TS UNC 10" Carbon - Fangspiegel rein visuell

  • Hallo Thomas,


    generell wird empfohlen, für die visuelle Beobachtung 25% Obstruktion nicht zu überschreiten, noch besser sollen 20% sein, darunter ist es wohl kaum mehr möglich, einen Unterschied zu einem nicht obstruierten System wahrzunehmen, zumindest was den Kontrast angeht. Beugungserscheinungen durch Fangspiegelstreben kann man natürlich nicht wegzaubern. Demgegenüber sollen 30% Obstruktion bereits visuell eindeutig spürbar sein, indem insbesondere Details mit schwachen Kontrasten an Planeten und Deep-Sky-Objekten verloren gehen. Photographisch spielt das keine grosse Rolle, hier sind ausreichend Backfokus und ein grosses ausgeleuchtetes Feld viel wichtiger.


    Ich schreibe das meiste davon im Konjunktiv. Warum? Vieles davon ist Theorie, andere Dinge wie Justage, Seeing, Streulichtunterdrückung oder generell die optische Qualität des Systems sind wesentlich wichtiger als der Obstruktionsgrad allein.


    Zur Theorie hier zwei Links, mehr findest Du sicher selbst:
    http://www.hoflink.com/~mkozma/obstruction.html
    http://www.telescope-optics.net/obstruction.htm


    Wenn man sich denn einen visuell optimierten Newton zulegen will, sollte natürlich das alles bereits stimmen. Dazu gehört dann noch ein flach bauender OAZ mit entsprechend knapp darüber liegender Brennebene. Bei einem so ausgelegten 10'' f/5 Newton kannst Du mit einem 50 mm Fangspiegel (=20% Obstruktion) auf ein zu 100% ausgeleuchtetes Feld von 12-13 mm und einen Helligkeitsverlust von ca. 0,3 m am Bildfeldrand eines langbrennweitigen 2'' Okulars kommen, was visuell als völlig ausreichend angesehen wird.


    Den Unterschied zwischen einem "guten" und einem "schlechten" Newton konnte ich am Okular schon öfters bewundern. Aber wie gesagt, die Obstruktion ist nur ein Teil des Ganzen.

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