Autoguidig / Scheinern mit MGEN und Astrotrac

  • Hallo,
    ich würde gerne die Aufnahmedauer mit meiner Astrotrac verbessern und dazu ist eine bessere Ausrichtung notwendig. Also komme ich ums scheinern nicht drumrum. Nun ist das mit der Astrotrac (meiner Meinung nach) nicht so einfach. Nun habe ich gelesen, dass der MGEN mit der neuen Software auch (quantitatives) Scheinern kann.
    Was meint ihr, kann man damit die Astrotrac so genau ausrichten, das ich mit 200mm auch 15min hinbekäme? Guiden könnte ich ja dann auch mit dem MGEN.
    Natürlich sollte das scheinern dann nicht ausarten. Aber wenn ich so 30min einplane, also so 5-10min für DEC und REC und ggf. das 2 mal.
    Hat da schon jemand Erfahrung oder kann man in dieser Zeit die Astrotrac nicht so genau aufstellen?
    Fast 600€ sind ja auch ne Menge Geld und da will es schon überlegt sein, was man tut, oder?
    Würde mich freuen wenn ihr mir weiterhelfen könnt. [:)]

  • Hallo Andreas,
    nur mit dem Scheinern wirst Du vermutlich nicht an die 15 Minuten herankommen - aber falls Du die 'TT' Variante hast kannst Du ja Guiding in RA machen, dann ist das womöglich realistisch.
    Mit meiner AstroTrac habe ich das noch nie ausprobiert, mir reichen die 5 Minuten pro Aufnahme, die ich mit dem Einnorden über den Posucher schaffe.
    Gruß,


    Steffen

  • Also man kann schon sehr genau mit dem Polsucher aufstellen, wenn man den Sucher durch Unterlegen von Tape genau parallelisiert und nicht nur Polaris, sondern auch die schwachen Feldsterne nutzt.


    Falls Du ein Windows Netbook zum Steuern der Kamera verwendest, kannst Du mit APT mittels DARV poljustieren - ganz ohne Guidecam
    http://www.ideiki.com/astro/do…ROTRAC_DARV_USING_APT.pdf


    Hartwig

  • Hallo,
    danke für eure Antworten.
    so auf 5Min mit 200mm komme ich auch. Meist sind die schon zu lange bei dem Himmel.
    Aber wenn ich den Clipfilter h-alpha nehme können es ruhig auch 10min werden. 15min werden evtl. auch zuviel.
    Ja ich könnte die Astrotrac guiden, aber halt nur in RA!!
    Deshalb müsste ich genau aufstellen.
    Den Polsucher hab ich (so gut es ging) justiert. Klebeband untergelegt und genau eingestellt. Aber auch wenn ich die anderen beiden Sterne einstelle ist bei 4-5min (evtl.-6min) Schluß.
    Das mit der Laptopsteuerung muss ich mir in Ruhe mal anschauen. Eigentlich hab ich einen Timer. Aber zum Ausrichten könnte man das ja mal ins Auge fassen.
    Für weitere Hinweise und Erfahrungen bin ich offen [:D]

  • Hallo,
    anscheinend scheidet der MGEN doch aus, da man die Monti nach Süden bewegen soll Aber da hat die Astrotrac keinen Motor.
    Hier mal aus der Anleitung:
    ...
    - sobald der MGEN bereit ist, den Stern mit dem Motor etwas nach Süden bewegen (auf der
    Nordhalbkugel), und SET drücken. Der MGEN braucht das, um die Bewegungsrichtung des
    Sternes nach Süden zu kennen. Die Richtung wird als Linie angezeigt und bleibt am Display.
    ...


    Habt ihr noch andere Ideen wie ich schnell einscheinern kann. Mit dem MGEN schätze ich so 30min und ich wäre fertig evtl. auch schneller.
    Was ginge noch? (OK andere Monti... [:p] aber das scheidet vorerst aus [:(] )


    Oder habt ihr eine Idee wie ich den MGEN doch nutzen könnte?

  • Hallo,
    will einfach mal von meinen Erfahrungen berichten, evtl. interessiert es ja jemanden.
    Die Verstellung in Richtung Süden (damit der MGEN sich orientieren kann) kann wohl einfach mit einer minimalen Verstellung der Polhöhe gemacht werden. Beim Poljustieren muss man da ja eh noch ran und schrauben. Also scheint doch zu gehen.
    Nun brauch ich noch bissl Geld und vielleicht gibt es ja auch mal einen guten Gebrauchten MGEN und dann kanns ja losgehen.
    Wenn es soweit ist werde ich berichten.

  • Hi Andreas,


    ich möchte behaupten, das geht totsicher in die Hose...


    Wenn da jemand schreibt "etwas nach Süden bewegen" - dann ist das astronomisch gesehen schon eine sehr merkwürdige Formulierung. Der Zusatz "mit Motor" sagt aber eindeutig, dass er von DE- spricht und das ist mitnichten ein Drehen an der Polhöhe [:D]


    Außerdem geht es beim Scheinern ja darum, die Genauigkeit der aktuellen Poljustage zu ermittlen (und bei quantitativen auch darum, den notwendigen Korrektur-Betrag zu ermitteln). Es kann also nur eine blöde Idee sein, während dieses Vorgangs an der Polhöhe zu schrauben.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus und andreas,


    Ich hab mir vor geraumer Zeit auch mal Gedanken zum scheinern gemacht, warum man wo an azimut und polhöhe drehen muss.
    Ich kenne die astrotrac nicht , bin aber der meinung, wenn es darum geht einen Stern nach süden zu bewegen, kann man das schon mit der polhöhe bewerkstelligen.
    Ich gehe mal davon aus, eine perfekt eingenordet montierung zu haben. Zum scheinern schaue ich einen Stern im Osten an. Da meine montierung ja perfekt eingescheinert ist, werde ich keine drift feststellen. Wenn ich nun die polhöhe veringere , wird mein Stern in dec nach süden aus dem fadenkreuzokular wandern.
    Ob das nun Sinn macht keine Ahnung aber machbar ist es, denke ich.


    Viele grüsse

  • hallo,


    der MGEN muss für die Berechnung wissen wie die Pixelreihen zum Himmel hin ausgerichtet sind.
    Normal passiert das während der Kalibration automatisch.
    Beim Scheinern kalibriert man ja noch nicht, daher wurde dies in den Scheiner Algorithmus auch mit eingebaut.
    Hat die Monti einen DEC Motor, so nimmt man den mit geringster Speed, damit der Stern nicht zu schnell abhaut.
    Hat man keinen DEC Motor, dann nimmt man einen Stern im Meridian und bewegt vorsichtigst die Polhöhenschraube.
    Es reicht ja ein ganz kleiner Betrag, der Stern kann dann im Guidefenster wandern und wenn er das nicht zu schnell tut,
    dann verfolgt ihn das Fenster sogsr und stellt ihn wieder in die Mitte.


    ...natürlich ist gemeint, den Stern in Guidefenster nach Süden zu bewegen und nicht den Stern am Himmel zu versetzen ;)


    Auf der Südhalbkugel (der Erde, aber auch des Mars) ist dann alles doppelt halb verkehrt!


    lg Tommy

  • Hi Tommy,


    ohne deine Autorität in Sachen MGEN in Frage stellen zu wollen - ich kann das nicht glauben...


    Für eine Kalibrierung (bei der es nur um die Richtung geht), braucht man keine Bewegung in DEC - weil die ist zwangsläufig rechtwinklig zu RA. Wenn es auch um den Betrag geht, nützt weder ein vorsichtiges Verstellen in DEC (weil es dazu keine Zeitbasis) gibt und schon gar kein Gefummel an der Polhöhe.


    Da muss ein Denkfehler drin stecken [?]


    Gruß
    Klaus

  • hallo Klaus,


    hat mit Autörität nix zu tun, ich irre mich öfter als mir lieb ist ;)


    Es geht nur um die Richtung, um die Korrelation Pixelreihen zu Himmel festzustellen.
    Nicht um den Betrag. Der wird dann bei der Messung festgestellt.
    Der MGEN soll ja aus der Sterndrift die Abweichung in Alt bzw Az feststellen.
    Da muss er vorher wissen wie er die gemessene Sterndrift nach wie gelagertem X und Y aufdröseln soll.
    Es ist ja immer eine vermischte Bewegung am realen Himmel. Daher muss er vorher das Modell festlegen.
    Hätte Zoltan lieber die RA Richtung statt DEC nehmen sollen?
    Probiers, funzt ziemlich gut! :)


    lg Tommy

  • Hi Tommy,


    ich muss zugeben - ich habe die neue Firmware zwar schon drauf - ausprobiert habe ich es noch nicht. Immer nur Regen...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hätte Zoltan lieber die RA Richtung statt DEC nehmen sollen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja klar - RA hat jede Montierung, sonst ist sie keine[:D]


    Und aus der Frage geht ja hervor, dass es sich um DEC handelt, wo die Bewegung stattfinden soll. Und DEC ist nicht gleich ALT - außer der Stern befindet sich 100%ig im Meridian.


    Außerdem kenne ich quantitatives Scheinern nur in mehreren Zügen. Das bringt nicht viel, wenn man es nur einmal macht. Wenn man aber jedes Mal zu Kalibrierungszwecken die Polhöhe verstellt, kann es nichts werden.


    Also finde ich die Formulierung "nach Süden" in der Anleitung sehr irreführend. Es müsste heißen, nach DE-


    Wie Du siehst - ich irre mich auch ständig, gebe es aber grundsätzlich nicht zu[8D]


    Gruß
    Klaus

  • hallo Klaus,


    naja, eine RA Feinverstellung hat die Astrotrac ja auch nicht. Müsste man die Az Schrauben nehmen.
    Löst man aber die Az Schrauben kann der Kopf sogar etwas nach Süden absacken,
    (er braucht ja Rotationsfreiheit und darf nicht ganz starr festgeschraubt sein)
    daher ist Alt vielleicht in der Praxis doch etwas besser.


    Angenehmerweise muss man die DEC Süd Richtung nur ein Mal am Anfang angeben.
    Das MGEN Kerlchen merkt sich das schlauerweise, und man kann das für alle folgenden Iterationen verwenden.
    Nach der DEC Süd Richtungsangabe kann man gleich an diesem Stern Az fertig iterieren, und dann einen Stern im O oder W für ALt nehmen.
    Jeweils erst kürzere Messzeit für grob, dann längere Messzeit für fein Einstellung nehmen. So gings am schnellsten.


    lg Tommy

  • Hi Tommy,


    jetzt war ich kurzzeitig so weit zu sagen, Ihr habt alle Recht und ich meine Ruhe. Aber ich finde, es ist der Sinn von Foren wie diesem, in technischer Hinsicht eben nicht 5 gerade sein zu lassen...


    Und deshalb komme ich nich daran vorbei zu sagen, dass der Bullshit sich jetzt so langsam der Spitz nähert[:D]



    Also:


    Wie gesagt - ich habe noch keine Erfahrung mit dem Einscheinern mithilfe der neuen MGEN-Firmware. Aber ein Minimum an Himmelsgeometrie habe ich (glaube ich) verstanden. Außerdem weiß ich so ungefähr, was es mit dem Scheinern auf sich hat und habe auch selbst schon solche Algorithmen geschrieben.


    Wenn es der Scheiner-Algorithmus also braucht, dass er erstmal eine Sternbewegung aufzeichnet, damit er das Koordinaten-System der Kamera und das des Himmels (und da gibt es nunmal zwei verschiedene) übereinander bekommt - dann muss man sich schon entscheiden, ob man von RA/DEC oder ALT/AZ spricht.


    Offensichtlich ist Zoltan in seinem Algorithmus davon ausgegangen, dass es um RA/DEC geht - sonst stünde da nicht "den Stern mit dem Motor...". Wer hat schon Motoren an der Polhöhe (wenn's keine Azimutale Montierung ist).


    Es stimmt sicherlich, dass beide Himmelskoordinatensysteme an einem Punkt (nämlich exakt im Meridian) deckungsgleich sind und man deshalb als Krücke auch am Polblock schraubseln kann. Aber dagegen sträubt sich irgendwie alles in mir. Zum einen versaue ich damit die Poljustage, die ich vorher per Polsucher gemacht habe und die ja eine gute Ausgangs-Situations für's Scheinern sein sollte. Zum anderen sitzt so eine Reisemontierung ja meistens nich auf einer Beton-Säule und rumkurbeln an Polhöhe oder Azimut bringt da alle möglichen Bewegungen zustande, auf die man sich überhaupt nicht verlassen kann.


    Viel logischer wäre es, tatsächlich RA zu benutzen. Und natürlich hat auch ein Astrotrac eine Feinverstellung in RA - zumindest, sobald ein MGEN dranhängt [;)]
    Ich gehe mal davon aus, niemand kauft sich den MGEN als bloße Einscheiner-Hilfe, sondern will nach dem Scheinern auch damit Guiden. Also hat der MGEN eigentlich alles in der Hand...


    Und das wird auch bestimmt in der nächsten Firmware so umgesetzt - da bin ich mir sicher[:D]


    Gruß
    Klaus

  • hallo Klaus,


    der Grund um die Bewegung in DEC und nicht in RA auszuführen, war dass es Guider mit Spiegel im Strahlengang gibt (zB OAG).
    Dann ist N/S gespiegelt, aber wenn die Bewegung in die korrekte Richtung am Himmel ausgeführt wird, dann wird das so automatisch berücksichtigt.
    Wenn man RA nimmt, muss man das zusätzlich berücksichtigen. Mal sehen...


    lg Tommy

  • Hallo,
    hab ich mal ein paar Tage nicht reingeschaut, kommen solche Diskussionen auf.
    Danke.
    Ja den MGEN will ich dann nicht nur zum einscheinern nehmen. Aber damirt das autoguidig mit der Astrotrac funktioniert, muss naturlich die Monti sehr gut eingenordet sein.
    Ja das mit dem drehen an der Pohlhöhe macht mir auch bissl Kopfzerbrechen.
    Ein ganz anderer Aspekt, den ich leider nicht testen kann (aus Mangel an einem Autoguider [xx(] ), kann man die Schrauben so feinfühlig einstellen, das man dann auch wirklich gut einnorden kann?


    Wenn man an der Pohlhöhe dreht und nicht genau im Meridian (sagen wir 5° Abweichnung) ist, wie groß sind dann die Differenzen? Oder ist die Differenz so klein, das man das eh nicht einstellen kann?
    Da bin ich nicht der Mathematiker um das mal schnell auszurechnen.
    Gruß, Andreas

  • hallo Andi,


    wenn du einen Stern etwas neben dem Meridian misst, macht es in der Praxis keinen grossen Unterschied.


    Zur "Scheiner-Kalibration" der Achsen in RA wird Zoltan folgendes machen:
    I will do the "RA calibration" for polar alignment stuff too. The solution is that people can change the movement direction while mgen wants it to be done. ("DEC-&gt;south" or "RA-&gt;back" (stop tracking)) DEC does not, RA requires the "mirrors known" in the system. :) So current users will not lose the good 'old' DEC calibration feature. (What is recommended.)


    Ich frage ihn noch ob man das per manual ST4 Ausgabe auch machen kann, wenn man "Stop tracking" drückt heisst das an vielen Montierungen ja, man muss sie berühren.


    lg Tommy

  • hallo,


    MGEN FW 2.40 ist da - die RA Möglichkeit zur Scheiner kalibration ist eingebaut!
    http://www.teleskop-austria.at…TA_MGEN_FIRMWARE_2_40.zip


    Siehe manual oder Nr.9 im doc Folder, den Polar Align Quick Guide


    Bei Systemen mit einer ungeraden Anzahl an Spiegeln im Guidetrain muss "RA inv" dort angehakt werden.
    Ansonsten... kurz Strom Stöpsel ziehen genügt [:)]


    Die Richtungs Knöpfe können zum Bewegen benutzt werden:
    While "stop RA" or something is displayed, direction keys function as "manual AG mode". So, only SET must be pressed to indicate 'done'.
    The same apply when DEC is used for alignment calibration.


    Danke für die Anregung!


    weitere Neuigkeit:
    Warnung bevor Belichtung gestartet wird, ob die Bahtinov Maske abgenommen ist... [:o)]
    unter mode misc. ein und auszuschalten


    lg Tommy

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