Buchrezension "Deep Sky Observing"

  • <b>Deep Sky Observing</b>
    An Astronomical Tour


    Autor: Steven R. Coe
    Verlag: Springer
    Seiten: 352
    Preis: 48,14 €
    ISBN: 978-3319225296


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    © Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages



    <b>Klappentext: </b>
    <i>
    Diese überarbeitete 2. Auflage enthält alle Informationen, die Sie für Ihre erfolgreichen Deep Sky Beobachtungsexkursionen benötigen. Coe nutzt seine jahrelange Erfahrung um detaillierte Ratschläge zu geben wie man den besten Beobachtungsplatz findet, wie man die dort verbrachte Zeit am sinnvollsten nutzt und welche Geräte und Ausrüstung mitzunehmen sind. Das Buch enthält umfangreiche Listen aller Arten von Deep Sky Objekten zusätzlich zu Steve’s eigenen Beobachtungen mit Beschreibungen, wie die Objekte in Teleskopen zwischen 4 und 36 Zoll Öffnung erscheinen. Auch Fernglasbeobachtungen sind aufgenommen, deren Objektliste berichtigt wurde um nur die besten Ziele hervorzuheben.
    Ein neuer Index macht es einfacher als jemals zuvor Objekte zu finden, während die Auswahl an Beobachtungszielen aus der ersten Auflage überarbeitet wurde.
    Zusammenfassend ist dies ein Buch über die Freude an der Astronomie und wie man sie weitergeben kann. Die Begeisterung des Autors und sein Sinn für die Naturwunder durchdringen jede Seite dieser Tour zu den schönsten und faszinierendsten Ansichten des Deep Sky und durch die verbesserte Objektliste stellt er sicher, dass sich Ihre Wahl aus schwachen Haufen, dunstigen Nebeln und entfernten Galaxien für Sie lohnen wird. </i>



    <b>Rezension: </b>


    Steven Coe, seit über 40 Jahren aktiver Amateurastronom und aktiv im Saguaro Astronomy Club in Arizona tätig, hat hier nach 15 Jahren sein Buch über die Deep Sky Beobachtung zum zweiten Mal aufgelegt. Und seine Begeisterung für dieses Hobby klingt aus jedem Kapitel, eine Begeisterung, mit der er die Leser anstecken möchte.
    Auch deshalb gibt er viele gute Ratschläge mit dem Ziel dass die Leser mit richtiger und umfassender Vorbereitung keine wertvolle Beobachtungszeit unter klarem Himmel verschwenden.


    In diesem Buch geht es vorrangig um die Beobachtung, nicht um Fotografie, und auch wenn im Praxisteil einige Fotografien enthalten sind, findet man doch mehr Zeichnungen zu den angesprochenen Objekten.
    So enthalten die ersten 8 Kapitel Vorschläge zur Ausrüstung, ein paar theoretische Grundlagen, Erklärungen und Tipps, die es wert sind vor der Beobachtung gelesen zu werden. Ob es um das obligatorische Rotlicht geht, um Okulare, Austrittspupille oder Wetterbeobachtung, vieles kann man gut gebrauchen, auch wenn man es vielleicht selber gerade nicht umsetzen kann oder will.
    Coe drückt auch seine Überzeugung aus, dass man nicht immer das teuerste Equipment braucht um astronomische Beobachtungen zu machen. Viele Gegenstände, die auf Hochglanzseiten angeboten werden, sind gerade am Anfang nicht notwendig. Im Gegenteil sollte man versuchen, aus dem gegebenen Material so viel wie möglich heraus zu holen. Aufrüsten kann man später – der Himmel ist dann immer noch da. Diese Einstellung findet man oft in Büchern amerikanischer Autoren wieder, offenbar haben Amerikaner ein anders Verhältnis zu ihrer Ausrüstung allgemein, es muss nicht immer das Beste und Teuerste sein, man achtet mehr darauf, dass es den eigenen finanziellen Verhältnissen angepasst bleibt.


    Die folgenden sechs Kapitel widmen sich unterschiedlichen Deep Sky Objekten. Was kann ich in fremden Galaxien beobachten? Was in Galaxienhaufen, Planetarischen Nebeln, Sternhaufen, etc.. Jedes Kapitel beginnt mit einer Einführung in die spezifischen Objektklassen (Klassifizierung der Galaxien, Sternalter, wieso leuchten planetarische Nebel? ). Dann werden einige Objekte vorgestellt, zu jedem Beispiel ein Kasten mit NGC-Nummer, Name und weiteren Bezeichnungen, Helligkeit, Größe, Position und Beschreibung. Daran schließen sich einige Einträge aus den Beobachtungsbüchern des Autors an mit einer oder mehreren Zeichnungen und manchmal auch einer Fotografie.


    Im folgenden Kapitel erfährt der Leser, welche Möglichkeiten bereits die Beobachtung mit einem Fernglas bietet, ebenfalls mit Auszügen aus Beobachtungsberichten und Vorschlägen für Beobachtungsobjekte, viele davon mit Fotografien.
    Computer als Beobachtungshilfe zu nutzen erscheint den Meisten heute selbstverständlich und Coe zählt ein paar gängige Programme auf. Er umreißt kurz die wichtigsten Eigenschaften und was besonders nützlich ist.
    Die letzten Kapitel befassen sich mit öffentlichen Beobachtungen und Vorschlägen zur Erweiterung des astronomischen Lesestoffs.


    Steve Coe erklärt gleich im ersten Kapitel, dass er sein Buch nicht für die absoluten Anfänger konzipiert habe. Damit meint er Einsteiger, die weder wissen was ein Lichtjahr ist, noch den Unterschied zwischen Reflektor und Refraktor kennen.
    So jemand wird sich auch nur in den seltensten Fällen ein Buch über Deep Sky Beobachtung (nicht Fotografie) zulegen, und schon gar nicht in englisch.
    Wenn aber ein erstes Grundwissen vorhanden ist, halte ich es für Einsteiger in die Deep Sky Beobachtung durchaus für sinnvoll. Es gibt sehr gute Tipps zur Beobachtungsvorbereitung und ausreichend Erläuterungen zu den unterschiedlichen Punkten, die hierbei beachtet werden sollten. Selbst Hinweise für die eigene Sicherheit sind zu finden, auch wenn das im relativ dicht besiedelten Deutschland nicht so das Problem sein sollte wie in der Wüste Arizonas.


    Seit der ersten Auflage sind über 15 Jahre vergangen (1999-2015) und einiges wurde überarbeitet. Doch das Kapitel über Computer als Beobachtungshilfe wurde komplett neu geschrieben, da sich in der Zwischenzeit sehr viel geändert hat. Leider hat sich der Autor/Lektor hier aber etwas vertan, ein Beitrag über Tabellen ist in einen Abschnitt über die Nutzung des Internets geraten
    Einige Absätze aus seinem anderen Buch „Nebulae and How to Observe Them“ hat Steven Coe wörtlich übernommen.


    Bereits im Vorwort weist der Autor auf eine Literaturliste am Ende des Buches hin, wo er auch explizit Bücher für Einsteiger aufgelistet hat. Leider ist diese Literaturliste alles andere als aktuell: bis auf wenige Ausnahmen (2/23) sind alle vorgeschlagenen Bücher aus dem letzten Jahrtausend! Damit sind diese Bücher sicher nicht schlecht - einige sind echte Klassiker - trotzdem wäre es wünschenswert gewesen, die Liste bei einer Neuauflage des Buches zu überarbeiten.


    Ein echtes Highlight findet sich am Ende des Buches, die Beschreibung einer Beobachtungsnacht „A Magical Evening“. Viele von uns haben so eine besondere Nacht schon erlebt und erinnern sich noch lange und gerne daran. Diese speziellen Nächte sind es doch, die uns auch bei viel zu vielen Schlechtwetterperioden und steigender Lichtverschmutzung an unserem Hobby festhalten lassen.



    <b>Fazit: </b>


    Auch wenn es nicht immer aktuell ist, dieses Buch will und kann für die Deep Sky Beobachtung begeistern.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ute07</i><hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Liebe Leute,


    lange habe ich gezögert, auf diese Rezenzion eine Antwort oder auch, wenn man will, einen Kommentar zu verfassen.


    Das Schlechte vorweg: Das Werk ist nicht nur nicht zu empfehlen, ich rate dringend vom Erwerb ab.


    Wir müssen hier nicht diskutieren, ob die meiner Meinung nach mehr als euphorische Darstellung durch die Erstrezension der Tatsache geschuldet ist, daß der Verlag ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat; den klaren Blick sollte das aber niemals trüben.


    Ich fasse meine Kritik kurz:


    1. Das Buch entstammt im wesentlichen dem letzen Jahrhundert. Der Autor hat es sich leicht gemacht; die "Aktualisierungen" bestehen auf wenigen angehängten, man sollte sagen, angeklebten Sätzen. Bei einem Kapitel ist es ein einziger Satz. Das eine, hinzugefügte Kapitel reißt da gar nichts.


    2. Der Autor guckte am liebsten durch Riesenlichteimer. Mit dem 10-Meter-Wohnmobil mag das funktionieren. Meine deutschen Landsleute fahren aber eher Polo, und auch bei der E-Klasse ist der Laderaum bei umgelegter Rücksitzlehne nur zwei Meter lang. Ach ja, die Ergänzugen: Irgendwo kommt dann der verschämte Hinweis, in der Zwischenzeit habe sich alles geändert. Der Autor guckt jetzt am liebsten durch mittlere Refraktoren und hat zwischen der ersten und der aktuellen Auflage festgestellt, daß er immer, ohne es zu wissen, die motorischen Nachführung vermißt hat.


    3. Der Hauptteil des Buches wird von Beobachtungsberichten eingenommen. Man zahlt für ästhetisch eher abschreckende Zeichnungen.


    4. Der oder die Springer-Verlage sind weiterhin auf dem absteigenden Ast; die Abbildungsqualität ist unter aller Sau. Ein angebliches Foto von einem Wohnmobil (genau, von dem Zehn-Meter-Ungetüm) ist schwarz in schwarz.


    5. Die unter 1.) genannte Herkunft aus lange vergangenen Zeiten vermittelt einige lustige Blicke in die Vergangenheit - Fotos von amerikanischen Dicklingen in kurzen Hosen und mit peinlichen Schnurrbärten. So etwas braucht jedes Buch zur Astronomie, oder doch nicht?


    6. Der wichtigste Kritikpunkt: Wie vom Rezensenten zitiert, glaubt Autor, sein Buch sei nichts für Anfänger. In den USA und in Deppistan mag das vielleicht zutreffen. Auf p. 37 erscheinen ein paar einfachste Berechnungen zu Austrittspupille etc. Autor bezeichnet solche als "math". Nein, lieber Herr Coe, Rechnen ist keine Mathematik und wenn Sie schon glauben das Dargebotene könnte Ihre Leser überfordern, dann, ja dann leben Sie offensichtlich wirklich im falschen oder besser, im richtigen Land.


    7. Um das "Niveau" der verlegerischen oder Lektors- Qualität des Buches zu kennzeichnen: Irgendwo steht, man solle zeichnen; sehr gut dies. Zur Illustration wird ein Foto beigestellt - von Bleistiften! Und für einen solchen Dünnpfiff zahlt der Käufer!



    Zum Nachweis, daß Rezensent offenbar nicht ganz bei sich gewesen ist: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein echtes Highlight findet sich am Ende des Buches, die Beschreibung einer Beobachtungsnacht „A Magical Evening“.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dieses "Highlight" (schönes Deutsch) umfaßt 1,5 Seiten und beschreibt, wie der Autor mit vier oder fünf seiner Dicklinge auf einen Hubbel fuhr und dort Sterne ober Nebel gesehen hat. Morgens sind sie dann glücklich in die Schlafsäcke gekrochen. Für den Bericht einer solchen Erkenntnis sind knapp 50 Euro wohl angemessen...


    Selten habe ich mich über ein Buch dermaßen geärgert. Nun ja, ich habe es gekauft, und schlimmer noch, gelesen. Reine Zeitverschwendung.


    Schönen Gruß


    Hans

  • Lieber Hans,
    Auch ich habe meinerseits gezögert, Dein Kommentar zu kommentieren. Dies nicht etwa, weil ich anderer Meinung sei, sondern gerade weil Du mir aus der Seele sprichst. Mann mag nicht Galle in den Foren ausgiessen - doch diese Typen mit ihren Lichteimern, 10-Meter-Autos und seichten Veröffentlichungen gehen mir, wie Dir, furchtbar auf den Geist. Die seichte Verlagspolitik der Springers macht die Sache noch unerfreulicher. Ich danke für Deine klaren Worte!
    Gruss, Christopher

  • Moing!


    Freunde, wo genau is das Problem?


    zu 1.)


    Wer von euch glaubt ernsthaft, dass jemand ein Jahrzehnte altes Buch generalüberholt? Hier sehe ich die Schuld beim Käufer, der falsche Vorstellungen hat!


    zu 2.)


    Was gibts da zu meckern, wenn in Amiland jene die Möglichkeit haben mit Großgerät den Himmel zu durchlöchern? Erfreut euch doch an anderen Erfahrungen! Was man hierzulande machen/ nicht machen kann, dazu brauchen die wenigsten ein Buch lesen!


    zu 3.)


    Wenn der Hauptteil aus den Berichten besteht, sind die Zeichungen doch nur Untermalung?


    <font color="orange"><b>Ist die Qualität/ der Inhalt der Berichte denn auch für die Katz? DIES ist die zentrale Frage meines Erachtens.</b></font id="orange">


    Nur weil die Zeichnungen schlecht sind, heißt das noch lange nicht, dass es die Berichte sind - wurden die gelesen? (ich kenne das Buch nicht)


    zu 4.)


    okay, das is schlecht :)


    zu 5.)


    Is halt Oldschool - und genau: lustig!


    zu 6.)


    DAS soll der Hautpkritikpunkt sein? Ich finde, dann wurde der Zweck des Buches nicht verstanden.


    Es scheint, als hättest Du, Hans, fortgeschrittene Lektüre erwartet.
    Was erwartet sich ein fortgeschrittener Deepskybeobachter von einem Deepsky-Buch für Fortgeschrittene? DAS möchte ich gern mal wissen.


    zu 7.)


    Das ist in der Tat lächerlich :) Ist mir so aber auch schon in aktuellen Zeitschriften/ Büchern untergekommen.


    Lustige Beschreibung von der Highlight-Nacht übrigens, hab gut gelacht ;) Ja mei, ist halt nicht jeder ein Lyriker. Nochmal - wie steht´s generell mit den Berichten? Um die gehts doch hauptäschlich, werden aber nirgends recht thematisiert?



    Und Christopher, sorry, aber aus Deinem Post kann zumindest ich keine klare Aussage erkennen, die über stereotypes Stammtischgemeckere hinausgeht. Und dafür hast du solange gebraucht mit Deiner Antwort?


    Schon aus Interesse werde ich mir GERADE jetzt das Buch mal ansehen ;)


    Schöne Grüße
    Norman


    <i>Edit: Hervorheben der zentralen Fragestellung, da immer noch unbeantwortet</i>

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />
    Wer von euch glaubt ernsthaft, dass jemand ein Jahrzehnte altes Buch generalüberholt? Hier sehe ich die Schuld beim Käufer, der falsche Vorstellungen hat!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Beispiel: Hermann Weyl, Philosophie der Mathematik und Naturwissenschaft.


    Gruß


    Hans

  • Mein Senf dazu...


    Vom Preis jedenfalls schon recht gesalzen! Vermutlich bin ich da nicht auf den Laufenden; früher jedenfalls galt Springer als ein erstklassiger Wissenschaftsverlag, was also hat solch ein Buch da zu suchen? Wo es den Rezensionen zufolge überwiegend nicht mal populärwissenschaftliches Niveau erreicht.


    Fragt sich..


    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Wattwurm</i>
    <br />Mfrüher jedenfalls galt Springer als ein erstklassiger Wissenschaftsverlag<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Springer-Verlag (oder auch die Springer-Verlage) ist meiner bescheidenen Meinung nach auf dem ziemlich direkt gelegenen Weg Richtung Hölle, allgemeiner Anschauung folgend also senkrecht nach unten, und das seit über zwanzig Jahren. Ich habe in meiner Bibliothek etliche Werke, die man als Einführungsliteratur für Erstsemester durchgehen lassen könnte, wenn, ja wenn da nicht die "Übersetzung" in die deutsche Sprache wäre. Als Beispiel: Laszlo Lowasz, Diskrete Mathematik. Die amerikanischspacheige Erstausgabe mag einigermaßen ordentlich gewesen sein. Die deutsche Übersetzung erinnert sehr stark an die Hinterlassenschaften von Hunden am Straßenrand. Da hat sich eine Übersetzerin bemüht, alles, was an Deutsch erinnert, in eine unerträgliche Pinguinsprache zu bringen. Wenn das Geld schon nicht für Menschen reicht, die wissen, was sie tun und können, was sie zu tun vorgeben, dann hätte ein Lektor die Reißleine ziehen müssen. Aber wenn das Geld nur für Hausfrauenübersetzerinnen reicht, dann wohl kaum noch für Lektoren. Ich hatte andere Ergebnisse des Springer-Spardenkens auf der Hand, wo ich mir das amerikanische Original kaufen mußte, um überhaupt ein Wort zu verstehen.
    Langer Rede kurzer Sinn: hier wurde (immer noch meiner äußerst bescheidenen, dafür aber dezidierten Meinung nach) ein einstmals wichtiger Verlag von - wahrscheinlich - Marketingfuzzis ruiniert. Wenn mittlerweile auch die Originalausgaben sich für die Witzbuchhitparade anbieten, dann ist das um so schlimmer.


    Gruß


    Hans


    Geändert: Ein m in ein n (auch der Akkusativ darf leben) verändert. Und, wenn schon schreibenderweise: Die Originalbesprechung verstehe ich immer weniger. Wo es Reklame ist, sollte bitteschön auch Reklame draufstehen. Ich habe das Buch aufgrund der Originalbesprechung gekauft - und, so verarxxt habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Bitte zukünftig Kühlschränke in der Antarktis verkaufen, da werde ich dann eher kein Opfer sein.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />Schon aus Interesse werde ich mir GERADE jetzt das Buch mal ansehen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn Du Dich beeilst: Bei mir in der Altpapiertonne zu finden.


    Hans

  • Hallo Zusammen,


    der Springer-Verlag kämpft wie alle andren Printmedien um das überleben. (Das ist keine Entschuldigung, es ist lediglich eine Erklärung) Das erste was bei diesem Kampf auf der Strecke bleibt ist die Qualität. Die "Geiz ist geil" Mentalität macht selbst vor der Wissenschaft keinen Halt und über das allgemeine Bildungsniveau müssen wir uns hier bitte auch nicht unterhalten.


    Wir sollten uns wenigsten hier im Forum, nach bestem Wissen und Gewissen an die wissenschaftliche Methodik in der Analyse und Bewertung von Daten halten. Es tut mir leid, aber man kann ein Buch, welches man selbst nicht gelesen hat nicht bewerten. Faktisch ist eine Rezension unmöglich.


    Clear Sky und schöne Grüße


    Thomas

  • So Freunde,


    ich habe das Buch nun vor mir liegen, weils mich mal interessiert hat.


    Kurz vorneweg für die Freunde der ungenauen Leskunst:


    Brillante Feststellung, dass man für eine Rezension ein Buch auch gelesen haben muss. Hut ab Jungs!
    Man muss allerdings ein besprochenes Buch nicht zwingend gelesen haben, um eine Bewertung desselbigen kommentieren/ bewerten hinterfragen zu dürfen/ zu können. Es gibt nämlich Aspekte, die sind allgemeingültig. Zum Beispiel das richtige Gewichten von Aspekten eines Buches, was hier augenscheinlich nicht erfolgt ist.



    Der Kern des Buches ist die praxisnahe Beschreibung des Erscheinungsbilds von vielen Einzelobjekten. Dies wurde hier nach meiner Auffassung nirgends und von niemandem herausgestellt. Und diese Beschreibungen sind meiner Meinung nach sehr gut gelungen! Praktisch jedem Objekt werden Photo und Zeichnung gegenübergestellt.


    Die Objektbeschreibungen sind sehr ausführlich, viel ausführlicher als im bekannten "NightSkyObservers Guide" oder dem hiesigen "Stropek Beobachteratlas" (die ich beide selber habe). Die Öffnungen mit denen beoachtet wurden und auf denen die Beschreibungen fußen, sind überwiegend 6" und 13", einiges auch mit kleineren Öffnungen und teilweise 16" und eben auch manchmal mit einem Riesentrümmer um die 36". Der 13er ist meiner Überschau nach immer vertreten, außer eben bei den Fernglasobjekten.
    Das macht dieses Buch absolut brauchbar als Nachschlagewerk zu Vergleichen mit eigenem Gerät und eigenen Eindrücken am Teleskop.


    In Sachen Qualität der Fotos gebe ich Hans unumwunden recht. Aber dies soll ein Praxishandbuch sein und kein Hochglanzband für nette Abende am Kamin. Ich halte die Zeichnungen zwar nicht für gut (habe es auch nicht erwartet, da ich Zeichnungen von Coe kenne) aber für gut genug, um einen Eindruck davon zu vermitteln, was dem Durchschnittsbeobachter möglich ist - beobachtungstechnisch und zeichnerisch. Oft wird kritisiert, dass sich Hubblebilder in Zeitschriften der hobbyastronomischen Praxis finden.
    Hier sind die Zeichnungen eben mehr oder minder praxisnah!


    Ich kann mir gut vorstellen, dass mancher das Zeichnen gleich verwerfen würde, wenn er nur Top-Ergebnisse vorgeführt bekommmt, die er eh nicht erreichen könnte. Der Kern des Zeichnens ist doch, das Gesehene für sich festzuhalten. Dessen Wert macht der Autor wunderbar klar.


    Damit sind wir bei dem kritisierten Kapitel mit den Zeichnungstipps. Ich kann verstehen, dass jemand der enttäuscht ist, zu Übertreibungen neigt. Aber Hans tut m. E. dem Autor hier Unrecht. Ich zeichne selbst ein wenig und konnte sogar den einen oder anderen Tipp für mich neu entdecken. Es ist keineswegs nur eine Abbildung von Stiften in dem Kapitel, sondern auch eine durchaus brauchbare Beschreibung in was man braucht und welche Techniken einem helfen. Dies hätte man ausführlicher machen können, ja, kann man immer, aber ich finde das kleine Kapitel insgesamt recht gut gelöst.


    Um es nochmal zusammenzufassen - dieses Buch stellt im Wesentlichen Objekte vor - vorab kurz die wichtigsten Daten in Zahlen, nachstehend als wichtigster Posten die ausführlichen Beschreibungen in verschiedenen Teleskopgrößen, dann Zeichnungen und darunter ein Photo.
    Aus meiner Sicht ist dies ein schlüssiges, absolut praxisnahes Konzept in einer für den visuellen Beobachter praktischen Reihenfolge.


    Wer nur oberflächlich Bilder gucken will, der wird enttäuscht sein. Wer vorrangig selber beobachtet und mit anderer Leute Ergebnisse vergleichen will, der findet in dem Buch einen guten Helfer.


    In Punkto Modernisierung gebe ich Kritikern recht, gerade bei dem Preis wären hier umfangreichere Recherchen nötig gewesen und wenigstens stellenweise neues attraktives Bildmaterial (am Rande bemerkt, manche finden wirklich diesen SW-Stil irgendwo toll). Aber es ist kein Buch zum Photos-Gucken, sondern zum Beobachten. Und dafür - ist dieses Werk m. E. hervorragend geeignet.


    Ganz nebenbei finden sich nette kleine sympathische Momente in dem Buch, die einen zum Schmunzeln bringen. Den Bericht der Beobachtungsnacht am Ende des Buches habe ich natürlich zuerst gelesen ;) Nunja, Hans hat es zwar in die eine oder andere Richtung verfremdet, aber in der Sache geb ich ihm schon recht - als Highlight ist der Bericht nicht zu bezeichnen. Aber es ist ein netter Abschluss eines guten Beobachtungsführers, der einfach mal am Ende ein Beispiel einer Beobachtungsnacht bringt, mit dem der Autor etwas Besonderes verbindet.


    Ich erhebe nicht den Anspruch, hiermit eine vollständige Rezension verfasst zu haben. Die Eingangskapitel habe ich mir noch nicht zu Gemüte geführt. Es ging mir hier darum, den Kern des Buches herauszustellen (Kern = der überwiegende Anteil), welcher Meinung nach bisher völlig verkannt wurde.
    Ich finde, das ist man einem guten Praxisbuch schuldig, derer es nicht allzuviele gibt.


    CS euch allen!
    Norman

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>Ich finde, das ist man einem guten Praxisbuch schuldig, derer es nicht allzuviele gibt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Norman,


    es freut mich, daß das Buch einen geneigteren Leser und Besitzer gefunden hat.
    Eine Frage sei gestattet: Wäre Dein Urteil ebenso gnädig ausgefallen, wenn Du die knappen 50 Euro des Originalpreises hättest zahlen müssen, oder, neutraler formuliert: Paßt Deiner Meinung nach denn auch der Preis?


    Schönen Gruß


    Hans

  • Hallo Hans,


    ich hab´s unter dem Stichwort Modernisierung schon versucht anzudeuten mit:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...gerade bei dem Preis wären hier umfangreichere Recherchen nötig gewesen und wenigstens stellenweise neues attraktives Bildmaterial <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ...


    Also explizit formuliert: nein, der Preis ist m. E. aus benannten Gründen gefühlt zu hoch (um 10-20 Euro vielleicht, sofern man das so festmachen kann). Ich hab auch erstmal geschluckt bei dem Preis mit Blick auf das Paperback-Büchlein. Komischerweise hab ich letzte Zeit auch Schluckbeschwerden (kein Witz)[:D]


    Es ist natürlich irgendwo schockierend, wenn man gerade einen tollen 50-Euro Bildband in der Hand hatte und dann ein beim Durchblättern so ältlich daherkommendes Paperback-Teil vor sich hat - und hinten der gleiche Preis draufsteht...


    Aber auch ein Paperback-Roman kostet gern mal 20-30 Euro. Der steht dann aber nach dem Lesen in der Ecke. Der 50-Euro-Beobachtungsführer wird immer wieder rausgeholt... Was ist nun teurer? Oder anders gefragt - tun die 10-20 Euro "Mehrausgabe" so weh?


    Wenn man das Gefühl hat, zuviel ausgegeben zu haben - ggf. auch im Vergleich zu Konkurrenzprodukten - kann man sich damit trösten, ausführlichere Objektbeschreibungen zu haben. Bitte aber nicht drauf festnageln - ich habe noch nicht alle Objekte des Buches durchgelesen ;)

    Also man kann viel um Preise diskutieren wie Du siehst, das wird in Deutschland wohl ohnehin besonders gern gemacht ;)


    Also... ja, ich ich denke schon, dass meine Bewertung genauso ausgefallen wäre, wenn ich den vollen Preis gezahlt hätte. Kann sein, dass ich ggf. mehr über den Preis gemeckert hätte. Aber ich hätte immer den gelungenen Kern des Buches (die Objektbeschreibungen und die jeweilige Gegenüberstellung zu Skizze und Photo) im Blick gehabt, und in der Summe hätte ich das Buch genauso bewertet.


    Beste Grüße
    Norman

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />(...)meine Bewertung genauso ausgefallen wäre, wenn ich den vollen Preis gezahlt hätte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Norman,


    dann paßt es doch. Danke und Gruß


    Hans

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