Goto mit Synscan und GP DX

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage bezüglich meiner Gp-DX Montierung und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Derzeit setze ich die Skywatcher Synscan Goto Steuerung ein, bin aber mit der Genauigkeit noch nicht ganz zufrieden.


    Wenn ich ein 20mm Okular einsetze (40-50 fache Vergrößerung) schaffen es die Objekte nach dem Alignment nur knapp ins Bildfeld oder sind teilweise außerhalb. Ich bin überzeugt das da mehr geht.


    Zu dem Thema gab es auch schon was:
    [url]http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=138594[/url


    Ausschließen kann ich falsche Eingabenwie GPS, Uhrzeit, Sommerzeit usw.. Das habe ich mehrfach gecheckt und ist auch i.O..


    Was ich mir heute abend noch anschaue ist das Thema "Cone Error" und ob die Zahnräder vernünftig laufen.


    Ich habe allerdings als Übeltäter das Schneckenspiel im Verdacht. Als Backlash Werte habe ich folgende eingetragen, bei denen die Montierung bei Tastendruck gut und direkt reagiert:
    RA: 0°05'00" / DEC: 0°04'50"


    Kann es sein das ich zu viel Spiel habe, oder liegt es möglicherweise an was anderem?


    Vielen Dank im Voraus!


    Beste Grüße


    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Runo</i>
    <br />Wenn ich ein 20mm Okular einsetze (40-50 fache Vergrößerung) schaffen es die Objekte nach dem Alignment nur knapp ins Bildfeld oder sind teilweise außerhalb. Ich bin überzeugt das da mehr geht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ausschließen kann ich falsche Eingabenwie GPS, Uhrzeit, Sommerzeit usw.. Das habe ich mehrfach gecheckt und ist auch i.O.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Damit hast du erfreulicherweise schon mal einge Fehlerquellen ausgeschlossen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ich mir heute abend noch anschaue ist das Thema "Cone Error" und ob die Zahnräder vernünftig laufen.
    Ich habe allerdings als Übeltäter das Schneckenspiel im Verdacht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn das Objekt der Begierde knapp am Rand des Okulars erschein?. Eher nicht. Welches scheinbare Gesichtsfeld hat das 20 mm?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann es sein das ich zu viel Spiel habe, oder liegt es möglicherweise an was anderem?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stefan, jetzt kommt das große Ratespiel, da ich Deine genaue Vorgehensweise nicht kenne, aber ich würde Cone Error und andere Feinheiten erst mal außer acht lassen, und dafür andere Dinge kontrollieren:


    1. Ist die Montierung bzw. die Aufnahmeplatte des Stativs genau waagerecht (o. k. da kommt der Cone-Error eventuell ins Spiel)? Die kleine Wasserwaage an der Montierung allein ist etwas mickrig. Hast Du eine elektronische Wasserwaage? Wenn nicht, es gibt sehr gute Programme fürs Mobiltelefon. Sehr gut finde ich "Clinometer".


    2. Hast Du Blick zum Polarstern? Für nichtfotografische Anwendungen reicht es, wenn Polaris mitten im Okular ist. Dann ist die geografische Breite und die Nordrichtung ausreichend genau eingestellt. (Die Einstellung erfolgt natürlich an der Montierung und nicht über die Motoren.) Falls Du keinen Blick auf Polaris hast:


    3. Hier hilft wieder die elektronische Wasserwage zur Einstellung des Neigungswinkels.


    4. Für die Ost-West-Abweichung würde ich mir einen Stern suchen,der gerade durch den Meridian geht. Wenn Du Süd hast, hast Du natürlich auch genau Nord.


    Ich schaffe es, mit diesen Methoden, daß die Sterne recht gut getroffen werden. Beim ersten Alignement nicht unbedingt mit den Tasten arbeiten (dies nur bei ganz geringen Abweichungen), sondern, falls die Montierung nicht huntertprozent ausgerichtet ist, durch Bewegung der Dec.-und Rec.-Achsen, hier natürlich auch am besten, wenn etwas nahe Nordrichtung oder Südrichtung gesucht wird. Hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt. Meine Anfangsschwierigkeiten jedenfalls hingen an der nicht ganz so guten Aufstellung der Montierung.


    Falls das alles nicht hilft oder von Dir schon umgesetzt ist, kannst Du weitersuchen.


    Hans

  • Hallo Hans,


    vielen Dank für deinen ausführlichen Post.


    Ich nehme mal einfach Stellung zu deinen beschriebenen Punkten:


    1: in der Regel ist die Montierung waagerecht, allerdings arbeite ich nur mit der Libelle an der Montierung. Hier werde ich mal deinen Tipp umsetzen.


    2: auf meinem Balkon habe ich freies Blickfeld auf Polaris und stelle dementsprechend an der Polhöhenwiege ohne Motor ein.


    3: siehe 1.


    4: hier muss ich auf die Sterne gehen, welche die Montierung vorgibt und nehme die, welche einen möglichst großen Abstand zueinander haben. Ich hatte Pollux, Capella und Arcturus gegen 22 Uhr anvisiert. Ist die Kombination geeignet?


    Du schreibst beim ersten Alignment nicht mit den Pfeiltasten arbeiten. Meinst du damit, dass ich an der Polhöhenwiege Änderungen vornehmen soll?


    Vielen Dank für deine Tipps. Ich werde mir das mal genauer anschauen.


    Beste Grüße


    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Runo</i><br />
    Du schreibst beim ersten Alignment nicht mit den Pfeiltasten arbeiten. Meinst du damit, dass ich an der Polhöhenwiege Änderungen vornehmen soll?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da Du Sicht auf Polaris hast, ist dieser Hinweis obsolet oder wäre sogar kontraproduktiv. Ich würde jetzt per Ferndiagnose tatsächlich auf die Waagerechtigkeit der Montierung tippen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hatte Pollux, Capella und Arcturus gegen 22 Uhr anvisiert. Ist die Kombination geeignet?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Versuch' mal bitte ein Alignment mit nur zwei Sternen, die sollten dafür aber beide auf einer Seite des Meridians liegen.


    Wichtig wäre noch zu wissen, wie groß das Gesichtsfeld Deines 20-mm-Okulars ist, um entscheiden zu können, ob Deine Montierung wirklich so arg danebenliegt.
    Schönen Gruß


    Hans

  • Hallo Hans, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da Du Sicht auf Polaris hast, ist dieser Hinweis obsolet oder wäre sogar kontraproduktiv. Ich würde jetzt per Ferndiagnose tatsächlich auf die Waagerechtigkeit der Montierung tippen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ob der Stativkopf absolut waagrecht steht oder von mir aus 5° schief ist doch schnurzegal. Einzig wichtig- die Montierung muss halbwegs genau eingenordet sein. Du kannst eine parallaktische auch waagrecht an die Wand dübeln. Wenn du die Polachse korrekt eingenordet hast, führt die Montierung auch korrekt nach. Und nach einem korrekten Allignment wird sie auch die Objekte richtig treffen.


    Einziger Vorteil eines Ausrichtens des Stativs per Wasserwaage- wenn du das Stativ neu aufstellst und so ausrichtest, musst du beim Einnorden weniger an der Polhöhe stellen.


    Hi Stefan,


    wenn du beim Alignment den jeweiligen Zielstern mit den Handtasten immer aus der gleichen Richtung anfährst sollte sich Backslash nicht auswirken. Fährst du die Sterne aber aus unterschiedlicher Richtung an wirkt sich das Spiel auf die Genauigkeit aus.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die sehr wertvollen Tipps. Das Gesichtsfeld des 20ers liegt bei 70°.


    (==&gt;)Stefan: Danke für deine Tipps. Ich habe bereits einen von mir verursachten Fehler identifizieren können. Ich habe die Polsucherstrichplatte auf Polaris zentiert und nicht auf das Fadenkreuz. Da hatte ich wohl kurz einen schwachen Moment... [:I]


    Bezüglich Backlash: Wenn ich die richtigen Werte in die Montierung tippe und den Backlash Fehler mit Hilfe der Synscan minimiere, sollte das GoTO doch genau sein. Oder wirkt sich das nicht auf das Goto aus?


    Beste Grüße


    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Runo</i>
    <br /> Das Gesichtsfeld des 20ers liegt bei 70°.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stefan, wenn Du jetzt noch die Brennweite Deines Teleskops verrätst, wissen wir auch das wahre Gesichtsfeld und dann kann man abschätzen, wie weit Dein Gehe-Zu-System wirklich daneben liegt. Je nachdem kannst Du dann entscheiden, welche Abweichung für Dich noch tolerabel ist. Notfalls hilft auch ein Sucher...
    Ach, ja, das Fabrikat des 20-mm-Objektiv mit den 70° scheinbarem Gesichtsfeld wäre auch noch interessant (um einen eventuellen Werbephantasiefaktor auszuschließen. Es gibt beispielsweise "60°"-Okulare, die in Wirklichkeit nicht eimal 54° bieten). Aber auch mit 50° sollte das noch funktionieren.
    An den Einstellungen zur Berichtigung des Totgangs würde ich jetzt 'mal nicht rumspielen. Du schreibst, 5' als Korrekturwert eingestellt zu haben. Bei Deinem 20-mm-Okular solltest Du irgendetwas zwischen &gt;1° und weit über 2° wahres Gesichtsfeld haben.


    Schönen Gruß


    Hans

  • Pardon, habe in Deinem ersten Beitrag übersehen, daß Du von 40 bis (?)50-facher Vergrößerung sprichst... Bei 45-fach hättest Du ein wahres Gesichtsfeld von über 1,5°. Wenn nun das angesteuerte Objekt, gerade am Rand oder jenseits liegt, wäre das eine Abweichung von ca. 45'. Okular mit mehr Brennweite bzw. Sucher wären auch "Lösungen".


    Hans

  • Hallo zusammen,


    ich wollte kurz berichten und erzählen das eure Tipps doch ganz prima funktioniert haben. Ich habe die Montierung nach eurer Anleitung waagerecht aufgestellt, Strichplatte korrekt eingestellt und anschließend eingenordet. Ich habe anschließend den Polarstern im Sucher entdeckt, allerdings war dieser nicht mittig und daher konnte ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Okular ausmachen. Anschließend habe ich die Polhöhenwiege ein wenig angepasst, so dass der Polarstern im Sucher und Okular mittig waren. Anschließend Alignment durchgeführt und alles hat soweit gepasst.


    (==&gt;)Hans: zwei Antworten bin ich dir noch schulding. Teleskop ist ein Tak FS102 mit 820mm Brennweite und das Okular war ein GSO Superview 20mm.


    Vielen Dank euch beiden und Beste Grüße


    Stefan

  • Hi Stefan, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe die Montierung nach eurer Anleitung waagerecht aufgestellt, Strichplatte korrekt eingestellt und anschließend eingenordet. Ich habe anschließend den Polarstern im Sucher entdeckt, allerdings war dieser nicht mittig und daher konnte ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Okular ausmachen. Anschließend habe ich die Polhöhenwiege ein wenig angepasst, so dass der Polarstern im Sucher und Okular mittig waren. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ähem- wenn du eingenordet hast, steht Polaris passend <b>nicht mittig</b> im Polsucher. Damit steht Polaris auch nicht mittig im Okular. Wenn du nach dem Einnorden die Polhöhe änderst, ist die Einnordung wieder futsch. Dann könntest du dir das Einnorden sparen und grob per Daumen ausrichten- würde ähnlich genau werden.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ja du hast Recht, es war Quatsch. Ich habe gestern abend mir noch mal die Anleitung der GP-DX angeschaut. Ich habe im Prinzip kein Einnorden gemacht, sondern nur ein grobes Einnorden nach "Stern im Polsucher und Okular sichtbar Methode" gemacht.


    Ich muss mir das Einnorden nochmal anschauen. Es wird in der Anleitung ganz gut beschrieben.


    Beste Grüße


    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Runo</i>
    <br /> nur ein grobes Einnorden nach "Stern im Polsucher und Okular sichtbar Methode" gemacht. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stefan,


    wenn Du nicht fotografierst, reicht das auch, sprich, Polaris mittig. Die erwähnte Kochab-Methode ist auch zielführend, dann wird es halt noch genauer. Mach' Dich aber nicht verrückt. Wenn Du die Polhöhe einmal richtig hast und die Montierung immer waagerecht steht (so daß Du die Polhöheneinstellung nicht nachträglich konterkarierst), hast Du schon fast gewonnen. Du kannst jetzt einfach Erfahrung sammeln und schaun, ob die Ergebnisse für Dich ausreichend sind.
    Dein Takahashi schreit aber auch noch nach einem längerbrennweitigen Okular, zusätzlich zu Deinem 20-mm. Schon mal, je nach Himmelsaufhellung zuhause und gewünschter Austrittspupille, an ein 35er oder 41er Panoptic gedacht?


    Schönen Gruß


    Hans

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