Neuer Fangspiegel für 6" f/8 Newton

  • Grüß Euch,
    vor einiger Zeit hab ich begonnen meine zwei 6" Newtons zu optimieren. Da hab ich über die Optimierung des Tal2 geschrieben. Damals hab ich 2 Fangspiegel von Edmund Optics gekauft. Da ich noch den 6" f/8 Orion Optics hab und etwas besonderes wollte, hab ich mir einen 1,3" Antares mit 1/30 PV bestellt.
    Das ganze ist dann kürzlich beim Zollamt in Garching angekommen. Nachdem ich die Rechnung dem Zollamt geschickt hab, bekam ich dann den Spiegel. Dabei durfte ich lernen, dass man bis 150 Euro keine Zollgebühren zahlen muss [:)]. So ist das Packerl dann angekommen.

    Interessanterweise waren noch Datenblätter beigelegt, die ich hier zeigen darf. (ich hab bein Antares Optics nachgefragt).
    Hier die Reflexionskurve (links der in Knallfolie eingewickelte Spiegel):

    Hier das Zygoprotokoll:

    und hier die Ausschnitte in Groß:


    Eigentlich soll es ein guter Fangspiegel sein. Der Spiegel schaut auch sauber gearbeitet aus. Dennoch ist es für mich nicht leicht die Qualität anhand des Protokolls und dieser Berglandschaft abzulesen.


    Kann jemand von Euch schreiben, wie man so ein Zygo bzw. dieses Zygo beurteilen kann? (Ich hoffe, dass es trotz der diversen Peaks ein guter Fangspiegel ist)


    Hier noch ein paar weitere Bilder: Nachdem ich den Spiegel aus mehreren Lagen Knallfolie ausgewickelt hab, war der Spiegel noch in Papier eingewickelt. Die innerste Schicht Papier war ganz zart und weich:

    Hier die Unterseite des Spiegels.

    Und die Oberseite:


    Soviel für heunt. :)
    Servus,
    Roland

  • Roland,
    was schreibt die Auswertung über PV- und RMS-Fehler? Lese ich richtig, dass der PV (peak value/maximal gemessene Abweichung) bei 0,029 waves liegt? Das wäre 1/34 Lambda und in der Tat gut.

    Die Power gibt an, wie plan der Fangspiegel ist. Hintergrund ist folgende Überlegung: Ein Planspiegel ist ein Kugelspiegels mit unendlichem Radius. Jede Abweichung führt zu endlichen (sehr großen Radien). Jeder endlicher Radius führt beim 45°-Einsatz aber zu einem Astigmatismus. Eine Power von 0,003 waves ( 0,0003 = ~1/300 lambda) (hab ich das richtig gelesen?) klingt für mich nach perfekt "plan" (praktisch keine Krümmung).


    Ich bin insoweit vorsichtig, als Werte für PV, RMS und Power am Rande der Darstellungsgenauigkeit (dreistellig hinterm Komma, nur letzte Stelle ungleich null) auch "am Rande der Messgenauigkeit" heißen kann. Lambdawerte besser wie 1/10-Lambda bzw. 1/20-Lambda (PV Oberfläche) halte ich für sehr gut. Korrespondierend sind RMS-Werte (RMS steht für root mean sphare/quadratische Mittel - Ein Begriff aus der Statistik) jenseits von 1/50 Lambda m.E. ebenfalls sehr gut. PV und RMS kann man nicht direkt vergleichen, während PV nur aussagt, dass es eine Stelle gibt, die die Abweichung hat, beziffert RMS die durchschnittliche Abweichung aller Messstellen und ist daher immer kleiner als die PV-Angabe.


    *Alles in allem ein gutes Teil, aber man kann nie ausschließen: Wer misst, misst Mist. Die Werte klingen für mich fast "zu gut".

  • Hallo Kalle,
    danke für die Antwort. Ja, der PV Wert ist unglaublich niedrig < lambda/30. Allerdings steht nicht dabei wie groß die zugehörige Wellenlänge ist. Wenn die Wellenlänge sehr groß wäre, dann käme man auch mit einer niedrigen Genauigkeit aus. Sollte ich da mal nachfragen was für eine Wellenlänge verwendet wird?
    Wie genau die Messergebinsse sind, ist auch unbekannt, aber ich hab schon viel Gutes von den Fangspiegeln von Antares Optics gelesen und gehört, so dass ich auf einen sehr guten Fangspiegel hoffe.
    Schön wäre, wenn der Fangspiegel bis auf die Obstruktion die Abbildung nicht verschlechtert. Das ist meine Hoffnung.
    Wenn der Fangspiegel geklebt und eingebaut ist, werde ich natürlich testen und berichten.
    Servus,
    Roland

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