Erste Schritte mit neuer Atik "Infinity Color"

  • Hallo Astrotreff,


    ich zeige meine ersten Versuche mit der neuen Atik "Infinity" um anderen Astrofreunden zu zeigen, was diese Kamera zu leisten vermag. Meine bescheidenen Erwartungen wurden auf alle Fälle weit übertroffen. Es geht mir hierbei nicht darum tolle Astrofotos zu machen, das können andere viel besser als ich und verbringen auch wesentlich mehr Zeit damit. Mir geht es darum, in relativ kurzer Zeit Objekte sichtbar zu machen, die unter meinen miserablen städtischen Beobachtungsbedingungen nur schlecht oder garnicht machbar wären.


    Hier einige Beispiele:


    IC 2162 / Orion / 50x20s


    M1 / Stier / 45x20s


    NGC 2158 / Zwillinge / 150x2s


    NGC 2261 / Einhorn / 18x20s


    Grüße, Toni

  • Hallo Toni,


    über 280 mal gelesen und Null Antworten erhalten? Das kann ich nicht nachvollziehen. Dein Beitrag ist in meinen Augen ein richtiger Test, nicht wie viele andere hier im Forum, die zum "Testen" stundenlang belichten.
    Auf mich machen Deine gezeigten Ergebnisse einen vielversprechenden Eindruck. IC2162 kannte ich bis jetzt nicht. Hab erst mal Google befragt (http://helixgate.net/ic2162-S.html)und finde, Du bist da gar nicht soweit entfernt.
    Ich vermute, Du hast Dein C9 mit 0,63x verwendet?
    cs eike

  • Hallo Eike und Josef.


    Danke für euer Interresse, die Aufnahmen entstanden tatsächlich mit meinem C9 und einem Reducer von Antares auf f/6,3.
    Die Frage, ob die Software automatisch Darks oder Flats verwendet, wurde auch schon im Atik Forum gestellt und vom Atik Team verneint: "no darks, no flats !


    Grüße, Toni

  • Servus Toni,


    die Bilder sind super. Auch die Farbe kommt schön raus.
    Meine ersten Bilder habe ich mit der Infinit C in s/w gemacht, um zu testen, ob sehr schwache Galaxien auch gehen (siehe Link unten).


    Am zweiten Abend wollte ich farbige Fotos machen. Auf dem Bildschirm schön farbig, allerdings waren die Farben auf den Fotos nicht zu sehen. Ich nehme an, daß man farbige Bilder als jpg-Dateien und nicht als fit-Dateien abspeichern muß. Oder liege ich da falsch?


    Meine ersten s/w Bilder schwacher Objekte sind übrigens hier:
    http://www.zudensternen.de/Atik_Infinity.html


    Gruß

  • Hallo, Toni,


    die Kamera besitzt eine eindrucksvolle Empfindlichkeit!
    Für die sehr kurzen Einzelbelichtungszeiten sind schon viele Details zu sehen! Bei gleicher Belichtung hätte ich da mit meiner DSLR keine Chance!
    Wenn es Dir nur um die Sichbarmachung der Objekte geht, dann hast Du Recht! Dafür ist die Kamera super gut!


    Was mir bei einem Vergleich mit längeren Einzelbelichtungen auffällt, vor allem bei NGC 2158, sind die vergleichsweise relativ großen hellen (aufgeblasenen) Sterne (schlechtes Seeing? trotz nur 2 sec) und die schlechte und schwache Farbdarstellung.
    Ich habe vor kurzem ebenfalls NGC 2158 mit einem C9.25, 0,6x Reducer und einer DSLR aufgenommen. Daher der Vergleich. Liegt die Farbdarstellung dann doch an den kurzen Belichtungen?
    Ich denke aber, das macht Dir nichts aus, da es nicht um Ästhetik geht!


    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas

  • Servus Peter,


    Ich speichere die Bilder im png Format, da bei mir die Dateigröße keine Rolle spielt und der Verlust bei der Komprimierung sehr viel geringer ist. In jpg wandle ich die Fotos nur um, wenn ich sie hier im Forum zeige.


    Viele Grüße, Toni

  • Hallo, Toni,


    wieder ein eindrucksvolles Bild für die kurze Belichtungszeit!


    Hast Du damit schon einmal die Trapezregion von M42 versucht?
    viele kurze (vielleicht 1 sec) Aufnahmen, um die Komponenten E und F deutlich getrennt von den hellen 4 Komponenten darzustellen. Wäre das interessant für Dich? Vielleicht auch noch ein paar im Entstehen befindliche Sterne dazwischen (= weitere Komponenten des Trapezes)?
    Daran sähe man auch, wie empfindlich die Kamera ist.


    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Das mit dem Trapezium ist eine gute Idee, aber ich vermute, daß mein Standort-Seeing einen Strich durch die Rechnung machen wird. Ich glaube, daß das auch der Grund für die aufgeblähten Sterne ist. Ich werde es testen und berichten.


    Viele Grüße, Toni

  • Hallo,


    gestern Abend musste ich mich natürlich am Trapezium versuchen.
    Nach langem Probieren mit verschiedenen Belichtungszeiten konnte ich diese Aufnahme gewinnen. Komponente E ist deutlich zu erkennen, während Komponente F von der aufgeblähten Komponente C überstrahlt wird.
    Das werde ich die Tage öfter einmal wiederholen, und testen, ob sich bei unterschiedlichem Seeing etwas verändert. Das Fokusieren mit der Infinity muß ich auch noch in den Griff bekommen ( evtl. mit einer Bathinov Maske )!


    Trapezium / Orion / 150x1s


    Grüße, Toni

  • Hallo Atik Infinity Freunde,


    auch ich konnte nicht widerstehen und kaufte diese Kamera. Nach den üblichen Trockenübungen, um mich mit der Kamera und Software vertraut zu machen, konnte ich dann endlich am 26.12.2015 die Kamera am nächtlichen Himmel einsetzen. Erstes Objekt war der Kugelsternhaufen M15. Leider waren die Bedingungen nicht sonderlich gut, Mond, Dunst und Wind erschwerten die Aufnahme doch erheblich und ich musste die Bildbearbeitung stärker als sonst bemühen. Ich speicherte die Einzelbilder im fit-Format um sie später in MaximDL zu stacken und lies die mitgelieferte Software die Bilder parallel stacken. Da ich die Software alle Bilder stacken lies ohne die schlechten zu verwerfen, kam es zu länglichen Sternabbildungen. Das hier gezeigte Bild wurde in MaximDL gestackt und in PS weiter bearbeitet. Fürs erste und diesen Bedingungen bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Aufgenommen wurde mit einem 90/900mm Refraktor (Acuter). Ein elektrischer Fokussierer erleichterte das fokussieren ungemein. Ein Guider kam nicht zum Einsatz.



    Summenbild aus 18x60s Aufnahmen



    Einzelbild, Belichtung: 60s


    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hallo,


    mein Name ist Conny, ich bin neu hier obwohl ich in dem Forum ab und an mitlese, dies ist somit mein 1-ter Beitrag.


    Als die Kamera herauskam hab ich alles darüber gelesen was ich gefunden habe, so bin ich auch auf diesen Thread gestoßen.


    Zu Weihnachten hab ich mir dann die Kamera geleistet und die letzten 3 Nächte damit herumgespielt.


    Trotz mäßigem Seeing durch Hochnebel und hellem Mond bin ich als Laie doch überrascht was damit geht. Hier meine 1-ten Bilder:


    Orionnebel ging gut waren ca. 20 Bilder a 2 Sekunden


    Flammennebel 40 Bilder a 10 Sekunden


    Ging sehr schlecht da der Hochnebel immer dichter und Mond hell strahlte 80 a 10 Sekunden


    Fernrohr ist ein selbst zusammengestellter 10" auf F4 verkürzter Newton auf einem nachgerüsteten SkyWatcher Goto Dobson.


    Gruß Conny




    Gruß Conny

  • Hallo conny,


    Willkommen hier im astrotreff und gleich erstmal herzlichen Glückwunsch zum Neuerwerb und den ersten Bildern. Hätte ich am Anfang solche Bilder gemacht, wäre ich schon glücklich gewesen. Ich will damit sagen , dass meine deutlich schlechter waren. Deine sind ein wenig verrauscht aber speziell der pferdekopf Nebel. ..nicht schlecht für den Anfang.


    Dir weiterhin viel spass und ich bin gespannt auf weitere Bilder von dir

  • Hallo zusammen,
    ich überlege auch schon seit längerem mir eine Atik Infinity zu kaufen.
    Mit Astrofotografie habe ich eher wenig Erfahrung, lese aber recht viel darüber. Die gezeigten Bilder mit der Infinity begeistern mich schon ziemlich.
    Ich bin momentan nur hin und her gerissen zwischen S/W Version mit Filterrad und RGB Filter oder doch Farbe. Im Moment tendiere ich eher zur S/W Version wegen der besseren Auflösung. Hat schon jemand Erfahrung mit der Atik Infinity S/W und Filterrad gemacht?


    Viele Grüße
    Michael

  • Servus Toni,


    die Galaxie gefällt mir sehr gut. Die Spiralarme sind beeindruckend. Auch der planetarische Nebel ist gut gelungen.
    Die Belichtungszeiten wären mir aber schon deutlich zu lang. Da bin ich zu ungeduldig.


    Ich werde mal NGC6946 im s/w Modus 60sek belichten. Mal sehen was rauskommt.
    Für Stephan`s Quintett oder den Perseus Galaxienhaufen waren ja 60sek. ausreichend.
    M76 wird farbig wohl das Doppelte brauchen, wie auch meine farbige M1 Aufnahme.


    Danke für die neuen Ideen !


    Gruß

  • Hallo Toni,


    Du lieferst jetzt ja Bilder wie am Fließband. Wenn man sich die Bilder genauer betrachtet, so fällt eine Art Gradient von links nach rechts auf. Hast Du eine Ahnung was das ist?
    Der Michael hat ja weiter oben eine interessante Frage aufgeworfen (s/w vs. c). Ich glaube allerdings eine s/w Kamera mit Filterrad erhöht ungemein die Anforderungen an die Nachführgenauigkeit der Montierung. Hinsichtlich der Auflösung würde ich mir da weniger Gedanken machen. Wichtiger wäre da für mich die Frage nach dem Empfindlichkeitsunterschied. Und so wie es bei Peter rausklang, ist der wohl doch auffällig.
    Hat da jemand Zahlen oder besser noch die entsprechenden QE-Kurven parat?
    cs eike

  • Hallo Toni
    Da sind schon gute Bilder dabei;
    Ist es möglich daß du die Bilder gedreht aufnimmst?
    Versuch in der Infinity Software bei der Aufnahme keine Hackerl bei X und Y Flip zu setzen...dann wird vielleicht der Hintergrund gleichmäßiger;
    Bei mir war das so;


    LG Bernhard

  • Hallo Toni,


    die Fotos gefallen mir gut für diese kurzen Belichtungen!
    Diese Kamera ist mit Ihrem Konzept, nicht darauf ausgerichtet in Konkurrenz zu Anderen vergleichbare Hochglanz Astrofotos zu erstellen!


    Ich sehe für diese Kamera und für viele Anwender, auch wenn sie nicht im Besitz von teuren Nachführungen sind, die Möglichkeit bekommen damit in kurzer Zeit, viele Objekte in den hier wenigen Abenden überhaupt abbilden zu können!


    Sie eignet sich aber auch ganz hervorragen, um vernachlässigte Gebiete für die Astro Amateure wieder oder Neu zu erschließen, nämlich z.B. Veränderliche, Kleinplaneten mit Fotoobjektiven jagen oder in Galaxien nach Supernovae suchen zu können und zwar das ganze Jahr über, bei jeder kleinen Wolkenlücke!


    Denn, wenn auf dem Gebiet viele arbeiten, werden sich solche Funde und Entdeckungen sehr schnell einstellen! ( So wie in dem Bericht, von zufällig 3 Kleinplaneten in einem Foto hier im Forum vor kurzem )


    Für alle Supernovae die dabei gefunden werden, liefern dann die <b> Astrofotografen</b> Weltweit, Jedem die besten Bilder der betreffenden Galaxien hochaufgelöst frei Haus!
    Jeder macht dann halt das, was mit seinem Gerätschaft am besten geht, und solche Funde haben auch einen hohen Stellenwert worauf man stolz sein kann!


    An guten Astrofotos mangelt es ja nicht wie wir täglich im Web sehen!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo, Toni,


    M76 als PN gefällt mir besonders gut, da sehr klein und schwer, ihm Details zu entlocken!
    Mit Deinem C9.25 kannst Du mit der Kamera sehr gut PN's aufnehmen!


    z.B. der Eskimo-Nebel: NGC 2392 ist derzeit gut zu sehen. Da ist es mir mit einem C9.25 und einer DSLR noch nicht gelungen, den inneren Teil des Nebels (direkt rund um den Zentralstern) darzustellen. Du wirst das mit Deiner Kamera schaffen!
    Sehr kurze Einzelbelichtungszeit nehmen: der Zentralstern brennt sehr schnell aus und die Details sind dann sofort überstraht! Vielleicht 0,5 sec.


    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: der alex</i>
    <br />Hallo conny,


    Willkommen hier im astrotreff und gleich erstmal herzlichen Glückwunsch zum Neuerwerb und den ersten Bildern. Hätte ich am Anfang solche Bilder gemacht, wäre ich schon glücklich gewesen. Ich will damit sagen , dass meine deutlich schlechter waren. Deine sind ein wenig verrauscht aber speziell der pferdekopf Nebel. ..nicht schlecht für den Anfang.


    Dir weiterhin viel spass und ich bin gespannt auf weitere Bilder von dir
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Alex,
    danke für den Willkommensgruß, ja die beiden letzten Bilder sind nicht besonders, aber ich war froh bzw. erstaunt dass ich bei den Bedingungen überhaupt was davon sah. Ich hab über dem Balkon ein Glasdach durch das, zu diesem Zeitpunkt, der Vollmond von oben wie durch eine Milchglasscheibe hell leuchtete.


    (==&gt;)Toni & Peter, klasse Bilder die Ihr da mit der CAM hingezaubert habt !


    (==&gt;)Peter, Dein Bild vom M1 mit 120 Sekunden, war das 1 Bild über die 120 Sekunden ?


    (==&gt;)Micheal, vor der Fragestellung stand ich auch sw oder c.
    Ich hab seit Jahren eine Wat120N+ mit der ich auch ab und an mal versucht habe Farbbilder zu generieren, das ging mehr schlecht als recht(10" Newton/Dobson)und es war mir dann für das erzielte Ergebnis zu aufwendig so dass ich bei sw blieb.


    Die Infinity als c Version ist genau für sowas gemacht, man kann zusehen wie sich das Bild aufbaut, die Software ist intuitiv zu bedienen und man kann während der Aufnahme schon am Histogramm rumspielen und schauen wie es am besten rauskommt, sehr bemerkenswert.


    Wird ein Binding &gt; 1 gewählt bekommt man logischerweise nur noch sw Bilder. Wieviel die dann unempfindlicher gegenüber der reinen sw Version ist kann ich Dir leider nicht sagen wird aber nicht unerheblich sein. Aber ich denke der Vorteil/Stärke der CAM bzw. Ihres Konzeptes kommt eigentlich nur in der Farbversion wirklich zum tragen. Der darin verbaute Sonychip ist auf jeden Fall ganz ok.


    Ich hab vor 2 Nächten nochmals mit dem Orionnebel rumgespielt die Belichtungszeit relativ kurz gewählt 0,5Sek und dafür dann 200 Bilder aufgenommen obwohl wahrscheinlich 100 genügt hätten, danach hat sich nicht mehr viel getan.


    Das 1-te Bild ist sozusagen die Autoeinstellung der SW
    Orionnebel M42, 200 * 0,5 Sekunden


    die gleiche Aufnahme nur im Histogramm der SW manuell verbogen bis das Trapez zu sehen war


    also ich geb sie nicht mehr her [:)]



    Wünsche Euch allen noch einen guten Rutsch ins neuer Jahr



    Gruß Conny

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