Einstieg Fotografie mit Ziel: Andromeda

  • Hallo,


    nach einiger Zeit des stillen Mitlesens hier im Forum möchte ich mich mit einer kurzen Vorstellung und dann einer konkreten Frage zur Anschaffung eines Teleskops zu Wort melden. Wer keine Zeit hat oder sich nicht für meine Vorgeschichte interessiert möge bitte ab der Strichlinie lesen [:D]


    Schon in meiner frühen Jugend war ich begeistert vom Nachthimmel und mein Vater hat mir oft die verschiedensten Sternbilder und auch die Andromeda Galaxie gezeigt. Oft saßen wir in Sommernächten zu zweit auf der Terrasse jeder mit einem Feldstecher und haben den Nachthimmel genossen. Bei der Neueröffnung eines Lidls in unserer Stadt habe ich ein Meade ETX70 gekauft, was im Nachhinein gesehen ein Fehler war. Ernüchtert durch die geringen Möglichkeiten ist das Thema Astronomie dann in den Hintergrund geraten.
    Kürzlich habe ich nachts mit einer einfachen Digi Cam ein paar Schnappschüsse vom Sternhimmel gemacht und bin wieder in die frühere Begeisterung verfallen. Nach ein paar Tagen habe ich eine gebrauchte EOS 1100D gekauft und erste Versuche mit Langzeitbelichtungen und einem Sigma 70-300mm Teleobjektiv gemacht. Schnell ist dann der Wunsch gewachsen, Fotos mit Nachführung zu machen und dabei vor allem die Deep Sky Objekte ins Visier zu nehmen.


    Damit komme ich dann auch zu meiner eigentlichen Frage:
    Und zwar arbeite ich gerne mit einem konkreten Ziel vor Augen. Das soll die Andromeda Galaxie sein, welche mich schon seit ich sie das erste Mal sah besonders begeistert. Natürlich werde ich auch mal andere Objekte aufs Korn nehmen und natürlich noch viel Erfahrung sammeln müssen, um diesem Ziel näher zu kommen. Aber bei der Anschaffung eines(/meines ersten) Teleskops möchte ich vor allem darauf achten, mich so auszurüsten, dass ich DS Objekte sinnvoll beobachten und fotografieren kann. (Planeten interessieren mich eher weniger..)


    Bisher war mein Plan eine Montierung zu beschaffen mit Antriebsset und dann mit dem Tele auf M31 zu halten. Das wird auch meine Vorgehensweise bleiben, allerdings will ich mich gleichzeitig auch schon auf dem Gebrauchtmarkt nach einem geeigneten Teleskop umsehen, um auch mal visuell und später auch mit der Kamera zu arbeiten.


    _________________________________________________________________


    Deshalb die Frage: welches Teleskop ist prinzipiell geeignet die Andromeda formatfüllend (oder jedenfalls einigermaßen groß) abzulichten? Oder vielmehr: welche Eigenschaften sollte ein solches Teleskop haben?


    Zu meiner vorhandenen Ausrüstung:
    Canon EOS 1100D
    Standard EF 18-55mm Obejktiv
    Sigma Teleobjektiv 70-300mm
    Astro 5 Montierung mit Antriebsset


    Vielen Dank schon mal für hoffentlich einige Antworten.
    An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal bei Markus und Rainer bedanken, bei denen ich einige Teile gebraucht kaufen konnte!


    LG Christoph

  • Hallo Christoph,


    die Andromedagalaxie ist groß (etwa 3°), mit deinem 300mm-Tele misst das Bild etwa 4,3° mal 2,9°. Du siehst also, da wird sie schon ziemlich groß abgebildet und ist auf jeden Fall einen Versuch wert.
    Ein Teleskop für M31 sollte dann nicht zu viel Brennweite haben (wenn du sie ganz drauf bekommen willst).


    Viel Glück
    Joachim

  • Hallo Christoph,
    Andromeda kannst du schon mit 100m Details entlocken,bei etwas mehr als 400mm Brennweite passt sie nicht mehr ganz ins Bild.
    Welchen Preisrahmen hast du denn?


    Gruß
    Stefan

  • Hi Christoph,


    Andromeda schaut mit ner DSLR und 300 mm Brennweite so aus:
    http://www.sternwarte-zollern-…kowollik/galaxies/M31.htm


    Im Teleskop wirst die schwachen Ausläufer der Galaxie eher nicht sehen, denn unser Auge kann keine Langzeitbelichtung. ;)


    Aber den inneren Kern und die Staubbänder solltest ab 100 mm Öffnung und einem langbrennweitigen Okular (30 mm oder mehr) erkennen können, wenn Deine Augen nach 30 oder 40 Minuten in echter Dunkelheit gut dunkeladaptiert sind...


    Grüße
    Silvia

  • Hallo,


    vielen Dank für die Antworten. Das hat mir schon ein ganzes Stück weitergeholfen. Die Problematik mit der mehr oder weniger festen Brennweite eines Teleskops ist mir erst jetzt bewusst geworden. Wie sieht es denn in der Praxis aus, wird da eher fokal oder afokal fotografiert? Was würde es denn im Okularrechner aus dem Link von Jürgen bedeuten, wenn kein Okular genutzt wird?


    Zu einem Teleskop: Vorerst brauche ich dann ja anscheinend erstmal keines, um die Andromeda abzulichten. Zum Schauen wäre es aber natürlich trotzdem schön :) Jetzt bin ich erstmal unschlüssig, was ich mir eigentlich davon erwarte. Darum kann man die Frage ja vielleicht mal andersrum aufziehen: mir wurde ein Vixen R130sf angeboten. Was haltet ihr davon? Ist das im Hinblick auf Fotografie und Beobachten von DeepSky Objekten sinnvoll zu gebrauchen? Dabei wären 3 Okulare (27mm, 25mm, 9mm (Plössl)) und Sonnen- sowie Mondfilter. Auf der Astro 5 plus Kamera sollte das ja okay sein. Ich bin bei der ganzen Auswahl am Markt momentan wirklich überfordert...
    Mein Budget ist schwierig festzulegen. Eigentlich möchte ich nur versuchen, ein Teleskop gebraucht zu bekommen und es eventuell auch wieder zu einem ähnlichen Preis loswerden zu können, falls ich die Lust verliere.


    LG Christoph

  • In der Regel fotografiert man fokal, das Teleskop fungiert einfach als Objektiv. Gerade beim fotografieren mit einer Spiegelreflex macht die Okularprojektion afaik nicht viel Sinn. Grundsätzlich hat man bei der Deep-Sky-fotografie auch eher selten zu kurze Brennweiten, im Gegenteil, gerade längere Brennweiten werden oft sogar reduziert.


    Ich würde mich auch nicht zu sehr auf Andromeda konzentrieren. Klar, die Galaxie ist natürlich ein sehr schönes Objekt, aber aufgrund ihrer Helligkeit und auch aufgrund ihrer Grösse auch eher eine Ausnahmeerscheinung, vor allem unter den Galaxien.


    Schau dich doch mal im Forum, vor allem im Bilderforum, ein wenig um, mit welchen Mittel die Leute welche Ergebnisse erzielen. Das ist ganz gut für eine erste Orientierung.

  • Hallo Christoph,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Problematik mit der mehr oder weniger festen Brennweite eines Teleskops ist mir erst jetzt bewusst geworden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    visuell ist das kein Problem, da veränderst Du mit den unterschiedlichen Okularbrennweiten die Vergrößerung.


    Fotografisch wirst im Lauf der Zeit mehrere Teleskope kaufen, ausprobieren und irgendwann hast dann den passenden Fuhrpark an Teleskopbrennweiten für die verschieden großen Objekte.


    Viel wichtiger als das Teleskop ist die passende Montierung. Die muß gut dimensioniert sein (Tragekraft!) und ein verwindungssteifes Stativ haben. Um durch ein Teleskop zu fotografieren brauchst dann elektrischen Antrieb auf beiden Achsen und einen "ST-4" Eingang an der Montierungssteuerung. Und ne Guidingcam. Für den Vixen R130sf wäre das ne EQ-5 Pro SkyScan. Die Astro5 ist nicht gleichwertig mit der EQ-5. Geht auch, wird aber vermutlich etwas mehr Ausschuß produzieren, weil "Klon" vom "Klon"... Und dann sind wir locker bei 1.300 - 1.800 Euro mit all dem Kleinkram wie Spannungsversorgung, Adapter, Filter und Guidingcam...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Wie sieht es denn in der Praxis aus, wird da eher fokal oder afokal fotografiert?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    üblicherweise fotografiert man mit DSLR nur fokal. Mit Okular, Barlow-Linse oder Telekompressor dazwischen (um die Brennweite zu verdoppeln) müßtest Du dann 4x so lange belichten, um auf die selbe Helligkeit zu kommen. Neee, das tut sich keiner freiwillig an.


    Einzige Ausnahme ist die Fotografie von Sonnenflecken, Mondkratern und Planeten mit einer speziell dafür ausgelegten "Webcam". Da geht nix über Brennweite. Meine Planeten mach ich bei 3,6 bis 8 Meter Brennweite...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zu einem Teleskop: Vorerst brauche ich dann ja anscheinend erstmal keines, um die Andromeda abzulichten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    richtig. Du brauchst blos die Montierung mit Elektroantrieb. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Zum Schauen wäre es aber natürlich trotzdem schön :) Jetzt bin ich erstmal unschlüssig, was ich mir eigentlich davon erwarte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich würde erstmal visuell von Fotografie trennen. Würde mir nen dicken Dobson zum Spechteln kaufen und die Kamera vorläufig mal mit Teleobjektiven betreiben. Dann ist die Astro5 nicht vom Gewicht/Hebel her überfordert und Du lernst erstmal, was Astrofotografie bedeutet. Denn nach dem Aufnahmen der "Lights" (= Motiv) kommen noch die "Darks", "Flats" und Bias. Und die müssen dann weiterverarbeitet werden. Bis Du mit Teleobjektiv den Himmel "Leergeknipst" hast, vergehen mehrere Jahre. [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Darum kann man die Frage ja vielleicht mal andersrum aufziehen: mir wurde ein Vixen R130sf angeboten. Was haltet ihr davon? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für nen blutigen Anfänger in Sachen Fotografie schon viel zu viel Hebel, Gewicht und Brennweite. Für visuell wärs mir zu mager, weil nicht sooo viel Öffnung...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mein Budget ist schwierig festzulegen. Eigentlich möchte ich nur versuchen, ein Teleskop gebraucht zu bekommen und es eventuell auch wieder zu einem ähnlichen Preis loswerden zu können, falls ich die Lust verliere. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    die Strategie ist völlig ok.


    CS
    Silvia

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