Venus am Morgen-, Mittags-, Abendhimmel

  • Hallo allerseits,


    nach einem etwas holperigen Probelauf gestern habe ich heute Morgen einen zweiten Anlauf genommen, Venus am Morgenhimmel im Bild festzuhalten. Vor fünf Tagen hatte Helmut in seinem Beitrag


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=208246


    ja bereits auf die gleichzeitige Abend- und Morgensichtbarkeit hingewiesen. Das wollte ich ausprobieren.


    Gestern Morgen war der Himmel in der fraglichen Himmelsgegend (natürlich) von Schleierwolken überzogen, aber ein Versuch sollte es sein. Mit viel Mühe und beim dirtten oder vierten Absuchen der Bilder konnte ich Venus dann auch ausmachen, aber wegen leichter Defokussierung nur als verwaschenen Fleck, wenig überzeugend.


    Heute also ein zweiter Anlauf ab ca. 06:18 Uhr, Venusaufgang sollte um 06:09 Uhr sein.
    Aber da standen zu viele Bäume im Weg. Alle Aufnahmen habe ich bezüglich der Blickrichtung mit 200mm mehr oder weniger auf gut Glück gemacht. Auch mit dem Fernglas konnte ich Venus nicht ausmachen.


    Hier erst einmal die Übersicht über den Horizontbereich um 06:28:







    Von links ragen Birkenzweige ins Bild. Der äußerst rechte schneidet oben eine rötliche Wolke. Unter dem Ende des dickeren Teils befindet sich Venus, in dieser Auflösong wohl sehr schlecht zu erkennen, aber im Original ganz deutlich, siehe hier:


    https://www.dropbox.com/s/4otv…bmigh/IMG_7201_R.jpg?dl=0



    In diesem Bild ist sogar die Sichelform erkennbar; hier noch einmal dasselbe Bild mit Kennzeichnung der Position und einem vergrößerten Ausschnitt:







    Mit einer Ausrichtung der Kamera hatte ich jeweils Belichtungsserien angefertigt; um die Bewegung zu verdeutlichen, habe ich fünf Ausschnitte von 06:27 zusammengestellt:








    und hier in größerer Auflösung:


    https://www.dropbox.com/s/vyqy…G_7198-02_b3_f_R.jpg?dl=0



    Die allererste Aufnahme von Venus stammt von 06:19 Uhr, hier als Ausschnitt:









    Last not least schickte die Sonne um 06:43 Uhr die ersten Strahlen über das Hausdach in der Nachbarstraße.









    Und wenn das Wetter hält, dann wird heute Abend noch das eine oder andere Foto der Abendsichtbarkeit dazu kommen.


    Viele Grüße, und nochmals Danke an Helmut für seinen Hinweis


    Manfred

  • Hallo Dirk,


    vielen Dank für dein Lob. es freut mich, wenn diese kleine Zusammenstellung gefällt.


    Heute Mittag wollte ich den nächsten Schritt versuchen – Venus zur Zeit der Kulmination. Das habe ich letzten Endes um eine halbe Stunde verpasst, da die erste Aufnahmeserie doch verbesserungswürdig war, und mit dem herunterladen und Ansehen war doch die Zeit recht schnell vergangen.


    Zur Kulmination sollte Venus eine Höhe von gut 48° haben, und zufällig weist unser Hausdach diese Neigung auf und ist recht genau in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Also habe ich den Dachfirst direkt über die regenrinne hinweg anvisiert und Venus auch recht schnell gefunden.


    Die folgenden Aufnahmen sind mit effektiv 280mm aufgenommen, 200mm Brennweite mal Faktor 1,4 des Konverters. Aus den jeweiligen Aufnahmen habe ich Venus herausvergrößert und in das Foto eingesetzt.


    Hier drei Ergebnisse, zwischen 13:46 und 13:51 Uhr aufgenommen; Venus befindet sich jedesmal etwa in der Bildmitte















    Momentan (17:15 Uhr) scheint zwar noch die Sonne, aber oben ist es so dunstig, dass Venus mit dem Fernglas nicht auszumachen ist.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Um den heutigen Tag bezüglich Venus abzurunden, habe ich heute Abend mein altes Vixen GP 102/1000 M eingepackt und bin an meinen Beobachtungsplatz gefahren, der freie Sicht nach Westen bietet. Versuchen wollte ich, die Venussichel fokal möglichst groß abzubilden, deshalb hatte ich auch einen 1,4-fach Konverter dabei.
    Damit wurden kurz nach 19 Uhr die ersten Aufnahmen gemacht, d.h. mit 1400mm effektiver Brennweite. Damit zeigte sich dann schon im Sucher eine schöne Sichelform.
    Die erste Probeaufnahme wurde auch von zufällig vorbeikommenden Spaziergängern begutachtet – der für die Landschaft ungewöhnliche „Versuchsaufbau“ hatte ihr Interesse geweckt.
    Hier also ein Beispielfoto der Sichel, so groß hatte ich sie bisher noch nicht abgebildet; die Kamera war parallel zum Horizont ausgerichtet:








    Was mich dabei erstaunt hat war die Tatsache, dass die Sichel nach Süden hin geöffnet war, als wenn der Planet die Sonne schon passiert hätte. Das sieht man deutlicher in einer Ausschnittsvergrößerung, bei der ich mir nicht die geringste Mühe gegeben habe, das fröhliche Fraunhofer-Farbenspiel zu reduzieren:







    Noch ein weiteres Beispiel in einem Moment geringerer Luftunruhe; immerhin betrug die Höhe über dem Horizont um die 8°







    Jetzt eine Ausschnittsvergrößerung ohne Konverter, also mit 1000mm:







    Zum Abschluss noch ein Foto von der Szenerie:







    Das wars also mit der Venus morgens, mittags und abends. Ab morgen soll das Wetter hier deutlich schlechter werden Aber das gesteckte Ziel ist heute erreicht.



    Viele Grüße
    Manfred

  • Moin,


    schöne Fotos hast Du da gemacht :-)!
    Ich habe gestern abend die Venus mit meinem Fernglas kurz ins Visier genommen, den Antrieb mit Geraffel aufs Feld zu fahren hatte ich nicht mehr :-o. Man konnte die Sichel aber bei 10x schon wunderbar sehen - und genau wie auf deinem Foto, Manfred - als "Schiffchen".


    Heute morgen habe ich dann versucht die Venus zu finden, auch mit 10x50 und aus meinem Ostfenster (mit Horizontblick), aber leider Fehlanzeige bis die Sonne kam (wundervoller Sonnenaufgang übrigens). Wo sollte sie denn beim Sonnenaufgang gewesen sein? links? rechts? von der Sonne und wie weit und wie hoch bei Sonnenaufgang (kann in Fingerbreit/Handbreit angegeben werden ;-)?


    Schade Wetter geht ins Graue ab jetzt bis weit nach Wochenende...


    CS trotzdem euch,
    walter

  • Hallo Stardust,


    vielen Dank für deine Rückmeldung.
    Zu deiner Frage: die Sonne geht kurz vor Frühlingsanfang ja fast genau im Osten auf. Gehe von dort aus nach Norden, also nach links. Eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang steht sie 17° vom Ostpunkt entfernt etwa 2° über dem Horizont. 17° entsprechen so etwa der Länge des Großen Wagen. Wenn du das Blickfeld deines 10x50 Fernglases kennst, wirst du es ausmessen können. Für Südhessen sollten sich ganz ähnliche Werte wie hier nördlich von Bremen ergeben.
    Wie schon geschrieben, mit dem Fernglas habe ich sie nicht gefunden, erst am PC konnte ich den recht "kleinen" Punkt erkennen.


    Viele Glück beim nächsten Anlauf
    Manfred

  • Hallo Manfred,
    nicht immer ist die Fraunhofer Optik an den Farbspielen schuld. Deine Bilder zeigen sehr schön die atmosphärische Refraktion, wie man sie auch manchmal beim Sonnenuntergang (grünes Segment, grüner Strahl) sehen kann. Genau das zeigen deine Bilder! Im inneren der Sichel grün, unten aussen rot!
    Ich konnte die Venus gestern abend bis in ca 1 Grad (!) Höhe über den Horizont beobachten. Es sah phantastisch aus, wie sich immer wieder ab ca. 6° Hoehe rote (aussen) und grüne (innen) Knoten von der dicksten Stelle der Venussichel lösten und innerhalb von 2-3 Sekunden zu den Spitzen liefen!
    Leider habe ich keine Fotos, ich starrte nur wie gebannt!
    So was hatte ich ja schon oft an der untergehenden Sonne gesehen, aber noch nie an der untergehenden Venus!
    Eine meiner eindrucksvollsten Beobachtungen!
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für deinen Beitrag, der mir bewusst gemacht hat, dass ich den Aspekt der atmosphärischen Dispersion nicht bedacht hatte. Daraufhin, auch weil du von den wandernden Knoten gesprochen hast, habe ich meine Fotos noch einmal durchgesehen und meine, diese Knoten auch in einigen Fotos entdeckt zu haben.


    Das alles wäre vielleicht nicht deutlich geworden, wenn ich keine Belichtungsreihen angefertigt hätte. Auch um zu verdeutlichen, wie sich die Belichtungszeiten ausgewirkt haben, hier eine Zusammenstellung einiger Fotos, ohne jegliche Bearbeitung, direkt aus der Kamera:






    Beim ersten und zweiten Foto habe ich mehrmals die belichtungszeiten laut Kameradaten verglichen - alles richtig. Während der ersten Aufnahme muss z.B. ein Kondensstreifen die Venus abgeschattet haben.


    Noch eine Frage: kennst du eine Quelle, in der Brechzahlen der Atmosphäre in Abhängigkeit von der Wellenlänge gegeben sind? Damit hätte ich gerne zum (ansatzweisen) Vergleich nachgerechnet.


    Nebenbei: heute wären die Aufnahmen wie gestern nicht möglich gewesen - sporadisch ist die Sonne zu sehen, das meiste ist grauer Himmel mit Tropfen, die dort herausfallen.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe vor drei Tagen bzw. gestern die Venus auch noch bis kurz vor Sonnenuntergang hin verfolgt, übrigens auch mit einem Fraunhofer (125x1560). Gegen die atmosphärische Refraktion ist ja selbst der teuerste Voll-Apo hilflos. Es gibt aber sehr sinnvolle Mittel dagegen: Ich habe mir die Sichel zunächst ohne Korrektor gegen atmosphärische Refraktion angeschaut und anschließend mit dem Korrektor, den ich an Planeten sonst immer einsetze. Neben der Korrektur der Farbdispersion wurde bei dessen Einsatz übrigens die Sichel visuell auch deutlich schmaler und schmaler, bis der Korrektor richtig eingestellt war. Das habe ich an der niedrigen Venus bisher so noch nie eingesetzt.


    Ein paar Tage noch bleibt uns die Venus am Abend ja noch. Bis dahin


    CS.


    Hubertus

  • Hubertus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Neben der Korrektur der Farbdispersion wurde bei dessen Einsatz übrigens die Sichel visuell auch deutlich schmaler und schmaler<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist fotografisch nach einem anderen Prinzip ja über die Belichtungszeit ermöglicht worden; das zeigt meiner Meinung nach die Collage recht gut. Visuell habe ich letztlich über live-view beobachtet, das war schon recht eindrucksvoll, diese vergleichsweise große Sichel zu sehen.


    Andreas,


    die astronomische Dispersion hat mich noch beschäftigt, und letztlich habe ich eine Seite gefunden, in der für bestimmte Wellenlängen der Brechungsindex berechnet wird, nämlich hier:


    https://refractiveindex.info/?…ther&book=air&page=Ciddor


    Dort habe ich Werte für 404,7nm (violett) und 706,5nm (rot) erhalten. Gerechnet habe ich dann mit dem Brechungsgesetz für eine Höhe von 9° über dem Horizont, also einem Einfallswinkel von 81° und eine Differenz der Brechungswinkel von knapp 9 Bogensekunden zwischen Violett und Rot erhalten, bei einem Winkel von 8° über dem Horizont etwa 10 Bogensekunden.
    Das ist etwa ein Sechstel des aktuellen Venusdurchmessers und hat dieselbe Größenordnung wie in den eher kürzer belichteten Aufnahmen. Die Brechzahlen wurden für eine Temperatur von 15° C berechnet, real dürfte es deutlich kühler gewesen sein und damit, so vermute ich, könnten die Brechzahlen und damit auch die Brechungswinkel etwas größer gewesen sein.
    Und, was mich noch beschäftigt - ist dann auf den "farbenfroheren" Aufnahmen ein red, yellow, green and blue flash gleichzeitig zu sehen?
    Das wäre ja was ....


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,
    ich war den ganzen Tag unterwegs und kann jetzt erst antworten.
    So mathematisch habe ich es nicht durch gerechnet. Ich kenne den grünen Strahl an der Sonne aus vielen Beobachtungen. Häufiger ist vor dem Sonnenuntergang das grüne Segment, also grüne Ablösungen am oberen Sonnenrand. Gleichzeitig gibt es auch rote Ablösungen am unteren Sonnenrand, die aber wegen der Rotfärbung der Sonne nicht so auffallen. Beim Mondaufgang habe ich sie schon gesehen.
    Im konkreten Fall waren die laufenden Knoten solche Ablösungen. Deine Bilder 7312 und 7315 zeigen dies am deutlichsten, nur ohne Bewegung.
    Am deutlichsten war alles bei einer Venushoehe von unter 6° bis kurz vor dem Untergang. Da wurde die Venus zu dunkel. Ich habe in ca. 2,5 km Entfernung einen grossen Industrie Schornstein, dessen Spitze genau 6° hoch ist. Durch den wurde die Venus auch noch bedeckt! Ein grandioses Schauspiel im Teleskop! Uebrigens ein 120/600 mit 1,3x Barlow und 8mm Okular.
    Schade nur, dass kein Video möglich war. Es ging alles zu schnell.
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo Manfred,


    ich muss gestehen, dass ich ein ausschlie0lich "Visueller" bin, doch bin ich sicher, dass die Fotografen den Effekt digital bei der Nachbearbeitung erzielen, indem sie die Farbkanäle einzeln deckungsgleich übereinander legen und damit z. B. auch die echt schmale Venussichel erhalten. Die machen nachträglich digital das, was der Korrektur visuell oder auch fotografisch sofort auf optische Weise macht.


    CS.


    Hubertus

  • Hallo Sichelfreunde,


    Heute, 4 Tage vor der unteren Konjunktion konnte ich es auch mal versuchen. Das Fernglas wollte ich erst mal richtig scharfstellen, bis ich bemerkte, dass es scharf war, nur die Venus eben die "Grinsekatze" spielte. Freiäugig gelang es mir aber nicht, sie auszumachen.
    Fotografisch war es eher ein Reinfall - nichts außer Rehen im Frühdunst und manchmal ein seeeehr schwacher Leuchtpunkt. Das lohnt sich nicht, hier einzustellen. Nächstes mal muss ich es auch mal mit dem 200er versuchen.


    Helmut

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rieger</i>
    <br />Hallo Manfred,


    ich muss gestehen, dass ich ein ausschlie0lich "Visueller" bin, doch bin ich sicher, dass die Fotografen den Effekt digital bei der Nachbearbeitung erzielen, indem sie die Farbkanäle einzeln deckungsgleich übereinander legen und damit z. B. auch die echt schmale Venussichel erhalten. Die machen nachträglich digital das, was der Korrektur visuell oder auch fotografisch sofort auf optische Weise macht.


    CS.


    Hubertus



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Hubertus,


    das wäre schön, wenn das so einfach ginge ;) Die Atomsphäre ist nunmal eine ziemlich lausige Linse, die massive Bildfehler verursacht. Daran ändert auch Software nix. Auch als Planetenfotograf ist ein ADC erste Wahl wenn es um gute Bilder am Planeten geht.


    Gruß Dirk

  • Helmut,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">und manchmal ein seeeehr schwacher Leuchtpunkt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was meinst du, wie sehr ich mich darüber schon gefreut habe. Aber bezüglich Einstellen habe ich es genauso gehalten. Aber, wie du angedeutet hast, je länger die Brennweite, desto besser.


    Die (ziemlich) genaue Position habe ich übrigens dadurch gefunden, dass ich im Astroprogramm die Azimut- und Höhenwerte für Venus angesehen habe und dann für den Abend vorher einen Stern mit etwa den selben Koordinaten, den ich aktuell sehen konnte. Und dann muss man ( in meinem Fall) sich nur noch an hausdächern und Schornsteinen orientieren. Und dann am nächsten Morgen mehr oder weniger blind draufhalten. hat git funktioniert.


    Gruß,
    Manfred

  • Hallo zusammen,
    ich hab vorhin die Venus mit dem Fernglas 10x50 gefunden und danach mit.dem ZeissC 50/540 Bastelrohr und einem 20er Pentax XW beobachtet. Das war eine schöne Sichel. Da ging ich ich mit dem 10ner Pentax noch auf 54fach. Der Blick ging über die Ostsee. Trotz starkem (und a....kaltem!) Wind, war sie ziemlich gut zu sehen. Die Sichelform war auch schon im Fernglas gut sichtbar. Und dann hab ich es geschafft mit dem Smartphone, hinters 20er Oku gehalten, sie zu fotografieren. Irgendwann in diesem Leben schaff ich es auch mal zu lernen, wie ich das Bild vom Smartphone hier hochladen kann. So kann ichs jetzt nicht zeigen. Aber die Sichelform ist klar zu sehen.
    Erstaunlich noch, dass die Venussichel so scheinbar falsch liegt. Also die offene Seite nach oben rechts, wie man es als Morgenstern erwarten würde!
    Mein Standort war Technopark/Elmenhorst, 400m von der Ostsee entfernt, ca. 6km westlich von Warnemünde.


    Viele Grüße
    Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mmpgb</i>


    Die (ziemlich) genaue Position habe ich übrigens dadurch gefunden, dass ich im Astroprogramm die Azimut- und Höhenwerte für Venus angesehen habe und dann für den Abend vorher einen Stern mit etwa den selben Koordinaten, den ich aktuell sehen konnte. Und dann muss man ( in meinem Fall) sich nur noch an hausdächern und Schornsteinen orientieren. Und dann am nächsten Morgen mehr oder weniger blind draufhalten. hat git funktioniert.


    Gruß,
    Manfred
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit dem Azimut hatte ich kein Problem, da ich mit über Stellarium den Azimutwinkel ermittelt hatte mit genau 90 Grad weniger als der Mond. Der Azimutwinkel ist auch der Grund für die "falsche" Orientierung der Sichel am Abend. Venus steht eben azimutal schon weiter im Norden als die Sonne.
    Und das auch morgens - da sieht es eigentlich aus, wie normalerweise abends, nur steigt die Venus da hoch statt unterzugehen.


    Heute habe ich sie erstmalig am selben Tag morgens und abends gesehen. Heute abend habe ich auch ein Video gedreht, auf dem sie schön zu sehen ist.


    Helmut

  • Hallo allerseits,


    gestern Abend gab es die Gelegenheit, Merkur und Venus gemeinsam am Abendhimmel zu sehen, und davon habe ich gestern auch im anderen Thread http://www.astrotreff.de/topic…IC_ID=208634&whichpage=1#
    kurz berichtet.
    Dabei konnte ich auch das letzte Licht der Venus vor ihrem Untergang einfangen, bevor sie von einer Wolke verschluckt wurde. Hier das Foto mit 280mm um 19:27 Uhr bei einer Höhe von 1°35‘ über dem Horizont:








    Heute Morgen gelang mir dank freiem Horizont nun das Gegenstück, nämlich den Aufgang nördlich vom Sonnenaufgang festzuhalten.


    Um 05:44 war sie nur 40‘ über dem Horizont zu sehen; wieder mit 280mm aufgenommen:








    Hier noch einmal mit vergrößerter Sichel:







    Beim ersten Sichten der Bilder war ich der Meinung, Venus wäre als Strichspur abgebildet ( bei 1/6s wenig wahrscheinlich) , aber es war ihre langgestreckte Form, die gleich ins Auge fiel.


    Zwei Minuten bzw. einen Vollmonddurchmesser später:








    und wieder mit vergrößerter Sichel:








    Und sie zeigt wieder einen "green flash", wenn der Begriff hier angebracht ist.


    Soviel fürs Erste, einige Bilder sind noch in Arbeit.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hier noch eine Ergänzung. Bevor Venus aufgegangen war, brauchte ich einige helle Objekte zum Fokussieren mit Liveview. Am Südfenster gab es einige: eine schöne Mondsichel, Jupiter hing am Südwesthimmel, und achja, etwa Richtung Süden, da war noch Saturn. Alle mussten zu Probeaufnahmen herhalten, und so entstand der Gedanke eines Größenvergleichs, da alle mit 200mm x 1,4 (Konverter) aufgenommen wurden.


    So ergab sich diese kleine Collage mit Merkur vom Vorabend. Saturn hat recht geringen Wiedererkennungswert, ist aber wegen der Vollständigkeit dabei. Immerhin – ein Größenvergleich ist möglich:









    So werden auch die Grenzen von Einzelaufnahmen bei dieser Brennweite deutlich.


    Der Mond hätte hier die Bildgrenzen gesprengt, deshalb erscheint er hier im Größenvergleich mit Jupiter und seinen Monden:











    Und ab 06:29 MEZ war dann auch die Sonne dabei. Und gaaanz viel Vogelgezwitscher.



    Viele Grüße
    Manfred

  • Und noch eine Ergänzung vom Venusaufgang gestern:


    abgebildet sind einige Positionen zweischen 05:44 Uhr und 05:59 Uhr, aufgenommen bei 280mm.







    Weder die zweite noch die dritte Position von links passen für sich allein in die Reihe, aber zusammen ergänzen sie die gesamte Reihe recht gut. Eigentlich wollte ich genau alle 20 Sekunden ein Foto machen, aber zwischendurch hat mich immer wieder der visuelle Anblick beschäftigt und ich habe die Zeit verpennt.


    Dieser gestrige Mittwoch scheint auch der einzige zu sein, an dem man die Venus hier so horizontnah beobachten konnte. Heute war es wieder bewölkt, und bis zum Wochenende wird wohl die Zeit fehlen. Aber es gibt ja bestimmt noch andere, die in dieser Richtung beobachten.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Eigentlich war es nicht geplant, aber irgendwie war die innere Uhr gestellt. Die Schätzung vorab sagte, dass Venus nach ihrem Aufgang erst über einem Hausdach zu sehen sein würde, aber überraschenderweise schrammte sie um 05:35 MEZ knapp an diesem vorbei. Ein früherer Zeitpunkt zur Beobachtung wäre möglich gewesen, aber den hatte ich verpasst. Trotzdem: eine Höhe von 41‘ über dem Horizont ist schon ein guter Anfang.
    Wieder wie in den letzten Tagen mit 280mm aufgenommen:






    Mit etwas mehr Umgebung um 05:40 Uhr bei 196mm:







    Eine aufmerksame Beobachterin auf dem Hausdach gab es auch:







    Die Sichelform ist auf keinem Foto richtig deutlich, dazu war zu viel Bewegung in der Luft. Hier ein Ausschnitt aus einer vergleichsweise kurzen Belichtungszeit von 1/20 s bei 280mm; ISO 400 und Blende 8:








    und als Zusammenfassung eine Art von statischem Zeitraffer zwischen 05:53 und 05:38 Uhr:








    Und es gab noch eine Sichel, jedoch auf der anderen Seite der Sonne









    Jupiter und Saturn in den (Früh-)Sommersternbildern rundeten nach Süden bzw. Westen alles ab; so ist morgens ein richtig interessanter Sternenhimmel zu beobachten.


    Für heute Nachmittag sind Wolken angesagt, dann könnte es gewesen sein mit Beobachtungen vor der Konjunktion. Mal überraschen lassen.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Ich habe auch noch eine Sichel von heute früh, aus meinem Schlafzimmer und durch ein Mückengitter mit dem Teleobjektiv. Das Gitter hat siche(r)lich aus der einen Venus fünf gemacht.


  • Hallo Hans,


    die hast du ja richtig deutlich eingefangen. Welche Brennweite hast du benutzt und wann etwa ist die Aufnahme entstanden? Wenn man es mit meinen Ergebnissen vergleicht, dann kann es eigentlich nicht gerade horizontnah gewesen sein. Oder du hast genau den richtigen Moment erwischt.


    Heute standen hier Reisevorbereitungen an, die Kamera geht mit, aber kein Mailprogramm. Vielleicht gibt es dann Anfang April weitere Ergebnisse. Es freut mich aber, dass du auch am Beobachten bist.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    ich heiße Helmut, mein Fehler, dass ich das nicht angegeben habe. Die Aufnahme war heute (24.3.) morgens um 5:59, also etwa 5 Grad hoch, mit einem sehr günstigen 500 mm Walimex-Tele, aber per Screenshot vergrößert. Ich bin eigentlich kein Frühaufsteher, deshalb die ambulante Aufnahme aus dem Dachfenster. Von weiter unten hätte ich die Venus aber nicht erwischen können.


    Schönen Urlaub wünsche ich dir
    Helmut

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