit der 45 Grad Variante genau so? </font id="yellow">


    Ja dann mache ich den Versuch mit der 45° Variante und diesen Spiegel auch noch. Dann haben wir alles hier beisammen.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alfredo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alfredo Segovia</i>
    es gibt also tatsächlich
    Unterschiede wie die beiden Strahlen den Würfel erreichen
    und damit verschiedene Zernike-Terme beeinflussen können.
    Die Frage ist demnach nur noch...was ist "besser"?
    Du hast Recht dass es nur "andere" Terme sind, die betroffen sind,
    aber eine Wertung, welche mir jetzt nun wichtiger erscheinen ist
    schwierig...oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Man kann nicht sagen dass die eine Variante besser oder schlechter als die andere ist. Man sollte einfach nur wissen welche Fehler sich nicht automatisch kompensieren, bei der Variante die man selber verwendet.
    Dabei muss man auch noch aufpassen welches Koordinatensystem für die Berechnung der Zernike-Koeffizientzen verwendet wird. Darüber herrscht nämlich leider keine Einigkeit.
    -- Wie wird der Winkel berechnet, arctan(x/y) oder arctan(y/x) ?
    -- Wo ist die positive Y-Achse, oben oder unten?
    -- Wurde die Kamera um 90° verdreht?
    -- Ist das Bild der Kamera seitenverkehrt?
    Siehe http://www.astro-electronic.de/faq2.htm#4


    Gruß
    Michael

  • Hallo Miteinander.


    So jetzt habe ich den Bath - Interferometerversuch in der 45° Anwendung auch gemacht.
    Und schon kommt die nächste Überraschung.
    Die 45° Anwendung ist noch toleranter als die 90° Anwendung.
    Ich konnte es fast nicht glauben und habe zusätzlich noch eine Auswertung und diesesmal mit je 4 Interferogrammen gemacht.
    Dabei stellte sich heraus dass beim Bath Interferometer mit der 45° Anwendung die Strahlenbündel nicht
    Parallel sein müssen und der Refernzstrahl auch nicht in der Mitte sein muss.
    Wie die folgenden 4 Versuche zeigen. Ich habe jeweils dass Extrem angewendet.
    Als Start habe ich die klassische Anwendung gemacht. Wobei ich zuerst die Strahlenbündel parallel gerichtet habe
    bevor ich die Aufweitungslinse eingeschoben habe. Erst dann habe ich den Referenzstrahl bei der Aufstellung des Interferometers
    auf das Zentrum des Parabolspiegels gerichtet.
    Als nächstes habe ich das Interferometer geschwenkt bis der Referenzstrahl zum Rand des Parabolspiegels gekommen ist.
    Danach habe ich am Interferometer die maximale machbare Strahlbündelabweichung als Divergenz von 6,3° gemacht.
    Wieder die Aufweitungslinse eingschoben und den Referenzstrahl wieder in die Mitte des Parabolspiegels und auch
    einmal bis zum Rand des Parabolspiegels gerichtet.
    Siehe da, es kam nirgends zu groben Abweichungen. Jedenfals war keine größer als die Streuung von Messung zu Messung.
    Hier nun jeweils ein Beispielinterferogramm.
    Bild A



    Bild B



    Bild C



    Bild D




    Das Protokoll vom Laser Divergent und Referenzstrahl am Rand.



    Hier die Zusammenfassung der 4 Auswertungen.




    Viele Grüße Alois

  • Hallo Alfredo.


    Jetzt nach all diesen Proben.
    Nun noch einmal zu deiner Frage „Welches Interferometer in der Anwendung das bessere ist ?“


    Das Bath Interferometer in der 45° Anwendung hat den Vorteil dass man bei ihm die Strahlenbündel sehr eng zusammenstellen kann.
    Weiterer Vorteil ist, dass es Unempfindlich ist, bei der Parallelität der Strahlenbündel und der Ortwahl des Referenzstrahls am Spiegel.
    Sein Nachteil ist. Es liefert nicht so ohneweiteres schöne und saubere Interferogramme.
    Auch sind sie beim achsialen Einblick seitenverkehrt.
    Man muss sehr darauf achten das man mit dem Laser die optimale Polarisationsdrehung findet und es ist erst ideal wenn man einen
    linearen Polarisationsfilter einsetzt.


    Das Bath Interfrometer in der 90° Anwendung hat den Vorteil dass es problemlos gute saubere Interferogramme liefert.
    Weiterer Vorteil ist, dass es unempfindlich gegen das Schwenken des Lasers und des Interferometers und der
    Positionierung des Referenzstrahls am Spiegel ist und dass es beim achsialen Einblick ein aufrechtes und Seitenrichtiges Bild liefert.
    Es ist fast unabhängig von der Polarisationsachse des Lasers.
    Sein Nachteil ist. Man muss streng darauf achten das die Strahlenbündel immer parallel sind und bleiben.
    Man kann den Lichtbündelabstand nicht so eng zusammenführen wie bei der 45° Anwendung.
    Es hat 2 Reflexpunkte die wir mit den neusten Kenntnissen beiseite bringen.
    Der enge Lichtbündelabstand ist auch nicht mehr so wichtig, weil der daraus entstehende Astigmatismus ja
    bei der Auswertung mit open Fringe herausgerechnet werden kann.
    Oder noch besser, weil man mit der 90° Drehung des Spiegel dessen Interferogramme zurückgedreht werden,
    sogar den Bath Astigmatismus und den Lagerungsastigmatismus herausrechnen kann.
    Nach Abschluss meiner derzeitigen Übungen verwende ich lieber die 90° Anwendung.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alois,


    wow...da hast du aber mal ein tolles Ergebnis geliefert! Meine Frage ist damit wirklich mehr als zufriedenstellend beantwortet![:)]Vielen Dank dass du das so genau geklärt hast!


    Jetzt kann sich jeder selbst aussuchen, welche Faktoren ihm wichtiger
    sind und eine der beiden Varianten wählen, klasse!


    lg,


    Alfredo

  • Hallo Freunde,


    dieses Thema war schon lange fällig. Bin mehr als angenehm überrascht über die bisherigen sehr fundierten Ergebnisse [^]


    Leider konnte bisher ich wg. Urlaub und anderer Verpflichtungen nicht mitspielen. Das werde ich liebend gerne bald nachholen.


    Gruß Kurt

  • Hallo,


    ich habe in der letzten Zeit ein wenig gebastelt.
    Ziel war es, die Interferometeranlage so zu bauen, dass Interferometer, Kamera und x,y,z-Kreuztisch eine feste Einheit bilden und so viele sonst vor jeder Messung nötige Justierungen überflüssig werden. Die Kamera läuft über ein Netzteil und ist über ein Kabel mit dem Comp. verbunden, denn aufgebaut und justiert ist ein Akkuwechsel sowie der Ausbau der Speicherkarte schlecht möglich.




    Dazu musste erst mal ein x,y,z-Kreuztisch her. Die x- und y-Ebene habe ich in der jetzt schon bekannten Weise mit je 2 Schubladenführungen realisiert. Allerdings wollte ich zur schnellen Einstellung sowohl eine Grob- als auch eine Feineinstellung haben. Dazu habe ich die Einstellung mit einer verschiebbaren Gewindehülse versehen, in der dann ein M3 Gewinde der Feineinstellung dient. So kann ich durch Verschieben der Gewindehülse erst mal schnell das Interferogramm suchen und nach dem Feststellen dann noch feiner justieren. Die z-Ebene habe ich an 4 Schubladenführungen befestigt. Die Bewegung geschieht mit einem zweiseitigen Hebel ebenfalls über eine M3 Gewindestange. Die ganze Sache funktioniert zufriedenstellend.






    Das Bath-Interferometer habe ich als 90° Version mit geraden Durchblick bebaut. Jedes optische Element ist voll justierbar. So kann ich mir dann beispielsweise die Stelle am Strahlteilers suchen, die die geringsten Artefakte erzeugt.




    MfG Thomas (VdS Mat.zentrale)

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