VNS EQ Plattform - Fehlersuche Hilfestellung

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine VNS EQ Plattform nach Vorlage von Reiner Vogel gebaut für ein Dobson GSO 12" Deluxe.


    Den Antrieb hab ich mit nahezu den gleichen Teilen wie auf der Webseite beschrieben gebaut (gleiche Schaltung, aber nur 1 Tantal verwendet und eine andere Teilenummer beim Drehpoti, Motor etc gleich). Auch bei den Achsen und Segmenten habe ich mich genau an das Material gehalten.


    Ich stelle folgendes Problem fest:
    -Plattform nach Norden ausgerichtet (Alu-Segmente zeigen nach Norden, bestimmt nach Sternen + Kompass)
    - Plattform in Waage gebracht (Wasserwaage + Höhenverstellbare Füße)


    Testobjekt: Mond, einen markanten Krater angepeilt mit 6,7 mm
    Uhrzeit 23:45, 12.05, Mond stand schon relativ tief im Westen (az / alt 276° / 11°).


    Nach etwa 30-45 Sekunden sehe ich den Krater langsam nach schräg oben links im Okular wandern (ohne eingeschalteten Motor wandert er direkt raus). Ich muss den Tubus also nach rechts und nach unten nachkorrigeren (von Westen nach Norden und zum Boden).


    Ich vermute dass es ziemlich genau der weg auf der Elipse ist wenn ich mir Stellarium anschaue. Aus den Fakten deute ich dass die Plattform nicht schnell genug dreht.


    Ich kann mir nicht erklären warum die Geschwindigkeit zu langsam sein sollte. Ich habe den Motor auf höchster Geschwindigkeit getestet. Normal sollte ja deutlich weniger reichen.


    Ich habe auch bereits grobes Schleifpapier getestet um ein eventuelles Durchrutschen zu verhindern. Keine Änderung.


    Jemand eine Idee? Oder liege ich mit meiner Vermutung und der falschen Geschwindigkeit nicht richtig? Muss ich den Fehler woanders suchen?


    Vielen Dank für ein paar Hilfestellungen. Anbei ein paar Bilder der Plattform.


    VG Oliver


    http://www.directupload.net/file/d/4354/4qt6a9jr_jpg.htm
    http://www.directupload.net/file/d/4354/tv94zhs8_jpg.htm
    http://www.directupload.net/file/d/4354/dt6jllrs_jpg.htm
    http://www.directupload.net/file/d/4354/9xgp5348_jpg.htm

  • Hallo Oliver,
    so wie Du Dein Problem schilderst, läuft die Plattform zu langsam, oder Du hast Probleme mit durchrutschen.
    Bei meiner Plattform- auch nach der Homepagevon Reiner gebaut- brauche ich definitiv keine volle Drehzahl.
    Bei meiner Plattform hatte ich anfangs Probleme mit Durchrutschen. Nach langer Probiererei habe ich das 2. Sgement ebenfalls mit einem Antrieb ausgestattet und seitdem läuft die Nachführung super.
    Der 2. Antrieb wäre jetzt sicher nochmal ein Bastelaufwand, aber dann sollte Ruhe sein.
    Sofern genug Teleskopgewicht auf das Segment drückt, sollte jedoch ein Antrieb ausreichend sein. Mit einem 2. Antrieb ist man aber auf der sichereren Seite. Der Uwe Glahn hat beispielsweise auch 2 Antriebe.
    http://www.deepsky-visuell.de/ATM/EQ_27/BauEQ.htm
    Grüße, Matze

  • Danke für deine Rückmeldung Matze.Vielleicht teste ich mal mit einem Stück Gummischlauch oder sowas. Es gibt doch genug die nur einen Motor benutzen - irgendwo muss doch der Haken sein.


    Kann ich irgendwie testen/messen am Segment ob es ohne Belastung schnell genug läuft? (z.B. 1 cm in 5 Minuten oder wie auch immer?)


    Hatte im anderen Forum noch etwas ergänzt:


    Meine Silber-Stahlwelle (wo das Nordsegment drauf liegt) liegt einfach in gebohrten Löchern mit dem Zahnrad dran. Ist vielleicht der Widerstand bei 30 KG Druck von oben zu hoch? Ich habe Bilder gesehen wo Gleitlager/Bundbuchsen zusätzlich für die Führung der "oberen" Welle verwendet wurden. Andere haben einfach die Achse wie ich durchgeschoben und nur die direkte Antriebsachse aus dem Motor in einem Gleitlager gelagert.


    Würde das Sinn machen?

  • Oliver -
    ich habe auch mal eine Plattform gebaut und der Benutzer beklagte sich auch übers durchrutschen. Zwei Dinge wurden daraufhin verbessert: 1. Der Gewichtsschwerpunkt weiter zum Südlager hin verlagert und 2. Schmirgelpapier um die Achse geklepbt. Aber Achtung: Es sollte wasserfestes sein, sonst ist der Schmirgel schnell ab [;)] Mit Schmirgelpapier vergrößert man auch den Durchmesser und somit die Geschwindigkeit, sollte sie tatsächlich zu klein sein.


    Gruß


    ullrich

  • Hi Oliver,
    habe die gleiche Plattform nach Reiner Vogel.
    Beim mir hilft für das durchrutschen meisten wenn ich die Alu Segmente und die Antriebs Welle mit feinem Schmirgelpapier anschleife.
    Wenn du den Dobson mit der Plattform tagsüber aufbaust kannst du beobachten ob die Plattform durchrutscht.
    Bei mir läuft sie ca 40 min von Anfang bis Ende.
    (==>)Matze das mit dem 2 Motor werde ich mir noch überlegen [:D]


    Gruß Rainer [:D]

  • Hallo Oliver,


    Meine EQ-Plattform habe ich auch nach Reiners Anleitung gebaut. Meine Antriebswelle hat einen relativ großen Durchmesser, das Schneckengetriebe 1:40 Untersetzung, und es rutscht auch schon mal durch, aber nicht beim normalen Beobachten. Am Ende der Laufbahn ist das Durchrutschen gewollt, weil es keinen Endschalter, sondern nur einen mechanischen Anschlag gibt.


    Wenn der Antrieb durchrutscht, liegt das oft daran, dass der Schwerpunkt des Teleskops zu weit weg von der Drehachse der EQ-Plattform liegt. Das macht sich in der Nähe der extremen Auslenkungen der Plattform am stärksten bemerkbar (ganz zu Anfang oder am Ende der Laufbahn). Das kann nur teilweise durch mehr Reibung an der Antriebsrolle korrigiert werden und verschlechtert auf jeden Fall die Konstanz der Nachführung (Wechsel zwischen "ziehendem" und "geschobenem" Betrieb des Motors).


    Von weichen Materialien wie Gummischlauch auf der Welle halte ich gar nix, weil das die Steifigkeit der Lagerung verschlechtert.
    Besser ist es, den Teleskopschwerpunkt (der beim Dobson ungefähr im Drehpunkt der Höhenräder liegt) schon bei der Konstruktion der Plattform zu berücksichtigen. Reiner gibt dazu auf seiner Homepage auch einige Empfehlungen. Wer es richtig gut machen will, kann halt nicht einfach nach 08/15 Anleitung bauen, sondern muss selbst denken und planen.


    Zum Testen/Einstellen der Nachführgeschwindigkeit würde ich erst mal die Plattform nahezu waagerecht stellen und ein Objekt im Süden nahe dem Himmelsäquator anpeilen. In dieser Lage sollte es eigentlich nicht zum Durchrutschen kommen. Wenn das Himmelsobjekt "vorauseilt" oder "nachhinkt", musst Du die Nachführgeschwindigkeit langsamer oder schneller einstellen.
    Wenn das passt, gehst Du an den Anfang des Nachführbereichs (geneigte Plattform) und peilst wieder dasselbe Himmelsobjekt an. Falls nun die Nachführung nicht mehr klappt, rutscht was durch.


    Wenn die Objekte genau im Süden nach oben oder unten rauslaufen, stimmt die seitliche Ausrichtung der Plattform auf den Pol nicht, dann entsprechend drehen. Zuletzt kannst Du noch die Polhöhe korrigieren, indem Du Objekte im Osten oder Westen anpeilst.
    Das Ganze nennt man übrigens auch "Einscheinern" [:D].


    Gruß,
    Martin

  • Rückmeldung: endlich konnte ich mal wieder eine Wolkenlücke nutzen und die Plattform nochmal testen und etwas herumprobieren.


    Diesmal habe ich an einem Stern getestet.


    Ich habe den Schwerpunkt des Teleskopes durch Lage der Höhenräder etwas verändert und die Position auf der Plattform nochmal angepasst. Ebenfalls habe ich den Durchmesser der Antriebswelle Vergrößert und mit groben Schmirgelpapier ausgestattet.


    Fazit: Es scheint nun zu klappen! Durch langsamer oder schneller drehen des Motors kann ich den Stern im Okular nach "links" (Westen = Plattform aus oder sehr langsam) oder nach "rechts" (schnell bzw. 100%). Fixiert bekommen habe ich ihn auch. Manchmal gab es dann mit Verzögerung trotzdem eine Bewegung - ich vermute die Segmente rutschen dann kurzzeitig. Das bekomme ich aber auch noch beseitigt.


    Fazit: es lag also an einer Kombination aus falschen Schwerpunkt bzw. falschem Standpunkt auf der Plattform und am Durchrutschen der Segmente.


    Den Feinschliff gibts dann wenn das Wetter hier mal länger gut ist :)


    VG Oliver

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