OdM April 2017: NGC 3718

  • Servus Zusammen!
    Zuerst stelle ich hier mal fest, es ist nun genau ein Jahr her, dass die neue Rubrik " Objekt des Monats - OdM" ins Leben gerufen worden ist!
    An dieser Stelle bedanke ich mich bei den Initiatoren Stathis, Reiner , Kai, ?? und wer auch noch daran direkt (an dem DSM) oder auch indirekt beteiligt war!
    Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind alle Beiträge 53000 ! Mal gelesen und fast 400 (genau 399) Beiträge erstellt worden. Das finde ich, spricht für sich!
    Die visuelle Deep Sky Beobachtung lebt!
    Weiter so!


    Nun darf ich das zweite Jahr mit dem "OdM April 2017" einläuten!



    NGC 3718 Gx in Uma
    RA: 11 32m35s
    DE: +53° 04´ 05“



    Quelle: DSS Poss 2/ UKSTU Blue


    NGC 3718 Gx Typ SBa / P 10m6 8,1´x4´
    55 Mio Lj / Durchmesser 120 000 Lj / Radialgeschwindigkeit ist gleich 1100 km / s


    NGC 3718 steht im Sternbild großer Bär und wurde am 12.04.1789 von Wilhelm Herschel entdeckt. Durch die vermutete Wechselwirkung mit der östlich von NGC 3718 stehenden Galaxie NGC 3729, sehen ihre Spiralarme verzerrt und in die Länge gezogen aus. Durch den Kern verläuft diagonal dazu das Staubband in abgeschwächter, gestreckter S-Form.



    Quelle: DSS Poss 2/UKSTU Blue


    Im Bild oben ist in der Mitte NGC 3718 zu sehen, links davon NGC 3729. Südlich, also unterhalb von NGC 3718 ist auch noch HCG 56 zu sehen mit den fünf Mitgliedern von links nach rechts:
    PGC 35631 / UGC 6527 / UGC 6527B / UGC 6527A / PGC 35609


    Auf welche Details ist zu achten:
    Äußere Form und Gesamteindruck der Galaxie
    Ausläufer der Spiralarme
    Staubband, Form und Länge
    Wie viele Mitglieder von HCG 56, (ca. 7´ südlich von NGC 3718) sind zu sehen ?
    Ab welcher Öffnung ist HCG 56 sichtbar?


    Auf eure Berichte, Beobachtungen, Zeichnungen und Fotos freue ich mich zum Start des zweiten Jahres vom OdM!


    Grüße aus dem Allgäu,
    Roland
    [:D]

  • Hallo Roland,


    hervorragende Auswahl, eine wahre Spielwiese für Galaxiefreunde, oder die es werden wollen. Ich konnte NGC 3718 "and Friends"
    neulich Beobachten und auch Zeichnen, während einer Doppelnacht (Südbrandenburg/Rhön) und bei richtig klasse Bedingungen
    und 18 Zoll.



    Hier die Ergebnisse:


    <b>NGC 3729</b>, (Transparenz:gut-sehr gut, Seeing:gut-sehr gut)


    Sofort als sehr helle Galaxie zu sehen, ein innere Balken war auffällig, indirekt zeigte sich eine Art Spiralstruktur.
    Der Südliche Teil war von einem diffusen Bogen umschlossen. Im Osten und im Westen ist diese
    Bogenstruktur heller. An der Galaxie klebt ein heller Stern. Beobachtet bei 317 facher Vergrößerung


    <i>Zeichnung 18 Zoll, Jeßnigk (Südbrandenburg)</i>



    <b>Hickson 56</b>, (Transparenz:gut-sehr gut, Seeing:gut-sehr gut)


    Schon bei geringer Vergrößerung als längliches Objekt deutlich zu erkennen. Bei 317 fach war UGC 6527
    hell und direkt zu sehen, dabei flächig-stellar, nach Osten verlief ein schwächerer Fortsatz.
    UGC 6527A und 6527B zeigte sich als heller Knotig wirkender Bereich. Indirekt und blickweise konnte
    ich beiden Teile trennen. Sie blieben aber eher stellar. UGC 6527B schien mir die leicht hellere und besser greifbare
    der beiden zu sein. UGC 6527 und UGC27A/B waren durch eine schwache Brücke miteinander verbunden.
    Deutlich schwieriger waren die beiden PGC's, und nur indirekt und blickweise zu erkennen. PGC 35631
    zeigte sich schwach und länglich während PGC 35609 nur als schwacher "blob" auszumachen war.
    Insgesamt waren alle 5 Mitglieder sicher zu erkennen.


    <i>Zeichnung 18 Zoll, Jeßnigk (Südbrandenburg)</i>



    <b>NGC 3718</b>,(Transparenz:sehr gut, Seeing:ok)


    Diese helle Galaxie zeigte eine recht komplexe Struktur. Das helle Zentrum war von einer Dunkellinie durch schnitten, was
    indirekt recht gut zu sehen war . Das Staubband verlief dann in beiden Richtungen in eine Art "Dunkelhöhle" diffus über.
    Ich brauchte eine weile um zu checken das das wohl das Staubband war, da ich eigentlich von einem "Scharf" abgegrenzten Teilung
    ausging. Nach Norden, und gut zu sehen, verlief ein kurzer gebogen Arm. Das schwächste Detail war der nach Süden verlaufende Arm,
    den ich sehr schwach und durch hin-und her bewegen des Teleskopes aber sicher erkennen konnte.
    In der Galaxie befand sich noch ein schwacher Stern. Beobachtet mit 205 facher Vergrößerung.


    <i>Zeichnung 18 Zoll, Hohe Geba (Rhön)</i>





    Ein wirklich richtig tolles Triplett.[:)]


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hi Roland,


    Anbei meine Beobachtung. Zeichnungen reiche ich noch nach.


    NGC 3718: Bei 65 fach zeigt sich zunächst eine diffuse, ovale Galaxie. Bei Steigung der Vergrößerung auf 168 fach wird ein helleres Zentrum mit zwei Knoten sichtbar. Etwas abseits ein Vordergrundstern. Bei Steigerung der Vergrößerung auf circa 420 fach wird das Staubband blickweise immer wieder sichtbar. Abseits der Knoten im Zentrum zeigt die Galaxie einen ausgeprägten, helleren Bulge, der für sich genommen oval ist. Zu beiden Seiten zangenförmig auslaufend, wobei nach Norden hin zusätzlich abgehender Arm. Dazu ist es besser schwach zu vergrößern, zum Beispiel 114 fach.


    HCG 56: Bei 114 fach kaum zu erkennen. Bei Steigerung der Vergrößerung auf 290 Fach wird zunächst UGC6527 beziehungsweise die B Komponente relativ einfach sichtbar. Sternförmiges Zentrum und langgezogener spindelförmiger, leicht gebogener Galaxienkörper hin zu Komponente C, die winzig ist mit sternförmigem Zentrum. Dahinter fast auf einer Linie folgt die Komponente, die etwas schwächer und ebenfalls sehr klein ist. Etwas abseits dieser Dreierkette folgt dann schließlich E (PGC 35609). Die Kette erinnert mich irgendwie an HCG 55. Wobei diese hier ist deutlich einfacher zu sehen. Die Komponente A (PC 35631) ist am schwierigsten zu erkennen. Sie zeigt sich als Spindel mit leicht hellerem, runden Zentrum. Letzteres ist aber unsicher, da nur hin und wieder erahnt.


    Beobachtung vom 28.03.2014 auf dem Roque de los Muchachos - La Palma. Gerät 14" Dobson. SQM-L 21.96. Das Seeing war gut aber nicht sehr gut.


    Gruß


    Oliver

  • Hallo zusammen,


    wir hatten das interessante Grüppchen letztes Jahr auf dem ITV im 20"er eines Sternfreundes beobachtet, hier meine Notizen dazu:


    NGC 3718 + NGC 3729 + HCG 56
    Gedern, 06.05.16, 23:30 MESZ, D=1-2/5, U=2-3/5, fst &gt;6m,5 20" f/4,5
    Im 20"er NGC3718 elliptisch, größer als NGC3729, im Zentrum Dunkelstruktur angedeutet (Staubband). Etwas südlich von NGC 3718 steht HCG 56, drei kleine Nebel in einer Reihe sichtbar.

  • Großartige Objektauswahl Roland. Besonders positiv und aufmerksam finde ich die Erwähnung von NGC 3729, der gern vom prominenten Duo um NGC 3718 unverdienterweise untergeht.


    <b>NGC 3718</b>
    Der Hauptakteur, so fotogen er sich auch von seiner Sahneseite zeigt, ist visuelle in mittelgroßen Instrumenten bei nicht ganz idealen Bedingungen eher eine Enttäuschungen. So habe ich schon oft erlebt, dass das Staubband mit der 16" Teleskopklasse schlicht untergeht. Ganz zu schweigen von den schwachen Außenbereichen. Erst bei sehr guter Transparenz hebt sich das Staubband ab, welches von der Breite nach außen hin aufweitet, aber auch flächenschwächer wird. Der Ansatz des Nordarmes ist ein Tick einfacher zu sehen. Erst der Einsatz sehr großer Instrumente ermöglicht die Verfolgung der sehr schwachen Auswürfe auf über 8' Gesamtlänge.


    <i>16", 225x-320x, fst 6m5+</i>


    <hr noshade size="1">
    <b>NGC 3729</b>
    Der auffällige Balken und die scheinbar offene Ellipse sind bereits mit 16" sichtbar. Der Einsatz großer Öffnung zeigt Details an den begrenzenden und anliegenden Spiralarmen. Bei höherer AP ist die Galaxie in ein schwaches Halo eingehüllt, welches aber bei Detailvergrößerung verschwindet. Der schwache Auswurf nach NO konnte nicht beobachtet werden.


    <i>27", 419x, fst 6m5+, Seeing II-III</i>


    <hr noshade size="1">
    <b>Hickson 56</b>
    Eine sehr spannende, relativ einfache Gruppe, die auch mit mittleren Geräten zugänglich ist. Als eine der wenigen Hicksongruppen hat die Kette die Aufnahme in den Arpkatalog unter der Nummer 322 geschafft. Ich kopiere mal meine Beobachtungsnotizen aus dem Hicksonprojekt mit hier rein. Von den reinen Helligkeiten sollte die Gruppe auch mit 8" machbar sein.


    <u>12", 300x, fst 6m5+</u>
    Gruppe bereits problemlos im 12" als Galaxienkette zu sehen; b bereits knapp direkt als auffällige Aufhellung zu sehen; Aufhellung aus nicht zu trennenden c und d ebenfalls als knapp direkt zu verfolgende Aufhellung direkt W von b zu erkennen; a und e extrem schwach, aber sicher indirekt als Aufhellungen wahrnehmbar - beide Galaxien befinden sich leicht S der gedachten Linie b-c/d; bei a kann keine Elongationsrichtung gesehen werden


    <u>15", 288x, fst 6m5+</u>
    a ist als schwächste Galaxie nur schwer indirekt zu halten, schmale Morphologie angedeutet, aber nicht auf gesamter Länge zu verfolgen; b als hellste Galaxie direkt zu sehen, Elongation ist bereits angedeutet; c und d als Doppelobjekt zu erkennen und zu trennen, beide wirken etwa gleich hell; e etwas abgesetzt als stellares Objekt indirekt zu halten


    <u>16", 360x, fst 6m5+</u>
    Gruppe bereits in Übersichtsvergrößerung als längliches Objekt 7' südlich von NGC 3718 zu erkennen; a als schwache, ca. 3:1 N-S elongierte Fläche zu erkennen; b als hellstes Mitglied mit angedeuteter NO-SW Elongation; direkt W anschließend mit c die zweithellste Galaxie der Gruppe; benachbarte d nicht zu sehen; e als etwas in Richtung SW abgesetzte Galaxie als stellare Aufhellung indirekt schwer zu beobachten
    Zeichnung


    <u>27", 419x, fst 6m5+</u>
    Galaxienkette sofort als Linie 7' S der hellen NGC 3718 zu erkennen; bei höherer Vergrößerung zeigt sich zunächst direkt und einfach die 3:1 elongierte a, die eine Verbindung zu c aufweist, sowie nach NO einen schwachen Schweif zeigt, a knickt leicht; c als kleine aber flächige Aufhellung zweithellste Galaxie, wirkt rund und leicht konzentriert; d relativ schwach, sitzt direkt W von c, ist aber deutlich schwächer, wirkt ab und an leicht N-S elongiert und sitzt insgesamt leicht oberhalb der Linie b-c; e etwas abgesetzt SW der Gruppe, noch knapp direkt zu sehen, klein und rund; a schwächstes Mitglied zusammen mit c, a dabei mit 5:1 sehr langgestreckt mit N-S Ausrichtung, Zentrum leicht heller und besser definiert

  • Nabend zusammen,


    bei der HCG 56 war für mich mit 12" die Komponente a klar elongiert und nicht nur als Aufhellung erkennbar. Gänzlich unproblematisch.
    Uwe - war Deine Beobachtung mit meinem Gerät, also die gleiche Nacht?


    Ansonsten unterstreiche ich die Thematik Staubband. Am 12er hab ichs nicht so recht probiert dank Anwesenheit von Großgeräten. Mit &gt;20" fand ich das Staubband nur auf einer Seite <s>deutlich</s> mehr oder minder gut als Einbuchtung erkennbar. Aber anspringen tuts einen wahrlich nicht. Selbst in diesen Riesentrümmern und wirklich vernünftigen Bedingungen. Schade.


    Schöne Grüße
    Norman

  • Servus Roland


    Die Objekt(e)wahl ist dir gelungen. Das ist doch fast für jeden was dabei!
    NGC 3718 ist so eine Sache! Wenn man die Fotos sieht, denkt man das Staubband und die Arme wären leichteste Übung! Seh ich wie Uwe! Bei bester Transparenz zeigen sich diese Details schwach, aber sie sind machbar!
    Bei NGC 3718 konnte ich das Staubband nur indirekt erahnen. Die Teilung des Zentrums konnte ich nicht so ausmachen. Der nördliche Bogen war auch nur andeutungsweise als leichte Aufhellung sichtbar. Eine Überraschung ist NGC 3729. Die längliche eigenwillige Form und einen länglichen hellen Balken konnte ich ausmachen. Der südliche Bogen ist deutlich heller wie der nördliche noch schmälere Bogen.
    HCG 56 hab ich noch nicht beobachtet, steht natürlich auf meiner to do Liste
    Hier meine Zeichnung:

    100-340x fst 6m3
    Viele Grüße Hajü

  • Hallo zusammen,


    (==&gt;) Roland: Tolle Objektauswahl! Die sehen ja total interessant aus. Und keines dieser Objekte habe ich jemals beobachtet...


    (==&gt;) Uwe und Norman: Also konntet ihr tatsächlich mit 12 Zoll alle Komponenten von HCG 56 sehen? Ist ja beeindruckend, dass da so viel geht. Cartes du Ciel zeigt die schwächste Komponente als 16.4 bmag. Wenn ich die Sternkarten ausdrucke, setze ich bei Deep-Sky Objekten meistens einen Filter bei max. 15 mag. Ist wahrscheinlich bei kleinen Galaxien zu konservativ gedacht, vor allem wenn Sterne bis 16 mag auch möglich sind.
    Muss ich unbedingt mal probieren, sobald es abends klar und mondlos ist.



    Clear skies


    Robin

  • Hallo Robin,


    ich habe die HCG insgesamt jetzt nicht seziert. Aber ich weiß genau, dass ich nach der etwas weiter abstehenden Dünnen geschaut habe, die wollte ich erwischen. Und hat dann auch gut geklappt. Der Rest von der HCG war insgesamt ein deutlicher Bogen, aber um die einzelnen Koponenten hab ich mich da nicht gekümmert. Ein anderes mal kommt das bestimmt noch.


    Schöne Grüße und CS
    Norman

  • Hallo zusammen,


    Roland, bei Deiner Objektauswahl liegen bei mir Freud und Leid eng zusammen, wenn ich die letzte Nacht Revue passieren lasse.


    Beobachtet habe ich Donnerstag Nacht mit 12,5". Himmel wie immer etwas über 6 mag, das Seeing hätte <u>schlechter</u> nicht sein können. Aber hey, was solls. OdM ist OdM ... und das ist bereits zur lieb gewordenen Pflicht geworden.


    Das Pärchen stand zum Zeitpunkt der Beobachtung astrein im Zenit. Da hieß beim Nachführen mitunter "drehen" statt "schubsen". Eine interessante Erfahrung.


    Beide Galaxien waren bei Aufsuchvergrößerung sofort direkt in einem Gesichtsfeld sichtbar, auch bei 70-fach bildeten beide ein sehenswertes Pärchen.
    Aber dann begann das Leid ... alle Vergrößerungen darüber (160-240-fach) produzierten auf meinen Sehzellen lediglich recht diffuse leicht ovale Nebel. Weitere Merkmale waren einfach nicht herauszuarbeiten. Eine Pause und ein neuer Ansatz mit Augenklappe führten zu keiner Verbesserung. Einfach nur Matsch. Vielleicht waren mir Mathias und Uwes Zeichnungen zu sehr im Kopf haften geblieben und ich habe einfach zuviel erwartet.


    Dann aber doch noch eine kleine Freude. Ich habe bei 200-fach mal leicht südlich auf die Hickson-Gruppe gehalten die Komponenten B-D waren sofort und recht einfach indirekt als länglicher Nebel mit zwei Kondensationen innerhalb sichtbar, das enge Pärchen habe ich vermutlich als eine Aufhellung gesehen. An den anderen beiden Komponenten A und E habe ich mir die Zähne ausgebissen. Das hat aber trotzdem Spaß gemacht.


    Ich werde diese Stelle sicher nochmal bei besseren Bedingungen aufsuchen. Auf den Weg dorthin lagen jede Menge anderer interessanter Galaxien, die ich in der Nacht nur gestreift habe.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Roland,


    letzte Nacht habe ich das Trio bei guter Transparenz (fst ca.5m9) mit 11" beobachtet.


    NGC 3718 erscheint oval und etwas gemottelt, Strukturen waren nicht erfassbar.
    (letztes Jahr bei sehr guter Transparenz mit 127x konnte ich zwei sehr schwache Ausläufer sehen, die hellere Hälfte von beiden "Zangen")


    NGC 3729 ist bei 175x oval und fast strukturlos. Mit 280x werden der längliche Balken und am Südrand der Galaxie blickweise eine schwache längliche Aufhellung sichtbar. Die restlichen schwächeren Bereiche der Galaxie sind bei dieser hohen Vergrößerung nicht mehr zu sehen.


    HCG 56 erscheint als länglicher Nebel mit einer Aufhellung an beiden Enden, die Aufhellung am östlichen Ende ist heller.


    Viele Grüße,
    Ronny

  • Hallo Roland, hallo Forengemeinde


    Habe am Freitag auf Samstag (21-22.04) auch das Objekt des Monats April in Angriff genommen. Dabei hatte ich mir
    schon einen schönen Plan über 3 Zeichnungen vorgenommen, Leider musste ich diesen wegen nicht
    zu toller Transparenz (2-3) und Seeing (2-3) etwas kürzen.
    Temperatur lag bei 0 bis +2Grd


    Meine Übersichtszeichnung von NGC3718 / NGC3729 und Hickson 56:
    Bei der NGC3718 war ein länglicher, zur Mitte eingeschnürter Kern erkennbar. Randbereich war
    ziemlich diffus und nicht genau abgrenzbar. An der rechten Seite eine größere Einbuchtung erahnbar.
    Die NGC3729 hatte ein minimal helleren Kern. Sonst keine weiteren Details.
    Bei der Hickson 56 war nur ein nebliger, länglicher Bereich der B-C-D Komponente erkennbar.
    Genauere Trennung aber nicht möglich. Auch die kleine Bogenform der 3 Komponenten
    konnte nicht erkannt werden.


    Detailzeichnung der NGC3718
    Der nicht zu allerbesten Transparenz geschuldet kamen kaum weitere Details zum Vorschein.
    Nur die Ausbuchtungen wurden etwas deutlicher. Staubband und Ausschweifungen
    blieben jedoch verborgen. Vergrößerungsbereich 280x bis 400x getestet.
    Diese Zeichnung wird bei besserer Transparenz bestimmt noch eine Überarbeitung bekommen.

    Auch bei der Hickson 56 waren keine weiteren Details erkennbar. Habe deswegen
    keinen Zeichenversuch unternommen.
    Ja, Roland, war mal wieder eine Herausforderung mit erhöhtem Zeitaufwand in Höchstkonzentration.
    Auch solche Objekte müssen zwischendurch einfach sein.
    Kommt jetzt auch auf die Liste wie Normans Arp113.
    &gt;&gt; Nachbeobachtung und Überarbeitung bei besserer Transparenz,


    Danke für´s Einstellen.

  • Hallo allerseits,


    viel Zeit ist ja nicht mehr, wir nähern uns bereits dem Ende des Monats. Visuell habe ich die interessante Galaxie NGC 3718 oder gar die Hickson-Gruppe 56 noch nicht beobachtet, dafür gelang mir aber vor ziemlich genau 2 Jahren eine Übersichtsaufnahme, wenn auch mit einer relativ kleinen Brennweite von 450 mm. Die Aufnahme entstand in 4 verschiedenen Nächten im März 2015. Eine Herausforderung stellt stets die Farbe von NGC 3718 dar. Im Netz finden sich alle möglichen Farbwiedergaben von Taubenblau über leuchtend Blau bis hin zu Türkis. Bei diesem Objekt bin ich so vorgegangen, dass ich die Farbkalibration anhand von Feldsternen mittels des Programms "Excalibrator" vorgenommen habe. Dieses funktioniert in der Regel zuverlässig, sofern eine genügende Anzahl von Feldsternen vorhanden ist.


    Viele Grüße
    Jürgen


  • Hallo allerseits,


    habe bemerkt, dass durch die Formatumwandlung beim Upload doch einiges an Detail verlorengegangen ist. Daher hänge ich einen Ausschnitt aus der Originalaufnahme an, dieser zeigt wesentlich mehr Einzelheiten.


    Viele Grüße
    Jürgen


  • Hallo Jürgen


    eine tolle Übersichtsaufnahme mit 450 mm. Auf dem Crop sieht man dann schön alle Details.
    Vielen Dank fürs Einstellen hier.


    Ich habe dann noch ein paar zusätzliche Infos (zuletzt nur vergessen):
    NGC 3718 soll eine Ringgalaxie sein, auch wenn die Morphologie nicht zwingend darauf schließen lässt. Die Galaxie besitzt einen hellen Kern mit dominierenden Balken und zusätzlich Absorptionsspuren, die senkrecht zur Galaxien-Scheibe verlaufen und dem umgebenden Ring zugeordnet werden. Der Verursacher und Herr der Gezeiten NGC 3729 steht in einer Entfernung von nur 147.000 Lichtjahren.


    Viele Grüße


    Rene

  • Servus Alle zusammen!
    Es sind doch schon viele schöne Zeichnungen Berichte und ganz frisch, auch noch Fotos vom OdM zusammen gekommen. Obwohl der April bisher nicht gerade das beste Wetter bereit gestellt hat (zumindest in Süddeutschland!), ist die Ausbeute dafür ganz ordentlich[;)]!
    Uwe, Hajü und auch Rene haben es schon zum Ausdruck gebracht, dass NGC 3718 nicht als leichtes Objekt gilt. Auch ich konnte bisher in meinen 3 Beobachtungen das Staubband nicht dingfest machen. Dafür war die Transparenz nicht gut genug! Also ich bleibe dran.
    Schön, dass Jürgen 2 Bilder zum OdM beträgt und es mit der Farbe nicht übertrieben hat.


    Grüße aus dem Allgäu,
    Roland

  • Hallo zusammen,


    vorgestern konnte ich das aktuelle ODM von Roland endlich im 12-Zoll Dobson beobachten.
    Die Transparenz war an dem Abend äußerst gut (NELM 6.8 mag), das Seeing aber eher mäßig, ohne dass ich es quantifizieren könnte.


    Die Region, in der sich diese Galaxien befinden, passte bei 275x Vergrößerung mit Weitwinkelokular komplett ins Gesichtsfeld. Daher brachte ich sie auch zusammen auf eine Zeichnung. Zum Beobachten „fuhr“ ich sie jedoch einzeln an.



    NGC 3718


    An dieser größeren und helleren der beiden Galaxien sah ich bei 275x Vergrößerung einen etwa eckig wirkenden hellen Zentralbereich. Ich hatte den Eindruck, im Zentrum eine Struktur ähnlich einem bipolarem Nebel zu erkennen, dessen südlicher Teil etwas schwächer war. Jedoch konnte ich kein durchgehendes Staubband erkennen. Aufgefallen ist mir knapp westlich des helleren Kernbereichs ein Stern, der laut Vizier 14.9 mag hell sein soll und sich direkt in Sichtlinie vor der Galaxie befindet. Um die zentrale Struktur der Galaxie herum sah ich einen elongierten diffusen Außenbereich. Erst nach einiger Beobachtungszeit bemerkte ich eine längliche Struktur, die sich etwa bis auf halben Weg zu dem 12 mag Sternenpaar auf der Südseite erstreckte.



    NGC 3729


    Diese Galaxie ist kleiner als NGC 3718 und erschien bei 275x Vergrößerung deutlich strukturärmer. Ich sah einen elongierten Zentralbereich, dessen südöstliche Seite etwas heller erschien als die nordwestliche Seite. Umgeben war dies von einem diffusen, schmalen und lichtschwachen Rand. Ansonsten aber weitestgehend strukturlos.


    Zwischen den beiden Galaxien blitzten bei indirektem Sehen hin und wieder drei Sterne auf, deren Helligkeiten laut NOMAD1-Katalog im Bereich 15.8 – 16.0 mag lagen.



    Hickson Compact Group 56


    Diese Galaxiengruppe befindet sich in etwa 370 Millionen Lichtjahren Entfernung. Hier sah ich mit 275x Vergrößerung erst drei Objekte nebeneinander, die etwas ausgedehnter als stellar waren. Zwei davon schienen bei indirektem Sehen in einem diffusen Band eingebettet zu sein. Hierbei handelt es sich wohl um die Komponenten HGC 56 B (UGC 6527) und C (UGC 6527B). Die Komponente D (UGC 6527A) konnte ich nicht separat erkennen. Evtl. sah ich dabei das integrierte Licht der Komponenten C und D, ohne sie aufgelöst zu haben. Komponente B sah dabei etwas länglich aus. Komponente E (PGC 35609) konnte ich als stellar wirkendes Objekt etwas abseits erkennen. Sehr schwierig empfand ich Komponente A (PGC 35631), die ich nach einer Weile indirekten Sehens ab und zu als längliches sehr lichtschwaches Objekt aufblitzen sah.





    Clear skies


    Robin

  • Hallo miteinander,


    am letzten Wochenende habe ich an der Isartalsternwarte mit einem 18-Zöller beobachtet, bei klarem Himmel nicht weit vom Alpenrand weg. Bei NGC 3718 konnte ich das zentrale Staubband schwach ausmachen, und bei der benachbarten Galaxiengruppe Hickson 56 drei Teile erkennen: Am einfachsten das Objekt B, westlich davon C+D zusammen als ein Fleckchen, und indirekt blickweise auch die östliche Komponente A.


    Servus
    Ben

  • Servus auch,


    jetzt habe ich gestern auch mal das OdM im 8er angeschaut und war recht enttäuscht (zwei unscheinbare benachbarte Wattebäusche, eins heller als das andere, beide einfach sichtbar unter 6mag+ Himmel)).


    Jetzt hab ich aber die Übersichtsaufnahme auf Seite[1] gesehen und das deckt sich nicht mit meiner Skizze (von den Sternen her). Schade, hab mich wohl verpeilt.
    Ist aber auch tricky gewesen sich bei der Stellung (gegen 2:00, Bär taucht wieder ab) im gespiegelten und schräg gestellten Bild zu orientieren. Im Übersichtsokular, denn durch die Sucher schauen (6x30 und Rigel) ging ja gar nicht im parallaktisch aufgehängten Newton.


    Ist eine Nicht-sichtung, ich schreib es trotzdem mal rein, ein paar Trostpunkte zu erhalten ;-). Obwohl die Nacht war ziemlich gut, da brauch ich eigentlich keinen Trostpreis[:D]


    CS,
    Walter

  • Hallo Roland und alle,


    der April geht zu Ende und das OdM Mai ist schon da - höchste Zeit für meinen Beitrag zum OdM April. Hier meine Zeichnung von NGC 3718. Dafür habe ich 2 Nächte gebraucht. Die Bedingungen waren ungefähr gleich.


    Bedingungen:
    fst.: 6,3 mag
    seeing: gut
    Ort: Schwäbische Alb (700m)



    Den hellen Kernbereich von NGC 3718 konnte ich sofort sehen. Auch die dunklen Bereiche, in denen das Staubband breit ist, zeigten sich gleich. Die Peripherie wurde aber erst nach längerer Zeit sichtbar. Am schwierigsten war der Durchgang des Staubbandes durch den Galaxienkern. Um diesen schmalen dunklen Kanal zu fixieren, habe ich die zweite Nacht gebraucht. Er ist nicht immer da, sondern kommt und geht mit dem seeing. Wenn man ihn aber einmal gefunden hat, dann findet man ihn immer wieder.


    Bei der Hickson-Gruppe waren die die 3 mittleren Galaxien leicht. Die kleine rechts außen brauchte dagegen Geduld und die Komponente links unten in Kantenlage konnte ich nur indirekt sehen.


    Viele Grüße
    Johannes

  • Hallo zusammen,


    noch ist April, hier also mein kleiner Beitrag, just in time [;)]
    Beobachtet habe ich gestern Nacht mit meinem 21er, ca. 5 m östlich von Johannes [:D]


    Alle drei Objekte waren direkt sichtbar, für die Details, besonders an NGC3718 muss ich aber wohl noch weitere Beobachtungen nachlegen... Die Details der Staubbänder waren mir, auch bei 375x, nur blickweise zugänglich und die schwächeren Ausläufer haben sich mir gar nicht gezeigt. HCG56 hingegen habe ich genau so gesehen, wie Johannes gezeichnet hat. Die drei helleren Galaxien schienen in den Randbereichen zu verschmelzen. NGC3729 habe ich zwar gesehen, aber etwas vernachlässigt, ein weiterer Grund dem Triplett weitere Besuche abzustatten [:D]


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Roland


    Nachbeobachtung:
    In der Nacht vom 16. auf 17. Mai konnte ich die NGC3718 nochmals bei besserem Seeing überarbeiten.
    Dieses mal konnte ich den südlicheren Ausläufer indirekt erkennen und einzeichnen. Bei der
    nördlichen Ausschweifung war auch nach längerer Beobachtung nichts zu machen.
    Der kleine Stern in der GX war diesesmal auch schwach aufblitzend sichtbar. Vom Staubband
    konnte ich nur eine Verengung des Kernbereiches wahrnehmen.




    Bei der nächsten Zeichnung ging es mir nochmals um die Hickson 56.
    Dieses mal konnte ich die D/C Komponente zur B trennen. Ob ich die D zusammen mit der C gesehen
    habe, ist fraglich. Gehe mal davon aus, daß es nur die C Komponente mit 15,1 mag war.
    Auch war die A Komponente mit 16mag indirekt auszumachen. Den südlichen Ausläufer an NGC3718
    ist von vorheriger Zeichnung übernommen.



    Viele Grüße ins Allgäu

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