OdM Mai 2016: NGC 3310

  • <b>NGC 3310 im Großen Bären</b>
    RA:10 38 45.86 DEC:+53 30 12.2

    Quelle: HST


    ist eine Spiralgalaxie im Sternbild Großer Bär südlich der Ekliptik. Sie ist rund 46 Millionen Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt und eine maximale Ausdehnung von etwa 41.000 Lichtjahren.
    Diese Galaxie ist eine Starburstgalaxie. Das heißt in dieser Galaxie entstehen viel mehr Sterne wie für eine Galaxie typisch ist. Vor etwa 100 Millionen Jahren kollidierte NGC 3310 wahrscheinlich mit einer kleineren Galaxie, weshalb die große Spiralgalaxie in einem gewaltigen Sternbildungsausbruch aufleuchtete. Durch diese Kollision wurden durch die wechselnde Gravitation Dichtewellen erzeugt. Diese komprimieren die vorhandennen Gaswolken und heizten die Sternentstehungsparty in dieser Galaxie an.
    Hier das DSS:

    http://www.ngcicproject.org


    Visuell interessant sind vor allem bei gutem Seeing und Durchsicht das unterschiedlich helle große Zentrum, und dem östlichen Spiralarm, der bei guten Bedingungen bei höheren Vergrößerungen beobachtbar sein müßte. Mit große Öffnungen sollte da manche knotige Struktur und HII Region machbar sein.
    Da die Galaxie im Zentrum sehr hell ist, verträgt sie relativ hohe Vergrößerungen!
    Ich hatte die Galaxie letzten Monat im Visier:

    100 - 400x
    "Die Galaxie ist mit 10m6 relativ hell. Mit 16 Zoll und 100x sieht man eine nahezu runde Halostruktur. Mit zunehmender Vergrößerung konnte ich ein flächiges Zentrum beobachten. Die hellste Stelle ist nördlich am Rand des Zentrums. Das flächige Zentrum ist nach Norden hin heller und östlich setzt sich eine schmale Aufhellung nach Norden ab."


    Ich hoffe ihr habt die klaren Nächte um dieses für mich sehr überraschende Objekt aufzusuchen! Bin auf eure Beobachtungen gespannt!


    Klare Nächte


    Hajü
    http://www.astromerk.de

  • Hallo Hajü,


    danke fürs Vorstellen! Zwei Anmerkungen hätt ich dazu:
    1.) Kann es sein, dass man das Hubble-Bild um knapp 180° nach rechts drehen muss, damit alles zusammenpasst? Mir scheint die helle H-II-Region im DSS-Bild unten zu sein.
    2.) (von Hajü korrigiert)


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Servus Holger
    Danke für deinen Hinweis! Es muss natürlich Starburst heissen!
    Wenn ich das HST mit dem DSS Vergleiche passt das schon. Die DSS Aufnahmen sehen da eh ganz anders aus, als die hochauflösende Aufnahme des HST!
    Da bin ich mal gespannt was da kleine und grosse Öffnungen raus kitzeln können!


    Viele Grüße Hajü

  • Hallo Hajü,


    hab jetzt mal noch bei Wikisky nachgeschaut. Der im Hubble-Bild aufällige gelbe Stern rechts oben ist dort unterhalb der Galaxie, etwas links. Das Hubble-Bild muss also tatsächlich gedreht werden. Dann passt es gut - das Wikisky-Bild vermittelt ganz gut zwischen HST und DSS.
    Danke fürs Rätsel [;)]


    Nachtrag: vermutlich ist das Bild bei Wikisky DSS in Farbe


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Hajü,


    ich hab das Hubble-Bild mal entsprechend hingedreht. Jetzt erkennt man auch, weshalb eher der östliche Spiralarm zu beobachten ist:


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Schönes Ding Hajü,


    war schon William Parsons am 72" Leviathan aufgefallen, weshalb NGC 3310 in seine Liste von "Spiralnebeln" gelangte. Somit gehört diese Galaxie zu den wenigen und ersten Objekten, an denen visuell Spiralstruktur gesichtet wurde.


    Bei der nicht ganz standesgemäßen Nachbeobachtung mit 14.5" notierte ich bei guter Durchsicht und Vergrößerungen von 283x-404x folgende Worte:
    <i>flächenhelle irreguläre Galaxie; an flächigen Kerngebiet setzt O ein kurzer, aber flächenheller Arm nach N an; unmittelbar N und S sind schwache Außenbereiche zu sehen, die aber nicht die ganze Größe der Galaxie darstellen</i>


    Eine Zeichnung verdeutlicht das Gesehene:

    invertierte Version


    Viele Grüße, uwe

  • Hajü,...ein richtigen Schatz hast du da ausgegraben.[:)] Kannte ich zumindest noch nicht.
    Die Galaxie hatte ich auch schon gestern Abend im Okular. Visuell war einiges zu erkennen gewesen, echt toll.
    Das Ergebniss und die Zeichnung aber erst später. Vielleicht probier ich sie auch noch mal mit einer anderen Öffnung.


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo zusammen,


    ein erster Eindruck von mir mit 12" und bei fst 6m0: verdammt klein, das Ding. Im Übersichtsokular fast stellar. 324x ist durchaus angemessen. Es ist offensichtlich deutlich Struktur drin, bis auf den Ansatz des Spiralarms war für mich aber nichts davon wirklich zu fassen. Bin gespannt auf die Ergebnisse mit größeren Öffnungen / bei besseren Bedingungen.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Das ist wieder so eine typische Hajü Galaxie: Relativ hell, aber so richtig fies klein [}:)]


    Gestern Abend, miese Bedingungen bei mag 5.5 mit 22" und 280 bis 500x, ich hatte keine Aufnahme dabei, sondern nur die NGC Nummer.


    Die Galaxie ist strahlend hell und man denkt, kein Problem, da Details raus zu kitzeln. Denkste. Ist gar nicht so einfach, zumal der Himmel auch zunehmend zuläuft. Der helle Kern wirkt unregelmäßig, die Unregelmäßigkeiten sind aber schwer fest zu machen bis auf die ausgeprägt eckige Form. Um die Galaxie ist ein ovales, strukturloses Halo, welches allerdings in Richtung des benachbarten Sterns verschoben ist. Das dürfte der dominante Spiralarm sein auf den Aufnahmen. Der Ansatz des Armes ist am helleren Kern zu sehen, verläuft sich dann aber im für mich strukturlosen Halobereich.


    Die Knotenstrukturen muss ich mir mal mit Unterstützung eines Fotos vornehmen.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Als Zusatz noch zwei Beobachtungen mit nicht alltäglicher Öffnung. Ist aber wie ich finde mal ganz interessant abzuschätzen, was visuell möglich ist.


    <b>27", 419x, Seeing III, fst 6m5+ (sehr gute Durchsicht)</b>
    <i>auf den ersten Blick fällt der schwere Arm Richtung N nicht übermäßig auf; etwas intensivere Beobachtung zeigt diesen dann aber deutlich mit einem stellaren Peak am N Ende; was aber sofort auffällt ist die helle Innenstruktur, wie sie auf dem Foto von Glen Youman zu sehen ist (auf dem DSS nicht sichtbar) - den hellen, stellaren Kern umgeben zwei eng ansitzende Schalen halbkreisförmig auf der N und S Seite; am SW Ende der S Schale sitzt ein auffälliger stellarer Peak; der S Arm ist auch sichtbar, allerdings etwas breiter und gleich lang als der flächenhellere N Arm; am Ende sitzt ein schwacher Stern, der gehalten werden kann</i>


    <b>36", 600x, Seeing III, fst 6m5+ (sehr gute Durchsicht)</b>
    <i>beeindruckend hell und detailliert; ähnliche Details wie in der 27" Beschreibung; speziell der SW Peak an den Innenschalen direkt sichtbar und förmlich auffällig; der schwächere S Arm zerfällt in schwer fassbare Struktur; am beeindruckensten ist die visuelle Sichtung der N abgesetzten HII Regionen, die im Teleskop wie kleine, flächige Fetzen etwas abgesetzt von der Galaxie zu stehen scheinen</i>


    <u>Glen Youman</u> (Foto 90° nach links gedreht, d.h. der helle Stern links steht im N)

  • Astrophysikalisch ist das ein nettes Teil.
    Die Galaxie hat auch den wohlklingenden Beinamen "Bow & Arrow". Der Bogen könnte die Struktur der Spiralarme sein ... ob als Pfeil/e vielleicht die Auswürfe gemeint sind?


    Ich habe auch ein wenig recherchiert und auf dem CCD-Guide das Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut diese tolle Aufnahme von Robert Pölzl gefunden, die ich mit Roberts Erlaubnis hier sehr gerne vorstellen darf:

    <u>Aufnahmedaten Astrofotos.at - Robert Pölzl</u>
    Man sieht wirklich wunderbar, dass die Galaxie weit mehr gestört ist, als auf dem Hubble Bild anzunehmen ist!


    Dann noch meine Beobachtungen von gestern (Landhimmelbedingungen, Zenitbeobachtung, Seeing sehr gut), die am Ende einer Fitzel-Galaxientour anstanden und mir wegen der großen Helligkeit der Galaxie eine außerordentliche Freude bereitet haben [:D]


    Mit <b>4"</b> und bei 25-facher Vergrößerung wurde die Galaxie bei genauer Kenntnis der Lage bereits als schwaches Sternchen erkennbar. Ab 70-facher Vergrößerung begann sie flächig zu wirken, das Zentrum zeigte sich kompakt. Ich habe die Vergrößerung bis 160-fach getrieben, bei dieser Vergrößerung wirkte die Galaxie für mich wie viele der kleinen flächenhellen Planetarischen Nebel, die bei mittelgroßen Öffnungen und hohen Vergrößerungen anfangen, flächig zu wirken.
    Mit <b>12"</b> und bei 70-facher Vergrößerung war sehr gut das kompakte helle Zentrum zu erkennen, die schwächeren Außenbereiche/Ränder waren irgendwie schwer definierbar. Auch bei 160-fach und 240-fach blieb vor allem der kompakte helle Kern sichtbar. Die Galaxie erschien ganz leicht strukturiert, den östlichen Armansatz konnte ich nicht wahrnehmen.


    Schön ausgesucht Hajü!


    Beste Grüße


    Rene

  • Hallo zusammen,


    vorgestern Abend konnte ich die Galaxie auch im 12 Zoll Dobson beobachten. Das waren meine Notizen dazu:
    Diese Galaxie befindet sich etwa 10 arc min nordöstlich des 5.5 mag Sterns HR 4165 und ist dadurch leicht auffindbar. Obwohl die Galaxie recht klein erscheint, ist sie bei 275x Vergrößerung nicht strukturlos. Man sieht dabei einen hellen stellaren Kern und einen recht hellen flächigen Bereich um ihn herum. Auf der HR 4165 zugewandten Seite läuft die Galaxie diffus aus.


    Hier der Versuch, das zu zeichnen.


    Die schwachen Strukturen, die man auf den lang belichteten Fotos sieht, konnte ich mit 12 Zoll natürlich nicht sehen. Das Bild von Rober Pölzl sieht ja echt beeindruckend aus. Was sind eigentlich die diffusen Strukturen links bzw. links oberhalb der Galaxie, die noch weit über HR 4165 hinaus gehen? Sind da Sterne (die von Hajü erwähnte Sternentstehungsparty), oder Reflexionsnebel ähnlich wie der galaktische Cirrus unserer Galaxie?



    Clear skies


    Robin

  • Servus Hans-Jürgen!
    Auch ich konnte am Fr. auf Sa. endlich das gute Wetter nutzen. Als ich die Gx zum ersten Mal mit 257x im Okular hatte, wunderte ich mich wie klein aber auch wie hell sie war. Also hoch vergrößern mit 375x und auch noch mit 514x! Da sind die Details aber abgesoffen, aber der Kern war noch hell!
    Zurück mit 375x, damit ging ich an die Zeichnung. Ganz schön fies diese kleine helle Galaxie, Details fest zu machen war schwer. Aber so nach und nach kam noch was raus, der schwache Halo und der leicht hellere Bereich nordwestlich vom Kern. Außerdem wirkt sie dreieckig mit, sorry - "Stummelschwänzchen" hinten dran, nicht ausgeprägt aber noch sichtbar.[;)]
    Beobachtet wurde im Allgäu bei Kempten in 1000m Höhe mit 16" ohne EQ-Plattform. Bed. um 1.50 Uhr waren: +6°C/ 56%r.F./ S.2/ Tr.2/ GG in Umi 6m4/ kein Wind.


    NGC 3310 Gx in Uma 30.4.16 1.50Uhr 375x o.F., Westen ist oben!



    Grüße aus dem Allgäu,
    Roland

  • Hallo Roland,


    Du hast auf Deiner Zeichnung ein schmales dunkleres Band auf der Südseite der Galaxie eingezeichnet - finde ich ein interessantes Detail, ich war mir bei der Sichtung sehr unsicher, so dass ich das nicht weiter erwähnt habe, aber im Nachhinein habe ich den Eindruck, dass das meine Beobachtung näher kommt als die breite Lücke in Uwes Zeichnung weiter oben. Lohnt sich vielleicht, weiter danach Ausschau zu halten. Ich will mir die Galaxie auf jeden Fall nochmal vornehmen.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo zusammen,


    das geht ja lustig rund hier - der Mai hat doch HEUTE erst angefangen - und ihr habt euch schon alle aufs OdM gestürzt wie die Geier [:D] Seid ehrlich - ihr gehört doch auch zu der Sortee, die schon zwei Wochen vor Weihnachten alle Türchen im Kalender geöffnet haben! [;)]


    Rene, sehr gut dass Du dieses Bild hier noch reingestellt hast - das finde ich persönlich auch eindrücklicher als das erstere - hab ich beim googeln nach der Gx auch gleich festgestellt... zum Objekt kann ich selbst noch nix beisteuern, ich war im Seeingloch verschwunden die letzten Nächte. Hol ich mal bald aufm Berg nach, schaut schon echt interessant aus das Objekt - prima Hajü!.


    CS,
    Norman

  • Hier sind meine Ergebnisse aus zwei (bzw.drei) Nächten mit zwei unterschiedlichen Öffnungen.



    <b>18 Zoll</b>


    Beobachtet habe ich an meinem Stammplatz in der Rhön. Die Transparenz war gut, das seeing war brauchbar aber sicher nicht optimal
    Die Galaxie ist im 26mm sofort und sehr hell zu sehen. Der helle 6mag Stern in der nähe blendet regelrecht. Bei höherer vergrößerung (317x)
    fällt sofort auf das die Südseite der Galaxie wie "abgeschnitten" wirkt und ein flächige fast stellare Aufhellung die dezentral im hellen Galaxiekörper sitzt.
    Indirekt ist ein wie abgesetzt wirkende Spiralarm gut zu sehen gewesen, der weit in den raum verlaufen ist.
    Ein schwacher diffuser Halo schien das Objekt zu umgeben .




    <b>10 Zoll</b>


    Beobachtet habe ich wieder in der Rhön bei guter Transparenz, aber nur mäßigen Seeing. Die Arbeitsvergrößerung von 208x war fast schon zuviel.
    In der Übersichtsvergrößerung fiel die Galaxie sofort auf, ziemlich hell. Bei 208x war die Gx. rund und eine dezentrale spitze aufhellung blitzte hervor.
    Das Objekt war umgeben von einem schwachen Halo der scheinbar nach Norden verschoben war. Von dem Spiralarm war in dieser Nacht nichts zu sehen.
    Eine Nacht später an einem anderen Platz, ebenfalls mit 10zoll und etwas besseren Seeing schaute ich nochmal kurz nach dem Arm.
    Der war höchstens als Ansatz angedeutet aber zu unsicher um von einer Sichtung zu sprechen.





    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir NGC 3310 auch mal mit 16" angeschaut, allerdings bei nicht gerade optimalen Bedingungen. Das Seeing war zwar ganz brauchbar, aber der Himmel sehr "Cirrig" und daher die Transparenz nicht optimal und die Lichtverschmutzung höher als für meinen mittelmäßigen Standort (Landhimmel) sonst üblich. Der zeigte sich NGC 3310 nur als erstaunlich heller, diffuser Fleck, indirekt mit einer zu einer Seite hin verschiedener Aufhellung. Halo und sonstige Strukturen zeigten sich nicht. Ich werde die Tage die kleine noch mal aufsuchen, vielleicht geht dann ja mehr!


    Hier noch ein paar Info's zur Galaxie (Quellen SEDS) für alle, die auch noch ein wenig Hintergrund-Info zum Beobachteten Objekt haben wollen:
    Die Spiralgalaxie NGC 3010 misst am Himmel 3,1 x 2,4 Bogenminuten und hat eine Helligkeit von 10,6 m (~11m). Sie ist eine Starburst-Galaxie Typ Sb, vermutlich durch eine Kollision mit einer anderen Galaxie vor 100 Millionen Jahren. Ihre Entfernung zur Erde beträgt ca. 46 Millionen Lichtjahre und hat sie einen Durchmesser von ca. 41.000 Lichtjahren. Entdeckt hat den kleinen Nebel Wilhelm Herschel am 12.April 1789.


    Viele Grüße


    Stefan

  • Hallo,


    ich konnte kleine GX am Montag (2.Mai) beobachten.


    Bedingungen:
    brauchbarer Kleinstadt-Himmel mit leichten Dunst in Bodennähe
    GG im Zenit ca 5.2mag
    Sterne 37UMa (5.2mag) und 44UMa (5.1mag) gerade noch freiäugig sichtbar, der "helle gelbe" HR4165 (5.5mag) nicht mehr.
    Seeing mittelmäßig, circa 2", geschätzt aufgrund vorheriger DIMM Messung an diesem Standort


    Teleskope:
    33" f/3.9 Dobson auf heimischer Terrasse
    Vergr. 95x - 700x (AP von 9.0 - 1.2mm)


    Feldstecher Fujinon 10x70



    Aufsuchen:
    Lage circa anpeilen und nach auffällig gelben Stern suchen.



    Sichtung mit 33":


    Auf den ersten Blick nur eine Art kleiner, heller "PN" ohne Struktur.
    Nord-Arm schält sich langsam heraus, auffälligstes Merkmal ist der dunkle Keil zwischen Zentrum und Arm.
    Südarm und Halo nur zu erahnen.
    "Zentralstern" blitzt ab und zu auf, ein klarer Seeing Effekt.
    Abseits vom Zentrum ebenfalls ein paar äußerst waage "Blitze". (Hinweis auf die Schalen von denen Uwe berichtet?)
    Beste Vergrößerung 700x (1.2mm AP)



    <font color="red">EDIT: Richtungspfeil korrigiert, danke Dir Ronny, siehe nächstes Posting</font id="red">
    (dort wo jetzt das korrekte "E" steht, stand vorher das falsche "W")



    Sichtung mit Fujinon 10x70
    Aufgestützt auf die Dobson Leiter und nach längerer Augenakrobatik (indirektes Sehen mit zwei Augen, brrr[}:)]) war an der richtigen Stelle ein "kleines Etwas" zu erkennen.


    Hajü, ganz feiner Vorschlag! Vor allem die Lage nahe dem Zenit kommt Beobachtern mit suboptimalen Bedingungen sehr entgegen![:)]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo,


    im 11" SCT (bei 175..280x) konnte ich die Galaxie heute früh beobachten. Der Himmel war sehr klar (fst 6,0mag), aber das Seeing war auf meinem Balkon nicht ganz so gut. Der Nordrand von NGC 3310 ist schwächer und diffus, die Süd- und Ostseite sind besser definiert. Die Form erschien mir etwas dreieckig.


    Das ich die Spiralarme nicht erkennen konnte war nicht so schlimm, weil ich als Entschädigung die Spiralarme bei 3 anderen Galaxien sehen konnte. Vor allem M106 fand ich toll, bei guten Bedingungen macht die Beobachtung von Frühlingsgalaxien richtig Spass. [:p]


    (==&gt;)Kai: Als ich die Himmelsrichtungen in Deiner Zeichnung sah, da dachte ich schon fast, das ich hier nicht der einzige bin, der mit Zenitspiegel beobachtet. Vielleicht kannst Du unter der Zeichnung noch den Hinweis ergänzen, dass das "W" nach Osten zeigt.


    Viele Grüße,
    Ronny

  • Lieber Hajü, da hast Du uns aber eine Hausaufgabe gegeben, die sich gewaschen hat. NGC 3310 ist visuell eine richtige Herausforderung. Für große Öffnungen bietet sie reichlich Details, die jedoch alle dicht an der Wahrnehmungsgrenze liegen. Entweder sind sie hell, aber klein und sehr dicht gepackt, oder groß und flächig, aber dafür sehr schwach.


    Ich habe NGC 3310 über 3 Nächte hinweg von der Schwäbischen Alb aus beobachtet. Fst lag zwischen 6m2 und 6m5 bei durchschnittlichem seeing. Für die Außenbereiche habe ich niedrige Vergrößerungen verwendet (150x – 230x), weil so die schwachen Strukturen besser zu sehen waren. Den kleinen Zentralbereich habe ich dagegen bei 500x – 1000x beobachtet, um die immer wieder aufblitzenden Lichtpunkte voneinander trennen und lokalisieren zu können.


    Insgesamt ein sehr spannendes Projekt. Danke dafür, Hajü. Hier meine Skizze.





    Viele Grüße
    Johannes

  • Servus
    Ein kleines Zwischenfazit!


    Dank euch für eure vielen Beobachtungsdokus und Zeichnungen!
    Die vielen Beobachtungen von euch, mit verschiedenen Öffnungen stellen das Objekt ins richtige Licht und ihr habt ja wirklich alles bis dato rausgekitzelt! Da freue ich mich noch was kommt!
    Das Tolle ist doch, das der Nachthimmel voll von so überraschenden, unbekannteren Objekten ist. So eine Plattform finde ich eine super Geschichte!


    Viele Grüße Hajü
    http://www.astromerk.de

  • Hallo Hans-Jürgen und Mitlesende


    05.-06.Mai 2016
    Fest entschlossen, die NGC3310 aufs Papier zu bringen, reiste ich auf die Hohe Adelegg.
    Bedingungen liesen mit Wind und zwischenzeitlichen Boen auf eine gute Nacht hoffen.
    Mitbeobachter Roland, Markus und Andreas begrüßt und schnell den Dob aufgebaut und justiert.
    Nach Auskühlzeit und einigen Schwätzchen mit den Kollegen habe ich dann die
    Gx ins Visier genommen.
    Nach längerem Blick auf das Zielgebiet entschied ich mich auf 36UMa als Startpunkt.
    Über ein spitzes Dreieck zur SAO27682 und kleinem Schwenk nach oben auf SAO27716 war
    die Gx als diffuses Etwas schnell erkennbar.
    Hochvergrößern auf 300x bracht aber die schnelle Ernüchterung. Seeing war nicht besonders.
    Gx tanzte schneller als Samba (sonst hätte ich Kurven erkannt).
    Keine Datails außer hellem Halo um den Kern erkennbar!


    Egal, dem Hans-Jürgen präsentiere ich trotzdem eine Zeichnung und vielleicht sieht man später
    ja noch ein paar Andeutungen der Spiralarme.


    Als vernünftige Vergrößerung wählte ich 100fach. Da war das Halo am ruhigsten.
    Angefangen habe ich mit leichter Andeutung des Kerns, dann die umliegende Sterne einskizziert.
    Dann folgte das hellere Halo und bei 150x bis 300x die anderen kleine Sterne.
    Zwischendurch immer mal wieder längere Zeit das Halo angeschaut. Grausam, sah dann schon winzigen Zentralstern
    durchblitzen. War dann für mich immer ein Zeichen für ne kurze Augenerholung.
    Hab dann bei 100x das Halo und den Kern fertiggezeichnet.


    Neu bei dieser Zeichnung:
    2 unterschiedliche Grau Stifte
    Rotlicht um eine Stufe gedimmt (immer noch zu hell)
    Papier immer noch wellig






    Neue Nacht, neues Glück
    06.-07.Mai 2016


    Mitbeobachter waren Hajü, Walter und Roland.
    Prozedur wie gestern.
    Leichter Wind liesen auf bessere Bedingungen hoffen.
    Gleiches Anpeilziel genommen und NGC3310 angesteuert.
    gleich auf 300x vergrösert und siehe da, Halo viel ruhiger aber trotzdem
    eine echte Herausforderung.
    Ansatze der Spiralen waren auch nur indirekt schwer zu erkennen.
    Zentralstern habe ich diesmal keinen wahrgenommen.




    Lernfazit:
    Mit Graustufen Zeichnen kommt schon besser.
    Nordpfeil stimmt beim Ersten, beim 2. vergessen und letztes mal im April in die falsche Richtung gezeichnet.
    (und keiner hats bemerkt)


    Nachbearbeitung:
    Diverse Striche und Verschmutzungen beseitigt.
    Doch noch ein paar Sterne runder zeichnen müssen.
    Ein paar Sterne von 1. in 2. Zeichnung übernommen.


    Freue mich schon auf die nächste Herausforderung

  • Servus Werner!
    Sehr schöne und gut umgesetzte Idee mit den jeweiligen Sichtbedingungen eines Objektes, die Zeichnungen gegenüber zu stellen[^]
    Sind doch gut geworden und die neuen Stifte kommen nun voll zum Einsatz, da kommen bis zum Ende des Jahres aber noch viele Zeichnungen zusammen [:D]!


    Grüße Roland

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