Politur 6": Strichführung gesucht

  • Liebe Spiegelschleifer


    ich bin noch immer an meinem 6"-Spiegel, momentan am zweiten Polierversuch. Da ich gerade Ferien habe, finde ich etwas Zeit, weiterzupolieren.
    Ich habe bisher 6.5 Stunden poliert, die letzte Zeit vor allem TOT, 1/3-Striche mit wechselndem (0-1/3) Überhang.
    Die Mitte ist bereits gut poliert, Pits sind kaum erkennbar. Der Rand (1-2 cm) ist noch deutlich weniger poliert, er liegt etwa bei Stathis 3.
    Vorhin habe ich nun einen Foucault-Test gewagt. Natürlich habe ich keine Sphäre erwartet:



    Slitless-Tester, Messerschneide von rechts.


    Wenn ich das Bild richtig interpretiere, habe ich einen zurückgebliebenen Rand und keine abgesunkene Kante. Ist dies richtig? Die Mitte hat also einen kleineren Krümmungsradius als der Rand? Das würde auch zu der Tatsache passen, dass der Rand noch weniger auspoliert ist.
    Ich vermute, dass ich also den Rand mehr polieren sollte, um ihn in die Krümmung der Mitte zu integrieren.
    Mit welcher Strichführung erreiche ich das? Soll ich einfach weiterfahren, wie bisher?


    Für eure Hilfe bin ich sehr dankbar.

  • Hallo Peter


    mach so weiter, und beobachte wie die Politur von Innen nach außen voran kommt, solange der ganz äußere Rand nicht auspoliert ist besteht keine Gefahr.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank


    danke für den Tip. Ich habe 3 Stunden weiterpoliert, davon etwa 2 Stunden TOT, 3tel-Striche mit keinem bis 1/3 Überhang. Der trübe Rand ist auf einen Zentimeter zurückgegangen. Gleichzeitig zeigt sich im Foucault-Test, dass der zurückgebliebene Randbereich ebenfalls schmaler geworden ist.
    Der ganz äussere Rand ist am wenigsten poliert, ich habe also wohl keine abgesunkene Kante zu befürchten.
    Voller Zuversicht werde ich auf die gleiche Weise weiterfahren und hoffe, die Sphäre so bis an den Rand zu ziehen. Erstmals scheint mir die Politur jetzt so zu laufen, wie ich möchte...[:)]

  • Hallo


    ich habe wiederum auf die gleiche Weise weiterpoliert (ca. 1.5 Stunden). Der Spiegel scheint sich tatsächlich positiv zu entwickeln: Der trübe Rand (ca. Stathis 5) ist auf knapp 1 cm geschrumpft, im gleichen Zug dazu der zurückgebliebene Randbereich.
    Der neueste Foucault-Test bestätigt dies:



    Man könnte eine abgesunkene Kante vermuten; die ist aber nicht vorhanden, der äusserste Rand ist am wenigsten poliert. Ich schätze, dass ich noch etwa 4 bis 5 Stunden auf gleiche Art weiterpolieren muss, bis der Rand verschwunden ist.
    Unterdessen lese ich mal in Martins Buch das Kapitel zur Parabolisierung...

  • Hallo Peter


    kann sein das der Rand von der Fase Streulicht bekommt das irgendwie noch durchs Glas leuchtet, deswegen würde ich die Fas in dem Stadium mit einem Edding schwärzen.
    Oft kommt der letzte mm aber auch doch noch zum hängen, man ist ja keine Maschiene damit kann man in gewissen Grenzen leben und deckt dann lieber 1mm ab eh man den Rand ganz versaut.


    Sieht ja nicht schlecht aus dein Spiegel, auch schon Dellen und Zonenfrei "freu"


    Gruß Frank

  • Hallo Frank


    leider ist die schöne Oberfläche wieder weg:



    Es ist ein Zentralberg zu erkennen, der mir aber weit weniger Sorgen macht als die Kante; sie ist tatsächlich abgesunken, oder besser, zurückgeblieben. Denn abpoliert ist sie nicht, die letzten paar Millimeter sind noch nicht ganz auspoliert. Ich bin allerdings optimistisch und interpretiere die Kante als Rest des zurückgebliebenen Randes. Ich glaube auch, dass die Kante nach ca. 1.5 Stunden TOT polieren (3tel-Striche, wechselnder Überhang) bereits etwas kleiner geworden ist. Ich hoffe, dass ich die äussersten Millimeter auch noch auspolieren kann, und dabei die abgesunkene Kante verschwindet. Den Zentralberg werde ich wohl MOT wegbekommen.


    Mir ist eines nicht ganz klar: MOT greift mehr die Mitte an, TOT mehr den Rand. Aber was ist mit kurzen und langen Strichen? Welche greifen mehr welche Stellen an?

  • Hallo


    eigentlich wirken lange Striche wie du es beschrieben hast, kurze genau umgekehrt (machen aber auch gerne Zonen) und 1/3 Striche sind eigentlich neutral, im Idealfall wie beim schleifen.
    Wenn du das mit dem parabolisieren gelesen hast kanst du den Vorgang vieleicht auch Rückwärts


    Gruß Frank

  • Hallo


    mittlerweile sieht meine Oberfläche im Foucault-Test folgendermassen aus:



    Der Rand ist beinahe auspoliert, die letzten Millimeter sind etwa bei Stathis 8. Ich war allerdings erschrocken, als ich beim Foucault-Test einen breiten abgesunkenen Rand und einen ganz schwachen Zentralberg erkannte. Ich machte daraufhin eine Zonenmessung (Couder-Maske mit zwei Zonen: Mitte 4 cm und Rand 1.5 cm, wie in Martins Buch). Bei zwei Messungen erhielt ich die exakt gleichen Werte, die Schnittweitendifferenz zwischen Rand und Mitte beträgt 0.045 mm. Für die Parabel brauche ich ja dann 0.9 mm (bewegliche Lichtquelle).
    Wie würdet ihr mir raten weiterzufahren? Soll ich versuchen, den Rand noch ganz wegzubekommen, oder, sobald die letzten Pits verschwunden sind, in Richtung Parabel steuern?


    Besten Dank für die Hilfe.

  • Hallo


    sieht ja nicht so aus als ob der Rand auf die letzten mm drastisch abfällt sondern eher alles sehr flach, das passt bestimmt gut in die Parabel.
    Einfach erst mal auspolieren und die Form wenns geht nicht verschlechtern, der Berg in der Mitte ist allemale besser wie ein Loch.
    Da sieht man mal wieder wie empfindlich der Foucaulttest ist.


    Gruß Frank

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