<font color="yellow"><b>QSO 1225+317= Ton 618 im Canes Venatici (Uranometria S 54/L)</b></font id="yellow">
Visuelle Helligkeit: 15,9 mag
Rotverschiebung z= 2,22!!!
Aufsuchekarte aus dem DSSII erstellt.
Im Doppelpack dazu gibt's noch eine superdünne Galaxie, die ich mir aber hart erkämpfen musste.
Bedingungen: Zunächst Mond, später fst. ca. 6,2 mag (Bortle 3-), Seeing ziemlich miserrabel (4- auf meiner Schulnotenskala)
Instrument: 24" f/4,1 Dobson, dessen Auge diesmal wo weit noch nie zuvor geschaut hat. Ein z=2,22 bedeutet nämlich nach neustem kosmologischen Modell eine Entfernung (Lichtlaufzeit) von 10,65 Milliarden Lichtjahren, das Universum hatte zur Zeit, als dieses schwache Lichtlein auf die Reise ging, erst 22% des heutigen Alters.
Der Quasar ist im CVn an der Grenze zu Com ½° NO von NGC 4414 gelegen. Stelle mit DSS II aufgesucht. Nach und nach Vergrößerung gesteigert und erst im 13 mm Nagler (195x) Quasar indirekt zu sehen, da zunächst noch der Mond in den Hut reinstrahlt. Später ist er indirekt gut zu halten, etwa so hell wie Sterne a und b. In der nächsten Nacht bei besserer Durchsicht einfach zu sehen.
Und nun zu den diversen Begleitgalaxien:
<font color="yellow"><b>UGC 7604 (NED : 16 p5 1,2’x0,1’)</b></font id="yellow">
Direkt 2,5’ ONO vom Quasar eine schwache Superdünne im DSSII, die auch im "Revised Flat Galaxy Katalog" als RFGC 2294 geführt ist. Am 15.03 um’s verrecken nicht gesehen. Am 16.03 aber bei besserer Durchsicht 2x im 13 mm Nagler (195x) und immer wieder im 9 mm Nagler (280x) aufgeblitzt. Sehr zarter ganz dünner Bleistift im Himmel, ca. 1’ lang SSW-NNO ausgerichtet. Sehr schwer, aber kein Zweifel, da ist sie. Wow, was für ein platter Pfannkuchen!
<font color="yellow"><b>PGC 1952660 (LEDA : 17b36 ca. 0,3’x0,2’)</b></font id="yellow">
4,4’ NNO vom Quasar. Eindeutig indirekt zu sehen. Fast stellar. Sicher heller als die in LEDA angegebene Blue Magnitude.
<font color="yellow"><b>PGC 1944635 (LEDA : 17b2 ca. 0,3’x0,2’)</b></font id="yellow">
7’ SW vom Quasar. Sehr schwer, aber NNW von der Verlängerung des Sternpaares ein paar Mal erahnt (etwas unsicher). Nicht von einem Stern zu unterscheiden.
<font color="yellow"><b>NGC 4414 (DSFG: 10v1 4,4’x3,0’ SA(rs)c? II-III)</b></font id="yellow">
Fette kräftige Made, wie kleine Andromeda. Elongiert 2:1 in NNW-SSO, ca. 3’ lang. Sehr heller kompakter Kern, normalsteiler Übergang zur Scheibe, die unregelmäßig beleuchtet ist. Spiralarm nach Norden. Ost Flanke etwas schwächer (Staubband?). Direkt SW am Kern klebt ein Stern ~13,5 mag, 3 ‚ NNO ein weiterer Stern ~13 mag. In ruhigen Momenten insgesamt gemottelte Gesamterscheinung. Nach außen mitteldiffus auslaufend. Die muss bei besserem Seeing richtig abgehen!
<font color="yellow"><b>NGC 4359 (DSFG: 12v7 3,5’x0,8’ SB(rs)c? sp)</b></font id="yellow">
Ca. 1° direkt westlich vom Quasar. Schöne Edge On Galaxie, ca. 3’x0,5’ in WNW-OSO ausgerichtet. Wirkt recht zart gegen die vorige trotz der 12,7 mag Helligkeit, wie kleine NGC 891. Wenig Aufhellung zum Kern, eher gleichmäßige Zigarre. Am besten im 13 mm Nagler (195x). Im 9 mm säuft sie im Mondlicht schon etwas ab.
Hat sonst noch jemand dieses kosmische Superkraftwerk beobachtet? Bei besserem Seeing als ich es hatte, sollte er ab 16 Zoll Öffnung gehen. An der superdünnen Galaxie daneben wird man sich aber wohl mit unter 20" die Zähne ausbeissen, es sei den man hat super Bedingungen und richtig gute Augen. Wer bringt das Paar auf Foto?