OdM März 2017 - NGC 3242 (Jupiters Geist)

  • Hallo Norman,


    danke für das Lob. Ja, Jupiters Geist geht noch früh in der Nacht im April, aber danach wohl nicht mehr.


    Ich wollte die extrem gute Horizontsicht noch nutzen, um die Details in den Antennengalaxien zu zeichnen. Zu sehen war da vieles. Aber nach NGC 3242 war ich zeichnerisch ausgepowert. (Dafür habe ich in dieser Nacht dann noch den schönsten Jupiter meines Lebens gesehen!)


    Viele Grüße
    Johannes

  • Hallo johannes,


    ah - genau, ich wollte doch noch fragen... wie lange hast Du für die Zeichnung am Teleskop gebraucht? Wie lange für die Reinzeichnung?


    Bin schon am Rechnen mit dem jahresurlaub... morgen könnte wieder was gehen... wenn ich auf den Berg wollte - kostete mich das knapp 2 Urlaubstage... verdammtes Hobby ;)


    Schöne Grüße
    Norman

  • Ja, Norman, ist nix für umsonst ;) - so eine tolle Bergnacht will mit etwas bezahlt worden sein. Ich hab mir wegen fantastischem Wetter in der Rhön (gestern) frei genommen.


    Johannes, sieht man mit einem großkalibrigen Gerät den Ring tatsächlich so fein gezeichnet? Auch in der Rhön bei erstklassiger Bedingung (außer Seeing mal wieder) 'sehe' ich den Ring im 8-zöller recht breit (285x).


    Grüße,
    Walter

  • Hallo Walter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ja, Norman, ist nix für umsonst ;) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Doch! Der Sonnenbrand vom Nachmittag beim Warten auf die Nacht... [:D]


    CS
    Norman

  • Hallo zusammen,


    am vergangenen Samstag (25.3.17) habe ich ebenfalls Jupiters Geist NGC 3242 beobachtet. Da es bei uns schon stark windig war, beschloss ich nicht in den Schwarzwald rauf zu fahren, sondern meinen Ausweichplatz auf der Hochebene anzusteuern. Selbst hier war der Wind noch stark und böig, wobei dies im Laufe der Nacht besser wurde. Ich hatte mir fest vorgenommen endlich eine Zeichnung zu versuchen und so wollte ich mich von Wind und Seeing nicht abhalten lassen. Immerhin musste ja auch meine neue Teleskop-Motorisierung im Feld getestet werden.


    Die Bedingungen:
    650 m üNN
    fst ca. 6,2mag, Bortle 4, zeitweise Cirren
    Seeing schlecht (Kafalis 4)
    Luft trocken



    Beobachtet habe ich mit 21" bei Vergrößerungen bis maximal 375x, mehr machte einfach keinen Sinn. Da der OIII-Filter bei diesem Objekt keine Hilfe war, habe ich nur ohne Filter beobachtet. Interessant ist vielleicht der Vergleich mit anderen Zeichnungen bei besserem Seeing. Selbst der Zentralstern war aufgeblasen und dennoch konnten einige Details erkannt werden: so waren die Knoten k1 und k2, sowie der Bogen b2 zwar verschmiert aber dennoch eindeutig sichtbar. All die anderen feineren Details blieben unsichtbar, von den Halos ganz zu schweigen. Dennoch ein sehr feines Objekt, welches auf jeden Fall wieder beobachtet wird.


    Viele Grüße
    Andreas


    Edit: Zeichnung eingefügt.

  • Hallo miteinander,


    das sind wirklich viele tolle Zeichnungen hier von diesem interessanten Objekt ! Ich habe NGC 3242 von 16- und 20-Zoll Öffnung her auch so in Erinnerung, wie ihn z.B. Hajü gleich am Anfang dieses Threads gezeichnet hat; ohne dass mir jetzt zusätzliche Details einfallen.


    Ich hätte letztes Wochenende auch nochmal genauer drauf geschaut, es kam aber eine Erkältung dazwischen, sodass ich die letzten Tage wohl oder übel aufs Spechteln verzichtet habe; der folgende Trost ist ja nicht falsch: "Du hast in deinem Leben ja schon so viele schöne Beobachtungsnächte gehabt" - aber wenn es draußen so klar ist, und dazu in der besten Zeit für den Frühlingshimmel: Des is für unsereinen schon echt hart, gell ... [;)]


    Aber ich bin gespannt auf mögliche andere Berichte, ob sie nun aus der Rhön oder von einem Berg in den bayerischen Alpen stammen [8D].


    Servus
    Ben

  • Hallo Johannes,


    Komme gerade von der Beobachtung zurück. Habe auch versucht den äußeren Halo zu sichten. Habe mich dabei an deiner Zeichnung orientiert. Leider konnte ich trotz bester Bedingungen (Roque de los Muchachos - La Palma) mit 14 Zoll und 65 facher Vergrößerung, sowie UHCC – Filter nichts erkennen. Habe auch 114 fache Vergrößerung versucht. Schwache Sterne haben immer wieder einen Nebel vorgetäuscht, konnte diese aber letztlich recht gut identifizieren. Daher leider negative negative Beobachtung. Den schwachen, kreisrunden Halo um den PN selbst habe ich allerdings sehr gut sehen können.


    Gruß


    Oliver

  • Hallo Forum,


    auch von mir noch eine nachgereichte Beobachtung des PN und dessen Halo. Beobachtungsort Kanareninsel La Palma (29°N) bei Las Tricias (ATHOS Gelände). Seeing stellenweise sehr gut, Transparenz gut bis sehr gut, Grenzgröße jenseits 7mag. Gerät war ein 20" Dobson.


    Erst der PN selbst:
    20", 494x-685x, ohne Filter, Seeing II, fst 7m0+


    Zu den auf Seite 1 genannten Details:
    - k1: hell und auffällig, etwas schwächer wie k2, geht im Unterschied zum Bild in Ohr b3 über
    - k2: hellster Knoten, flächig, reicht bis innerhalb der PN Schale
    - b1/b2: schwächeres Ohr, sitzt unsymmetrisch am Innenring und scheint heller Richtung k1
    - b2: helleres Ohr, ebenfalls etwas unsymmetrisch, in Momenten guten Seeings blickweise dunklerer Bereich zwischen Außenkante b2 und Innenring, sehr schwer zu sehen und nicht zu halten
    - h1/h2/h3: mit und ohne Filter nicht zu sehen


    Die Begrenzungen der hellen Außenschale sind auf drei Seiten zu erkennen. Hellster Bereich NO mit Ausbuchtung nach außen. Richtung SO kurz und schmal, Richtung SW lang und etwas breiter. An der kurzen NW Seite ist die Helligkeit der Außenschale deutlich geringer.


    <hr noshade size="1">


    Zum Außenhalo. Wieder 20" Teleskop bei sehr guter Transparenz. Als ideale AP für den großen Außenhalo hat sich 4,4mm (114x) bewährt. Für die Beobachtung des kleineren Halo direkt um die helle Scheibe von NGC 3242 wurde mit 2,6mm (194x) gearbeitet.


    20", 114x-194x, [OIII], Seeing II, fst 7m0+


    Bereits ohne Filter kann an Stelle des großen Außenhalo ein leichter Gradient unsicher wahrgenommen werden. [OIII] Filter greift mit Abstand am besten, sodass die hellsten Stellen das Halo indirekt gehalten werden können. Grobe N-S ausgerichtete Fahne mit hellster Stelle ca. 10' SW des PN Zentrum. Auffällig die hellere und abgeschnittene Kante in Richtung PN. Nach S nur noch extrem schwach zu sehen, an Details nicht zu denken.


    Der Halo um den PN selbst ist etwa auf 4'-5' Durchmesser zu beobachten. Direkt S (1,2') des PN deutet sich eine etwas hellere Fläche innerhalb des Halo an, die aber nicht sicher gehalten werden kann.


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo zusammen,


    danke an Oliver für den Bericht und an Uwe für die detaillierten und - wie immer - sehr ästhetischen Zeichnungen. Der kreisrunde Halo hat sich damit inzwischen gut bestätigt, und der äußerste Halo ebenfalls, wenn auch erst ab 20" aufwärts. Uwe, ich freue mich auch über den hellen Fleck, den Du direkt südlich des PN innerhalb des kreisrunden Halos gesehen hast. Ich habe ihn nämlich ebenfalls wahrgenommen, konnte die Sichtung aber nicht gut reproduzieren und war mir daher unsicher, ob es sich nicht doch um eine Täuschung handelte. Da Du ihn sehen konntest, war es wohl doch keine Illusion. Der Fleck ist auch auf der NOAO Aufnahme zu erkennen.


    Oliver, ich bin gespannt, was Du mit 25" sehen wirst. Von La Palma aus?


    viele Grüße
    Johannes

  • Hallo Oliver,


    umso besser. Da hast Du Jupiters Geist im Zenit! Übrigens hatte ich anfangs gehofft, daß man die Filamente innerhalb des Rings in der Nähe des Zentralsterns sehen könnte. Ich selbst konnte da aber nichts entdecken, und auch auf keiner anderen Zeichnung sind sie drauf. Vielleicht magst Du von Namibia aus mal danach schauen.


    Gute Reise
    Johannes

  • Hi Johannes,


    Ja, mag ich [8D] dazu vermute ich allerdings, brauche ich über irdisches Seeing. Hatte ich aber vor zwei Jahren in einer Nacht. Hoffen wir mal, dass es dieses Jahr auch eine solche Nacht gibt [:)][:)] besser noch mehr...


    Oliver

  • Hi Leute,


    Bin seit ein paar Tagen zurück. Ich konnte Jupiter's Geist in verschiedenen Nächten beobachten. Öffnung 25". Anbei meine Notizen:


    ''Jupiter's Geist - Äußerer Halo'': Bei 100 fach und OIII-Filter wird abseits des Halos - südwestlich gelegen - zunächst ein diffuser von Nord nach Süd verlaufender Balken sichtbar. Mit UHC auch gut erkennbar. Nördlicher Teil deutlich heller, der eine diffuse, ovale Spitze bildet mit jeweils hellerem äußeren Bereichen. Nach Süden hin zeigen sich hellere Kanten, die diffus auslaufen. Nichts, was man im vorbei gehen erkennt, sondern nur sicher gesehen werden kann, wenn man die genaue Position kennt. Hat man die hellsten Teile des Nebels dann gesichtet, lässt er sich recht gut beobachten. Dennoch ein schwieriges Objekt. Der PN ist bei dieser niedrigen Vergrößerung natürlich sehr hell und stört bei der Beobachtung.


    "Strukturen der inneren Nebelschale:" Es sind keine eindeutigen filigranen Nebelstrukturen im Innern der Schale um den Zentralstern zu erkennen. Blickweise sind hellere Formationen zu erahnen, insbesondere im Nord- bzw. Nordwestlichen Teil. Dort erscheint einfach das Innere mit Nebel gefüllt, wo hingegen der östliche Teil deutlich dunkler erscheint. Blickweise erahnbar sind hin und wieder dünne, filigrane, gerade Nebelbalken, die von dem hellen Knoten im Süden bzw. dem anderen Knoten im Norden auf den ZS zu laufen. Dies kann aber leider nicht sicher bestätigt werden, so dass es sich bei diesem Detail nicht im eine sichere Beobachtung handelt. Was hingegen sicher beobachtbar ist, ist der östliche dunklere Teil bis hin zur begrenzenden Nebelschale, sowie klare, diffuse Nebelbank im Süden und Westen, die sich wie eine Wurst, um die Schale nach innen zum ZS hin, legt. Beste Beobachtung mit 670 fach. Bei 1000 fach hingegen gehen die Strukturen im Nebel leider verloren. Seeing gut, aber nicht sehr gut.


    "Die nördlichen Halobogen (h1 und h2) sind nicht zu sehen, auch nicht mit OIII. Der südliche Halobogen war ebenfalls nicht zu erkennen. Schwierig ist die Beobachtung insbesondere deshalb, da der sehr helle Nebel praktisch alles überstrahlt."


    Die südliche Aufhellung im Halo, die Uwe beobachtet und gezeichnet hat, konnte ich so nicht erkennen. Mitbeobachter sah dort etwas, was ich dann auch sah :), aber das war dann auch etwas weiter südwestlich von der von Uwe angegebenen Position. An dieser Stelle haben wir im Nachhinein bei Tage auf einem Foto einen schwachen Stern gefunden. Mir fiel grundsätzlich beim Abgrasen des Halos auf, das hin und wieder im Halo z.T. Kreisrunde Aufhellungen zu sehen waren, die aber letztlich aus meiner Sicht nicht real waren, da sie nach Pausen verschwanden oder an anderen Orten auftauchten. Riesen Problem ist die Helligkeit des Nebels selbst.


    Es gab in zwei Nächten außergewöhnlich gutes Seeing für ein paar Stunden, aber ich habe die für andere Sachen genutzt und nicht noch mal die 5. oder 6. Nachbeobachtung angestellt. Ich hoffe, dass man mir das nachsieht [:I] Seeing war z.T. Ok, aber so gut wie in La Palma im Januar (siehe mein Posting) leider nicht. Habe zwecks endgültiger Beobachtung immer kurz Jupiter eingestellt.


    Zeichnung werde ich später nachreichen. Uwe hat das Ganze schon sehr gut erfasst!


    Oliver

  • Hallo Oliver,


    besten Dank für die ausführliche Beschreibung. Ich habe schon gespannt auf Deinen Bericht gewartet. Besonders im Kernbereich konntest Du doch einige Details erkennen, die man von hier aus nicht sehen kann. Nun freuen wir uns auf die Zeichnung.


    Viele Grüße
    Johannes

  • Hallo Johannes und alle anderen,


    Ich möchte hier noch einmal festhalten, was eine nach Beobachtung im Januar 2018 in La Palma ergeben hat. Der äußere Halo ist tatsächlich auch entgegen meiner weiter oben beziehungsweise im letzten Jahr gemachten Beobachtung mit 14 Zoll eindeutig und sicher zu erkennen. Anbei meine Beobachtungsnotizen: „Bei 65 fach und OIII-Filter wird an der richtigen Position sofort ohne wenn und aber ein diffuser, ovaler Nebel sichtbar. Uff! So einfach. Ja. Mit etwas Geduld zeigt sich dann noch der nördlich abgehende Schweif. Kurz, etwas schwächer. Bin ganz baff. Ohne Augen zu verrenken. Seeing 4.“


    Oliver

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir Jupiters Geist gestern mal auf La Palma mit 18“ f/4,6 vorgenommen, 900m NN, fst ca. 7mag, Seing 2-3 / 5:


    Bei 59x im Aufsuchokular (Hyperion 36mm) eine helle bläuliche Scheibe, recht groß. Bei 169x (Morpheus 12,5mm) und noch besser bei 235x (Morpheus 9mm) werden zwei konzentrische Schälen sichtbar, die innere dicker. Kein Zentralstern zu sehen, das Zentrum erscheint eher dunkel. Ein UHC und ein OIII Filter lassen die Schalen verschwinden, es wird nur noch eine helle Scheibe sichtbar, insbesondere mit OIII keinerlei Struktur mehr.

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