Gibt's interesse in ein 130mm f/15 apokromat?

  • Hallo alle.


    Richard Whalen, ein amerikanischer visuelle planetenbeobachter hat im US-internet-forum CloudyNights gefragt, ob es interesse in einem 130mm f/15 triplett-apokromat mit ölfügung gibt? Hersteller Hungarische CFF Telescopes. Der preis rund 2300 Euro, wenn mindestens zehn bestellt werden.



    Mit freundlicher grüsse,
    Thomas, Bornholm

  • Hallo zusammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ob es interesse in einem 130mm f/15 triplett-apokromat mit ölfügung gibt? Hersteller Hungarische CFF Telescopes. Der preis rund 2300 Euro, wenn mindestens zehn bestellt werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    mit diesen Eckdaten wäre ein Doublet mehr als ausreichend.
    Vor allem visuell und nur darum geht es ja schließlich bei f/15.
    Ich sehe daher absolut keinen Sinn hier auf ein Triplet zu setzen, es sein denn man käme mit dem Triplet billiger was aber doch sehr unwahrscheinlich ist.
    Ein 130 f/9,2 Doublet das ich mal kürzlich mit ZK7 / FPL53 gerechnet hatte kommt schon auf beachtliche Polystrehl 0,98 und versägt damit so manches schnelle Triplet oder ist diesem zumindest ebenbürtig.
    Das ist visuell mehr als ausreichend.
    Dieses f/9,2 ZK7 / FPL53 Doublet ist übrigens dem auf CN von Mike vorgestelltem f/15 QK1 / FPL53 Doublet überlegen!



    Die f/15 wären nur dann sinnvoll wenn man bei den Gläsern sparen will und eine billigere aber eben auch schlechtere Kombination verwendet.
    Und ein Triplet 130 f/15 ist beim besten Willen nicht nötig.


    Es gibt ja nun mittlerweile ein gutes 130 f/9,2 Doublet das in Deutschland hergestellt wird.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=186313


    Das verwendet zwar FPL51 aber eben das sehr gute aber leider auch teure ZK7 als Partnerglas.
    Es kommt so zwar nicht ganz an die Polystrehl 98 die sich mit dem FPL53 ergeben ran aber die Farbkorrektur ist dennoch visuell absolut ausreichend.


    Es kostet aber leider auch das Doppelte des oben für das Ölgefügte Triplet genannten Preises.
    Nun müsste man mal analysieren wie das kommt.


    Ist es der Lohnkostenvorteil in Ungarn?
    Sind es Qualitative Unterschiede bei der Herstellung?
    Ermöglichen preisgünstige Gläser bei dem Triplet dessen Preis?


    Oder ist mit dem Preis oben für das Triplet nur das reine Objektiv gemeint also ohne Tubus und die Mehrwertsteuer ich auch noch nicht drin?
    Immerhin kostet ein Komplettes 132mm f/6,9 Triplet auch bei CFF inklusive Mehrwertsteuer stolze 5600 Euro.


    http://www.cfftelescopes.eu/132mm.html


    Wie sollte da nun plötzlich das f/15 für im Vergleich dazu geradezu lächerliche 2300,- möglich sein?


    Na ja wie dem auch sei.
    Wenn ein kompletter 130 f/15 APO tatsächlich zu diesem Preis in hoher Fertigungsqualität zu haben ist ok warum nicht.
    Es dürfte aber dennoch günstiger sein wenn schon f/15 dann ein Doublet mit preiswerten Gläsern in Ungarn herstellen zu lassen anstatt eines Triplets.
    Die Philosophie des Threadstarters auf CN ist absolut nicht vernünftig.
    Schon mit FPL51 + preisgünstigem Partnerglas ist Polystrehl 0,98 beim Doublet drin, das ist mehr als ausreichend


    Grüße Gerd

  • Hallo Thomas,
    ich bin ja auch ein Liebhaber langer Refraktoren. Einen 130 f/15 würde ich nur bei fester Montage benutzen wollen. In einer Sternwarte fest aufgebaut ist das bestimmt ein feines Gerät. Um ds Gerät mit über 2 m Länge mal schnell im Garten aufzubauen wirds schon schwieriger. Zum einen braucht man eine entsprechend starke Montierung und zum anderen eine hohe Säule oder ein hohes stabiles Stativ. Der Auf- und Abbau ist auch nicht ganz ohne.


    Für daheim würde ich den vom Gerd vorgeschlagenen APO 130/1200 aus deutscher Produktion bevorzugen siehe
    http://www.astro-theke.de/astro-optik-manufaktur/produkte/


    Das Objektiv kostet übrigens 2950 Euro ist also zunächst teurer.


    Wenn Du beim 130 f/15 noch einrechnest, dass Du eine sehr starke Montierung und eine hohe Säule bzw. Stativ brauchst bzw. der Aufbau deutlich aufwendiger ist, dann kommt das teurere kurzbrennweitigere deutsche APO Objektiv vermutlich günstiger.


    Das 130/1200 kann man bei Verwendung eines leichten Tubus noch auf einer Vixen GP oder HEQ5 betreiben. Bei dem 130 f/15 musst Du schon ganz anders einsteigen, da der Hebel schon erheblich größer ist.


    Was mir beim deutschen APO 130/1200 gut gefällt, dass man sich vor dem Kauf mittels eines Sterntests von der Qualität des Objektivs überzeugen kann. So ein Zweilinser ist auch schnell betriebsbereit (kühlt schneller aus wie ein Triplett).
    Wenn man schon eine entprechend hohe Säule und Montierung hat, so dass der lange Refraktor nicht immer auf- und abgebaut werden muss, dann kann der 130 f/15 wieder interessanter sein.


    Servus,
    Roland

  • Hallo zusammen,
    Zeiss Jena baute ja mal das AS 130/1950 Objektiv. Inwieweit sind modernere Glaskombinationen in Dubletausführung besser? Und ließe sich die AS-Variante auch heute in einem vergleichbaren Preisrahmen herstellen?


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,
    ich bin da auch nur Laie. Hier hab ich einen Test und eine Optimierung vom Herrn Rohr gefunden:
    http://r2.astro-foren.com/inde…kt-geschuldet-optimierung


    Der RC Index ist also bei ca. 2,88 gegenüber 4,4 bei 130/1950 FH. 2,88 ist schon recht ähnlich wie beim Vixen 80L (da liegt er zwischen 2,7 und 2,8). Die Farbkorrektur ist also schon recht ordentlich. Es ist allerdings noch kein APO. Du siehst an hellen Objekten wie z.B. Jupiter und Venus je nach Vergrößerung einen leichten Blausaum, auch wenn der in meinen Augen dezent ist. Auch zeigen Objekte wie Jupiter durch den kleinen Farbfehler eine Einfärbung gegenüber dem Anblick im APO oder Spiegel. Auch das ist noch dezent.


    Der RC Index des deutschen APOs mit 130/1200 kommt schon auf einen RC Wert &lt; 1. Bei 5" f/15 käme man von der Farbkorrektur noch etwas besser. Vermutlich ist es da visuell vom Farbton nicht mehr möglich zwischen APO und Newton zu unterscheiden.


    Ein 5" f/15 Refraktor ist auf jeden Fall ein interessantes Gerät, wenn man die Möglichkeit ihn gut zu betreiben. Wichtig ist natürlich wie immer die Qualität der Optik (Linsenschliff, korrekte Abstandsplättchen, Zentrierung und Justage) und des Fernrohrs.


    Ich durfte einige Male mit einem normalen 127/1800 Fraunhofer mit guter Optik beobachten. Auch da hatte ich trotz des "bösen" Farbfehlers (hat mich nicht gestört) einige wunderschöne Beobachtungen. Es war halt in einer Schulsternwarte.
    So ein 5" f/14,2 oder f/15 ist natürlich nichts für den Balkon. ;)


    Servus,
    Roland

  • Hallo Zusammen,
    weil der Preisvergleich zu unseren Astro-Optik-Manufaktur 130/1200 Objektiven angesprochen wurde möchte ich hinzufügen das unser Preis von 2950,--€ inkl. der Umsatzsteuer zu verstehen ist.
    Ich gehe bei den 2300,--€ von CFF von einem Nettopreis fürs Objektiv aus, was aber immernoch günstig ist wenn die Qualität gut ist.
    So ein Preis geht nur mit den angesprochenen Stückzahlen die sich auf den zu zahlenden Glaspreis pro Stück preismindernd auswirken sowie einer rationelleren Fertigungsweise die sich nicht mit einer Manufaktur deckt.
    Unser Optiker setzt für eine 130/1200 Optik 100 Arbeitsstunden ein von der Bearbeitung der Glasrohlinge angefangen bis zum fertigen Objektiv.
    Bei dem Preis und Aufwand wird unser Stundenlohn vermutlich unter dem polnischen Stundenlohn liegen und ohne Begeisterung und Spaß der Sache wegen bräuchten wir nicht anzutreten.



    Besten Gruß
    Ralf

  • Hallo Armin,
    das AS-Objektiv repräsentiert den Stand der Möglichkeiten um 1926, als es von Dr. August Sonnefeld geschaffen wurde.
    Mit den damaligen Gläsern war mit nur 2 Linsen eben kein besseres Objektiv in der Lichtstärke 1:15 zu erzielen. Immerhin hat sich das Konzept lange bewährt und erst mit den ED-Gläsern bzw. dem Calziumfluorit gab es leistungsfähigere Lösungen für Zweilinser. Dabei darf halt auch die Lichtstärke vergrößert werden.
    Trotzdem machen die AS uns natürlich auch heute noch viel Freude ;)
    Wenn ich Weintrinker wäre würde ich sagen: Je älter der Wein... Mir fällt im Moment kein passender Vergleich ein. Mein Vorschlag - wenn das AS-Design 100 Jahre wird ist eine Party fällig.
    Daß wir die kürzeren AS 100/1000 und AS 80/840 dem "Einsatz" von Paul Ahnert zu verdanken haben fand ich auch ganz interessant.


    Gruss Lars

  • Hallo Armin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zeiss Jena baute ja mal das AS 130/1950 Objektiv. Inwieweit sind modernere Glaskombinationen in Dubletausführung besser?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    der Unterschied ist gewaltig.
    Die Glaskombination bei den AS kommt auf ein sekundäres Spektrum von f/2500.
    Bei einem so langsamen Öffnungsverhältnissen sind moderne Kombinationen mit besonders kleinem sekundären Spektrum möglich die man bei schnellen Öffnungsverhältnissen nicht verwenden kann.
    Die bei dem 130 f/9,2 APO von Ralf verwendete Kombination mit dem ZK7 / FPL51 kommt auf außerordentlich kleine f/17000.
    Das ist sage und sachreibe 17000/2500 = 6,8 mal kleiner als bei den AS!
    Oder anders ausgedrückt ein 130 f/15 mit ZK7 / FPL51 hätte die Korrektur des Farblängsfehlers eines AS 130 f/102!
    Der Gaußfehler wäre bei 130 f/15 vernachlässigbar so das man das tatsächlich so vergleichen kann.
    Mit Schott ZK7 / Schott FK58 käme man auf f/32000 das ist 12,8 mal kleiner als bei den AS oder anders ausgedrückt ein f/15 Doublet mit ZK7 / FK58 hätte die Korrektur des Farblängsfehlers eines AS 130 f/192 [:0]
    Ich denke da müssen wir nicht diskutieren, moderne Glaskombinationen sind derart dramatisch überlegen das ein AS da nicht im Entferntesten eine Changs dagegen hätte.


    Es stellt sich natürlich die Frage was braucht es denn überhaupt an Farbkorrektur, muss es wirklich das Niveau eines AS130 mit f/102 oder gar f/192 sein?
    Nein natürlich nicht.
    Deshalb braucht man auch nicht unbedingt f/15 bei 130mm Öffnung.
    Die f/9,2 die Ralf gewählt hat tun es hier auch schon.
    Wobei hier der Gaußfehler bei der verwendeten Kombination dominant wird, das heißt man kann sich hier nicht einfach nur auf den Farblängsfehler beziehen sondern muss unbedingt den Gaußfehler mitberücksichtigen.


    Die gerade gemachten Rechnungen funktionieren hier dann nicht mehr.
    Hier wären Strehlkurve und Polystrehl die sinnvollsten Kriterien.
    Das heißt man müsste mal eine konkrete Vergleichsoptik rechnen.
    Dann kommt man bei KZFN2 / BK7 etwa auf einen 130 f/40 der dann bei Polystrehl und Strehlkurve mit dem 130 f/9,2 von Ralf vergleichbar wäre.
    Dieser 130 f/9,2 hat also das Level eines AS 130 f/40.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    danke für die Infos. AS 130/192...das wäre ja fast schon ne Lochkamera[:)]


    Hallo Lars, das sind ja nur noch gute 10 Jahre bis zum 100.sten AS-Design Geburtstag. Was mein 100/1000der AS dann wohl wert ist?[8D]


    Viele Grüße
    Armin

  • Hi Ralf


    CCF springt immer schnell auf Produkte über die am Markt begehrt sind, und wo er eine Chance sieht.


    TEC 140/7..er ist schneller und günstiger


    Jetzt sieht er plötzlich deine Optiken die zu CN zum Diskutieren getragen wurden und wenige Wochen später springt er auf das gleiche Boot auf und das schon wieder mit Irrsinnsgarantie Werten und Versprechnungen die weder Zeiss beim APQ gab noch LZOS gibt, solche Werte gibt es nur per Mundversprochen bei 2 US Herstellern, jede Optik ü+ber 98 % Strehl, wow.


    Also ich als Deutscher der Dich und Peter Grosse kennt würde stets eure Arbeit vorziehen, selbst wenn Sie etwas mehr kosten würde.


    Wir alle sollten unsere Deutschaft diesbezüglich unterstützen , zumindest solange es sich finanziell nicht groß unterscheidet

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