OdM November 2016 - NGC 660

  • Hallo Forum :)


    da es an den nächsten Abenden vielerorts klaren Himmel geben könnte, beschreibe ich nun das Objekt des Monats nun schon ein paar Trage vorab:


    <b>NGC 660 </b>


    Position: R.A. 01h43m02s, Dekl. +13°38‘44“ (J2000.0), im Sternbild Pisces


    Visuelle Helligkeit: 11.2 mag


    Scheinbare Ausdehnung: 2.7 x 0.8 arc min

    Typ: SB(s)a pec / Polarring-Galaxie


    Fluchtgeschwindigkeit: 850 km/s



    image credit DSS
    http://archive.stsci.edu/dss/copyright.html
    Aladin Sky Atlas



    NGC 660 ist eine etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernte Balkenspiralgalaxie, die durch eine astrophysikalische Besonderheit auffällt, die Einfluss auf das Erscheinungsbild der Galaxie hat.
    Wir schauen hier auf eine sogenannte Polarring-Galaxie, also eine Galaxie, die von einem Ring aus Staub, Gas und Sternen umgeben ist, der über die Pole (bzw. um hohe galaktische Breiten) der Galaxie rotiert. Einer Theorie zufolge ist der Ring bei einer Kollision mit einer Galaxie entstanden, die durch Gezeitenkräfte zerrissen worden ist und sich in einem Ring angesammelt hat, der um 45 Grad zur Hauptachse der Galaxie geneigt ist.


    http://www.science20.com/news_…re_polarring_galaxy-95411


    Im Jahr 2012 erlitt die Galaxie einen Aktivitätsausbruch infolge eines Jets, der sich in der Umgebung des Schwarzen Lochs im Zentrum gebildet hatte.


    http://www.southampton.ac.uk/n…-coming-back-to-life.page


    Die Galaxie ist recht einfach auffindbar, weil sie sich etwa zweieinhalb Grad südlich von der Galaxie Messier 74 befindet.
    Auf langbelichteten Fotos und evtl. visuell mit hinreichend großer Öffnung erkennt man zwei dunkle Balken vor dem hellen Hauptbereich der Galaxie. Einer dieser Balken ist ein Staubband des Polarringes. An zwei entgegengesetzten Seiten der Galaxie stehen seitlich weggekrümmte „Arme“ aus der Galaxie heraus.


    Interessant wäre die Frage, wie diese Galaxie beim visuellen Beobachten mit großen Öffnungen erscheint, ab welcher Öffnung die Polarring-Struktur bzw. die dunklen Balken in der Mitte erkennbar sind, bzw. für Nutzer kleinerer Teleskope, mit welcher Mindestöffnung man die Galaxie überhaupt erkennen kann.
    Viel Spaß beim Beobachten!



    Clear skies


    Robin

  • Hallo Robin,


    schöne Objektwahl, das Teil hab ich nicht umsonst schon seit mehr als 10 Jahren in ´nem Photoordner drin :)


    Ich hab schon eins, zwei mal mit 12" versucht, Details zu erkennen. Ist mir bisher nicht gelungen. Bei gutem Landhimmel bzw. Alpenhimmel. Ich schätze man braucht da richtig viel Geduld, sehr gute Bedinungen inkl. Seeing und Fähigkeit um die Staubbänder mit 12" zu erkennen. War mir noch nicht vergönnt, mehr als einen länglichen Schmadder zu sehen...


    Beste Grüße und CS
    Norman

  • Hallo Robin,


    gestern habe ich mir NGC 660 mit 12,5" angeschaut und kann nur bestätigen, was Norman geschrieben hat. Die Staubbänder sind mit dieser Öffnung nicht zu sehen gewesen. Von den schwachen Ausläufern habe ich bei 160-facher Vergrößerung nur den südlichen ansatzweise diffus schimmern gesehen, leider längst nicht so weit auslaufend, wie auf dem Foto. Im Grunde wirkte der Südrand nur etwas diffuser. Die Elongation des hellen Teils der Galaxie dagegen ist gut zu erkennen und zeigt genau auf die beiden eng stehenden Sterne im Südwesten.


    Ich bin auch gespannt, was größere Öffnungen hervor bringen.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Robin,


    na da hast du dir aber ein tolles Ding ausgesucht.[:)] Die Galaxie die mir vorher völlig unbekannt war,
    scheint auch astrophysikalisch eine spannendes Objekt zu sein. Visuell hat sie sicher einiges an "Augenverbiegerei"
    zu bieten (Staubbbänder und die Ausläufer) , die auch entsprechende Bedingungen erfordern, wie sie Norman schon
    beschrieben hatte. Mal schauen was der November so zulässt, freue mich schon auf meine Erstsichtung.


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Robin,


    ich hatte die Galaxie schon früher drin, kann mich an spezielle Details aber auch nicht erinnern - bleibt also ein Ziel für zukünftige Beobachtungen, vielleicht gehen ja mal Details mit Ralph's 20-Zöller.


    Und gestern war ich mit dem 120mm Refraktor am Ammersattel in den Bayerischen Bergen, ein recht dunkler Platz. Und ich konnte NGC 660 bei 47x und 67x ausmachen - da tauchte indirekt blickweise immer wieder mal was Längliches auf.


    Servus
    Ben

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich heute an dem Objekt mit meinem 120mm Refraktor versucht, trotz etwas widriger Bedingungen durch aufziehenden Nebel. Standort bei mir auf der Terrasse südlich von Ingolstadt.
    Anbei mein Logbucheintrag:


    NGC 660
    2016 October 31 20:32 with Takahashi TSA-120
    Galaxy in 20:32, R.A. 01h43m56.9s Dec. +13°43'41", 11.9 mag, Alt 42°
    Very good Seeing
    Bad Transparency
    Tele Vue Ethos 6mm, 150x,
    im 10mm Ethos schon erkennbar, eindeutig aber erst mit 6mm.
    Länglicher Nebel, der indirekt sicher zu halten ist. Durch den aufsteigenden
    Nebel ist die Beobachtung aber zunehmend schwierig. Identifikation und Sichtung
    aber eindeutig. Bleibt auf der Liste für eine erneute Beobachtung bei besseren
    Bedingungen.
    Tele Vue Ethos-SX 4.7mm, 191x
    Nachtrag: der Nebel hat sich wieder
    etwas gelichtet, nun ist die GX mit dem 4,7mm Okular auch direkt zu sehen,
    weiterhin als länglicher Nebel ohne Strukturen. Mit viel gutem Willen evtl. ein
    Helligkeitsanstieg zum Zentrum hin.


    Viele Grüße und cs,
    Uli

  • Hallo Robin und alle,


    sehr interessantes OdM - allerdings auch das schwierigste aller bisherigen. Ich habe mich gestern eine dreiviertel Stunde damit beschäftigt. Schließlich konnte ich die beiden Spiralarme erfassen und das zentrale Staubband erahnen. Aber der Ring als solcher ließ sich nicht ausmachen. Wie man auf dem Foto sieht, führt er ja nur zu einer Verbreiterung der Arme nach innen. Die sind aber so schwach, daß ich sie nicht klar definieren und daher auch nicht vom Ring unterscheiden konnte. Ich hatte auch darauf gehofft die Stelle zu erkennen, wo das Staubband des Ringes das Staubband des Galaxienkörpers kreuzt. Leider war das nicht möglich.


    Bedingungen:
    Schwäbische Alb (Höhe 750m)
    fst 5mag7
    Transparenz: mäßig
    Seeing: gut


    Viele Grüße
    Johannes

  • Hab mir die Galaxie gestern Abend angeschaut, gewesen war ich auf der Wasserkuppe (Rhön). Die Transparenz
    war zum Zeitpunkt der Sichtung ok-gut wurde im laufe der Nacht dann besser. Das Seeing eher mäßig-ok,
    es gab aber durchaus brauchbare Momente. Dabei hatte ich mein 18 Zoll Teleskop.


    Bei 158fache Vergrößerung war die Galaxie zunächst länglich zu sehen. Sofort fiel mir ein harter "Helligkeitsabriss" auf,
    der das Zentrum der Galaxie in längsrichtung durchteilt, was das Staubband schon gut angedeutet hat und später blickweise
    auch als solches aufblitzte. Bei 317fach war dieses Staubband etwas deutlicher. Bei dieser Vergrößerung erkannte ich das
    die Nordostseite der Galaxie schräg durch eine harte Kante "abgehackt" wirkte, was ich dann auch bei 158fach
    nachvollziehen konnte. Die beiden Ausläufer waren bei 158fach am besten zu sehen. Die waren zwar sehr schwach, aber
    beim hin und her bewegen des Teleskopes gut nachzuvollziehen und verliefen recht weit in den Raum. Den Nördliche
    Ausläufer konnte ich am besten greifen, der war auch länger als der Südliche. Eine schöne Sichtung. [:)]

    Hier meine Zeichnung dazu:


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Schöner Klassiker Robin,


    wunderbare Auswahl, da hast du das Thema voll getroffen.


    Auch wenn hier die Schwierigkeit erwähnt wird, so muss man dem doch entgegnen, dass NGC 660 meines Wissen die hellste und damit einfachste Galaxie am Nordhimmel ist, bei der der eigentliche Polarring sichtbar ist.


    Mit <b>16" Öffnung</b> ist der Ring bei guter Durchsicht und dunklem Himmel problemlos zugänglich. Das südliche Ringfragment ist dabei einfacher und länger sichtbar. Das am Hauptkörper NW aufsitzende Staubband dominiert die Galaxie. Das kreuzende Band im NW ist dagegen sehr schwer sichtbar.
    <i>16", 180x-257x, fst 7m0+</i>


    Eine Beobachtung mit <b>24" und 27" Öffnung</b> zeigt genau das sofort und direkt, was mit 16" erarbeitet werden muss. Zusätzlich zu den im 16" eigentlich nur äußeren und helleren Ringkanten tauchen jetzt die inneren Ansätze auf, sodass die Flügel an Breite gewinnen.


    Mit <b>36" Öffnung</b> ist nochmals eine beträchtliche Steigerung der Wahrnehmung zu beobachten. Das kurze, kreuzende und schwieriger zu beobachtende Staubband ragt nun weit in den Nordflügel hinein. Es sind jetzt auch die schwachen Kanten beider Flügel angedeutet, was erstmal den Eindruck eines echten Ringes aufkommen lässt.


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo alle miteinander :)


    wow die ersten Zeichnungen zeigen ja schon allerhand Details!


    Mathias, bei Deiner Zeichnung sieht man ja schon Ansätze, dass da ein Staubband beteiligt sein muss mit der "abgehackten Kante". Uwe, dann ist das dunkle Kreuz in der Mitte ja tatsächlich schon 16 Zoll Öffnung zugänglich, wenn der Himmel passt. Du schreibst ja fst 7 mag +, war auch das Seeing außerordentlich gut? Hattest Du sie mit 36 Zoll Öffnung auch gezeichnet? Und Uli, cool dass Du die Galaxie mit 120 mm Öffnung angeschaut hast.


    Gerald, danke dass Du Dein Foto verlinkt hast. Da sieht man ja noch eine Menge Strukturen in der Galaxie (Sternwolken / HII-Regionen?) und schwache Begleitgalaxien, die den visuellen Beobachtern unter uns eher verborgen bleiben. Auf welche fotografische Grenzgröße kamst Du da eigentlich? Und was ist da rechts unterhalb der Galaxie durchgeflogen? :)


    Auf die Galaxie kam ich neulich spontan, als ich vor einigen Wochen M 74 angeschaut hatte, und auf dem Sternkartenausdruck NGC 660 daneben eingezeichnet war. Mir fiel beim Beobachten gleich auf, dass die Form interessant schien, und so recherchierte ich dann ein bisschen über die Galaxie.


    Ich notierte dann "Im 12-Zoll Dobson bei 275x Vergrößerung sah ich eine flächige Galaxie, die auf den ersten Blick aussah wie in Kantenlage, mit zwei Ausbeulungen im Zentralbereich und jeweils weggekrümmten Außenbereichen. Die schwarzen Balken in der Mitte konnte ich nicht erkennen, vermutlich war infolge mäßigen Seeings der Kontrast zu gering."
    An dem Abend herrschte eine sehr gute Durchsicht mit fst 6.7 mag im Zenit. Neulich probierte ich es nochmal bei weniger guter Durchsicht (fst 6 - 6.3 mag), da konnte ich nur einen strukturlosen Fleck sehen. Bei gleicher Öffnung machte also etwas besserer Himmel schon viel aus.


    Hier meine Skizze, auch wenn sie verblasst gegenüber denjenigen von Matthias und Uwe:



    Beim Vergleich mit Fotos und anderen Zeichnungen frage ich mich natürlich, was ich da für zwei "Ausbeulungen" gesehen habe. Evtl. konnte ich mit 12 Zoll Öffnung und nicht optimalem Seeing die Bänder noch nicht sehen und der entsprechend geringere Kontrast suggerierte diese Ausbeulungen.



    Clear skies


    Robin

  • Hallo Robin


    Sehr, sehr gute Idde, das Objekt vor dem 1.Oktober bekanntzugeben.
    Da hast Du ja eine optisch elegante GX eingestellt. Sehr schönes Objekt zum Zeichnen.
    Wobei man sich die Details wieder hart erkämpfen musste.
    Ausgangspunkt diesmal war Kulat Nunu (eta Psc) mit einem kurzen Ausflug
    zur M74 ( schöne langgezogene Sternkette in einem Ausläufer...)(...wäre zu lang geworden).
    Über 3 Okularbreiten ist die NGC660 schnell gefunden und wird mit einem
    länglichen Bereich schon im Übersichtsokular sehr gut erkennbar.
    Die 2 länglichen Schweife vom Ring kamen bei 120fach am besten raus
    und das Staubband bei 180fach. Das 2. Staubband konnte ich dabei nicht trennen.
    360fach war schon Negativ.
    Bedingungen waren hochalpine 7mag mit ca 40% Luftfeuchte.



  • Hallo miteinander,


    da habt ihr wirklich tolle Zeichnungen eingestellt, die zeigen, was bei NGC 660 vor allem ab 16-Zoll Öffnung so alles geht, wenn der Himmel wirklich gut ist - sehr interessant [:)].


    (==&gt;) Werner: Noch eine Frage am Rande - heißt Silvretta in diesem Fall Bielerhöhe ? Falls ja: Ich schätze diesen Platz sehr, habe ihn nur seit zwei Jahren wegen dem Bau dem Pumpspeicherwerks gemieden. Wie sieht es derzeit mit der nächtlichen Beleuchtung aus ?


    Servus
    Ben

  • Hallo zusammen,


    Ich kann mich nur anschliessen, Robin, ein super Objekt!
    Ich hab vor kurzem die Galaxie im 36er in den Alpen beobachtet und auch gezeichnet. Ich habe die Galaxie bisher im 130er Bino bis zum 20 Zöller gesehen, aber das große Gerät bringt nochmal einen beträchtlichen Detailzugewinn! Neben den von Uwe bereits erwähnten Details sind mir vor allem Strukturen im hellen Zentral - und dem NW davon durch das Staubband getrennten nicht ganz so hellen Randbereich aufgefallen! Der Ring-Charakter lässt sich sehr gut nachvollziehen, auch das schwächere NS- verlaufende zweite Staubband ist direkt und einfach wahrzunehmen. Es scheint den kompletten Nordflügel zu durchlaufen. Jetzt kommen auch die schwachen Teile der Galaxie NO des zweiten Staubbandes gut zum Vorschein! Überhaupt macht jetzt die Galaxie fast schon einen dreidimensionalen Eindruck!
    Östlich von NGC 660 konnte ich übrigens noch die kleine Galaxie SDSS J014311.23+133826.7 (ca . 17mag) wahrnehmen..
    viele Grüße,
    Frank

  • Hallo zusammen,


    es freut mich sehr, dass euch das Objekt auch gefällt. :)


    Also kann man anscheinend das Staubband in der Mitte bei guten Bedingungen schon ab 16 Zoll Öffnung erkennen.
    (==&gt;)Werner und Ben: Der aktuelle Stand an der Bieler Höhe würde mich auch interessieren. Da war ich bisher noch nie, würde aber gerne mal hinfahren. Aber falls da wirklich eine nachts beleuchtete Baustelle wäre, wäre ja blöd...


    (==&gt;)Frank: Das ist ja beeindruckend, wie viele Details man da mit 3 Fuß Öffnung sieht! Da sieht man ja schon praktisch alles Nennenswertes, was man aus den Fotos kennt.
    Gerade habe ich nochmal den Aladin Sky Atlas mit Nomad 1 Katalog aufgemacht, um die Objekte aus Deiner Zeichnung damit zu vergleichen. Der Stern ganz oben auf 11 Uhr Position hat ist demnach 20.22 bmag bzw. 19.97 rmag lichtschwach! Hab gerade geschaut, ob die von Dir beobachtete 17 mag Galaxie eine Begleitgalaxie von NGC 660 sein könnte. Aber anscheinend ist sie über 1 Milliarde Lichtjahre entfernt! Und der Zentralbereich in NGC 660 in Deiner Zeichnung erinnert mich an die Knoten, die man mit kleinerer Öffnung in Messier 82 sieht.



    Clear skies


    Robin

  • Boah Frank,


    was für eine Zeichnung. Großartig. Entspricht exakt dem, was visuell zu sehen war. Bin schwer beeindruckt. Schön, dass du deine Ergebnisse mit solche einer exklusiven Öffnung hier für alle präsentierst.


    Ich habe auch nochmal nachgeschaut, nachdem ich die 20mag gelesen habe. Die Galaxie ist PGC 1436430 mit 18,03bmag. Ein leichtes Opfer für den 36". Der Stern im NW hat laut GSC2 17,8bmag, laut USNO-B1 18,5bmag. Ich denke die Helligkeiten kommen besser hin. 20bmag+ sollten trotz 36" und hochalpiner Durchsicht nicht machbar sein.


    schönen Sonntag, uwe

  • Hallo Uwe,


    tatsächlich, 20 mag wäre schon sehr lichtschwach... Im lichtschwächeren Bereich sind ja die Helligkeitsangaben oft eher ungenau. Oder es ist vielleicht ein veränderlicher Stern.


    Wie auch immer, ich finde es toll, wieviel man mit so großen Öffnungen an Details erkennen kann.



    Clear skies


    Robin

  • Hallo Uwe, hallo Robin,
    Ich muss mich Uwe anschließen. Ich habe schon häufig Objekte mit Helligkeiten beobachten können, vor allem mit dem 20 Zöller, die laut Katalog jenseits der Leistungsfähigkeit des Gerätes liegen sollten!
    Aber da kann man immer wieder nur sagen: einfach ausprobieren! vieles ist machbar! Und gerade im oberen lichtschwachen Bereich stimmen die Helligkeiten aus den Katalogen häufig (visuel) nicht. Eine Mit-Vorraussetzung bei der Beobachtung ist natürlich auch eine entsprechende Karte, damit man weiß auf was man achten muss!
    Im Blindflug springen einen die Sterne oder solch schwache Galaxien ganz sicher nicht an...
    Viele Grüße
    Frank

  • Auch diese sehr ungewöhnliche Galaxie habe ich über Jahre im Herbst aufgenommen und bin der Meinung, das 247 Aufnahmen mit 27h 30 min. genug sind. Das einzige, was da noch herauskommt, ist der Himmelshintergrund. Diese Aufnahme ist aus der Kombination von 2 Teleskopen gemacht worden, die auf einer Grundplatte befestigt sind: 12 Meade ACF mit einer 20 Da und 60 Da im Wechsel und einem 8" Takahashi Astrographen mit einer 60da und 600da im Wechsel. Bei der 20 da wurden die Aufnahmen im Autodark-Modus aufgenommen, bei der 60Da/600Da ohne Autodark. Gestackt mit dem DSS, weitere Bearbeitung mit Fitswork und PS-CS6. Die Aufnahmen der Teleskope wurden mit Registar kombiniert und dann leicht bearbeitet.


    Gruß: Bruno


  • Hallo Bruno,


    wow 27,5 Stunden Belichtung, mehr als ein "Tag", das ist ja ein richtiges DSLR Deep Field.
    Auf Deinem und Geralds Fotos sieht man ja riesige Mengen an Hintergrundgalaxien, die wir als visuelle Beobachter nie sehen werden.



    Clear skies


    Robin

  • Hallo Robin,


    fast pünktlich… nachdem erste Beobachtungen Ende Nov und Anfang Dez recht frustrierend waren, hatte ich letzte Woche ausgezeichnete Bedingungen am Hohloh (950m üNN, Nebel im Rheintal, 25% Luftfeuchte, Top Transparenz, Seing 2).



    Beobachtet im 14,5“ Dobson bei 140-280x. Die beiden nördl. und südl. Fragmente waren bei geringer Vergrößerung zu sehen, das zentrale Staubband als schwacher Helligkeitsabfall bei &gt;200x. Das im Nordosten kreuzende Staubband habe ich zeichnerisch angedeutet, ist aber recht unsicher. Das dort beginnende Fragment wirkte nach langer Beobachtungszeit wenige Male „etwas abgesetzt“ vom Kernbereich.


    Ein sternenreiches 2017 !
    Rainer

  • Hallo Leute,


    bin etwas spät dran, aber na ja. Habe NGC 660 mit 14 Zoll an mehreren Nächten beobachtet, so auch am 26. Dezember 2016. Seeing war gut. SQM-L 21.82. Beobachtungsort: Spanien, Sierra de Segura.


    NGC 660: "An diesem Objekt kann man seinen ganzen Okularkasten arbeiten lassen. Zunächst wird bei 65 fach die ganz schwachen Ausläufer in Form zweier gebogener Spiralarme nach langer intensiver Beobachtung sichtbar. Erinnern mich irgendwie an die "Antennen". Bei 290 fach schließlich wird das längsseitige Staubband immer wieder Blickweise sichtbar. Auf der gegenüberliegenden Seite zeigt sich kein Bulge. Denn hier ist ebenfalls ein Staubband unterwegs. Beide scheinen sich am nördlichen Ende zu treffen, was sich als Fehlstelle im Galaxienkörper beim Übergang zum Spiralarm zeigt bzw. eben nicht zeigt. Insgesamt ein schwieriger, aber sehr dankbarer Kandidat."



    Gruß


    Oliver

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