Klassischer 16" Dobson

  • Liebe Selbstbaufreunde,


    wie schon seit langem in meiner Signatur angekündigt wartet da noch ein 16" Dobson auf seine Fertigstellung. Der Hauptspiegel liegt seit mittlerweile einem Jahr im Keller, wie diverse Zubehörteile auch. Jetzt muss es endlich mal zur Realisierung kommen, nicht dass Tebeou ihn noch überholt.


    Folgende Zielstellung gibt es:
    - klassische Erscheinung aus Multiplex und Alu
    - sehr gute optische und mechanische Qualität, robuste Ausführung und Eindruck
    - Der Transport erfolgt per Hand (aus Wohnstube in den Garten) oder im Familienkombi im Kofferraum. Bei letzterem muss auch noch Platz für das Urlaubsgepäck der Familie bleiben, d.h. es wird alles ineinander stapelbar gestaltet ohne den OAZ abschrauben zu müssen. Nur das miteinander verbundene Stangenpaket liegt daneben.
    - keine Flugreisen oder Rucksacktransport vorgesehen
    - Maximales Einzelgewicht 15kg, Gesamtgewicht unter 35kg
    - minimale Anzahl an Teilen beim Zusammenbau (Höhenräder bleiben dran)
    - keine losen Kleinteile
    - Justierung HS von oben
    - klassischer aber trotzdem leichter Hut aus Multiplex und Kydex, Einblick leicht versetzt und zum Ziehen
    - weitgehender Selbstbau von Rockerbox, Spiegelzelle, Hut mit ausgewählten Zubehörteilen


    An Material habe ich ca. 95% schon bereit liegen:
    - 16" F4,3, s=25mm Nauris Hauptspiegel
    - 3,5" Antares Fangspiegel
    - 2" Moonlite OAZ
    - 30x1mm Alu Stangen schwarz eloxiert
    - Diverse Multiplexplatten
    - 1,5mm Kydexplatten
    - 600mm Höhenräder von Dieter Martini (1x mit Encoderaufnahme)
    - gelaserte Dreiecke für 18 Punkt Spiegelzelle sind in Auftrag gegeben
    - diverses Alu-Winkel, -Profile und -Stangenmaterial


    Es fehlen also nur noch paar Edelstahlschrauben, Drachenstoff für den Streulichtschutz und die Kugellager für die HS-Halterung.


    Gedanklich offen ist noch die Gestaltung der Stangenbefestigung - zusammengepresst oder eingeklebtes Vollmaterial. Ich habe leider kein Reserverohr, um das zusammenquetschen im Schraubstock vorab zu testen.


    Sicherlich werde ich mit dem Projekt technologisch nicht viel Neues zur Szene beitragen können, denke aber dass da am Ende ein schlüssiges Gesamtwerk stehen wird. Über die Feiertage sollen jetzt endlich Späne fliegen :)


    Viele Grüße, CS und frohe Weihnachten Euch allen,
    Bernd

  • High,
    zum Plattdrücken:
    mit etwas mehr Aufwand kann man es auch so ähnlich machen



    Gerade bei Aluminium hätt ich allerdings Bedenken, wenn man kein Material zum probieren hat. Um die Knicke etwas zu entschärfen könnt man etwas Flachmatterial einlegen.


    Christoph

  • Hallo Bernd,


    ich wünsche dir gutes Gelingen beim Fertigstellen des 16ers!


    Ich baue gerade auch einen für Südafrika, allerdings mit dickem Meade-Spiegel.
    Der wiegt alleine bei 16-Zoll schon 11.2 Kilo!
    Aber das drumherum wird leicht sein, weil er ja zum Fliegen gemacht wird.
    Natürlich wird er nicht so filigran werden wie der federleichte 16-Zöller. Hoffentlich wird er genau so gut funktionieren!
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=128474


    cs
    Timm

  • Hallo Alex,
    danke fuer den Link, nur passen die optisch nicht zum angedachten Konzept...


    Christoph, sehe ich das richtig, dass Du da eine spezielle Form gebaut hast. Das hilft natürlich.


    Timm, danke für die Wünsche. Da haben wir ja irgendwie die genau entgegengesetzten Spiegeldicken für den geplanten Einsatzzweck. Meiner wiegt nur knapp etwas über 6kg... Wie transportierst Du den 16er im Flieger, ins Handgepäck passt der Spiegel ja eigentlich nicht. Daher hatte ich ich den totalen Leichtbau auch sofort verworfen.


    viele Grüße
    Bernd

  • High Bernd,
    genau, ich habe mir da eine Matritze gemacht: 2 Baustahlplatten mit entsprechendem Abstand zusammengespannt und mit nem konischen Schälbohrer (üblicherweise für Blech) gebohrt. In dem Fall ist es allerdings Hydraulikrohr. Aluminium kann halt je nach Legierung recht spröde sein, die Eloxierung wird in dem Bereich mit Sicherheit leiden. Wenn ich nichts zum probieren hätte, tät ich mir wohl (Dir übrigens auch, wenn Du sagst, wie Dus gerne hättest) Einsatzstücke drehen/fräsen.
    Christoph

  • Hallo Christoph,
    für meinen großen Dobson habe ich solche Endstopfen verwendet und diese mit Innengewinde versehen.


    http://www.brinck-rohrverbinder.de/shop/Zubehör/Stopfen/Rohr-Endstopfen::2649.html


    Leider gibt es die für 30x1 Rohr nicht. Alternativ werde ich mir 28mm Vollmaterial besorgen und dies in 2cm Stücke zersägen. Den schönen Bund oben bekommt man da natürlich nicht und ideal wäre sicher auch ein Zehntel weniger im Durchmesser, damit der Kleber Platz hat. Falls Du so etwas drehen könntest, schreib mir mal eine PN.


    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo Bernd,


    der Dicke kommt in den Reisekoffer, eingelegt in eine Styrodurbox.
    Der Koffer wird dann leider weit über 23 Kilo wiegen, geht aber als Zusatzgepäckstück mit.
    Wir fliegen zu dritt und teilen uns die Kosten von 250 €.


    Diese Gewichtsprobleme hatte ich ja beim "Federleichten" nicht, denn dieser Spiegel wog kaum mehr als 4 Kilo!


    cs
    Timm

  • Dank dem Christoph seinem Können lassen sich jetzt auch die Stangen stabil und optisch ansprechend mit Hut und Spiegelbox verbinden - Nochmal vielen Dank dafür!


    Die letzten Details werden gerade aufs Papier gedacht, vorhandene Schrauben und Lager mit dem Bedarf abgeglichen und dann kanns praktisch losgehen :)


    (==>) Timm; einen Augenblick hab ich schon überlegt, ob ich die Konstruktion nicht doch noch in Richtung Flugtauglichkeit bringen soll, aber das Multiplex ist ja schon besorgt und die Trussstangen sind leider zu kurz für eine flache Kiste mit Monoring. Ich würde es in den nächsten paar Jahren sicher so auch nicht nutzen können (mit den kleinen Kids machen Fernreisen noch wenig Sinn). Mein berechnetes Packmaß liegt bei LxBxH 60x60x34cm + Stangenbündel, das Gesamtgewicht bei 32kg. Das sollte auch bei einem Familienurlaub per Auto funktionieren. Den Kinderwagen brauchen wir zum Glück seit kurzer Zeit nicht mehr. Das schwerste "Einzelteil" - Spiegelbox mit Spiegel liegt bei 15kg, das ist für mich das Limit und passt rechnerisch


    Viele Grüße
    Bernd

  • Liebe Sternfreunde und ATM-ler,


    so langsam nehmen die ersten Teile Gestalt an. Leider gelingt nicht immer alles, mal hat man auf der falschen Seite angezeichnet und gebohrt, mal ist das Loch für die Holzdübel ein Zehntel zu klein, so dass das Multiplex reißt... Aber das meiste lässt sich reparieren, auch wenn das an einem Neuteil nicht der Standard sein sollte. Die Fixierung der Trussstangen (D=30mm) hatte ich mir zwar vorab ausgedacht aber leider nicht exakt geplant, so dass ich etwas improvisieren muss. Derzeit kollidieren sie noch mit den Höhenrädern.


    Anbei die ersten Eindrücke:



    Die Spiegelzelle mit 18Punkt Lagerung, komplett aus Alu wäre es einfacher gewesen... Die 45° Laterallager fehlen noch.



    Die Rockerbox beim Zusammenbau - man kann nie genug Schraubzwingen haben.



    Der Hut - aufgrund der dünnen Wandstärken sehr empfindlich gegen Druckbelastung beim Dübeln :( Der OAZ ist mittlerweile dran, das Kydex wird noch eingeschraubt.


    Die Spiegelbox steht bereits zusammen gezwingt da, heute Abend werden die Höhenräder drangeschraubt und dann erfolgen die Komplettierungsarbeiten. Eigentlich muss ich am WE fertig werden, denn das nächste WE ist schon verplant und am darauffolgenden ist der erste Einsatz zum Messiermarathon angedacht. Wie immer wird der Zeitdruck beim fertigstellen helfen ;)


    Viele Grüße
    Bernd

  • Endlich! Seit dem 25.3. kann nun beobachtet werden :-)))


    Zum ersten Einsatz ging es auf die Röthenbacher bei Dippoldiswalde,um gemeinsam mit Freunden mal einen Messiermarathon zu erleben. Die erste Stunde war von Frust gekennzeichnet, doch nachdem der Rigel endlich justiert war, ging es ans finden :)



    Letzten Samstag fand dann der zweite Einsatz statt, diesmal zum Tag der offenen Tür an der Sternwarte Radeberg. Beim ersten Mal klemmte noch eine Hutmutter und brachte einen komischen Spike an die Sterne, doch nach dem Tausch des Übeltäters bin ich wirklich zufrieden mit dem Bild.



    Nachstehend der fertige Hut mit der aufwendigen Spiegelzelle. Frag mich immer noch, warum ich das nicht einfach mit paar Alu-Profilen gelöst habe. Am Samstag früh musste ich noch schnell die Feile am Spiegelkasten ansetzen, damit der Hut wirklich reinpasst; beim aussparen hatte ich die Rigelhalterung nicht mit berücksichtigt. Dieses Mal musste jedoch alles ineinander, den der Familienkombi ging Freitag Abend plötzlich kaputt und im Kleinwagen meiner Frau zusammen mit den Kindern war kein Platz mehr, um irgendetwas nebeneinander zu stapeln... Erstaunlich, was in so einen Lancia Musa alles rein passt ;) Habe leider kein Bild davon gemacht.




    Die Fangspiegelhalterung ist fast schon konventionell gelöst.



    Verstellt wird der HS über zwei Gewindestangen, leider sind meine Arme zu kurz für den gleichzeitigen Blick durchs Okular.


    Die Stangenbefestigung ist als Bündel realisiert, das spart Sucherei im Dunklem. Aufgrund der Größe im entfalteten Zustand war ich jedoch dankbar für helfende mithaltende Hände...


    Den Hut wollte ich ebenfalls werkzeuglos befestigen, da habe ich mich jedoch vermessen und die Rändelmutter passen nun nicht dazwischen :( OK, der Imbus-Schlüssel ist gerade noch tolerierbar. Ebenfalls vermessen habe ich mich beim Abstand zwischen Spiegelkasten und Rockerbox: Der Encoder für den Azimut hat keinen Platz...Murks, da werde ich die Aufnahme am Höhenrad auch noch entfernen. Zumindest ist die Technik nicht umsonst angeschafft, denn am 32er passt sie und dort werde ich die elektronische Hilfe vermutlich auch eher zum finden benötigen.


    Der FS muss seitlich noch geschwärzt werden und die Holzkonstruktion benötigt einen zweiten Anstrich. Wäre auch zu einfach gewesen, das vor dem finalem Zusammenbau zu erledigen...


    Genug gejammert, das Teleskop macht wirklich Spaß, das Gewicht ist im Limit, es ist sehr zügig einsatzbereit, der Einblick schräg und zum ziehen funktioniert super bei meinen 1.70 und die Balance passt bis auf das schwere 30er ES (da zieht es dann doch bei Horizontnahen Objekten nach unten).


    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo Bernd,


    Glückwunsch zu deinem neuen 16-Zöller!
    Endlich mal ein richtig schöner Dobson. Wie nennst du denn den bunten Vogel?
    Er sieht echt sehr massiv aus, so dass man dagegen treten könnte.
    Nur dann ist es im Sinne vom Martin Birkmaier ein richtiger Dobson!
    Wie schwer ist er denn geworden?


    Ich wünsche dir viel Spass damit...


    cs
    Timm

  • Hallo Bernd,


    das Matroschka Prinzip sieht man selten bei dieser Größe. Der Nachteil ist ja, dass die Spiegelbox und die Rockerbox deutlich größer ausfallen müssen, damit der Hut zum Transport in die Spiegelbox passt. Daher würde mich auch interessieren, was das ganze wiegt.


    Warum hast du am Hut so dickes Holz verwendet, um es anschließend mit unzähligen Bohrungen zu versehen? Das ist ja vergleichsweise viel Aufwand für wenig Gewichtsersparnis.


    Wie lang sind die Stangen? Hältst du 30x1 mm Rohrdimension für notwendig?


    So eine Spiegelzelle habe ich noch nie gesehen. Was sind die Vorteile? Wie wird justiert?


    Mich wundert für diese Teleskopgröße stark verdrehte Lage des Okularauszugs (45°?). Bei Beobachtungspositionen um 60-80° Elevation muss man sich über den Spiegelkasten beugen. Wäre ca. 20-30° ergonomisch nicht besser gewesen?


    Hast du keine Streulichtblende hinter dem Hauptspiegel vorgesehen?

  • Hallo Timm und Christoph,
    Danke für die Glückwünsche.


    Zum Gewicht:
    Hut 3kg
    Spiegel 6,3kg
    Rocker + Spiegelbox 17,5kg
    Stangenpaket 3,5 kg


    Gesamt 30,3 kg ; das ist eine Punktlandung zu meiner Planung.


    Hallo Stathis,
    Ja die Stangen sind bei 1,02m massiv überdimensioniert aber das gefällt mir so.


    Der OAZ Versatz ist mit 45 grad etwas viel, hat sich so ergeben, funktioniert aber gut. Einzig der Rigel ist dadurch etwas weit hinten, so dass schon mal ein Fuß unten an der Rockerbox das drehen behindert.


    An die Streulichtblende hinterm HS habe ich bisher nicht gedacht, lässt sich aber bestimmt nachrüsten.


    Die HS Halterung ist an einer Seite beweglich aufgegangen und die Justage erfolgt über 120 Grad versetzte Schrauben, hab ich so schon öfters gesehen.


    Wie am Anfang beschrieben wollte ich es stabil und nicht als Leichtbau, dafür ist es aber noch erträglich vom Gewicht und für mich problemlos handhabbar.


    Namen hab ich noch nicht dafür, irgendwas wie Rotbauchunke passt vielleicht #128526;


    Viele Grüße
    Bernd

  • Noch ein Nachtrag:
    Wie beschrieben nehme ich das Gerät auch zu öffentlichen Beobachtungen mit, wo es Kinder und andere unbedarfte Personen gibt, da muss das Teleskop auch mal einen Tritt abhalten oder das Zerren an den Stangen. Für ausschließlich persönliche Nutzung hätte ich es sicherlich mehr auf Gewicht optimiert. Bin mir aber sicher, dass noch paar Modifikationen folgen werden.

  • Servus Bernd,


    so soll ein Dobson aussehen: ein Fels in der Brandung![:D]


    Mit der HS-Halterung komme ich auch noch nicht klar:
    Die ist an einer Seite mit einem Zapfen fest fixiert, um den du sie mit zwei Schrauben verdrehen kannst?


    Die Farbgebung ist top - kein Einheitsbrei wie Millionen andere.[:)]


    Ich gehe ja mal schwer davon aus wir sehen dich und die Unke bei unserem Treffen??[;)][;)]


    lg
    Winni

  • Hallo Winni,
    Ja genau es dreht sich um den Zapfen. Das bringt Vorteile bei der Tieferlegung, kann aber auch Probleme beim justieren nach sich ziehen. Mal schauen wie es sich bewährt.
    Ganz sicher stelle ich die Unke auf dem Almberg vor, wenns gut läuft auch deren großen Bruder ;)
    Egal mit was, dein Treffen steht fest im Kalender.
    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo Bernd,
    Glückwunsch zu diesem wirklich sehr gelungenen Teleskop!
    Ich hoffe wir treffen uns mal auf der Rö das ich Deinen tollen Dobson mal live sehen kann, oder zumindest beim Stammtisch im Immergrün.
    CS
    Ralph

  • Hallo Ralph,


    freut mich, dass Dir die Unke gefällt. Habt Ihr eine Plattform, wo Ihr kurzfristig Beobachtungstermine an der Rö ankündigt? Mein Besuch im Immergrün wird wohl eher die Ausnahme bleiben.


    Viele Grüße
    Bernd

  • Habe in den letzten 6 Wochen doch einiges an Frust erlebt, denn die Unke wollte sich einfach nicht justieren lassen, das Bild blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Zweipunktverstellung hat ihre Tücken und fehlende Perfektion beim Bau gab den Rest. Mit dem Laser kam ich überhaupt nicht zurecht, obwohl ich den beim 6"er erfolgreich benutzt hatte. Also wurde ein Concenter Okular zuleget und mit dem ging es dann Schritt für Schritt in die Richtige Richtung, zuerst beim Ausrichten des OAZ und dann dem Positionieren des Fangspiegels. Gestern Abend habe ich dann den nicht vorhandenen dritten HS Verstellpunkt mittels U-Scheiben höher gesetzt und siehe da, plötzlich funktionierte das Justieren und die Sterne wurden punktförmig :)
    Jetzt noch die provisorischen Verbesserungen in schön umsetzen und dann sollte die ja bei der Robustheit des Dobsons erwartete Justierstabilität endlich Wirklichkeit werden.


    Viele Grüße und CS,
    Bernd

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