16" f/4,5 ein weiterer Spiegel

  • Hallo Rudi,
    ja, mit Hubbel meine ich die Buckelchen, die im berechneten Foucault Bild, aber andeutungsweise auch in der gemittelten Wavefront zu sehen sind.
    So was hatte ich, wenn die Igramme nur recht wenige Streifen (ca. 10) hatten, welche dann als Wellen auf die einzelnen Wavefronts durchschlugen. Dagegen hilft, mehr Streifen einstellen, noch mehr Igramme mitteln, oder die Wavefront glätten. Dies aber alles unter der Annahme, dass die Buckel nicht wirklich auf dem Spiegel sind.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Zusammen,


    ich habe jetzt nochmal eine Messung mit je 8-Igrammen in der 0° Stellung und 8 in der 90° Stellung gemacht und für jede Stellung diese 8 gemittelt. Die erhaltene Wavefront der 90° I-Gramme habe ich um 90° zurückgedreht und mit der Wavefront der 0-Grad Stellung gemittelt (wie sonst bei meinen obigen Messungen auch).


    Folgend ein I-Gramm und der Ergebnisreport.





    Wie kann ich jetzt aus den I-Grammen Rückschlüsse auf den Randbereich ziehen bzw. kann schon allein aus dem I-Gramm auf bestimmte Merkmale geschlossen werden?


    Gruß Rudi

  • Hallo Rudi,


    zur Bewertung der Kante im Igramm siehe hier
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=208362&whichpage=2


    Auf Seite 2 von Matze's Thread ganz unten ist die abgesunkene Kante daran zu erkennen, dass die Streifen des Igramms kurz vor dem Rand nochmal abknicken.
    Auf Seite 3 ist dann zum Vergleich nochmal die gute Kante zu sehen, kein Abknicken der Streifen am Rand mehr.
    In unseren PDI-Igrammen ist das nicht ganz so gut zu erkennen, wie in Bath-Igrammen, aber ich konnte es bei mir immer noch deutlich genug sehen. Die Kante sieht doch in Deinem Igramm unauffällig aus- wenn Du auch im Foucault nichts verdächtiges siehst, sollte diese also okay sein.
    Der etwas höhere neue Strehl Wert resultiert sicher teilweise aus der höheren Anzahl der gemittelten Igramme, aber auch sicher daraus, dass Du XAstig und YAstig nun deaktiviert hast ?
    Das Igramm hat sehr viele enge Streifen, aber ich kann's in dem kleinen Bild nicht richtig erkennen. Wenn die Unwrap Errors sich in Grenzen halten, sollte es okay sein und Du machst ja sicher zur Bestätigung auch noch eine unabhängige Messung mit Foucault und Couder Maske.


    Also nach meiner bescheidenen Meinung sieht die Parabel super getroffen aus und ich würde nicht weiter dran rumdoktern.
    Vielleicht haben die "alten Hasen" noch eine andere Meinung dazu ?


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    das Thema von Matze habe ich damals auch verfolg. Wenn das so zu beurteilen ist, solls mir recht sein. Ich hab die I-Gramme nochmal gezoomt betrachtet und würde sagen das die am Rand nicht nochmal stark wegknicken. Aber wie Du schon sagtest, die Streifen der PDI-Igramme sind leider nicht so scharf begrenzt wie die vom Bath I-Meter.


    Ups. Das mit dem deaktivierten Asti hatte ich gar nicht bemerkt. Ich hab heute die Wavefront nochmal mit aktiviertem Asti ausgewertet aber ohne Änderung des Ergebnisses. Bei der nächsten Messung könnte der Strehlwert auch wieder in eine andere Richtung gehen.
    Mit Foucault werde ich mit Sicherheit noch vermessen, ob mit Foucault XL oder Maske hängt davon ab ob ich noch gescheite Foucaultbilder zustande bring. Beim Fotografieren krieg ich immer von der Seite von der die Messerschneide kommt eine starke Abschattung die ich visuell nicht habe.


    Übrigens hab ich den Asti deswegen ausgeschalten


    http://www.astrotreff.de/topic…chive=true&topic_ID=81054


    In dem Thema zeigt Kurt wie man mit OpenFring einen abgesunkenen Randbereich beurteilen kann. Bin da aber noch am probieren.


    Was mich auch noch umtreibt ist die exakte Bestimmung des ROC. Die nächsten Messungen werde ich mal wieder mit dem Massband statt mit dem I-Meter machen. Ansonsten die Mechanik fertig machen und mal versuchen ob ich am Stern was rausbekomm.



    Danke für die Antwort


    Gruß
    Rudi

  • Hallo Zusammen,


    hier noch ein kleiner Abschlussbericht. Seit dem letzten Beitrag wurde noch mit zwei Subtools D50mm und D20mm an den Stellen poliert die in der Auswertung rot erschienen. Gleich vorweg! Gebracht hat es wahrscheinlich nichts, da ich zu unentschlossen an die Sache herangegangen bin. Bei den PDI Messungen nach den Korrekturversuchen habe ich jetzt 5x4 Igramme in den Stellungen 0°,72°,144°,216° und 288° gemacht. Folgend das Endergebnis vom 28.11.2017. Die folgenden Auswertungen wurden ohne LOW-Pass Filter und mit 80mm Obstruktion gemacht.


    Diese Messung habe ich dreimal an verschiedenen Tagen durchgeführt mit sehr Ähnlichen Ergebnissen bezüglich des Strehlwerts.
    Variationen zeigten unter anderem die Asti x/y 1. Ordnung. Diese hatten die Maximalwerte von x=0,023/0,011 und Y=0,019/0,009. Ich denke das ist alles im vertretbaren Bereich.
    Den ROC habe ich auf zwei verschiedene Methoden mehrmals ermittelt (Laser und Maßband). Die Werte lagen in einem Bereich von 5mm und der Mittelwert wurde zum ROC erklärt.


    1. Auswertung 5x4 Igramme in 0,72,144,216,288° (Wavefronts wurden vor der Mittelung alle auf die 0° Position zurück gedreht) gemittelt.


    2. Auswertung 5x4 Igramme in 0,72,144,216,288° Startest.


    Zur Kontrolle hab ich auch noch in der 90° Position gemessen und mit der Nullgradposition gemittelt (also 8 I-Gramme).


    3. Auswertung 2x4 Igramme in Null und 90°


    4.Auswertung 2x4 Igramme in Null und 90° Startest.


    Nach diesen Auswertungen beschloss ich das jetzt auch mal gut ist. Vor dem Beschichten wollte ich aber mit dem Spiegel noch ein Bild sehen. Also warten auf eine Nacht mit etwas Wolkenlücken und Mond. Vom Sterntest hab ich keine Ahnung und zudem sind die defokusierten Beugungsbilder ohne Beschichtung auf dem Spiegel ziemlich dunkel.
    So Mond war mit einem 6mm Okular(300 fach /Mehr kann ich noch nicht vergrößern) noch gestochen scharf. Am defokusierten Stern war für meine Einschätzung kein Asti zu erkennen (Rundes Beugungsbild).


    Nach diesem Test wurde der Spiegel mit destilliertem Wasser und Spülmittel gereinigt und in einer Holzkiste mit Umverpackung zum Beschichten geschickt.


    Beschichtet wurde bei ALUNA-Optics innerhalb von zwei Wochen. Meine zwei Rückfragen wurden umgehend Beantwortet.
    Die Beschichtung selbst ist nach meinem Ermessen in Ordnung. Man sieht keine Verfärbungen / Schlieren / Kratzer oder Stellen die sich anfangen abzulösen (also keine Auffälligkeiten).


    Soviel zum Spiegel.
    Das fertige Teleskop werde ich die nächsten Tage im Selbstbauforum kurz vorstellen.


    Gruß Rudi

  • Hallo Rudi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Nach diesem Test wurde der Spiegel mit destilliertem Wasser und Spülmittel gereinigt und in einer Holzkiste mit Umverpackung zum Beschichten geschickt...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...Das wurde aber auch Zeit [:)] Herzlichen Glückwunsch zu dieser weisen Entscheidung.[^] Du wirst sicher viel Freude mit dem fertigen Teleskop haben.


    Gruß Kurt

  • Hallo Rudi,


    meinen Glückwunsch zu diesem tollen Teil. Wir waren ja stellenweise gleich weit im Fortschritt! (nur ist Deiner natürlich ne ganze Ecke größer)
    Ich finde, auf Deinen 16 Zoll Spiegel mit einem Strehl sicher über 0.95 kannst Du richtig stolz sein !
    Und nun interessiert mich das fertige Teleskop. Schon fertig ? Hast Du das gleichzeitig gebaut oder war das schon vorher fertig ?


    Gruß
    Daniel

  • Glückwunsch zum fertigen Spiegel!


    Strehl über 0,9 beim 16-Zöller sehe ich persönlich als "fertig" an, das dürftest Du nun auf jeden Fall erreicht haben. Der Kontrastverlust kommt dann weit überwiegend von der Fangspiegel-Obstruktion.


    Zur ROC-Messung: Das mache ich grundsätzlich beim Focaulttest vom Spiegelrand zur Messerschneide. Wenn man dazu ein ausreichend genaues Maßband mit Toleranzklasse II verwendet, sollte die Brennweite auf 1mm genau bestimmbar sein.


    Übrigens, ich persönlich hätte nach 14" mindestens einen 20-Zöller gemacht, damit es sich so richtig lohnt[^]. Vermutlich war das bei dir durch das vorhandene Transportmittel limitiert?
    Auch von 14" auf 16" wirst Du einen Unterschied sehen. Der ist zwar nicht überwältigend, aber für einen erfahrenen Beobachter deutlich erkennbar.


    Gruß,
    Martin


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Rudi!


    Gratulation zu diesem herrlichen Spiegel!


    Beim nochmaligen Durchlesen des Threads habe ich gesehen, dass du einen motorisierten Drehteller verwendest.
    Gibt es irgendwo eine genauere Beschreibung, insbesondere, wie du den Antrieb gelöst hast?


    Vielen Dank,


    Guntram

  • Hallo Guntram,


    die Idee des Drehtellers hab ich von Horia.


    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=90619&whichpage=3


    Der folgende Drehteller so wie ich ihn gebaut habe eignet sich zum Schleifen des Spiegels (alle Körnungen).
    Bei der Politur gehen (meine Erfahrung) nur Poliertools bis max. 200mm Durchmesser. Das auspolieren mit 350mm Tool habe ich ohne Drehteller gemacht.
    Parabolisiert mit 200mm Tool habe ich dann wieder komplett mit Drehteller. Zonenkorrektur mit z.B. 50mm Tools könnte ich mir ohne Drehteller kaum vorstellen.


    Folgend ein Bild der Vorrichtung.


    Lagerbock in der Mitte. In diesen wird der Drehteller einfach gesteckt und durch ein Treibrad angetrieben.



    Hier ein Bild des Treibrades samt Lagerung und Motor.



    Noch ein Bild von den Komponenten.


    12V Getriebemotor (20€)
    12V DC Drehzahlsteller (Wahrscheinlich ein Poti mit Zeugs drum herum um die Überschüssige Leistung zu verbrutzeln. 5€ bei Amazon)
    Gleichstromnetzteil 12V 2000mA
    Zur Drehrichtungsumkehr und zum Einschalten, hab ich noch einen Schalter mit 3 Schaltstellungen verbaut (Linkslauf / Rechtslauf / Aus).





    Gruß Rudi

  • Rudi,


    besten Dank für die Bilder, die Beschreibung, und die genaue Bezeichnung der Teile.
    Hattest du keine Probleme mit dem Treibrad bezüglich Durchrutschen?


    Minitools ohne Drehteller kann ich mir auch nicht vorstellen!



    Viele Grüße,


    Guntram

  • Hallo Guntram,


    wie gesagt, bis Toolgröße 200mm ging das (Beim 350mm Tool hat man mit dem Tool den Drehteller angetrieben)
    Beim 200mm Tool variierte die Drehzahl je nachdem ob man den Strich im Drehsinn oder gegen den Drehsinn machte (Ging aber, hab ich 13h beim parabolisieren gemacht).
    Bei den kleinen Tools gab es gar keine Probleme.
    Beim schleifen ging bei mir auch das 350mm Tool ohne Probleme.
    Klar Wunder kann man von dieser Art Antrieb nicht erwarten, aber für den Aufwand und die Kosten ist es meiner Meinung nach ein gutes Hilfsmittel.


    Gruß Rudi

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