Neue Teleskope

  • Hallo zusammen.


    Seit einiger Zeit überlege ich, neue Teleskope zu kaufen. Habe viel gelesen und jetzt bin aber ein wenig verwirrt.


    Meine bisherige Ausrüstung:
    C150-HD Reflektor Teleskop Celestron 150/1000mm auf Skywatcher EQ5 PRO SkyScan GoTo. Wohne in einer Kleinstadt (70.000 Einwohner), Beobachtungsort ist am Rande der Stadt.


    Für Planeten:
    Wollte mir eigentlichen einen Skywatcher Maksutov Teleskop MC 180/2700 kaufen. Habe aber dann gelesen, das das Seeing in Deutschland eigentlich keine Öffnung größer als 127mm Sinn machen soll.


    Habe mir dann folgendes ausgesucht: Skywatcher Maksutov Teleskop MC 127/1500 oder Bresser Maksutov Teleskop MC 127/1900. Letztere hätte ja eine längere Brennweite. Skywatcher sagt mir was, Bresser weniger.


    Für Nebel & Galaxien:
    Da sollte es doch mind. einer sein mit 200 Öffnung? So wie ich es bisher gelesen habe, ist das das Minimum. Die Brennweite sollte recht kurz sein. Hier mein Favorit: Skywatcher Teleskop N 200/800 Quattro-8C Carbontubus oder GSO Teleskop N 200/800 Carbon.


    Beide Geräte sollten auch für die Astrofotografie geeignet sein.


    Bedanke mich schon mal für eure Hilfe. Werde aber erst wieder am Sonntag antworten können.


    Gruß
    Alexander

  • Hallo Alexander,


    willkommen hier auf Astrotreff. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Habe aber dann gelesen, das das Seeing in Deutschland eigentlich keine Öffnung größer als 127mm Sinn machen soll.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das pauschal so zu sagen ist eigentlich Unsinn. Einmal gibt es durchaus sehr gute Nächte und dann kann man auch sehr hoch vergrößern. Und zum anderen- das Seeing begrenzt überwiegend die nutzbare Vergrößerung. Bedeutet schlichtweg- wenn z.B. nur 150x halbwegs vernünftig geht dann trifft das für den 200mm Spiegel ebenso zu wie für die kleine 100mm Optik.


    Und wenn 200x gut gehen dann zeigt dir die 200mm Optik mehr als die kleinere.


    Zu den angedachten Maksutovs- die haben halt von Haus aus viel Brennweite, dafür zeigen sie nur ein sehr kleines Feld. Und was nutzt die hohe Brennweite ohne Öffnung? Gut, für etwas Vergrößerung kann man einfache und mittelbrennweite Okulare benutzen. Aber die gleiche Vergrößerung erzielt man an z.B. einem 200/1200 Newton problemlos mit einem kurzbrennweitigen Okular.


    Und für Fotografie taugen die Maksutov nur eingeschränkt- Planeten mit CCD/CMOS Kamera ja, Deepsky dagegen bedingt durch das sehr langsame Öffnungsverhältnis eher nein.


    Zum Newton- für visuell ist die Denke mit den 200mm Öffnung schon richtig, da hilft mehr Öffnung. Fotografisch ist das nicht unbedingt nötig, da wird ein deutlich kleinerer APO vielleicht eher zu vernünftigen Ergebnissen führen. Der große Newton benötigt ja auch eine entsprechend stabile Montierung. Und die kurzen Newton mit f/4 müssen gut justiert werden und fotografisch ist ein Komakorrektor wohl fast unumgänglich, visuell empfehlenswert.


    Bezüglich 2 Teleskope- ich würde den Mak weglassen und dann überlegen- viel visuelle Nutzung? Ja- dann einen großen Newton als Dobson. Fotografie einen ED ode APO so um 80-100mm Öffnung parallaktisch montiert.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Alexander,
    es ist schon richtig, wie Stephan schreibt, mit mehr als 127 mm zu beobachten bringt nicht, ist glattweg nicht o.K. Wer so etwas behauptet, hat von vis. Beob. absolut keine Ahnung !
    Beobachte hier (Stadtrand 4500 ES in NDS) mit einem 12.5" Dobson/Rockerbox, schon seit 1998. Die durchschnittl. Grenzgröße vis liegt bei 5mag. Es war aber auch schon 7mag möglich.
    Sehr gängig sind die 8" Dobson, muß keine prall. Montierung haben, an die Nachschubserei kann man sich schnell gewöhnen.
    Es gibt natürlich Wetterlagen, da sind die Sterne kleine Bällchen. Dann läßt sich einfach nicht stark vergrößern. Dann wiederum Möglichkeiten, die lassen Max-Vergr. zu. Es gibt also verschiedene Okulare, am liebsten beobachte ich mit einem Zoom, 8-24 mm. Damit erspart man sich machen Okularwechsel.
    Mit dem 12.5" sah ich schon bis 6 Saturnmonde, GRF auf Jupiter und die "z. Zt. gültige" Reichweite an schwachen Sternen liegt mit 304fach bei 15.3mag, und das nicht nur blickweise, sondern einfach gehalten.
    Gruß Guenther

  • Hallo ALexander,


    das was Du schreibst, verstehe ich so:
    Du bist mit dem Newton nicht zufrieden und hoffst auf eine generelle Verbesserung des Seherlebnisses.


    Mit einem 6" Newton müßte man einiges sehen können. Daher möchte ich mit Fragen einsteigen.
    Was kannst DU mit dem Gerät sehen? Was erwartest Du zu sehen? Was stört Dich am vorhandenen Teleskop, dass Du neu kaufen magst?


    Zu dem Rest:
    Ein 127mm Mak ist nicht leistungsfähiger in puncto Seherlebnis als ein 150 mm Newton, sofern dort die Qualität und die Justage stimmt.


    Seeing limitiert das sinnvolle Vergrößerungsvermögen, sinnvoll ist ein scharfes Bild zu sehen. Vergrößerungen die nur noch Unschärfen zeigen sind zu hoch.
    Rein aufs Seeing bezogen denke ich dass an einem normalen Tag an einem normalen für die Astronomie geeigneten Standort in D eine Vergrößerung von 200-fach mit entsprechendem sinnvoll dimensioniertem Teleskop erreichbar sein dürfte.
    D.h. über die Öffnung würdest Du 200 mm brauchen, um das Auflösungsvermögen von 200-fach physikalisch zu nutzen.
    Insofern ist Argumentation über die Seeinggrenze die DU gelesen hast falsch.


    Ich denke, erst mal checken was der 150iger für ein Problem hat. Wenn Du neu kaufst, könnte ein 8" f/5 Newton eine Lösung sein.
    Noch länger oder größer wird dann definitiv eine andere Montierung erfordern.
    CS

  • Hallo Alexander


    Kann es sein daß dein Newton ein sehr kurzes Gerät mit eingebauter Linse ist? Vielleicht nennst Du uns mal die genauen Daten. Diese Geräte sind für ihre oft schlechte Qualität bekannt
    Zu deinen Vorschlägen:
    Für die visuelle Beobachtung muß der Newton nicht kurzbrennweitig sein. Einen Vorteil hat das nur in der Fotografie.
    Diese würde ich an deiner Stelle erst mal ganz weit hintenan stellen. (Der Einstieg ind die Deepskyfotografie mit 20 cm ist sehr schwierig und teuer - Du brauchtst eine entsprechend schwere Montierung und Autoguiding etc. )
    Visuell wären 200mm mit 1200mmBrennweite sinnvoller. Da liefern auch billigere Okulare schon ein brauchbares Bild.
    Damit gehen Planeten und Nebel gleichermaßen gut.
    Wenn Dobsons für dich akzeptabel sind ist ein 200 er F/6 die effektivste Lösung.


    Gruß
    Felix

  • Hallo.


    Danke für die Antworten.


    Das mit dem Seeing habe mir schon fast gedacht. Habe es auf ein paar Seiten Gelesen und war mir nicht mehr ganz sicher.


    Alpha SCO:
    Mit 20mm Okular-Vergrößerung kann ich gut sehen. Beim 12,5mm ist es schon immer ein wenig unscharf. Die anderen benutz ich gar nicht mehr, da sehe ich nix mehr.
    Wollte eigentlich die Planeten beobachten.


    bachmaier:
    Genau so einen habe ich.... Da habe ich mich wohl vor Ort übern Tisch ziehen lassen.


    Hier die Ausrüstung was ich habe:
    C150-HD Reflektor Teleskop Celestron 150/1000mm
    Skywatcher EQ5 PRO SkyScan GoTo und EQ5 ohne Motoren
    Polsucher für EQ5
    12-Ah-Bleigel-Akku
    Okular: 20mm Plössl, 12,5mm Superplössl, 6,3mm Superplössl, 3,6mm Superplössl
    Baader Farbfilterset mit 6 Filtern, Graufilter 25%
    2-fach Barlow Linse
    Chesire Justierokular
    EOS 1100D + 18mm-55mm, 55mm-250mm, Batteriegriff, Manfrotto MK394-PQ Foto Stativ
    T-2 Hülse für Okularprojektion, T-2 Ring


    Gruß
    Alexander

  • Hi Alexander,


    ja, dein 150/1000 ist ein sogenannter Katadiopter. Also in deinem Fall ein Newton (vermutlich nur mit einem Kugelspiegel) und einem zusätzlichen optischen Element im Okularauszug oder vor dem Fangspiegel angebracht.


    Das dient einmal als Korrektor und auch zur Erhöhung der Brennweite. Der Tubus ist ja sehr kurz ausgeführt, bei einem richtigen 150/1000 wäre der Tubus wohl rund 1m lang.


    Grundsätzlich sind nicht alle Katadiopter schlecht, auch ein SC ist so aufgebaut. Aber gerade bei den so ausgelegten günstigen Newtonversionen ist die Qualität oft mehr als bescheiden. Und eine solche Version lässt sich auch nicht gut justieren. Bei einem "normalen" Newton ist das kein Problem, hier aber stört das zusätzliche Optikelement erheblich.


    Deine Beschreibung entsprechend den "Unschärfeproblemen" bei den kürzeren Okularbrennweiten deutet eigentlich darauf hin- entweder schlecht justiert oder insgesamt von geringer optischer Qualität- oder beides. Wobei natürlich auch einfache Okulare zu einer schlechten Abbildung beitragen können.


    Die sehr kurzen "Super"plössl haben noch einen Nachteil- den sehr knappen Augenabstand.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Alexander,


    willkommen hier auch von mir.
    Es tut mir leid, dass Du gleich zu Beginn etwas kalt abgeduscht wurdest. Ich hatte zuerst auch ein derartiges Wundeteil von Celestron, "Astromaster" EQ 70(?), den Rest habe ich vergessen. Es war auch geeignet den Leuten den Spass an astronomischer Beobachtung zu vergällen.
    Am besten fährst Du auf eines der nächsten Teleskoptreffen, schaust Dir einmal -richtige- Newtons an und sprichst mit den Leuten. Ein Newton mit 8" oder 10", vielleicht auf einer Dobson-Montierung, hat eine Menge Objekte mehr zu bieten als ein 127 Mak und ist viel universeller einsetzbar.


    Trotzdem viel Spass bei der Beschäftigung mit Astronomie


    andi



    P.S: BTW, weisst Du noch, wer Dir die Empfehlung dazu gegeben hat?


    EDIT: Wort "hast?" entfernt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Rein aufs Seeing bezogen denke ich dass an einem normalen Tag an einem normalen für die Astronomie geeigneten Standort in D eine Vergrößerung von 200-fach mit entsprechendem sinnvoll dimensioniertem Teleskop erreichbar sein dürfte.
    D.h. über die Öffnung würdest Du 200 mm brauchen, um das Auflösungsvermögen von 200-fach physikalisch zu nutzen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    interessant.
    Dh. wenn ich bei 200-fach eine saubere Abbildung hinbekomme (sprich das Seeing macht mit), dann brauche ich einen 200mm Spiegel oder Linse um alle Details mitzunehmen.
    Kannst du den Sachverhalt etwas näher erläutern?

  • Hallo Alexander,
    das was der Stefan geschrieben hat sehe ich auch so. Ich habe schon oft gehört, dass diese Katadiopternewtons von schlechter Qualität sind und oft kommen Justageprobleme noch dazu.
    Ein guter 150 mm Newton kann durchaus mit einem 150 mm Mak mithalten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Lakritzium</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Rein aufs Seeing bezogen denke ich dass an einem normalen Tag an einem normalen für die Astronomie geeigneten Standort in D eine Vergrößerung von 200-fach mit entsprechendem sinnvoll dimensioniertem Teleskop erreichbar sein dürfte.
    D.h. über die Öffnung würdest Du 200 mm brauchen, um das Auflösungsvermögen von 200-fach physikalisch zu nutzen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    interessant.
    Dh. wenn ich bei 200-fach eine saubere Abbildung hinbekomme (sprich das Seeing macht mit), dann brauche ich einen 200mm Spiegel oder Linse um alle Details mitzunehmen.
    Kannst du den Sachverhalt etwas näher erläutern?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hmm, ich hab durchaus schon mit meinen 4" f/9 APO und mit meinem 6" f/8 Newton 200x gewinnbringend vergrößert....
    Naja, mehr Öffnung schadet bei hoher Vergrößerung natürlich nicht. Bei meinem 6" f/8 Newton ist die Grenzvergrößerung ca. 250x., die ich gelegentlich einsetze. Der 6" f/8 Newton ist aber natürlich entsprehend genauso lang wie ein 8" f/6 Newton, also ca. 1,15 m (also fast die Länge der Brennweite). Der 8" f/6 ist bei gleicher Qualität leistungsfähger wie der 6" f/8. Allerdings ist der 6" Newton leichter, was für mich ein Vorteil bei der Benutzung auf der parallaktischen Montierung ist.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Alexander,


    genau dein Gerät habe ich auch einmal besessen. Alles was hier im Forum angedeutet wird ist leider war. Es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Newton, da eine Korrekturlinse eingebaut ist. Die Abbildung ist sehr bescheiden und hätte auch fast meinen amateurastronomischen Tätigkeiten ein Ende bereitet, da schwer bis gar nicht zu justieren und auch im justierten Zustand nicht gut zu gebrauchen. Insgesamt ein sehr enttäuschendes Kapitel und Astrofrust ist garantiert.


    Ich habe dann auf einen Skywatcher Mak (127er) umgerüstet und der ist super. Sowohl visuell als auch fotografisch mit Webcam ist das Gerät sehr gut, dazu noch klein und transportabel und nicht teuer. Für Planeten ist das Gerät top, allerdings wird Deep Sky damit nur begrenzt möglich sein. Ob du auf mehr Öffnung gehen kannst (150 oder 180) kann ich nicht beurteilen, da ich die Geräte nicht kenne. Da werden sich allerdings sicherlich noch andere Experten zu äußern können.


    Kurz: Du wirst dich mit dem 127er Mak trotz kleinerer Öffnung <u>deutlich</u> verbessern, insbesondere bei Planeten und Mond. Ich hoffe das hilft zur Orientierung.


    Beste Grüße


    Stefan

  • Kleiner Nachschlag:


    Eingesetzt wurden bei beiden Geräten die gleiche Toucam plus 2fach Chinabarlow auf EQ 3-2 Montierung. Die Anzahl an verwendeter Frames ist vergleichbar. Einziger Unterschied ist das Aufnahmedatum und der Workflow, so dass der direkte Vergleich an dieser Stelle hinkt. Daher sollen die Bilder nur als grobe Orientierung dienen:


    C150-HD:


    Mak 127:




    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Alexander,


    das Seeing ist in der Tat ein unberechenbarer Faktor, der nicht nur vom Wetter und Standort beeinflusst wird, sondern u.U. auch noch von Nachbarn mit Feststoffheizungen (ich habe 3 davon).
    <b>Aber:</b> Es gibt erfreulicherweise Objekte, bei dem ein bißchen Wabbern (mich) nicht stört! Zum Beispiel der Mond bei V=400 (mit 250er Newton); auch leicht zitternde Krater sind sehenswert!
    Bei DeepSky ist Seeing noch unwichtiger. Wichtig aber ist Öffnung. 200 oder 250mm wären schon gut.


    es grüßt Lutz

  • Der Anwendungsfall ist sicherlich ausschlaggebend für die Wahl der Optik. Ich habe einen phantastischen optimierten 200er Newton von dem ich mich zu Gunsten eines 130mm APOs trennen will, weil ich meine, dass ich mit dem APO einfach das Bild auch in Hochvergrößerung punktgenau scharf einstellen kann. Das gelingt mir mit dem Newton bei Planeten einfach nicht. Für DS ist der Newton wiederum super, aber aus der Stadt heraus ist DS für mich unbrauchbar.


    Alexander, was Planeten angeht, so hast du das selbe Problem.
    Du willst einen MAK benutzen? Was soll der besser können, als der von dir angedachte 200er Newton für DS? Ich versuche herauszufinden, ob ich mit einem 130er APO mit Vmax 250 mehr/besser (speziell scharfstellen / Kontrast) am Planeten sehen kann als mit dem obstruierten (wenn auch unter 20%) 200er Newton. Aber einen MAK nur für Planeten zu kaufen mach meiner Meinung nach wenig sinn.

  • Hallo Arkadius,
    der Theorie nach sollte der 200er Newton dem 130ger APO überlegen sein. Ich hab allerdings schon einiges erlebt. Manche schnellen Newtons sind recht heikel was die Justage anbelangt. Da bricht dann die Leistung merklich ein. Dann kommen oft noch thermische Probleme, die einem das Bild versauen. Die Obstruktion tut das ihrige dazu...
    Und so kommt eins zum anderen, so dass am End der kleinere APO mehr zeigen kann.
    Dann gibt es wieder die Newton Freaks, die mit isoliertem Tubus, saugenden Lüfter, perfekter Justage und kleinem Fangspiegel (beim 8" f/6) einen richtigen "Planetennewton" haben. Die werden dann bei super Seeing vermutlich noch etwas mehr herauskitzeln können wie der 130ger APO.
    Was mir beim APO gut gefällt ist, dass er relativ justierstabil ist, als Zweilinser schnell auf Umgebungstemperatur ist und die Bildästhetik eines guten APOs ist ein Genuß. :)
    Man muss es abwägen und am Besten mal ausprobieren ob einem das eine oder andere besser gefällt.
    Servus,
    Roland

  • Roland, danke für deine Einschätzung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dann gibt es wieder die Newton Freaks, die mit isoliertem Tubus, saugenden Lüfter, perfekter Justage und kleinem Fangspiegel (beim 8" f/6) einen richtigen "Planetennewton" haben<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bis auf den Lüfter habe ich exakt dieses Setup und dennoch bin ich nur 99% zufrieden. Hinzu kommt immer noch die Feinjustage vor jeder Session.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die werden dann bei super Seeing vermutlich noch etwas mehr herauskitzeln können wie der 130ger APO. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kann man aus der Stadt heraus jemals so ein gutes Seeing haben um eben noch etwas mehr herauszukitzeln? Und was ist dieses etwas mehr? Wieviel mehr ist es? Im Moment kann ich am Jupiter immer die vier Bänder mit etwas Struktur bei 160-210x ausmachen. Wieviel mehr geht visuell?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bildästhetik eines guten APOs ist ein Genuß<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kann man den Begriff "Bildästhetik" irgendwie näher beschreiben?
    Was ist es denn, was den Unterschied zum Newton oder MAK ausmacht?
    Ist es vielleicht, das von mir vermisste, exakte Scharfstellen?

  • Hallo Arkadius,
    die Feinjustage wirst Du am Newton nicht los. Das ist einfach so.
    Der Lüfter kann bei thermischen Problemen helfen.


    Mein Setup ist ein 6" f/8 Newton mit Lüfter und kleinem Fangspiegel und ein 4" f/9 Vixen Fluorite Zweilinser APO. Tatsächlich hab ich im APO an Jupiter im 4" gleich viel gesehen wie im 6" Newton.
    Im APO waren beim direkten Vergleich die Girlanden leichter zu sehen im Newton kam eine dünne Linie etwas feiner heraus.


    Hier mal eine Zeichnung, die ich mit dem 4" APO gemacht hab:
    http://www.cloudynights.com/up…lery_218055_4726_5127.jpg


    Das Problem in der Stadt sind Hausdächer, Wände, Nachbarn, die unterhalb Fenster aufreißen. Wenns blöd kommt, dann kann der 8" Newton seine Leistung net ausspielen. Allerdings wirst Du im Refraktor dasselbe Problem haben.
    Wenn Du Glück hast, dann kannst Du auch in der Stadt gutes Seeing erwischen.


    Der Refraktor hat bei lokalen Seeingprobleme Vorteile. (Ich hab schon durchs offene Küchenfenster Saturn beobachtet. Im kleineren Refraktor war die Cassiniteilung zu sehen. Im Newton ist sie im Seeing untergegangen. )


    Zur Bildästhetik: Jupiter schwebt im APO vor schwarzem Hintergrund und es gibt weder an Monden noch an Jupiter irgendwelche Strahlen. Der Hintergrund ist einfach richtig schwarz. Das Strahlenkreuz über Jupiter gefällt mir im Newton nicht so gut.
    Bei derselben Austrittspupille ist das Bild im APO noch kontrasttreicher. Man muss es einfach sehen.


    Das Problem ist das lokale Seeing und das Tubusseeing. Das kann ich nicht einschätzen wie weit das Dir Probleme bereitet.


    Servus,
    Roland

  • Hi Arkadius,
    Du hast mich gefragt also versuche ich es auch noch einmal.


    Seeing ist Luftunruhe, die dazu führt dass Du siehst, dass z.B. ein Stern flackert und wabert.
    Es ist also eine Bewegung, die über eine Winkelausdehnung beschrieben werden kann, genau so wie Planetenscheiben eine Winkelausdehnung haben.
    Ein Seeingeffekt ist sichtbar, wenn die Auflösung Deines Equipments hoch genug ist, dass Du die Bewegung erkennst. Vergrößerung ist genau genommen die Vergrößerung der Winkelausdehnung.
    Da sich das Auflösungsvermögen eines Teleskopes als Eigenschaft ausschließlich über die Größe der Primäroptik ergibt, ergibt sich über die Winkel ff:
    Mit 200mm Öffnung ist physikalisch bei 200-facher Vergrößerung das volle Auflösungsvermögen erreicht.
    Das entspricht 1mm AP und wird förderliche Vergrößerung genannt.
    Möglicherweise siehst Du bei 200-fach noch alle Details, weswegen höher vergrößert wird.
    Mit dem mehr an Vergrößerung erreichst Du nicht mehr Auflösung im physikalischen Sinn, sondern betrachtest nur ein vergrößertes Bild der Maximalauflösung (200-fach).
    Als Faustregel wird deshalb die 0,7mm AP (200/0,7= 286-fach) oft genannt, da man hiermit i.d.R. wirklich alles sieht was da ist.
    Ich hoffe, das war soweit nachvollziehbar.


    Nachtrag, weil ich jetzt erst sehe, dass Du zudem noch eine Teleskopfrage gestellt hast:
    Mit dem 130mm Apo, ist Dein Auflösungsvermögen bei 130fach zu Ende. Ab dann kommt kein Detail mahr dazu. D.h. wenn das Seeing bei 130fach nicht aufgelöst ist, wirst Du auch bei 260fach keines sehen sondern ein stabiles Bild haben. Wenn der Apo gut ist, wirst Du ein sehr gutes Bild haben, Apoästhetik, aber weniger Details sehen als mit 200mm Öffnung.


    CS

  • Das ist eine Spitzenerklärung, danke!


    Jetzt wäre noch zu klären, wieviel mehr Details mit der größeren Öffnung tatsächlich zu sehen sind. Ist das in Worte zu fassen?

  • Hi Arkadius,


    jepp, das ist in Worte zu fassen.
    Mit der doppelten Öffnung siehst du 4 mal so viele Details.
    Oder anders ausgedrückt: die Anzahl der Details steigt mit der Öffnung zum Quadrat.


    klare Grüße
    John

  • Hallo John, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit der doppelten Öffnung siehst du 4 mal so viele Details.
    Oder anders ausgedrückt: die Anzahl der Details steigt mit der Öffnung zum Quadrat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ähem... das quadratische Verhalten gilt für das Lichtsammelvermögen, die Auflösung steigt doch lediglich linear mit der Öffung. Also doppelte Öffnung bringt vierfaches Lichtsammelvermögen, es wird aber nur die doppelte Auflösung erreicht. [:)]


    Die Faustformel dazu ist: d = 115 / D (d: Auflösungsvermögen in Bogensekunden, D: Öffnung in Millimetern)


    Gruß
    Stefan

  • Das ist verzwickt!
    Mehr Öffnung = Seeing wird aufgelöst und wirkt störend
    Mehr Öffnung = mehr Details


    Also um auch die Eingangsfrage nicht aus den Augen zu verlieren wäre ein Gerät für Planeten ein APO 130mm wenn man immer ein nettes Bild sehen möchte.


    Möchte man mehr Details am Planeten, so wäre ein großer SC nicht verkehrt, wenn man dem Post von Christian_P (gleich oben) glauben möchte:
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=171082&whichpage=7
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...wurde die MTF eines SCT9.25" einer MTF einer perfekten 6" Öffnung gegenübergestellt. Zusätzlich wurde das C9.25" sogar mit 1/4 Lambda sphärischer Aberration belegt. Die Kontrastkurven liegen fast aufeinandern, bis auf den Bereich "kleinerer Details" in denen das C9.25" im Kontrast deutlich überlegen ist. Praktisch bedeutet das, dass ein C9.25" ordentlich justiert und ausgekühlt in einer Nacht am Jupiter mit gutem Seeing ein ähnlich kontrastreiches Bild zeigt, wie ein perfekter 6"APO! Dazu kommt noch obendrauf, dass das Bild bei gleicher Vergrößerung feingliedriger und klarer im C9.25 erscheint, da dieses besser auflöst. edit: und heller ist das Bild auch noch.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Als 11 Zoll Variante 280mm Spiegel -34% Obstruktion = ca. 190mm effektive Öffnung dürfte Seeing jedoch immer aufgelöst werden?

  • Stefan,


    die Auflösung steigt linear in 2 Dimensionen an, daher 4 mal so viele Details (das war ja die Frage). Oder anders ausgedrückt: auf die Fläche, die das Airy-Scheibchen des halb so grossen Teleskops ausfüllt, passen 4 Airy-Scheibchen des doppelt so grossen Teleskops.
    Kann man sich am besten vorstellen, wenn man sich die Airy-Scheibchen vorübergehend mal als kleine Quadrate denkt.


    klare Grüße
    John

  • Hi John,


    eine sehr eigene Auslegung von Auflösung und dem Punkt "mehr Details" sehen. [:)]


    Nach deiner Interpretation sehe ich auch die vierfache Menge an Details, wenn ich statt eines Okulars Typ Plössl mit 50° eGF ein Ethos mit 100° eGF einstöpsel, das Ethos zeigt mir ja das vierfache Feld auf die Fläche betrachtet. Damit hab ich dann auch viermal soviel Details im Blick. Aber ich habe keine höhere Detailerkennbarkeit.


    In Verbindung mit Auflösung verstehe ich nicht die Anzahl an sichtbaren Details, sondern so wie es wohl allgemein verstanden wird- die Detailerkennbarkeit. Also ob man eine Rille oder einen kleinen Krater auf der Mondoberfläche als solche erkennen kann oder nicht oder ob man bei Saturn die Ringteilung erkennt oder nicht.


    Oder rein technisch betrachtet- wenn man einen Auflösungstest hernimmt, dann zeigt mir die doppelte Öffnung schlichtweg auch den doppelten Wert an Linien pro Millimeter.


    Beispiel Auflösungstest


    Gruß
    stefan

  • Etwas nachdenklich könnte man wieder einmal werden, wenn man Frage und Antworten ins Verhältnis setzt: 22 Antworten zu 2 Frager-Aktionen. Haben wir ihn verprellt? Mit den Antworten "erschlagen"?


    Lutz

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