Hamburger Sternware im Schnee

  • Hallo Leute,


    vielleicht wissen einige gar nicht, daß Hamburg über eine der größten Sternwarten Europas verfügt. Als sie Anfang des letzten Jahrhunderts geplant und fertiggestellt wurde, beherbergten die Kuppelgebäude einige der größten und modernsten Instrumente der damaligen Zeit. Aber auch äußerlich gaben sich die Erbauer die größte Mühe, das Gesamtensemble, wie es so schön archtiketonisch heißt, in einem glanzvollen Licht darzustellen. Wenn man auf dem Gelände einen Spaziergang macht, dann blickt man auf eine Fülle im neoklassizistischen Stil errichtete Gebäude.


    Davon und von der schönen Stimmung gestern wollte ich euch mal ein paar Bilder zeigen.


    Auch wenn der Anfang ein wenig schönes Gebäude darstellt:



    Abgebildet ist das sog. Meridiankreisgebäude, 1907 erbaut. Dieses Gebäude oder besser, der Zustand dieses Gebäudes war Anlaß für uns, einen Förderkreis zur Erhaltung der Hamburger Sternwarte zu gründen. Dies ist mittlerweile ca. 7 Jahre her. Der linke Gebäudeteil ist u.a. aus Mitteln des Fördervereins restauriert worden. Aber das folgende aktuelle Bild zeigt, daß da noch viel mehr zu tun ist:



    Gleich nebenan befindet sich das sogenannte "Äquatorial". Seinen Namne hat der 26 cm Refraktor einfach deshalb, weil es auf einer äquatorialen montierung ruht...Es ist das älteste Instrument auf dem Gelände der Sternwarte. Auch hier schreiten die Restaurationsarbeiten unter Mithilfe der Sprungbrett e.V. gut voran.



    Nun gibt es noch sehr viel mehr Gebäude, die, man kann es ruhig so nennen, vom Verfall bedroht sind. Und die bis heute auf eine Instandsetzung warten. So z.B. dieses Gebäude:



    Im Gebäude befindet sich das 1m-Spiegelteleskop das sich genau wie sein Gebäude in einem erbarmungswürdigen Zustand befindet. Zwar sieht das Gebäude von weitem noch gut aus, aber wehe, man geht näher heran. Abbröckelnder Putz, rostiger Stahl usw. Der Spiegel war 1911, im Jahr seiner Fertigstellung, das größte Instrument in Deutschland! Heute wird es von Praktikanten genutzt.


    Da nächste Bild zeigt ein mir von seiner Funktion her unbekanntes Gebäudeteil. Aber es zeigt sehr schön, wie es um die Sternwarte bestellt ist:



    Wie man sieht, hat der Rost seinen Spaß...


    Beim nun folgenden Gebäude, das einen 40cm Cassegrain aufnimmt, halfen Fördervereinmitglieder aus Eigeninitiative bei der Instandsetzung des Daches, der Wände und der Sockel für die Stahlkonstruktion. Im Hintergrund ist das Gebäude des Lippertastrographen zu erkennen. Allerdings sind soweit ich weiß die Optiken desselben entfernt worden und nur noch der als "Gegengewicht" montierte 60cm Cassegrain in Betrieb. Er darf übrigens auch von uns Amateuren genutzt werden.



    Allerdings können wir uns auch nicht um alles kümmern, wie man an der Stahlkonstruktion selber unschwer erkennen kann.



    Hier sind Spezialisten gefordert!


    Ein Highlight auf dem parkähnlichen Gelände ist zweifellos das Gebäude des Großen Refraktors mit 60 cm Objektiv und reichlich 9.000mm Brennweite. Er ist voll funktionsbereit und wird im Rahmen von abendlichen Führungen auch entsprechend genutzt.



    Und zu guter Letzt eine Aufnahme der letzten Ruhestätte eines berühmten Optikers, der hier an dieser Sternwarte bedeutende Erfindungen gemacht hat, wie wohl jeder weiß:



    Jeden, der einmal nach Hamburg kommt, möchte ich einen Besuch dieses beeindruckenden Geländes empfehlen.


    Wer sich über die Gebäude und die Instrumente (mit Bildern) weiter informieren möchte, kann das hier tun:
    http://www.hs.uni-hamburg.de/DE/Oef/Stw/gebtel.html

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