OdM Januar 2017 - NGC 2359 Thor´s Helm

  • Hallo Oliver,


    ja, das ist eine <b>superschöne Zeichnung!</b> [:p]
    Vor einem Monat hatte ich mich mehrmals mit Thors Helm beschäftigt.
    Mit 20 Zoll bei Hottie in Südafrika und nur 15° vom Zenith entfernt sah er aus wie auf deinem "Foto"... nur sehr viel mehr Sterne.
    Eines meiner Lieblingsobjekte!


    cs
    Timm

  • Hi,
    ich war sehr lange nicht mehr in den Foren unterwegs, mit mehr Zeit und Muße 'dank' Kurzarbeit bin ich auf diesen Thread gestoßen. Anbei alten Notizen aus Beobachtungsberichten (mit unterschiedlichen Teleskopen) und eine alte Zeichnung, die ich einfach abfotografiert und invertiert habe - die Qualität ist entsprechend 'mäßig'..


    Viele Grüße von Achim


    Newton-Teleskop, Öffnung 506mm, Brennweite 2385mm, (f/4,7) Ursus
    Ort: freies Feld bei Stierhöfstetten. 400m ÜNN
    29.01.2006; 22h
    NGC2359 - GN- CMa - (mag 9,0 - 13,0; 15,0 * 15,0') GH 5,8
    Wow – was für ein Nebel. Auffinden ist mit OIII-Filter kinderleicht, hat man erst die richtige Region angepeilt. Der Nebel reagiert sehr stark auf diesen Schmalbandfilter. Die Transparenz zum Horizont ist wirklich sehr gut, alleine das Seeing … Der Nebels wir auch als Thors Helm bezeichnet. Ich kann den Namen nachvollziehen, sieht der Umriss der helleren Bereiche wie ein (im GF links auf der Seite liegender) Wikingerhelm aus. Die Zentralregion bildet eine Wölbung, ähnlich einem breiteren Parabelbogen. Rechts (bzw. oben) ein breiteres, deutlich helleres „Horn“; welches am unteren Helmrand seitlich beginnt, gegengleich ein deutlich blasseres Gegenstück. Im „Helm“ blitzen wenige Sterne, so wie in der näheren Umgebung der sternenreichen Region. In diesem Bereich erahne ich ein paar dünnere Strukturen. Auf der unteren Seite des Helms sind blasse Nebelbogen Spiegel verkehrt zu den Hörnern zart zu erkennen. Als wären zwei Sicheln, eine kräftige und eine blasse ineinander verschränkt. Weiter außerhalb sind weitere flächige Aufhellungen erahnbar, auf die ich mich nicht konzentriert habe. Beobachtet im 13er und 9er Oku.


    Newton-Teleskop, Öffnung 428mm, Brennweite 1830mm, (f/4,25) ADLER
    Ort: Freies Feld ca. 1km außerhalb Losauchrach, ca. 400m ÜNN
    08.01.2008; ca 23h
    NGC2359 (Thors Helm) - GN - CMa (mag 12,5 – 6,2; 10 * 5’) SQM21,05
    Im Großen Hund. Helligkeitsangaben zum dem Nebelkomplex habe ich keine gefunden, weder Ciel noch der Deep-Sky Browser lassen sich hierüber aus. Verglichen zu Abell21 jedoch deutlich einfacher, auch ohne Nebelfilter ist hier direkt etwas auszumachen. O-III bringt aber auch hier deutlichen Gewinn. Die Namensgebung kann ich gut nachvollziehen, kann man sich doch gut eine Helmschale (besser: eine Doppelschale wegen parallelen Strukturen) und zwei seitlich angesetzte gebogene Hörner vorstellen. Das nördliche der beiden deutlich länger, jedoch sehr blass, das südliche mit heller, breiter Basis konzentrierter auf eine Spitze zulaufend, dann jedoch nochmals zart auffächernd. An der südlichen Hornansatzbasis ein heller mag12-Vordergrundstern, Im Helm selbst ein auffälliger mag13 Funken, am nördlichen Hornansatz eine 3er Sternenkette jeweils um mag 13/14.





  • Liebes Forum,
    hier auch als Nachbetrachtung meine Aufzeichnungen, Thor's Helm ist einer meiner Favoriten am Winterhimmel.


    Meinen ersten Eintrag finde ich von 2013, 02. März, Unterfranken, damals hatte ich einen 10" GSO und einen UHC... "ja, da ist irgendwas, diffus, nicht wirklich gut..."


    15.2.2017 habe ich es dann mit meinem damaligen 16er Hofheim und OIII wieder an einem besseren Standort im Hunsrück versucht und das war dann was ganz anderes, die Blase um den Zentralstern sowie die "Hörner" des Helmes konnte ich sichten und eine erste Zeichnung anfertigen, ein lohnendes Objekt und seitdem beobachte ich es regelmäßig.


    Folgend meine Zeichnung in meinem 22er vom 22.03.2020, wieder im Hunsrück unter gutem Landhimmel (SQM dort ist etwa zwischen 21.2-21.6), in dieser Nacht hatte ich das Gerät noch nicht.



    Thor's Helm ist einfach Hammer, also Thor's Hammer...

  • Liebe Deep Sky Beobachter,


    nach über 3 Monaten Pause (vor allem wetterbedingt...) gab es gestern endlich wieder klaren Himmel - und das sogar am Wochenende UND bei Neumond!



    Da ich Lust hatte, wieder mal was zu Skizzieren, und die Temperaturen um die -10 Grad lagen, habe ich mir jetzt keine besonders lange Objektliste vorgenommen, sondern primär zwei Ziele ausgesucht.
    Zum Einen natürlich den großen Orionnebel, der aktuell gegen 20 Uhr gut im Süden steht und wie immer ein wunderschönes Objekt zum Einstieg ist. Zum Anderen wollte ich mir einen besonderen Nebel vornehmen, den ich die letzten Jahre irgendwie immer links liegen gelassen habe: NGC 2359, auch bekannt als "Entennebel" - in Zeiten des Marvelfilme-Hypes aber öfter und gerne auch "Thors Helm" genannt. Danke für die Inspiration durch dieses Forum an dieser Stelle! :)


    Mit dem Teleskop lässt sich das 9'x6' große Objekt relativ leicht finden auf etwa einem Drittel der Strecke zwischen den (mit bloßem Auge) erkennbaren Sternen #947; Canis Majoris (23 CMa) und #945; Monocerotis (26 Mon).



    WICHTIG: OIII-Filter ist ein MUSS bei diesem Objekt! Ohne Filter ist der Nebel kaum wahrnehmbar. Mit Filter kann man ihn kaum verfehlen.


    Trotz der Kälte und dem teils frischen Wind konnte ich innerhalb etwa einer halben Stunde eine schnelle und grobe Skizze anfertigen.



    Visuell erscheint der Nebel im 14,5" relativ hell. Besonders auffällig wirkt hierbei der größere, längliche "Balken" im südlichen Teil sowie ein weiterer Helligkeitsschwerpunkt am nördlichen Rand der "Blase".
    Die "Blase" oder der mittlere Teil des Nebels erscheint nordwestlich durch schalenartige Randaufhellungen deutlicher begrenzt als auf der gegenüberliegenden Ostseite.
    Weiterführende Ausläufer, die in verschiedenen Richtungen vom Nebel ausgehen, konnte ich nur ansatzweise erahnen. So insbesondere an der westlichen Verlängerung des Südbalkens und nördlich unterhalb des Nebels nahe einer sichtbaren Vierer-Sternkette.
    Es lohnt sich definitiv, sich für dieses Objekt mehr Zeit zu nehmen! Auch sollte man möglichst die höchstmögliche Position mit etwa 27° Grad im Süden abwarten, die aktuell erst gegen 22 Uhr erreicht wird. Da der Nebel in unseren Breiten leider nicht höher steigt, ist hier jedes Grad wertvoll. Ich werde es heute evtl. nochmal etwas später probieren.
    Unter besten Bedingungen sind mit 12 oder 14 Zoll Öffnung eventuell noch mehr Details möglich als das meine Skizze aktuell zeigt. Ggf. in dunklem Raum betrachten, Display-/Monitorhelligkeit so einstellen, dass alle Graustufen im Keil unten rechts erkennbar werden.


    Mehr Infos und interessante Links:
    http://www.deepsky-visuell.de/Zeichnungen/NGC2359.htm
    https://www.starobserver.org/tag/thors-helm/
    https://apod.nasa.gov/apod/ap100605.html
    https://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2359

    Schöne Grüße und klaren Himmel wünscht Euch
    Peter

  • Hallo Oliver,


    wirklich sehr beeindruckende Zeichnung!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: oliva</i>
    <br />...ich habe mir das Objekt im Januar diesen Jahres auf Wiedervorlage gesetzt und unter sehr dunklen Himmel erneut mit 14 Zoll beobachtet...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da ich selbst auch mit 14,5 Zoll beobachte, hätte mich Dein visuelles Ergebnis mit der 14-Zoll Öffnung schon sehr interessiert.
    Gibt es eine Webseite von Dir, wo man ggf. noch mehr 14-Zoll Zeichnungen von Dir sehen kann?


    Viele Grüße,
    Peter

  • Sehr ästhetische Darstellung Peter. Und hübsche Beobachtungsterrasse :)


    Mit 14" geht tatsächlich mehr bei sehr guten Bedingungen wie du schon vermutest, schon 12" können mehr zeigen. Zeichnerisch muss ich mir das Objekt auch unbedingt mal vornehmen. Beobachtungsmäßig zitiere ich mich mal selbst von einer Bergbeobachtung (1500m ü NN) mit 12":


    "Die beiden schwachen östlichen Ausläufer waren sehr einfach sichtbar, im Grunde in etwa so, gar etwas voluminöser, wie Mathias sie in seinem 18“er gezeichnet hatte beim OdM-Thread, eine der wenigen Zeichnungen, welche diese Ausläufer so gut sichtbar zeigen. Leider hab ich den Thread nicht auf dem Schirm gehabt, sonst hätte ich nach Uwes Tipp mit dem inneren Bogen als Herausforderung mit 12-14“ geschaut.
    Der äußere Bogen jedenfalls war eine brillante feine dünne Linie, wie der Rand einer Blase, ein tolles Detail."


    Also bei gegebener Transparenz kannst Du nach den weiten Ausläufern Ausschau halten - siehe hierzu Mathias´Zeichnung mit 18".


    CS
    Norman

  • Hallo Norman,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />Sehr ästhetische Darstellung Peter. Und hübsche Beobachtungsterrasse :)
    Mit 14" geht tatsächlich mehr bei sehr guten Bedingungen wie du schon vermutest, schon 12" können mehr zeigen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke Dir!
    Die Bedingungen sind natürlich ein entscheidender Punkt. Aufgrund der aktuellen Ausgangssperre beobachte ich derzeit vom Garten aus. Zwar hab ich noch das Glück, in guten Nächten einen annähernd 6 mag Himmel vor der Tür haben, aber in der Ortschaft sind halt drum herum trotzdem reflektierende Hausfassaden und Nachbarhäuser, die zumindest die Dunkeladaption beeinträchtigen. 1500m hab ich auch nicht ganz, aber so um die 470m dürften das sein.


    Das mit dem feinen Rand an der "Blase" habe ich so auch erlebt. Die feineren Strukturen innerhalb der Blase waren für mich aber schon wirklich sehr hart - daher konnte ich bestenfalls mal hier und da nur irgendwelche lose "Fragmente" aufglimmen sehen. Exakte Lage und Ausrichtung auch sehr schwierig festzulegen.


    Mit den Himmelsrichtungen im Okular tu ich mich manchmal noch schwer - und wie man an manchen Zeichnungen anderswo im Netz sieht, gibt es da wohl auch bei anderen Beobachtern hin und wieder Verwechselungen der Ost-/Westseite... Daher hab ich die Richtungen in der Zeichnung lieber nicht markiert. Arbeite aber daran. :)


    Grüße,
    Peter

  • Hallo Peter,
    mit den Himmelsrichtungen in den Zeichnungen hab ichs auch überhaupt nicht so ;) Hab die Himmelsrichtung aus Mathias´Zeichnung "geklaut", er hat das ja schön nachvollziehbar mit Windrose dargestellt.


    Die letzten Nächte war die Transparenz vielerorten glaub ich eh nicht der Hit. Auch ich guck von zu Hause vom Balkon derzeit, vor wenigen Wochen war B33 (Pferdekopfnebel) problemlos mit Filter zu sehen, die letzten Nächte nur sehr schwach. Wobei Orion nun auch tiefer steht zu der für mich sinnvollen Beobachtungszeit, aber ich denke, die Transparenz generell ist die Tage/ Saison jetzt schlechter, worans auch immer liegen mag.


    Beste Grüße und CS
    Norman

  • Hallo zusammen,
    ich habe es am Freitag versucht, nördlich von Berlin mit 12“.... keine Chance. Der Dunst , die Lichtglocke Berlins und der hier im Norden tiefe Stand haben sich negativ ausgewirkt. Vielleicht hätte ich etwas erahnen können, wenn ich das Objekt kennen würde. So... vergebens.


    Gruß Holger

    12“ Spacewalk Infinity + Black Edition, Lzos APM 100f8, APM MS ED Bino 16x70 und 10x50

  • Hallo zusammen,


    wie bereits an anderer Stelle geschrieben, meine Beobachtung von gestern Abend mit dem 10"-Bino: der südwestliche Ausläufer zeigt sich als langer dünner Strich, der nordwestliche ist kürzer und breiter. Die westliche Schale und der südwestliche Bogen im Innern sind gut zu erkennen.


    Mit 10" monokular war mit gleicher (Nicht-)Anstrengung nur ein ovaler Matschfleck zu sehen. Ich habe mir dann nicht die Mühe gemacht zu versuchen, irgendwelche Details rauszuarbeiten.


    Mit einer so schönen Zeichnung wie hier gezeigt kann ich nicht dienen, es war zu kalt...


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Peter,


    Äh, ich hoffe... es könnte aber auch der UHC gewesen sein. Na... ich probiere es irgendwann noch einmal....

    12“ Spacewalk Infinity + Black Edition, Lzos APM 100f8, APM MS ED Bino 16x70 und 10x50

  • UHC hab ich an dem Objekt noch nicht versucht, aber ich kann sagen: Der O-III wirkt hier wirklich extrem, mindestens vergleichbar mit Cirrus. Ohne Filter ist NGC2359 wie wegradiert!

  • Meine 12,5" Version möchte ich hier nicht vorenthalten.


    Beobachtung in Chile (Rio Hurtado)


    Die Details mit 12,5" und einem OIII-Filter waren erstaunlich gut sichtbar, meist mit direkten Blick. Das Objekt profitierte enorm von dem höheren Stand (um die 70 Grad) und einem perfekten Himmel. Erstaunlich gut zu sehen waren Details der Blase wie z.b der unterschiedlich helle Rand auf der westlichen Seite. Auch die vier schwachen Arme waren in ihrer Form und Ausdehnung gut zu verfolgen. Nur Details innerhalb der Blase waren recht schwer zu erkennen, zumindest bei 92 facher Vergrößerung. Damit war indirekt immer wieder eine längliche Aufhellung auf der nördlichen Seite wahrnehmbar.


    Zeichnung 12,5" Rio Hurtado (Chile)


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