Fragen zu Meade 10" RCX400

  • Liebe Forumsgemeinde!


    Ich bekam ein günstiges Angebot für ein 10" Meade RCX400.
    Hat jemand Erfahrung mit diesen Geräten?


    Als Bauart "Advanced Ritchey Chretien" wurde es beworben, entspricht aber nach meiner Recherche eher einem ACF Schmidt Cassegrain.


    Fragen dazu:
    * Wie ist die optische Leistung? (entspricht es einem 10" Meade ACF) ?
    * hat schon jemand den RCX400 Tubus auf eine EQ Montierung montiert (elektronik für Front-Fokus & Heizung sei in der Gabel?)


    Wie sind Eure allgemeinen Erfahrungen zu dieser Teleskoptype?



    Danke!
    LG


    Peter

  • Servus
    Habe ein rcx10" besessen. Die Optik war sehr gut, das Teleskop allerdings eine Diva. Für eine Sternwarte kann ich es empfehlen, beim mobilen Einatz sind äußerste Vorsicht und Schonung geboten. Bin heute mit einem Lx200 sehr zufrieden.
    liebe Grüße
    Nixi

  • Hallo Peter,


    ich habe weder ein RCX noch ein ACF, kann aber Deine erste Frage beantworten.


    Ursprünglich wurden die Geräte von Meade als "Advanced Ritchey Chretien" beworben.
    Es gab dann einen Rechtsstreit, weil ein Ritchey Chretien ein wohldefiniertes, ganz anders aufgebautes oprisches System ist.
    Meade musste klein beigeben, und seitdem nennt Meade die Teile ACF (Advanced Coma Free).


    Fazit: Baugleich mit geändertem Namen.


    Gruß & CS Franjo

  • Servus Peter
    Habe ein Arbeitspferd gebraucht und keine Diva. Das rcx ist mehrmals beim Service gewesen, dann hat man mir angeboten auf ein lx200 12" umzusteigen. Seither bin ich restlos glücklich.
    Grüße aus dem Weinviertel und der Leiserberge Sterwarte.
    Midi

  • Ich bin noch stolzer Besitzer eines 10" LX200R, das R stand damals für "advanced" Ritchey Chretien (so steht es auch noch am Haltering der Scheibe) noch vor dem Rechtsstreit. Die Geräte mussten dann später auf LX200-ACF umgelabelt werden. Die normalen SCs LX200 ohne ACF kenne ich leider nicht. Die LX200 und auch R/ACF haben typisch f10, die RCX-Modelle haben f8, sind also lichtstärker, dafür weniger Brennweite.


    Bin aber mit dem Teil auf einer NEQ6 sehr zufrieden.

    Gruß, André


    10" Meade LX200R (ACF) o. 8" Celestron C8-N auf EQ6-Pro stationär in Rolldachhütte "Medium" von Domeparts, MGEN2 am 9x50 Sucher, Lacerta DeepSkyPro 2600c (ToupTek)

  • Hallo miteinander,


    soweit ich weiß ist das RCX400 doch deutlich anders konstruiert als die heute verkauften ACF-Optiken. Das RCX fokussiert durch Verschiebung der Schmidtplatte inklusive des Fangspiegels durch mehrere Motoren und - ich meine - Gewindestangen, da die Fokussierung ja am vorderen Ende des Tubus erfolgt. Dagegen fokussiert das ACF (LX200) "konventionell" wie ein normales SC-Teleskop durch Verschieben des Hauptspiegels (manuell oder elektrisch bei LX200-Montierung). Insofern also deutlich anders konstruiert, was die Mechanik angeht. Durch die Verschiebung der Schmidtplatte daher auch anfälliger bzw. etwas divenhaft.


    Das SC ACF ist wie ein normales SC konstruiert, nur dass die Schmidtplatte die Koma korrigiert.


    Was soll den das RCX kosten?


    Gruß
    Jürgen

  • Danke für die zahlreichen Antworten!


    JA, meine Recherche ergab auch, das das RCX400 jedenfalls mechanisch anders aufgebaut ist als die ACF Varianten.
    Der Fokusier- /Kollimationsmechanismus über motorisch angetriebene Gewindestangen (wie von Jürgen beschrieben), die auf die Korrektorplatte mit fix verklebten Sekundärspiegel wirken.


    Es wurde von Meade niemals der Tubus alleine angeboten, immer nur als fixes Set Gabel+OTA.
    Eine Montage des Tubus auf eine äquatoriale Montierung ist schwierig und mit Bastelei behaftet, da die Elektronik für Fokus&Kollimation in der Gabel sitzt.


    Heute wollte ich das Scope kaufen, leider genau um 24h zu spät, schon verkauft :(...


    Trotz allem hat mich diese Teleskopversion neugierig gemacht.
    Der Neupreis für die 10" Version lag lt. Internet bei 7.000.-, es hat gut 10kg mehr Gewicht als eine 10" ACF Version mit Gabel und der mechanische Aufbau ist anders.
    Die optische Qualität ist lt. Beschreibung der Nutzer sehr gut, die Fehleranfälligkeit jedoch hoch (divenhaft :) halt).


    Mich interessiert jetzt sehr, wie sich diese Unterschiede in der Bildqualität auswirken, im web fand ich leider nichts verwertbares zu diesem Thema.


    Habt ihr hier vielleicht Vergleichsfotos oder ähnliches?
    Danke,


    liebe Grüße aus Wien,
    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Passerati</i>
    <br />Ich bin noch stolzer Besitzer eines 10" LX200R, das R stand damals für "advanced" Ritchey Chretien (so steht es auch noch am Haltering der Scheibe) noch vor dem Rechtsstreit. Die Geräte mussten dann später auf LX200-ACF umgelabelt werden. Die normalen SCs LX200 ohne ACF kenne ich leider nicht. Die LX200 und auch R/ACF haben typisch f10, die RCX-Modelle haben f8, sind also lichtstärker, dafür weniger Brennweite.


    Bin aber mit dem Teil auf einer NEQ6 sehr zufrieden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Passerati!
    Wenn Du das Teleskop auf einer NEQ6 betreibst, dann ist es nicht die Version mit Frontfokus sondern wie bei SCs über eine Rändelschraube hinten am Tubus, oder?
    LG
    Pedro

  • Hallo Peter,


    wie du ja bereits herausgefunden hast, sind die kleineren Geräte der RCX400-Serie mehr oder weniger untrennbar mit ihrer Gabel verheiratet (es gab auch größere Modelle, die der parallaktischen MAX Mount von Meade verkauft wurden). Leider kann ich dir was die optische Qualität angeht nicht wirklich weiterhelfen - eine Schule hier in der Nähe, mit der ich zu tun habe, hat eins, aber dort wird es nur visuell genutzt, und daß die Lehrer mit der Abbildungsqualität zufrieden sind, sagt für die Ansprüche eines Amateurs bzw. im Vergleich zum ACF ja wenig aus.


    Da du ja aber nach wie vor mit dem Gebrauchtkauf eines solchen Geräts liebäugelst, möchte ich noch etwas zu bedenken geben: Abgesehen von der Sache mit dem in der Gabel integrierten Fokus entsprechen Mechanik und Eletronik im Großen und Ganzen der LX200 GPS-Reihe bzw. sind teilweise sogar RCX-eigen und damit relativ selten. Das bedeutet: Für Motoren, Getriebe, Steuerplatine etc. bekommst du Ersatzteile nur noch auf dem Gebrauchtmarkt, denn Meade supportet diese Geräte seit einigen Jahren nicht mehr. In letzte Zeit gab es immermal wieder verzweifelte Gesuche von Besitzern von Geräten der Classic- und mittlerweile auch der GPS-Reihe, die ihre Gabeln nach Defekten wieder flott bekommen wollten. Und wenn man in so einem Fall nichts findet, dann entfällt bei einem RCX400 halt die Option, das Ganze ohne große Umrüstung des OAZ einfach auf eine parallaktische Montierung zu setzen. Da stellt sich dann die Frage ob sich bei so einem Risiko ein Gebrauchtkauf wirklich lohnt. Besagte Schule muß seit dem Ausfall der entsprechenden Funktion auf die automatische Nordausrichtung verzichten - das läßt sich dann immerhin noch manuell überbrücken. Aber wenn mal was Schwerwiegenderes anfällt...


    Viele Grüße
    Caro

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Pedro</i>
    Hallo Passerati!
    Wenn Du das Teleskop auf einer NEQ6 betreibst, dann ist es nicht die Version mit Frontfokus sondern wie bei SCs über eine Rändelschraube hinten am Tubus, oder?
    LG
    Pedro
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Pedro,


    So ist es, das LX200R ist wie das normale LX200, nur eben mit der ACF-Korrekturplatte. Ich habe das Instrument als OTA gebraucht erworben. Eine Gabel dafür habe ich leider nie besessen.
    Den Fokus mit der Hauptspiegelverstellung nutze ich kaum noch, nur wenn sich der zusätzlich angebaute Monorail OAZ mit Motorfokus stark verstellt hat. Der Hauptspiegel wird mit einem 2. "Rändelrädchen" neben der Hauptspiegelverstellung fixiert und verbleibt meist in dieser Position. Somit kann der Spiegel nicht versehentlich kippen. Das normale SC LX200 hat diese Fixierung nicht, oder? Mein 10" LX200R als OTA bringt schon an die 12Kg auf die Waage. Meine 13Kg Gegengewicht an der EQ6 muss ich zumindest fast ganz ausfahren.

    Gruß, André


    10" Meade LX200R (ACF) o. 8" Celestron C8-N auf EQ6-Pro stationär in Rolldachhütte "Medium" von Domeparts, MGEN2 am 9x50 Sucher, Lacerta DeepSkyPro 2600c (ToupTek)

  • (==&gt;)Passerati, ACF auf EQ6:
    Habe momentan ein LX200 Classic und schaffte noch keine stabile Nachführung für Fotos. Denke auch dass eine Montierung auf einer äquatorialen Montierung die beste Lösung ist


    (==&gt;)Caro, fix verheiratete Gabel & Ersatzteilthema:
    Die Maxmount Version habe ich im web gesehen, der Preis auch gebraucht wohl sehr hoch.


    Bezüglich Service/Ersatzteile:
    Das ist ein wichtiger Punkt, den ich aber so umgehe, dass ich Elektronik selber reparieren/bzw. im worst case eine neue Steuerelektronik selbst entwickeln könnte... (daher eher ein defektes bzw. Scope in schechtem Zustand kaufen & herrichten)


    Aber da fehlt mir jetzt eh mal die Zeit dafür ;)
    Ich halte momentan auch ein 8" LX200 Classic "am Leben", Elektronik habe ich überholt und das sollte mal noch passen.


    Das RCX würde ich dann über kurz oder lang auf eine paralaktische Montierung umrüsten. Später ...


    Clear Sky's,
    Pedro

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