Hallo Astrofreunde,
Ein schöner Sommer liegt hinter uns, der Herbst hält langsam Einzug. Für das OdM im Oktober schauen wir auch nicht mehr in
Richtung Süden sondern nach Norden um, um ein Blick auf NGC 2146 zu erhaschen, eine irreguläre Galaxie im Sternbild Camelopardalis.
Aber zunächst ein Foto und die Fakten zu dieser interessanten Galaxie:
<b>R.A. 6h 18m 37,71s</b>
<b>Dekl. +78° 21' 25,3"</b>
<b>Helligkeit: 10,5mag</b>
<i>Bildquelle:Aladin Lite</i>
NGC 2146 ist eine Balkenspiralgalaxie vom Hubble-Typ SB (n) ab pec im Sternbild Giraffe am Nordsternhimmel. Sie ist rund 40 Millionen
Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 75.000 Lichtjahren. Die Galaxie zeigt starke Deformierungen und
eine erhöhte Sternentstehungsrate, was auf eine enge Begegnung mit einer Begleitgalaxie hindeutet. Jedoch ist die auf den ersten Blick in
Frage kommende Spiralgalaxie NGC 2146A, viel zu weit entfernt und wohl eher ein zufällig im Hintergrund stehendes Objekt. Vermutlich hat
NGC 2146 ihren früheren Begleiter schon lange vollständig in sich aufgenommen. Die Galaxie wurde im Jahre 1876 von dem deutschen
Astronomen Friedrich August Theodor Winnecke entdeckt.
<i>Quelle:Wikipedia</i>
<b>Wie findet man die Galaxie?</b>
Was hat sich Petrus Plancius im Jahre 1612 nur dabei gedacht, als er dieses völlig unscheinbare Sternbild einführte? Selbst in klaren
und dunklen Nächten fällt es nicht einfach die Figur zu erkennen, um dann seine "laserunterstützte" Zielvorrichtung ausrichten zu wollen.
Wenn man nicht gerade im Besitz eines großzügigen Sucherfernrohres oder GoTo-Systems ist, ist "Starhopping" eine geeignete Methode zum Aufsuchen.
Zur Not fängt man damit bei Polaris an, besser aber an einen der 5 mag hellen Sterne, die sich nahe der Galaxie befinden.
<b>Was kann man sehen?</b>
Hat man die richtige Position gefunden, ist die Galaxie in einem sternreichen Umfeld gut zu sehen und hängt wie eine "reife Frucht am Sternenast".
Aufgrund der Nähe zum Himmelsnordpol fällt nach einer Weile auf, dass sich das Bild im Okular scheinbar langsamer dreht, was besonders "Dobsonauten" ohne
eine Nachführung erfreuen wird. Mehr Zeit und Ruhe also, um sich Einzusehen und auf die Details zu achten, die diese Galaxie bietet.
Meine persönliche Erstbeobachtung hatte ich mit einem 10 Zoll Teleskop, mit dem der irreguläre Charakter bereits zu erkennen war. Die "gebogenen" Ausläufer
und auch das Dunkelband waren auszumachen, letzteres war nicht ganz so einfach herauszuarbeiten. Deutlich definierter wird der Eindruck dann bei steigender
Öffnung, die Dunkelteilung ist dann relativ problemlos zu sehen.
<i>Zeichnung 10 Zoll, Wasserkuppe (Rhön)</i>
<i>Zeichnung 14 Zoll, Jeßnigk (Südbrandenburg)</i>
<i>Zeichnung 18 Zoll, Hohe Geba (Rhön)</i>
Am Ende der kurzen Vorstellung bleibt mir nur noch übrig, euch viel Spaß bei der Beobachtung zu wünschen
und zu hoffen, dass wir dieses Jahr einen schönen "Goldenen Oktober" bekommen [:)]
Liebe Grüße
Mathias