Hallo zusammen,
ich bin gerade beim fertigen eines 16" f4,5.
Ausgangssituation 04.12.16: 16" Borofloat von Stathis rückseitig plangeschliffen. Randdickenunterschied von Max:(25,7MM). zu Min.(25,2) 0,5mm. Schleifschalen 14" Granit mit f/5 Kurve, 8" Borofloat Glasrohling und 6" Borofloat mit f/5 Kurve.
Die Borofloatscheiben haben wahrscheinlich fertigungsbedingt immer einen gewissen Randdickenunterschied in Form eines Keils und nicht über den Umfang mal einen höheren und daneben einen tieferen und dann wieder einen höheren Punkt usw. (War auch schon so bei meinem 14").
Arbeitstisch: Drehteller mit 12V Getriebemotor mit einstellbarer Drehzahl.
Ziel ist eine Brennweite von 1800mm (f4/5) mit gleichmäßiger Randdicke von 25,2mm. Die Wahl der Brennweite ergibt eine Pfeiltiefe von 5,55mm.
Wenn ich dann richtig gerechnet hab müssen 70g Glas für den Keil und 779g Glas für die Parabel pulverisiert werden. In Summe 850g
Wer sich jetzt den Schliff das ausgleichen des Keilfehlers, Fasen schleifen und das Umfangsrondieren zur Oberflächenverbesserung sparen will, bitte beim zweiten Beitrag weiter lesen, denn da kommen meine ersten Fragen zur Politur.
Noch mein Kellerverlies
Um den Keilfehler auszugleichen hab ich mir vorgestellt mit dem 8" Glasrohling und K80 die Seite mit zuviel Material solange zu bearbeiten bis der 16" Rohling quasi gleichmäßig ist. Die Taktik hab ich aber nach einer Stunde wieder verworfen, da der Erfolg zu gering war (es ging quasi gar nichts vorwärts).
Weiter ging es TOT mit der 14" Schleifschale (Granittool) und kurzen zentralen Strichen um die Mitte auszuhöhlen (Tool mit f/5 Kurve). Ab 2mm Pfeiltiefe hab ich angefangen den Keilfehler auszugleichen. Dafür habe ich verstärkt auf der Seite des Spiegels mit zuviel Material geschliffen (TOT mit bis zu 3/4-1 seitlicehem Überhang).
Am Rand oder besser gesagt an der Fase ist dann eine einseitige Bearbeitung zu erkennen. Da ich meine Fase kleiner 1mm gemacht habe, musste ich aufpassen das diese mir an der Stelle mit mehr Abtrag nicht hops geht.
Also hieß es an der Stelle Fase nachschleifen.
Den ganzen Keilfehler hab ich aber nicht auf einmal ausgeglichen, sondern bin immer wieder zu längeren Passagen mit kurzen W-Strichen mit wenig seitlichem Überhang übergeganen, da ich bedenken bezüglich des Mittenversatzes hatte.
In diesem Stadium ging mit meiner derzeitigen Arbeitsweise auch nichts mehr in Sachen Pfeiltiefe, statdessen wurde der bis jetzt unbearbeitete Rand (der der Zielranddicke 25,2mm) immer kleiner. Die Ursache dafür war das sich das Granittool mit seiner anfänglichen f/5 Kurve inzwischen fast üder den ganzen Durchmesser an den Spiegel angepasst hatte.
Jetzt hätte ich wahrscheinlich spätestens einfach MOT klassisch mit starkem seitlichen Spiegelüberhang weitermachen sollen.
Statdessen habe ich zum "ausgraben" ein 6" (auch mit f/5 Kurve) Glastool TOT genommen und mit kurzen zentralen Strichen die Mitte bearbeitet. Da ging dann auch was in Richtung Tiefe. Das habe ich dann immer so ca. 0,3mm gemacht und danach mit dem 14"Granittool alles wieder angeglichen und den Keilfehler korrigiert.
Das Ganze hört sich ja recht spaßig an, ich hab mich am Anfang auch auf das K80 gefreut aber das, daß gleich über 40 Stunden dauern muss bis ich bei einer Pfeiltiefe von 5,56 war (gemessen mit "Balkensphärometer").
Stand 11.01.17 nach K80: Pfeiltiefe 5,58 / Randdicke Max=24,84 und Min=27,79
Brennweite mit Dreipunktsphärometer gemessen: 1757mm
Fazit nach K80: Brennweite passt! Keilfehler weitgehend beseitigt. Ach so ja, was erhoffe ich mir durch die Behebung des Keilfehlers? Mit Keil taucht der Prüfreflex (Foucault / PDI) je nach Stellung des Spiegels und Stärke des Keils an verschiedenen Stellen auf und man muss jedesmal den Tester neu justieren.
Von der Randdicke 0,4mm verschenkt (bis jetzt). K80 Verbrauch 4kg. Ich denk das geht!
Weiter ging es ganz unspektakulär mit K180/K320/mµ25/mµ15/mµ9.
Bei diesem Spiegel habe ich noch zusätzlich mit den feinen Körnungen K320, mµ25 und mµ15 die Fase nachgeschliffen, damit diese schön glatt aussieht und damit am Übergang zur optischen Fläche die "Grater" nicht so groß sind als wenn man die Fase nur mit dem Wetzstein zieht.
Den Spiegelrand habe ich mit einem alten Bandsägenblatt und den gleichen Körnungen solange bearbeitet, bis die beiden Rillen am Umfang verschwunden waren. Wäre nicht unbedingt nötig gewesen, aber wenn man schon dabei ist!
Gruß Rudi