• High,
    da ich hier im Forum neu bin, möchte ich mich kurz vorstellen:
    Ich bin gelernter Schreinermeister, und meine Frau und ich bewirtschaften im Haupterwerb einen ganz kleinen Bauernhof mit Milchkühen, Milchschafen und eigener Käserei. Aufgewachsen mit den Mondflügen habe ich mich immer mal mehr, mal weniger mit Astronomie befasst.
    Da ich mittlerweile schon viele Anregungen aus dem Zwischennetz gewonnen habe möchte ich mich ein wenig revachieren.
    Vor einiger Zeit hatte ich mal ein 70mm Obektiv bei Astromedia gekauft um mir ein Suchfehrnrohr zu bauen. Seit kurzem ist das wieder zu bekommen: http://astromedia.eu/Material-…ser-f%3D280-1mm::295.html
    Für ein Sucherfehrnrohr ist der Aufwand, den ich betrieben hab sicherlich etwas übertrieben, aber ich wollte halt mal ein wenig ausprobieren.
    Crayford-Auszug: Die Welle ist in S-schwarz gelagert. Die 4 Befestigungsschrauben(2 tätens genausogut)sollen gleichzeitig für den Anpressdruck und Bremse sorgen, was zu meiner Zufriedenheit funktioniert:


    Die 4 Kugellager sind über Exenterschrauben justierbar:


    Der Tubus ist ein Brocken Alurohr mit Muffe vom Schrott. Da ist vorne das Objektiv in einer justierbaren Fassun angeschraubt


    Der Sucher im Rohbau:


    und fertig:
    http://up.picr.de/25878460vz.jpg


    Um den Sucher auch separat zu benutzen zu können wird er auf einer Schwalbenschwanz Klemmung montiert:



    Und so siehts montiert aus:


    Als seperates Fehrnrohr macht sich natürlich schnell der Farbfehler bemerkbar. Trotzdem macht es Spaß mal eben zu kucken ob der Saturn noch seine Ringe hat.
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    auch mein Dank für diesen Link!
    Ich habe mir gerade zwei der 60mm Linsen bestellt um daraus ein Superfernglas mit 2" Okularen zu bauen ;)


    Übrigens, für einen "Holzwurm" sind Deine Metallbasteleien sehr professionell ausgeführt, das sieht man selten!


    Grüße Jochen

  • Hallo Christoph,


    willkommen im Treff.


    Da ist der Schreinermeister aber mit Alu fremdgegangen- und das auch noch richtig gut. [:)]


    Die Lösung mit den exenterjustierbaren Kugellagern ist vorbildlich, wenn das nur auch die Chinesen machen würden. [}:)]


    Und die Taukappe für den Sucher- perfekt gelöst. [:D]


    Gruß
    Stefan

  • High,
    man wächst halt mit seinen Möglichkeiten-am End gibts halt auch nur Späne. Der Kutter ist noch überwiegend eine Holzkonstruktion, und der Rollengelagerte Auszug läuft auf Rollenstößel einer Dieseleinsprizpumpe vom Schrott. Da hatte ich halt noch keine Drehbank sondern nur eine Drechselbank (allerdings läßt sich Alu auch drechseln).
    Gerade das Crayfordprinzip läßt sich ja wunderbar an die jeweilig zur Verfügung stehenden Möglichkeiten anpassen. Da ich auf meiner über Hundert Jahre alten Drechselbank fräse, ist es wesentlich einfacher die Lager einstellbar zu machen als den Auszug mit der sonst notwendigen Präzision herzustellen.
    Christoph

  • High,
    es gibt ja schon verschiedentlich Versuche Schneckenräder mit Hilfe eines Gewindeschneiders herzustellen. Prinzipiell ist das ja naheliegend:

    aus DubbelsTaschenbuch für den Maschinenbau Band 2 1966
    Probleme scheinen dabei zu sein, daß die genaue Zahnzahl schlecht vorherzubestimmen ist und die Genauigkeit zu wünschen übrig läßt.


    Ich habs auch einmal probiert:
    Da ich einen Motorantrieb für eine Eq5 verwenden möchte, liege ich bei der Anzahl der Zähne fest.
    Deshalb und um die Genauigkeit zu erhöhen habe ich die Zähne zunächst mittels Teilverfahren vorgefräst:


    und dann mit dem Gewindeschneider ausgeformt:



    Das Ergebnis scheint mir gar nicht mal soo schlecht:
    Über 20 Zähne gemessen habe ich ne Toleranz von ca 5 Hundertstel.
    (144 Zäne M20x2,5 Durchmesser ca 120mm)


    Christoph

  • Hallo Christoph,


    geniales Teil, das zwecks Volksbildung der nächstgelegen Schule geschenkt gehört!


    Bescheidener Vorschlag meinerseits[8D]


    Gruß & CS & weiter so
    Franjo

  • High,
    daß können dann mal meine Nachfahren entscheiden ;)
    aber ein bischen tu ich ja auch zur Volksbildung beitragen:
    zB.:


    oder kleiner Planetenweg:


    oder Einladung zur Merkurdurchgangsbeobachtung


    ...
    Christoph

  • ich staune nur noch: Genial alles!
    Du hast wirklich Talent!
    Dazu gute Ideen,
    alternative Wege,
    ein geschicktes Händchen und natürlich
    das passende Werkzeug, samt Maschinen und entsprechende Vorkenntnisse = das zusammen ist eine gute Mischung!
    Gratulation Christoph!


    Weiter so!


    CS
    Micha

  • Hallo Christoph,


    ich sag nur DONNERWETTER !


    Da schleichst Du dich mal eben so als Neuer um die Ecke und knallst uns hier gleich ein feinmechanisches Kleinod nach dem anderen um die Ohren ![:p][:0]


    Meinen höchsten Respekt für deine handwerklich/technische Geschicklichkeit und Kreativität - sowas nötigt mir wirklich höchsten Respekt ab und da kann man sich nur freuen, was da in Zukunft vielleicht noch von Dir kommt !


    Herzlich Willkommen hier im astrotreff !!


    MfG Michael

  • Selber machen kammer
    mit Baumarkt Hammer ...


    Frei nach der SWR3-Weisheit - Chapeau! Das sieht mehr als top aus. Ich mag diese Bearbeitung mit den Fräsbahnen auf dem Metall. Das hat was edles und zeigt, dass der Bearbeiter seine Oberflächen nicht schönen muss!


    CS
    Jörg

  • High,
    freut mich, wenns Euch gefällt ;) . Vielleicht bekommt ja auch der eine oder andere Ideen für eigene Konstruktionen.
    Am Deklinationslagerklotz noch ein wenig überflüssigen Ballast weggefräst:


    Das Deklinationslagergehäuse besteht aus 4 Klötzen:

    Dier rot gekennzeichnete Trennfuge ist verschraubt und geklebt (die Senkungen für die Schraubenköpfe sind anschließend "ausgedübelt"), da ich Aluplatten meist nur bis 60mm bearbeite (da stoße ich dann allmählich an die Grenzen meiner Maschine/Werkzeuge)


    Soll ich mal die Deckel abschrauben?
    .
    .
    .






    Christoph

  • Moin Christoph,


    schöne Teile mit interessanten Details machst Du da. Fräst Du das wirklich alles auf der Drehmaschine? Mir fällt es im Moment nur noch etwas die Vorstellung, was da mal wo rangeschraubt wird. Aber ich lese weiter mit!


    Viele Grüße von


    Marcus

  • High,
    das sind 2 Maschinen. Die Drehbank zum drehen:

    Und die Drechselbank zum fräsen:

    Die Drechselbank stammt ursprünglich aus einer bombardierten Fabrik der linke Fuß war kaputt, deshalb steht sie dort auf einem Lagebock eines Vorgeleges einer Dampfmaschine. Da die Gleitlagerung der Spindel schon immer verschlissen war und ich damals keine Möglichkeit hatte die Lagerung zu erneuern hatte ich mir einen neuen Spindelkasten gebastelt: mit Keil statt Flachriemen und Spannlagern. Später habe ich mir dann den Winkelschlitten mit Kreuztisch, der im Bett geführt ist gebaut. Der Vorschub in der Z-Achse erfolgt über den Reitstock. Günstig ist der verhältnismäßig große Arbeitsraum der breite Drehzahlbereich und die universelle Werkzeugspannmöglichkeit durch das 3-Backenfutter. Ungünstig ist die im Verhältnis zu einer Universalfräse geringe Steifigkeit und der mäßig genaue Rundlauf der Werkzeuge. Aber wenn man die Macken kennt kann man ganz gut damit leben.
    Christoph

  • Moin Christoph,


    das sind ja interessante Apparate. Damit Montierungen bauen ist schon etwas aufwendiger als mit zeitgenössischen Maschinen. Aber auch hier wieder originelle Lösungen und schöne Kurbeln ;) Einen Vorteil hat Deine Fräsdrehbank aber noch: Du kriegst die Späne leichter weg...


    Frohes Schaffen und viele Grüße von


    Marcus

  • High,
    die Klemmung des Tangentialarms funktioniert ähnlich wie zB. bei dieser Montierung: http://forum.astronomie.de/php…5748/filename/monti03.JPG (http://forum.astronomie.de/php…iner_deutschen_Montierung)
    Hier noch eine Skizze meiner Lösung:


    Radlager sind abgestimmte Schrägkugellager in O Anordnung. Die werden einfach auf Block verschraubt und damit vorgespannt. Meine haben eine Bohrung von 42mm bei 82mm Außendurchmesser und 36mm Breite und kosten lediglich 17€ im Autozubehör. Vorteilhaft ist die gute Abdichtung und die einfache Sitzgestaltung, von Nachteil, daß keine Daten verfügbar sind. Ich habe das Fett ausgewaschen und durch Fließfett ersetzt.


    Die Sitze sind alle als Presspassungen ausgeführt und die Lager durch sinnvollen Einsatz von Kälte und Hitze montiert.


    So langsam wird das Deklinationsgehäuse komplett:






    Christoph

  • High,
    das meiste ham wir:

    die Höheneinstellung der Schnecke erfolgt mit einer abgestimmten Zwischenplatte



    14,5kg




    mal zum Spaß das Sucherfehrnrohr draufgesteckt. Die Einstellschrauben zum Einnorden sind nicht in der Montierungsgrundplatte sondern in der Adapterplatte, so daß die Einstellung nicht verloren geht, wenn die Montierung zwischenzeitlich an anderem Ort benutzt werden sollte.
    Christoph

  • High,
    so, die Strippen sind gezogen. Trotz simpler Frisiermaßnahmen
    ( http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=154149 )
    sind die Bewgungen jedoch fast nur an den Handrädern zu erkennen.

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    bei mehr als 32 fach bleiben bei diesem Motoren/Steuerungskonzept die Motoren stehen. Go to ist allerdings auch nicht mein Ziel. Ich hoffe ja doch noch immer mich irgendwann mal etwas besser am Himmel zurechtzufinden ...
    Christoph

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