Alptraum: Kollision bei Lichtgeschwindigkeit

  • Hallo, Kollegen und Kolleginnen,


    Als Laie habe ich mal eine Frage, deren sehr kurze Antwort ich mal gelesen, aber leider später wieder vergessen habe:
    Etwas für die Astrophysik-Experten.


    Sollte ein Objekt von der Größe und Masse der Erde mit Lichtgeschwindigkeit auf die Erde zufliegen und mit ihr kollidieren, wie würde die Menschheit dies beobachten?


    Würde sie es überhaupt vor der Kollision bemerken?
    Bei Erdgröße und c bleibt nicht viel Vorbeobachtungszeit.


    ...und, wie lange würde die Menschheit nach der Kollision noch leben? Ich nehme an, dies dürfte im sec Bereich oder noch darunter liegen.
    Hoffentlich habe ich jetzt keinen neuen Alptraum erzeugt! (schmunzel)


    viele Grüße und, ...dass uns dies niemals passieren möge!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    solch eine ähnliche Frage hat Randall Munroe mal im Rahmen von "What if?" beantwortet. Es ging dort zwar nur um einen Baseball mit 90 % der Lichtgeschwindigkeit, aber die Geschichte ging für Spieler und Zuschauer nicht gut aus.


    https://what-if.xkcd.com/1/


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo, Roland,


    interessanter link! beantwortet aber leider nicht meine Frage.


    Ich meine, mich zu erinnern, dass gesagt wurde, dass die Menschheit vor der eigentlichen Kollision gar nichts bemerkt. Die andere Erdmasse kommt direkt zusammen mit dem kontinuierlichen Photonenfluss. Ob das stimmt?


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Da die Masse bei C gegen unendlich geht, ist so ein Ereignis unmöglich. Eine Annäherung an C ist möglich, ein Erreichen von C für Objekte mit Masse, soweit man mir erzählt hat, nicht.


    Aber nehmen wir an, es wäre trotzdem möglich, dann käme etwaiges Licht des Objekts gemeinsam beim Einschlag auf der Erde an und alle wären im Bruchteil einer Sekunde pulverisiert, verdampft etc. Ein sehr gnädiger Tod. Und ziemlich cool. In der einen Sekunde sitzt man noch auf dem Klo und freut sich, in der nächsten Sekunde sind alle Atome sonstwo verteilt.


    Die Zerstörungsorgie würde innerhalb grob 43 oder mehr Millisekunden auf der anderen Erdhalbkugel ankommen. Auch das reicht nicht, um sich zu wundern.


    Da fällt mir ein, ich habe Asimov's "Der Billiardball" schon zu lange nicht mehr gelesen.


    Viele Grüße
    Stick

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In der einen Sekunde sitzt man noch auf dem Klo und freut sich, in der nächsten Sekunde sind alle Atome sonstwo verteilt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Zuviel dicke Bohnen mit zuviel Zwiebeln gegessen führt zu ähnlichen Ergebnissen [:D] [}:)]



    Zur Ausgangsfrage- das mit c ankommende Objekt muss wohl kaum erdgroß sein, vermutlich würde ein mehrere hundert Meter durchmessender Fels- oder Metallasteroid genug Energie mitbringen. Lediglich die Zeitdauer bzw. Überlebensdauer für eine kurze Zeit an "günstig" gelegenen Orten ist dann größer als die paar Millisekunden.

  • Hallo, Stick und Stefan,


    Besten Dank!


    Ich kann natürlich die Ausgangsfrage leicht umändern:
    Das Objekt kommt "nur" mit dem 0,995x von c an. Das ändert aber auch nicht viel.
    Bei der Erdmasse wollte ich auf Nummer Sicher gehen.


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Doch, ändert alles, weil dann das Licht Zeit hat, eher als Dein Rammbock anzukommen und dann gibt's'n Riesengedäh.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zuviel dicke Bohnen mit zuviel Zwiebeln gegessen führt zu ähnlichen Ergebnissen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ogott, erinner' mich bloß nich' dahdran.

  • Hi Stefan,


    Herrlich, ich hab Tränen in den augen , ob des Vergleiches mit Bohnen und zwiebeln.[:)]



    Ansonsten ist es natürlich ne interessante Frage und ich denke das da Stick richtig liegt. Man sieht nix , denn beides trifft zusammen auf der Erde ein. In null Komma nix ist alles vorbei.


    Viele grüsse

  • Hallo, Alex,


    dass alles gleichzeitig ankommt, hatte ich in meinem 2. Beitrag auch schon geschrieben. Dann war meine Erinnerung tatsächlich richtig!


    Wenn 0,995x c zu langsam ist und man das Objekt noch zuvor kurz sieht, dann gehe ich eben auf 0,9999999x c. Das widerspricht dann auch nicht mehr der Einsteinschen Relativitätstheorie und man hat fast keine Beobachtungsmöglichkeit.


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie groß müßte ein stabiler Asteroid sein, damit alle Landmassen von Lava überflutet werden?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei angenommen Lichtgeschwindigkeit dürften die Fragestellung eher lauten- bei welcher auftreffenden Masse verdampfen die Landmassen.


    Ich hab mal einfach mit "nur" 1000kg gerechnet und komme auf eine Energie von 4493700000000000000 Joule oder 44937 Petajoule. Die stärkste Wasserstoffbombe hatte eine Explosionskraft von lediglich 210 PJ, war also um den Faktor 123 schwächer als diese angenommenen 1000kg (https://de.wikipedia.org/wiki/…9Fenordnung_%28Energie%29)


    Der bekannte Asteroid Apophis (klick mich) wird mit einem Gewicht von ca. 50000 Tonnen angenommen- würde damit also bei Geschwindigkeit c (ohne relativistische Massezunahme gerechnet) so ca. die 10699285-fache Energie im Vergleich zu der Wasserstoffbombe mitbringen.


    Wobei ich nur mit der kinetischen Energie gerechnet habe. Bei der vollständigen Umwandlung von Masse in Energie durch Eintritt einer Fusion kommt ja ein bisserl mehr raus. 89,9 PJ = Vollständige Umwandlung von 1 kg Materie in Energie. Das ist ja in dem gelinkten Beispiel mit dem Baseball angenommen worden.

  • Hallo miteinander,


    so was Ähnliches wird laufend im LHC-Beschleuniger beim CERN gemacht. Dort prallen gegenläufige Protonen (Wasserstoffatomkerne) mit fast Lichtgeschwindigkeit aufeinander. Dabei wird nicht wie bei der Kernfusion und der Atomspaltung aus Masse Energie gemacht, sondern aus der Energie der Teichen wird Masse erzeugt. Beim Zusammenprall der Protonen spitzen sehr viele Teilchen in alle Richtungen auseinander, deren Masse ein Vielfaches der Ruhemasse der Stoßpartner ist.


    Viele Grüße


    Kurt

  • Der Fall ist ganz simpel, es handelt sich um kin. Energie mit relativistischer Geschwindigkeit. Beim Aufprall dürften zudem Drücke und Temperaturen zustande kommen, dass zusätzlich noch mit einer weiteren Energiefreisetzung aufgrund von Kernreaktionen womöglich auch direkte Umwandlung von Materie in Strahlung zu rechnen ist ebenso mit Reaktionen, die ihrerseits Energie binden (Bildung neuer Teilchen).


    Bleiben wir bei der kin. Energie ... da reicht schon ein 10 Gramm schweres Projektil mit 99% LG aus, um die Wirkung einer Atombombe zu entfalten. Das kann man ausrechnen:
    Der Lorentzfaktor für v = 0,99c ist gleich 7,1.
    Der Impuls eines 10-Gramm-Projektils ist dann = 7,1*0,01*0,99*c = 21 Mega kgm/s, seine kin. Energie liegt bei etwa 6 E+15 Joule (6 Mio Gigajoule). Eine entsprechend schnelle 8-mm-Pistolenkugel ist dann vergleichbar mit einer mittelmäßigen strategischen Wasserstoffbombe hinsichtlich ihrer Wirkung.


    Was eine beinahe lichtschnelle Erdkugel anstellt, brauchen wir hier wohl nicht diskutieren. Vielleicht die Tatsache, dass es im Universum keinen Planeten gibt, der sich auch nur annähernd mit dieser Geschwindigkeit auf uns zu bewegt. Das wäre nur möglich, wenn sowohl dieser Planet als auch unsere Erde in den Sog eines schwarzen Lochs gelangen, beide dabei auf gegenläufige Bahnen das SL nahe umkreisen und dabei kollidieren. Ich würde mal sagen ... da hätte die Erde ein anderes Problem. Denn in SL-Nähe ist die dann schon längst zerlegt worden (so wie seinerzeit der Komet Shoemaker-Levy den Jupiter auch nicht als Ganzes erreicht hat).


    Gruß und ich hoffe, dass sich kein Rechenfehler eingeschlichen hat.

  • Hallo Caro, Wissenschaft im heutigen Shargon ist nicht mehr die wie sie einmal war, dennoch ist es immer der gewisse kik der einen anspornt für das nächste Gedankenexperiment. Nur über eines muss ich mich sehr wundern. Wenn es den
    so viele Experten in Ihren Fachgebieten gibt, weiß man Heute noch immer nicht was Licht ist. Wissenschaft ist wie eine Keksdose wo sich noch Brösel befinden und wenn es welche gibt werden sie in Cern auf Lichtgeschwindigkeit beschossen bis es sie noch besser zerbröselt. Genau gesehen ein Unding! Denn was im Großen existiert muss es auch im Kleinen geben. Leugne das Eine und es wird wo anders fehlen. Konstruiere einen Grashalm erschaffe ihn neu, Im einfachsten erstarrt das Wissen das Heute existiert. Erforsche die natürlichen Abläufe und du weisst alles, das tat auch Viktor Schauberger.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    <br />Tja...Schmarrn gibts im Großen, wie im Kleinen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...........Und hier ab und zu besonders Schmarrnig............


    Bohnen scheinen bei KÖRPERLICHEN Blähungen nicht Halt zu machen[B)]

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