Das 200-inch Hale Teleskop

  • Hallo Zusammen
    Ich bin auf zwei sehr interessante Videos (wie ich finde) über
    das 200" Hale Teleskop auf dem Mount Palomar gestoßen.
    Sie Zeigen das Entstehen des Teleskopes bzw. die Herstellung des Rohlinges.
    Die wollte ich hier mal vorstellen
    Zuerst die Teleskopgeschichte.

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    Hier finde ich es besonders Interessant wie der Spiegel poliert und getestet wurde. (ab der 11 Minute ca)
    Das ist etwas für jeden Spiegelschleifer.[:)]
    Der freudige Gesichtsausdruck des Mannes der das Polierrot auf dem Spiegel verteilt spricht für sich.
    Der zweite Film über den Guss des Rohlings finde ich aus handwerklicher Sicht klasse.
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    Unter welchen Bedingungen dort gearbeitet wurde.
    Ist ja nicht gerade angenehm vor einem Glasschmelzofen.
    Man achte auf die Arbeitskleidung !
    Beide Fime sind in englischer Sprache, macht aber nichts die Bilder sprechen schon für sich.
    Ich denke es lohnt sich das mal zu sehen.
    mfG
    Andreas

  • Hallo Leute,


    Zu den Thema hab ich mal was in einem englischsprachigen Buch gelesen, der Titel ist mir leider entfallen.
    Hier eine Zusammenfassung aus meiner Erinnerung:


    Die Planung für das Hale-Teleskop begann schon in den 1920er Jahren.
    An der Planung des Kuppelbaus und der Montierung war auch Russel W. Porter beteiligt, der "Vater" der US-Amateur-Spiegelschleiferei.


    Es sollte zunächst sogar 300 Inch groß werden, das erwies sich aber als nicht durchführbar. Auch war zuerst geplant, den Spiegel aus Quarzglas zu fertigen. Nach mehreren Jahren teurer Fehlversuche wurde das aber aufgegeben - die hohen Temperaturen bei der Quarzglasverarbeitung waren damals für so einen großen Glasrohling einfach nicht beherrschbar.
    Den Rohling für das bis dahin größte Teleskop, den 2,5m Spiegel auf dem Mount Wilson, hatte man in Frankreich eingekauft. Keine Firma in den USA hatte vorher jemals ein Glasteil in diesen Dimensionen gegossen und feingekühlt.


    Schließlich entschied man sich für einen Pyrex-Spiegel von der Firma Corning. Der verwendete Schmelzofen erzeugte vorher Glas unter anderem für Baby-Milchfläschchen. Corning musste das Gießen eines so großen Rohlings erst lernen und sie haben vorher mehrere kleinere Rohlinge hergestellt, bevor das 200" Projekt gegossen wurde.


    Der große Rohling musste mehrere Monate lang kontrolliert abkühlen, um Spannungen im Glas zu vermeiden. Dazu musste der Ofen natürlich weiter elektrisch beheizt werden. Das war plötzlich gefährdet, als eine Missisippi-Überschwemmung die Trafostation zu überfluten drohte. In letzter Minute wurde eine Ersatz-Trafostation errichtet und das Projekt war gerettet.


    Die Spiegelbearbeitung wurde , glaube ich, 1936 begonnen. Die Arbeiter beim Schleifen und Polieren bekamen knapp über 50 Cent die Stunde Arbeitslohn.


    Im 2. Weltkrieg ruhte das Projekt einige Jahre lang und wurde erst 1948 fertig gestellt.


    Letzte Korrekturen an der Spiegelform wurden auf dem Mount Palomar im eingebauten Zustand durchgeführt (Test am Stern!).
    Beschichtet werden kann der Spiegel wie heute bei allen Großteleskopen im "Kellergeschoss" direkt unter der Kuppel.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,
    Kompliment, gutes Gedächtnis! Interessantes Buch weil auch die Arbeitsbedingungen, Löhne,
    Preisrelation und viele soziale Aspekte dieses unendlich mühsamen Projektes erwähnt werden.
    "The Perfect Machine: Building the Palomar Telescope" von Ronald Florence.

  • Eine gute Beschreibung dieses Projekts findet sich auch in dem Buch "Fernrohre und ihre Meister" von Rolf Riekher (Kapitel 16 "Das 5-m-Spiegelteleskop auf dem Mount Palomar"). Für alle, die an der Geschichte der Entwicklung des Teleskops interessiert sind, ist dieses Buch eine wunderbare Fundgrube.


    Clear Skies
    Ulrich

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