Leos triplett

  • Hallo zusammen,


    hier mal mein erster Versuch mit dem Mgen und der Az-EQ5 und meinem ED80/560.



    Am Anfang war das ein ziemlicher Kampf, der Mgen hat fleißig Seeing gejagt und sehr schöne Kringel gezeichnet. Ab letztendlich hat er doch funktioniert. Die Bedingungen waren nicht wirklich optimal, leichte Zirrusbewölkung (daher auch die aufgeblasenen Sterne), was auch der Grund ist, dass ich mich nicht länger als 122 Sek Belichtung/Frame getraut habe.
    40 x 122s bei ISO 800, 10 Darks, 10 Bias, keine Flats
    Kamera: Canon Eos 600d
    Bearbeitung komplett mit PI


    Zum Objekt:
    Leos Triplett ist eine Galaxien-Gruppe im Sternbild Löwe (Leo). Sie befinden sich in einer Entfernung von ca. 30-35 Millionen Lichtjahren Entfernung. Im Teleskop sind M65 und M66 leicht zu finden, NGC 3628 ist deutlich schwächer. Bei dunklem Himmel ist das dunkle Staubband erahnbar…


    M66 / NGC 3627 Leo


    Die namensgebende Galaxie der M66-Gruppe wurde am ersten März 1780 entdeckt. Messier schrieb dazu: Nebel in Leo entdeckt; sein Licht ist sehr schwach und er steht ganz nahe bei dem zuvor beschriebenen [M65]… (SEDS). INteressanterweise hat Messier die beiden Galaxien 1773 nicht entdeckt, als ein Komet zwischen de, 1. und 2. November zwischen den beiden Galaxien stand. Das helle Licht des Kometen hat wohl die schwach leuchtenden Galaxien überstrahlt. Die Balkenspirale besitzt etwas nach oben verzogene Spiralarme, die Galaxie ist wohl einer anderen zu Nahe gekommen, vielleicht sogar einer ihrer Nachbarn aus dem Triplet. Ihre Oberflächenhelligkeit beträgt 8,3m und sie hat eine Ausdehnung von 8 x 2,5 Bogenminuten. Zusammen mit den anderen Galaxien des Tripletts gehört sie wohl physikalisch zu der größeren M96-Gruppe, die sich ungefähr in der gleichen Entfernung befindet. Halton Arp nahm M66 als Arp 016 in seinen Katalog der ungewöhnlichen Galaxien auf. Das Triplett hat übrigens auch eine eigene Arp-Nummer, es ist Arp 317.


    M65 / NGC 3623 Leo


    Mit 9,3m ist M65 etwas schwächer als M66. Die schöne Spiralgalaxie vom Typ Sa zeigt im Telskop deutlich eine zentrale Aufhellung, eine Andeutung von Spiralarmen wird bei dunklem Himmel sichtbar. Wie auch M66 ist sie 35 Millionen Lichtjahre entfernt, ihre Ausdehnung beträgt 8 x 1,5 Bogenminuten. Im Gegensatz zu ihrem per Gravitation an sie gebundenen Nachbarn M66 ist sie eine typische Spirale ohne sichtbare Veränderungen in den Spiralarmen. Messier hatte sie zusammen mit dem Nachbarn M66 entdeckt und als „sehr schwacher Nebel ohne Sterne“ beschrieben.


    NGC 3628 Leo


    Schwächer und damit deutlich schwerer sichtbar ist diese Spiralgalaxie vom Typ Sc. Anders als die anderen beiden Galaxien des Trios sehen wir NGC 3628 „edge on“ also von der Seite her. Sie ist mit einer Ausdehnung von 14.0 x 3,6 Bogenminuten deutlich größer als die beiden anderen, daher erscheint sie mit ihren 9,5m deutlich schwächer als M65 – das Licht wird auf mehr Fläche verteilt. Das Staubband der Galaxie wird zu den Rändern hin deutlich von der Schwerkraft der beiden helleren M65 und M66 verzerrt.
    Entdeckt wurde NGC 3628 am 8. April 1784 von William Herschel, der sie als H V.8 notierte. Messier hätte die Galaxie mit seinem Teleskop eigentlich entdecken können, hätte bei guten Bedingungen nach ihr gesucht!


    NGC 3593 Leo


    Ganz in der Nähe und auf meinem Bild ganz links deutlich zu sehen liegt NGC 3593. Die kleine Spirale vom Typ Sa0 habe ich selbst noch nicht visuell beobachtet. Mit 11 m ist sie deutlich schwächer als die Triplett-Galaxien und mit neu 5 x 2 Bogenminuten deutlich kleiner. Entdeckt wurde sie 1784 von William Herschel. Besonders an NGC 3593 ist ihre hohe Sternentstehungsrate, die sie zu einer Starburstgalaxie macht. Die Sternentstehung findet dabei hauptsächlich in einem Ring um das Zentrum statt, von dem sich ein Spiralarm löst. Ebenfalls auffällig sind die Gegenläufigen Sternpopulationen. Die Masse ärmere gegenläufig rotierende Population ist etwas 1,6 Milliarden Jahre jünger als die erste Generation von Sternen. Möglicherweise sammelt die Galaxie Gas von außerhalb oder es gab eine Verbindung zweier Galaxien in der Vergangenheit. Ihre Zugehörogkeit zur M66-Gruppe ist umstritten, auch wenn sich ihre Rotverschiebungen ähneln. Wahrscheinlich liegt die kleine Galaxie (ungefähr 1/4 unserer Milchstraße) mit 17,9 Lichtjahren näher und gehört zur lokalen Gruppe und nicht zum M66-Komplex.


    Den ganzen Bericht und die anderen Galaxien dieser Nacht (hauptsächlich im Großen Bären) findet Ihr auf meiner Homepage:



    http://www.sgo-online.de/astro…-mit-der-astrofotografie/


    Viele Grüße und CS


    Stefan

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