Reiz der visuellen Beobachtung

  • Hallo zusammen!


    Erst mal allein ein gutes neues Jahr und viele unvergessliche visuelle Eindrücke!
    Seit über 40 Jahren bin ich visuell aktiv. Alles fing mit einem kleinen Kaufhausteleskop meines Bruders an. Schroeders "Praktische Astronomie für Stertnfreunde" war die erste gute Anleitung und dann ging es mit
    "Welcher Stern ist das?" weiter (einige haben ja ähnlich angefangen).
    Der Reiz, mit eigenen Augen zu sehen, ist immer noch das wichtigste Motiv für meine visuellen Ausflüge. Es ist für mich immer wieder etwas anderes, Fotografien der Himmelsobjekte zu sehen (Hut ab vor der Leistung "unserer" Astrofotografen!)als die Berührung fernen Lichtes mit der Netzhaut. Mich kann ein unaufgelöster matschiger Fleck, den ich selbst geshen habe, mehr begeistern als jedes noch so schöne Foto. Glücklicherweise ist das über die vielen Jahre nicht anders geworden. Ich habe - trotz schlechter Bedingungen in einer Großstadt - immer nur kleine Instrumente benutzt und beobachte zur Zeit mit dem Zeiss-Spektiv und einem hervorragenden 10x56 (letzteres hat mir in Chile die Augen "übergehen" lassen!).
    Beobachtungserfahrung und das richtige "Sehen lernen" sind die Bedingungen dafür, dass ich auch nach so langer Zeit immer noch kindliche Freude am Beobachten auch mit kleinen Instrumenten haben kann.
    Schwerpunkte liegen auf der Beobachtung der Sonne, der Doppelsterne und eigentlich alles, was sich zu deep-sky zählen läßt.
    Ähnlich wie einige hier schon erwähnten, bin auch ich dazu übergegangen von meinen oft stundenlangen "Sitzungen", bei denen ich alles, was zu erwischen war, beobachtet habe,abgekommen.Ich bin da jetzt etwas "ruhiger" geworden und plane nun im Voraus immer nur wenige Objekte.
    Das ist dann auch immer sehr zufriedenstellend.


    Gruß


    Horst

  • Hallo miteinander,


    von mir noch eine Ergänzung, angeregt durch Gerd's Kommentar:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Was mir draußen in der Natur beim beobachten sehr gefällt, ist die Ruhe in der Nacht. Die frische, und zum Teil auch kalte Luft tut sehr gut. Für mich ist das beobachten draußen in der Natur auch so etwas wie eine Flucht aus dem Alltagslärm und der Alltagshektik. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist für mich auch ganz wichtig, das Erlebnis irgendwo draußen in der Natur. Wenn möglich, nehme ich immer auch gern die Dämmerung mit, wenn die ersten Sterne rauskommen. Und drumherum die Laute der Natur, z.B. geben am Taubenberg - gerade so um März/April herum - oft mehrere Waldkäuze über Stunden ein Konzert. Und dann vielleicht noch draußen übernachten, vielleicht einen Sonnenaufgang mitnehmen - am eindrucksvollsten irgendwo hoch in den Bergen [:)].


    Servus
    Ben

  • Hallo Johannes,


    ein netter Thread so zum Jahresstart ;-). Angesichts des grauen Wetters Zeit sich zu besinnen ;-).


    Tja ich kann Dir nachfühlen, aber es ist viele Jahre her mit meinem "Frust". Der hatte sich in den späten 80ern mit dem Quelle 114er Newton nach 2-3 Jahren breit gemacht. Nach einer Anfangseuphorie wurde es mit den Planeten schnell langweilig. Saturn mit Krempe aber keine Details (hat mich übrigens gar nicht umgehauen). Jupiter nur die zwei Streifen, keine Details. Bis mal der Komet dort einschlug - endlich mal was los. Den GRF hab ich glaube ich kaum bewusst registriert, höchstens als Beule in einem Band. Langweilig. Mars? Vergiss es... . Deep Sky? Andromeda - Wischfleck. Ringnebel, ja schön ein Ring. M42? Ja bisschen was, ganz nett. Aber imemr das Gleiche. Plejaden? Naja, immer nur eine Hälfte davon im Hyugens 20mm Kloröllchen. M13? OK noch ein flauer Klecks. Der Mond - jaaa der hat mich umgehauen beim ersten mal, und blieb viele Jahre mein Lieblingsobjekt bis es auch da langweilig wurde. Dann dümpelte das Ganze hin, bis ein Sturm mein Newton umgeworfen und zerstört hat.


    Dann ein Neuanfang vor jetzt 3 Jahren. Diesmal was Richtiges - mein damaliger Traum, ein 100mm Refraktor. Holla Hopssasa!! Was für ein Okular (das 25mm Plössl). Was für ne riesige Linse!! Auf den Mond raufgehalten - mächtig gewaltig! Diese Bildqualität diese Plastik wie aus Alabaster, was für ein Kontrast! Und Vergrößerung von 160x ist wirklich wirksam (beim Newton hoffnungslos flau/mau und furchtbar wackelig). Ah ja und wie stabil mit Motornachführung und HEQ5. Die letztere hat mich auch umgehauen. Was für ein Unterschied zum Quelle Spinnenbeinchen. Jaaah und dann bin ich zum ersten mal wirklich mal raus aus der Stadt rausgefahren... Mich hat total fasziniert wie gut die flauen Sachen von damals (M42 vor allem, aber auch M31 usw.) jetzt mit dieser Ausrüstung kamen. Das hat so richtig die Begeisterung ausgelöst (aber auch das Beobachten aus der Stadt vermiest, naja war sowieso langweilig) und eine Art Sucht ausgelöst. Ich weiss auch noch wie Sachen, von denen ich damals zwar gelesen, aber nie erblickt habe, plötzlich sichtbar wurden. Also M31 in voller Größe, M13 mit Sternchen, M42 mit vielen Fasern und vor allem die Virgo und Leo Galaxien, von denen ich damals keine einzige geschafft habe. Und zu guter letzt der berühmte Nordamerika Nebel (mit OIII, an OIII war ja damals nicht zu denken). U.v.m. und alles noch mit 100mm Öffnung. Dann nach einem Teleskoptreffen musste was größeres her, aber ganz bescheiden nur ein 8"er. Das gab nochmals ein "Wau" Effekt. Und so bin ich nun hier, den Karkoschka fast abgearbeitet, das nächste wird der BAfK sein :-D....


    Und die Moral der Geschicht: Es kommt wohl auf die Innere Erwartungshaltung an (meine Referenz waren die Beobachtungen mit dem 114er unter mäßigem Stadthimmel, nicht Hubble und nicht die Astroforen Bilder - die entdeckte ich staunend erst nach dem Wiederneueinstieg). Und natürlich hängt die neue Begeisterung stark vom Beobachtungsort ab. In der Stadt und Umgebung ist mir Deep Sky auch sehr langweilig geworden. Aber 50km ins halbwegs(!) Dunkle zu fahren - ist eine Sucht, oder Leidenschaft. Ganz wie man es nimmt. ;-).


    In diesem Sinne Allen einen schönen Start ins Neue Jahr,
    Walter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CorCaroli</i>
    Was mir draußen in der Natur beim beobachten sehr gefällt, ist die
    Ruhe in der Nacht. Die frische, und zum Teil auch kalte Luft tut
    sehr gut.
    Für mich ist das beobachten draußen in der Natur auch so etwas wie
    eine Flucht aus dem Alltagslärm und der Alltagshektik.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo zusammen,
    genauso sehe ich es auch. Es ist für mich absolute Entspannung. Obwohl ich ein Computerfreak seit Ender der 70er bin, hat elektronisches "Gedöns" für mich hier nichts zu suchen. Ich würde z.B. auch eine Modelleisenbahn nicht digitalisieren, da möchte ich Regler und Taster selbst bedienen.


    Ich stelle mir vor, das das visuelle Beobachten wie Angeln ist. Da sitzen die Angler von morgens bis abends auf ihren Stühlen und beobachten ihre Angelschnur, das Wasser oder lassen einfach die Seele baumeln. Wenn ich mit meinen 2 Hunden am Rheinufer entlang marschiere kann ich den zufriedenen Gesichtsausdruck sehen. Sie könnten ja auch den Fisch im Geschäft kaufen. [:D]


    Ich finde beim Beobachten noch längst nicht jedes Objekt (eher nur die wenigsten). Aber auch der Angler fängt nicht jeden Tag einen Fisch, setzt sich aber bei nächster Gelegenheit trotzdem wieder auf seinen Stuhl und schaut stundenlang aufs Wasser.


    Mit den besten Wünschen für ein glückliches und zufriedenes 2016
    Knut

  • Hallo,
    mittlerweile kann ich auch auf gut 50 Jahre visuelle Beobachtung zurückblicken. Angefangen hatte es mit dem kleinen Feldstecher meiner Eltern, ein 8 x 30 Glas. Nachdem ich mein erstes Geld verdiente, schaffte ich mir einen 110/2720 mm Schiefspiegler von Kosmos an. Nicht gerade das Instrument für Deep-Sky. Aber damals war ich noch mehr an Mond, Sonne und Planeten interessiert. Dafür war das Instrument hervorragend. An größere Teleskope war damals kaum zu denken, wer einen 150er oder 200er Newton hatte, war schon ein "Krösus" unter Sternfreunden. Erst mit dem Dobson veränderte sich die Teleskoplandschaft entscheidend. Einen 10 oder gar 12-Zöller parallaktisch aufzustellen, war ein ordentlicher und kostentreibender Aufwand. Fotografie analog war im Vergleich zu den digitalen Möglichkeiten heute ebenfalls recht beschränkt. Wenn man solange dabei ist, dann ist man lange nicht mehr jede Nacht am Beobachten, sondern schaut erst mal, was interessantes los ist, oder ob die Sichtbedingungen ideal sind. Es stimmt einfach nicht, dass Deep-Sky nur mit großen Geräten einen Genuß bietet. Ich habe einen kleinen 66/400 ED-Refraktor, mit dem habe ich im Sommer mal etliche DS-Objekte beobachtet. Gut zu sehen sind hier eine ganze Reihe offener Sternhaufen, ja mit einem OIII-Filter war sogar der Sturmvogel zu sehen, kein Problem auch M31 oder M33. Und durch die Milchstrasse zu wandern macht mit so einem Gerät mehr Spass als mit einem 300er Dobson. Der ist dafür dann bei kleinen Objekten wie Galaxien oder PN die Wahl. Macht aber auch nur Sinn, wenn der Mond nicht stört und die Luft möglichst klar ist. Kann man ja gut an den Sternen des kleinen Wagens abschätzen. Sind die beiden der Deichsel näher stehenden Wagensterne deutlich sichtbar, dann passt es eigentlich ganz gut. Trotzdem ist es manchmal ganz schön zeitraubend bestimmte Objekte zu finden. Habe mindestens gefühlt 15 mal über NGC 891 drübergeguckt ohne das Ding zu sehen. Auf einmal stand sie dann da. Wichtig ist auch diverse Vergrößerungen und Filter auszuprobieren ob damit der Eindruck besser wird. Helix-Nebel ist ein gutes Beispiel, ohne Filter so gut wie nichts davon zu sehen, mit Filter dann gut und das trotz tiefer Stellung. Dass man nach ein paar wenigen Wochen mit ersten Beobachtungserfahrungen vielleicht nicht so zufrieden ist und etwas Frust hochkommt, ist durchaus nicht ungewöhnlich. Erlebt man ja auch bei anderen Dingen, wo dann die Erwartungen nicht sofort in Erfüllung gehen. Als Anfänger kann ich zwar ein Auto fahren, doch "Fahrgenuss" und Routine ergeben sich erst nach gewisser Zeit.
    Also nicht aufgeben, das astronomische Beobachten schulen und mit anderen Hobbyfreunden in Kontakt zu kommen erscheint mir ganz wichtig. Insbesondere der Kontakt ist eine wertvolle Hilfe, dort werden Erfahrungen ausgetauscht, kann man auch mal durch die Geräte der Hobbyfreunde schauen, ausprobieren, Okulare testen usw. Das gibt wieder Anregungen für die eigene Praxis. Wenn ich auch mal Zeiten mit wenig Beobachtungsnächten im Jahr hatte, aus dem Blick kam das Hobby nie und aufhören damit war niemals eine Option.
    Gruß Franz

  • Servus


    Johannes es ist eigentlch alles hier geschrieben worden. Und von mir mal ein Dankeschön an alle Beobachter hier, die hier unser wunderschönes Hobby so treffend beschrieben haben!
    Ich habe ja die letzten Jahre immer mehr das Gefühl das die "Visuellen" immer weniger werden. Und daher waren fast alle Statments ein Balsam auf meine Seele!
    Um auch noch mein Senf dazuzugeben, ein Fazit was zur "Visuellen Beobachtung unabdingbar ist.


    1. Genügend Vorbereitung zu den Objekten


    2. Geduld beim Beobachten
    und versuchen die Beobachtungen zu dokumentieren oder zu zeichnen


    3. Wahl des Beobachtungsplatzes (Dunkel und so hoch es geht!)
    ist für mich wichtiger wie erstmal eine größere Öffnung!Wenn ich bedenke, was Christian und Uwe immer wieder mit 8 oder 12 Zoll alles beobachten, dann sollte man auch mal eine längere Anfahrt und damit einen höheren Zeitaufwand einkalkulieren. Es lohnt sich allemal!Wie oft steht man bei den üblichen Plätzen in den "Niederungen" im Dunst und Nebel oder kämpft mit einer nassen Ausrüstung ect.
    In der Höhe verbessert sich die Transparenz und je nach Platz auch oft das Seeing!Und wenn du dann auf so einem Platz stehst und die Punkte 1 und 2 befolgst, wirst dich wundern was aus deinem 8 Zoll Teleskop so alles zu beobachten ist.


    In diesem Sinne


    Viele Grüße aus dem Süden
    von Hajü
    http://www.astromerk.de
    http://deepskymeeting.astromerk.de/

  • Hallo zusammen...


    ...ich denke nicht das es weniger Beobachter gibt, Hans-Jürgen.


    Aber die Wenigsten haben die Ausdauer und die Muse all ihre Beobachtungen so akribisch aufzuzeichnen und dann der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren wie es einige Kollegen tun - für die ich einmal hier allerhöchste Hochachtung bekunden möchte!


    Wahrscheinlich geht es vielen wie mir selber, ich partizipiere von Amateuren wie du es bist und genieße die Hilfestellungen und Beobachtungstipps still am eigenen Okular.


    Im Lauf der Jahre kennt man ja die üblichen Verdächtigen von deren homepages man sich immer wieder "feuchtes Augen" holen kann.:-)


    Was die Öffnung des Teleskopes angeht, so möchte ich aber schon eine Lanze für eine möglichst große derselben brechen: noch nie war es einfacher und günstiger sich für relativ wenig Geld einen Riesenspiegel zu holen, damit es sich rentiert wenn man einen langen Anfahrtsweg in dunkle Gefilde auf sich zu nehmen... ;)


    lg
    Winni

  • Hallo Johannes, hallo zusammen [:)]


    Dann will ich auch mal noch meinen Senf dazu geben.
    Ich habe hier vieles wieder gelesen, was auch meinen "Werdegang" ausgemacht hat. Von Papas Fernglas über Tchibotonne zum 12" Dobson, und der 8"er Newton ist ja auch noch da. (Die Dinger vermehren sich immer irgendwie [;)] )


    Und wenn ich an die ersten Ausflüge mit Papas Fernglas denke, der Himmel muss vor 40 Jahren so viel dunkler gewesen sein, als heute. Was habe ich damit alles sehen können!
    Und dann (viel) später die erste SN sehen - in einer Galaxie, die so weit entfernt ist, dass zur Zeit der SN noch die Dinosaurier auf der Erde unterwegs waren! Das ist unbezahlbar!


    Fotografie ist für mich erst in letzter Zeit ein Thema, allerdings fast nur den Mond. Auch wenn die schönen bunten Bilder locken, ist mir das direkte Erleben viel wertvoller.
    Ich zeichne ab und zu und wenn man die Zeichnungen von vor ein paar Jahren mit den letzten vergleicht, merkt man erst um wieviel man sich weiterentwickelt hat, wieviel mehr man überhaupt bemerkt!
    Johannes, versuch es mal mit dem Zeichnen, dadurch sieht man sich die Objekte auch viel intensiver an und nach einer gewissen Zeit erkennst du Strukturen, die vor 30 Minuten noch nicht zu sehen waren. [:p]


    Aber ganz gleich ob man Sternhaufen, Galaxien oder Nebel sucht, ab und zu setze ich mich einfach hin und schau zum Himmel rauf. Der Sternenhimmel ist so wunderschön - auch ohne Teleskop. Das ist wie Meditation und die soll doch gesund sein, oder? [;)][:D]


    Liebe Grüße und Clear Skies
    Ute

  • Hallo Franz,
    Zitat: "Es stimmt einfach nicht, dass Deep-Sky nur mit großen Geräten einen Genuß bietet."
    Das kann ich nur voll unterstreichen!
    Auch Ihre Bemerkung, mit dem kleinen 66/400 ED Refraktor mit O-III Filter z.B. den Sturmvogel gesehen zu haben, kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Mit 80mm ist damit sogar der komplette Cirrus zu sehen. Leider kämpfe ich immer wieder - annscheinend erfolglos - gegen die Ansicht an (wie zuletzt in SuW),
    solche Filter seien erst ab 8 Zoll sinnvoll.


    Gruß


    Horst

  • ...man kann sich natürlich auch eine wildlife Doku im sw Fernseher mit 2" Bilddiagonale angucken, Horst....
    Fakt ist, Helligkeit und Auflösung gehen einher mit der Öffnung - da beißt keine Maus einen Faden ab.


    nix für ungut. ;)

  • Hallo Winni,


    schade eigentlich, bis zu deinem letzten Beitrag war das ein schöner und sehr interessanter Thread. Deinen letzten Kommentar hättest du dir jedoch sparen können und eigentlich auch müssen. Denn damit stellst du ja genau das in Frage, was hier alle schreiben. Für dich ist die Öffnung der alles entscheidende Punkt. Ich beobachte seit mehr als 25 Jahren mit 3 und 4 Zoll und vermisse nichts. Auch ist damit eine sehr intensive DeepSky Beobachtung möglich.
    Vielleicht habe ich deinen Post auch nur falsch verstanden, dann sorry dafür. Aber so wie ich das sehe, hast du dich damit leider selber hier etwas disqualifiziert...


    CS Holger

    12“ Spacewalk Infinity + Black Edition, Lzos APM 100f8, APM MS ED Bino 16x70 und 10x50

  • Grüß Dich Holger,


    deswegen ja auch das ";-)"


    Ich will ja keinem zu nahe treten.
    Aber man muß den Tatsachen halt nun mal ins Auge blicken.
    Da ja jeder mit seinen Zahlen umherwirft, muß ich das auch wohl.


    Angefangen 1981 mit 114mm Tasco Newton weiß ich sehr wohl was geht und was nicht, auch was in den letzen Jahrzehnten verloren gegangen ist aufgrund der Lichtverschmutzung! :(
    Man sollte hier tunlichst vermeiden allen Anfängern zu verklickern wie toll doch wohl alles an deepsky sichtbar wäre mit kleinen Öffnungen, das ist defacto nicht der Fall, außer du bist im Hochgebirge unterwegs!


    Wenn du nichts vermißt, dann hast du halt noch nichts gesehen.


    Selbstverständlich bleibt es jedem selber überlassen mit welcher Öffnung man beobachtet, aber bitte lass doch die Realität nicht aus dem Augen, das hat hier nichts mit Öffungswahn zu tun.


    liebe Grüße und wirklich nicht böse und abwertend gemeint
    Winni :)

  • Hallo Winni,


    schon ok. Aber: Du hast ja inzwischen bemerkt, dass auch in diesem thread nicht nur Anfänger schreiben!
    Und mit Beobachtungserfahrung kann man eben auch aus kleinen Instrumenten - selbst unter schlechten Bedingungen - erstaunlich
    viel herausholen, auch mit O-III Filter.
    Ich habe in der Atacamawüste mit 80cm Öffnung beobachten dürfen und kenne schon den Unterschied...
    Mein Anliegen ist es, jene zu unterstützen die unfreiwillig/freiwillig kleines Equipment besitzen. Und auch damit kann die Freude am dem schönen Hoby grenzenlos sein
    (und für positive Überraschungen gut.)


    Gruß


    Horst

  • Grüß Dich Horst,


    klar sind wir und diesbezüglich einig! :)


    Freude ist das A und O bei diesem Hobby - was ich halt aber immer versuche zu vermitteln ist, das es nie einfacher war wie heutzutage gigantische Öffnung für wenig Geld zu bekommen: man schau nur was heute 12" nur noch kosten!


    Jeder der diesem Hobby verfallen ist, kennt ja den Fluch des "upgradens".;-)
    Deswegen meine Intention gleich mit viel Öffnung zu beginnen um sich einige Zwischenschritte erspären zu können.


    Liebe Grüße und immer eine handvoll Sterne unterm Tubus
    Winni :)

  • Hallo Johannnes,


    hier ist jetzt schon jede Menge geschrieben worden, bei dem ich mich auch größtenteils wiederfinde. Auch ich geniese vor allem das Spechteln in der Natur, am liebsten unter freiem Himmel mit viel Platz drumherum. Eine Kuppel oder Rollhütte wäre nichts für mich.


    Ich habe mit einem 12 x 50 Fernglas angefangen und habe dann im Laufe der Jahre den Durchmesser jeweils verdoppelt, was mir aber erst bewusst wurde, nachdem ich den letzten - und das heißt nun wirklich ein für alle Mal letzten - Schritt getan hatte: 4,5 Zoll, 9 Zoll, 18 Zoll. Ich bin dabei aber nie dem berüchtigten "Öffnungsfieber" verfallen, sondern war lange Zeit immer mit dem zufrieden, was ich hatte.


    Leider habe ich auf Teleskoptreffen auch so manchen getroffen, der sich ein neues Gerät gekauft hatte und schon nach ersten Nacht wieder unzufrieden war. Dann war z.B. die Öffnung O.K. aber der Aufbau und Transport viel zu schwerfällig. (Ein Sternfreund hat z.B. in Hinblick auf die Transportfähigkeit wörtlich von einem "Möbelstück" gesprochen.) Oder der Helligkeitsgewinn war zu klein, oder, oder, oder.


    In kenne kaum ein anderes Hobby, bei dem es so sehr auf Kompromissbereitschaft ankommt. Mehr Öffnung ist toll, aber mehr Schlepperei ist nicht so toll und so viel Geld weniger auf dem Konto ist auch nicht so toll.


    Im Gegensatz zu vielen Anschaffungen, über die hier gerne diskutiert wird, wirst du, was dein Teleskop betrifft, kaum jemanden finden, der deinen Kauf für eine Fehlanschaffung hält. Bei einem 200 mm Dobson bekommt man vielleicht sogar das Optimum des Spaß-zu-Euro-Verhältnisses. Wer mehr sehen will, muss entweder deutlich tiefer in die Tasche greifen oder - und das ist die billigste Lösung - bei anderen Sternfreunden durchs Teleskop schauen. Also: Bis demnächst, bei der nächsten klaren Nacht.


    Gruß,


    Wolfgang

  • ...noch ein kleiner Nachtrag am Rande...


    Ich mache mir ja immer die kleine Mühe um zu gucken wo die Leute herkommen, die hier so schreiben.
    Oftmals ist man ja selber in sich gefangen und meint allen anderen ginge es genauso.


    Das kann ich allen Schreibenden auch nur empfehlen, sieht man beispielsweise auch den, ich unterstelle mal, üblichen Beochbachungsort des Kollegen, sei es in der Astromap oder auf google earth.


    Dann sehen 8" oftmals ganz anders aus als man es selber gewöhnt ist, und relativiert z.B. den Anfangsthread von Johannes.


    lg
    Winni

  • Hallo nochmal,
    sicher ist es heute kein allzu großes finanzielles Problem, einen 8 oder 10-Zoll Dobson zu erwerben. Und er wird für viele Beobachtungen auch das richtige Instrument sein. Doch es gibt auch Objekte, die nun mal nicht für solche Öffnungen geschaffen sind. Sternhaufen wie die Plejaden passen da mal nicht rein, oder Kometen mit einem Schweif über mehrere Grad bleiben auch nur Stückwerk. Ein kleiner ED-Refraktor oder Großfeldstecher füllt da eine Lücke und so beobachte ich Mondfinsternisse ausschließlich mit meinem Steiner 15x80mm. Mit keinem anderen Instrument habe ich einen solch wunderbaren Anblick dieses dunkel- bis orangefarbenen Mondes, der förmlich im Gesichtsfeld schwebt. Für Sonnenbeobachtung ist der Einsatz eines 10 bis 12Zöllers wohl auch nicht die richtige Wahl. Da ist man mit einem guten ED-Refraktor von 70 bis 100 mm besser dran. Zumal sich dieser auch für h-alpha Beobachtungen erweitern lässt. Astronomie bietet so vielfältige Beobachtungsmöglichkeiten und so wird jeder, der ernsthaft dabei bleibt, sich sein Instrumentarium so anschaffen, dass er dieses Spektrum auch abdecken kann. Die Anschaffung des ersten Teleskops ist eben einfach nur der erste Schritt. Heute zieht man sich halt gleich größere Stiefel an als bei unseren früheren Möglichkeiten. Nur in die Schuhe muss man halt auch reinwachsen :)


    Gruß Franz

  • Grüß Dich Franz,


    nur würd ich mir heute auch keinen Steiner 15x80 für 1080,-DM mehr kaufen wie früher, den ich auch hier rumliegen haben.
    Da gibts viel besseres wesentlich weniger Geld... ;)
    Auflösung geht ja auch einher mit Öffnung, und wenn du einmal Sonne mit Filterfolie durch 16" geguckt hast...


    Bei hAlpha geb ich dir Recht, aber auch hier gilt leider die Öffnungsregel...
    Wenn man aber später keine Lust mehr für Astro hat, dann ists wohl eher der Fall mit kleinen als mit großen Öffnungen


    lg
    Winni

  • Dann will ich auch mal meine Erfahrungen und meinen Werdegang erzählen.


    Bei mir fing alles mit einem gammligen 114mm Newton vom Flohmarkt an, der mir meinen ersten Saturn gezeigt hat was ein einscheidendes Erlebnis war.
    Seit dem hänge ich mehr oder weniger am Haken und nur das eigene Erleben am Okular fasziniert mich wirklich.
    Eine Kamera an den OAZ oder gar Kabel an ein Teleskop anzuschliessen sind für mich ein Sakrileg :)


    Nach dem Newton kam ein nicht fertig gebauter 110mm Schiefspiegler aus dem lokalen Kleinanzeigenteil, den ich dann mit der Anleitung von Kutter zu Ende gebaut habe.
    Die Planeten waren darin schon wirklich toll, und das obwohl ich nur recht minderwertige Okulare zur Verfügung hatte.
    Gleichzeitig wurde mir aber auch klar, dass mir weite Felder mehr bedeuten als hohe Vergrösserungen mit vielen Details, denn so schön die Planeten auch waren, der Himmel im alten Fernglas meines Vaters gefiel mir fast noch besser...


    Der Nächste Sprung war dann schon der 12,5" Dobson aus meinem Forennick, der mir viele Jahre Freude gemacht hat und meist mit einem 31er Nagler benutzt wurde - ich bin und bleibe eben ein Weitfeldjunkie :)
    So viel mir der Dobson auch zeigte, die meisten Galaxien und Nebel blieben unscheinbare graue Flecken und da waren nach wie vor die mich begeisternden Anblicke im Fernglas, welches inzwischen ein Canon 15x50 IS war.


    Mehr Öffnung wollte ich mir in keinster Weise zumuten und irgend wann war ich mir sicher, dass ein Grossfernglas die Erfüllung meiner Träume sein müsste.
    Zu diesem Zeitpunkt gab es schon Ebay, was die Beschaffung für Himmelssüchtige deutlich erleichterte :)
    Nacheinander habe ich verschiedene Gläser ausprobiert, neben diversen geradesichtigen 70 und 80mm Varianten auch ein altes 80mm Leitz Flakglas und das damals berühmte chinesische 100mm Boarder Control Glas mit Okularrevolver, welches ich so umgebaut habe dass man übliche 1,25" Okulare damit verwenden konnte.
    Leider begeisterte mich keines der Gläser, da keines das zeigte, was ich mir ausgehend vom Anblick im Canon 15x50 hochgerechnet auf 100mm Objektive erhofft hatte.
    Daraufhin habe ich etwas frustriert alle Grossferngläser verkauft, das Portaball verschwand im Keller und nur das Canon IS wurde ab und an mal benutzt.


    Diese Phase der Interesselosigkeit dauerte etwa 10 Jahre, dann wollte ich es noch mal wissen, reaktivierte den Dobson, stattete ihn mit einem Binoansatz aus und kaufte mir ein gebrauchtes 100mm APM Semi APO Grossfernglas.
    Leider war das Ergebnis war ähnlich frustrierend wie meine Versuche Jahre zuvor und ich stand kurz davor alles zu verkaufen und das Hobby endgültig an den Nagel zu hängen.


    Zu diesem Zeitpunkt lieh mir ein sehr netter Astrofreund seinen 100mm APO aus und ich schaute zum allerersten mal durch einen Refraktor.
    Was ich sah begeisterte mich sofort, eine solche Bildästhetik kannte ich bisher noch nicht und hätte sie auch nicht für möglich gehalten.
    Mein einziger Gedanke war, und das nun bitte für beide Augen :)
    So kam es, dass ich mir einen 125mm ED Doppelrefraktor gebaut habe und nun in den Okularen endlich das sehe, wovon ich immer geträumt habe.


    Klar sind das für Dobonauten keine ernstzunehmenden Öffnungen aber diese weiten Sternfelder mit bis zu 3,4° am Himmel bei 125mm Öffnung für jedes Auge sind für mich einfach atemberaubend und lassen kaum noch Wünsche offen.


    So bin ich nach langer Suche endlich angekommen, kann das Hobby nun richtig geniessen und habe den 12,5er Dobson ich noch keine Sekunde vermisst.


    Grüsse Jochen

  • Hallo Johannes,


    da hast Du ja ein schönes Thema angeschupst hier.[:)]


    Ich will mich mal einreihen. Vorweg: ich kann Deinen Frust durchaus nachvollziehen. Im Vergleich zur Fotografie ist Visuell Unfug.


    Als ich vor ein paar Jahren (wieder) mit dem Hobbyastronomie angefangen hab stand für mich der Bau von Teleskopen tatsächlich im Vordergrund. Das hat zumindest den Vorteil sich auch außerhalb der Beobachtungszeit mit dem Thema zu beschäftigen. Mit dem fertigen Teleskop unterm (Vorstadt) Sternenhimmel hab ich dann die Leistung getestet. Wie weit komme ich, was sehe ich alles, ist das Teleskop wacklig...


    Das hab ich jetzt mit ein paar Teleskopen durchexerziert und dabei festgestellt dass diese Leistungsvergleiche unbefriedigend sind. Nur zu testen welches Gerät mit welchem Okular unter welchen Bedingungen die besten Ergebnisse liefert nimmt dem Hobby ein Stück weit seinen Reiz.



    Erst im vergangenen Jahr hat sich das etwas gelockert. Ich versuch zwar immer noch schwache Funzeln raus zu kitzeln und stabile Tuben zu bauen, kann mich aber auch an den Standartleuchtfeuern erfreuen und ihnen eine ganze Menge Zeit widmen.
    Es geht auch einfach mal nur mit dem Fernglas im Liegestuhl statt mit Concenter Spiegel zu justieren.
    Auch auf dem Sofa bleiben obwohl Sternenhimmel zu sehen ist machbar.



    Ohne Leistungsgedanken wird das Hobby um einiges entspannter. Viele meiner Vorredner haben das schon für sich etabliert. Einige, und zu denen zähle ich mich auch noch, müssen da noch was lernen.





    Und wenn Du Lust auf Fotos hast dann mach doch mal welche. Einfach die Knipse auf Orion und los. Ohne Hintergedanken. Einfach zum Spaß.



    In diesem durchaus hedonistischem Sinne wünsch ich Dir cs


    Kay

  • Moin zusammen, und ein Frohes Neues!


    Auch wenn hier schon viel geschrieben wurde, möchte ich meinen Teil dazu beitragen.


    Das Faszinosum ist für mich einfach die pure Realität und Größe / Entfernung dessen, was man mit eigenen Augen sieht. Ich sehe nach oben und erblicke den Nachthimmel, schön und gut. Sehr interessant. Ich baue meinen 8"er Dobson auf und schaue auf dieselbe Stelle und es haut mich um, denn dort gibt es eine dermaßen tiefe Fülle von Sternen, Galaxien und Nebeln, dass ich erfürchtig werde und alle meine Problemchen sehr schnell null und nichtig werden. Ein Objekt offenbart sanfte Strukturen meist dann, wenn man ihm Zeit dazu gibt. Ein Standortwechsel wirkt auch hier manchmal Wunder. Ich sehe und weiß, dass es da draußen wirklich diese M31 gibt. Größer gar als die Milchstraße. Unglaublich groß, und ich kann sie sehen, mit meinen eigenen Augen! Der Himmel ist ein ungeöffnetes Geschenk, und mein Teleskop ist mein Paketöffner.

  • Grüß Dich Johannes,
    das was Du erlebt hast, haben viele Amateurastronomen im Bezug auf Nebelobjekte erlebt. Heute kann man ja im Internet diverse schöne Fotos von Galaxien und anderen Nebel per Mausclick sehen. Wo ich jung war gab es in den Büchereien Astrobücher mit Zeichnungen aber auch diese schönen Fotos. Natürlich hab ich davon geträumt selber Galaxien mit Spiralarmen sehen zu können. Mit blosem Augen konnte ich ja die Milchstraße und M31 als länglichen Fleck erkennen. Meine Erwartung war, dass mit Fernrohr viel mehr gehen wird. Wie ich dann stolzer Besitzer eines Bresser 114/900 mit Huygensokularen war hab ich mich gleich auf Galaxiensuche gemacht. M31 war natürlich schnell gefunden, da ich die ja auch mit blosem Auge vom Balkon aus sehen konnte. Die Enttäuschung war allerdings groß. Ich hab nur ein kleines Eck dieser Galaxie im 20 mm Huygensokular sehen können und leider keine Spiralarme gesehen. Das Zentrum von M31 war heller, aber das wars dann auch schon. Für andere Deepskyobjekte hab ich mir dann einen neuen 8x50 Sucher geholt. Nun konnte ich auch M33 finden. Hier war es ähnlich. Vom Balkon aus konnte ich nur einen schwachen etwas leicht unregelmäßigen Fleck erkennen. In der Schulsternwarte war ein 40 cm Spiegel zur Verfügung also bin ich da gelegentlich vorbeigefahren. Der Nachteil war, dass dort in Germering der Himmel noch merklich schlechter war wie von meinem Balkon aus. M33 war von da aus unsichtbar.
    In M82 konnte man etwas Struktur sehen und der Sternwartenleiter war ganz begeistert. Das war die erste Galaxie wo ich etwas Struktur erkennen konnte, aber leider keine Spiralarme. Naja, mittlerweilen war ich genügsamer geworden. [;)]
    In der Zwischenzeit hab ich mit meinem 114/900 hauptsächlich den Mond und Jupiter beobachtet. An Jupiter konnte ich wenigstens ein paar Details beoabachten und dem Lauf der Monde folgen. Der Mond war das dankbarste Objekt. Ich hab für mich entdeckt, dass ich lieber helle Objekte anschaue wie Nebelflecken, die von meinem Standort wenig Details gezeigt haben.
    An Deepsky hab ich dann M42, den Ringnebel M57 und den Hantelnebel M27 aufgesucht. Daneben noch offene Sternhaufen und Kugelsternhaufen. Die sind von meinem Standort gut beobachtbar. Bei M13 war ich allerdings auch nie so richtig begeistert. Ich hab zwar viele "Spreckel" Miniflecken gesehen, aber die feinen Sternlein waren nicht richtig aufgelöst. So richtig als Schmuckstück hab ich M13 erst im 5" f/15 Fraunhofer sehen können.
    So richtig Spiralarme hab ich erstmals im Hochgebirge sehen können. Dort durfte ich durch einen 10" Doppeldobson M33 anschauen. Wow, das war so wie ich es mir immer geträumt hab.[:p] Einfach unglaublich hammermäßig. Auch mit einem Auge waren noch Knoten in den leuchtenden Spiralarmen zu sehen und mit beiden Augen sag die Galaxie fast plastisch aus. Einfach ein Traum.
    Ein paar Monate später hab ich hinter Geltendorf M33 durch einen 12 Dobson anschauen dürfen. Das war leider kein Vergleich zum Anblick im Gebirge. Ich konnte zwar die Arme erkennen aber die waren ganz schwach verglichen zu dem Erlebnis im Hochgebirge. Immerhin konnte ich die Arme sehen.
    Ich wußte aber auch, dass näher an München und dann noch mit nur 114 mm Öffnung nicht viel möglich war. Entweder man fährt mit dem Teleskop an einen dunklen Ort und kann dann schwache Details erkennen oder man schaut sich Objekte an, die für den Standort vor Ort hell genug sind. Unabhängig davon mach ich mir manchmal den Spaß und such anhand einer Karte ein Objekt. Das ist dann zwar meist auch sehr schwach aber das Suchen und Finden kann auch Spaß machen.
    Servus,
    Roland

  • Ich verstehe immer garnicht, dass alle so von M31 enttäuscht sind. Ich finde die Staubbänder kann man bei einigermaßen gutem Himmel leicht sehen. M51 ist dagegen schon deutlich anspruchsvoller, war bei mir meistens eine Enttäuschung, aber auch schon eine Offenbarung.
    M33 war bislang bei mir immer eine Enttäuschung. Bei M31 gehts wohl bei 5,5mag in etwa los bei M51 bei 6,0 und M31 wohl erst bei 6,5 (meine Einschtzung).
    Aber den Orionnebel oder M 13 kann man auch schon schön bei unter 5 angucken.
    Und Jupiter und Saturn finde ich immer wieder beeindruckend, auch Mars und Venus sehen schön aus (wobei letztere relativ schnell langeweilig wird), der Mond macht sowieso immer mal wieder Spaß.
    Ich muss ganz ehrlich sagen, meine Erwartungshaltung wurde insgesamt weder übertroffen noch enttäuscht - je nach Objekt.
    Und es ist einfach ein unvergleichliches Gefühl, z.B. die Saturnringe mit eigenen Augen zu sehen oder wenn auch nur ganz schwach Spiralarme oder z.B. eine Supernova in einer fremden Galaxie.

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