2015 - visuelle Highlights und Impressionen

Huhu,

ich hab mal kurz überlegt und bin dann recht traurig geworden. Meine Highlights waren Sonnen- und Mondfinsterniss, sowie die Jupiter-Venus Konjunktion am Anfang des Sommers. Zweifelsohne tolle Ereignisse, aber andererseits zeigt es auch, dass DeepSky mäßig nicht sonderlich viel ging. Lovejoy war auch noch ganz okay, Perseiden waren toll. Je mehr ich nachdenke, desto weiter bestätigt sich das für 2015. Vielleicht bringen die kalten und langen Nächte nun noch etwas mehr tolle DeepSky Erfahrungen dazu

Grüße Stefan

Hallo allerseits,

meine Highlights 2015 waren einerseits die Beobachtung mit freiem Auge auf Teneriffa, andererseits die erste Sichtung von Cirrusnebel und Nordamerikanebel mit meinem 120 mm Refraktor aus der Nähe des mit Licht verseuchten Graz.

CS
Wolfgang

2015 war für mich ein ganz besonderes Jahr.
Ich bin erst vor einem Jahr nach langer Pause wieder eingestiegen und mein eigentliches Highlight ist, dass ich endlich zu den für mich perfekten Instrumenten gefunden habe.

Der 12,5" Dobson hat mich nie wirklich begeistert, sehr wahrscheinlich auch, weil meine Erwartungen zu hoch gewesen sind.
Nachdem auch Binoansätze nicht zum Ziel führten probierte ich es glücklicherweise noch mal mit Doppelteleskopen, obwohl ich hier in der Vergangenheit auch schon viel Frustration erlebt habe.

Halbwegs ernsthaft beobachtet habe ich dieses Jahr eigentlich nur eine einzige Nacht, alles andere waren Tests und Justagesessions, aber die fanden oft an mir gut bekannten Deepskyobjekten statt.

Eines meiner absoluten Lieblingsobjekte ist der Doppelhaufen im Perseus und als ich ihn in Frühjahr zum ersten mal mit dem 125er Doppelrefraktor bei 3,4° Feld gesehen habe war ich total ergriffen.
So schön, so tief und mit so viel Raum drumrum hatte ich ihn noch nie gesehen, der ganze Aufwand hatte sich also gelohnt.
Ich habe ihn im Laufe des Jahres immer wieder aufgesucht und konnte meinen Blick von dieser Schönheit kaum lösen.

Aber das für mich Überraschendste an diesem Instrument ist, wie einem die DS Objekte regelrecht ins Auge springen.
Mit dem Dobson musste ich starhoppen und suchen bis ich dann oft nur indirekt etwas erhaschen konnte, mit dem Doppel 125er schwenke ich etwas im Zielbereich herum und "zack" springen einen die Objekte an - das ist absolut unvergleichlich.

Früher waren die Begleitgalaxien von M31 für mich kein Thema, klar konnte ich sie sehen oder besser erahnen, aber nun sind sie fast so prominent wie auf einer Fotografie.
Dafür habe ich mit den Staubbändern noch so meine Probleme, was aber auch an meinem Standort liegen kann.
Ich habe hier zwar einen sehr dunklen Himmel, aber wegen einer Strassenlaterne und Nachbarfenstern keine perfekte Dunkeladaption.
Ich muss mich zukünftig unbedingt in wirklich dunkle Bereiche begeben.

Ich liebe Kugelsternhaufen und ganz besonders den imposanten M13.
Leider kam er im Doppel 125er nicht so gut wie erhofft, da fehlt es dann doch an Licht.
Das war der Grund für den Bau eines Doppel C8 und damit erstrahlt auch M13 endlich hell und wunderbar aufgelöst, genau so wie ich es mir immer gewünscht habe.

Bei der MoFi war ich wieder mit dem Doppel 125er draussen und bei der maximalen Bedeckung schwenkte ich mal auf M42, der gerade überm Waldrand aufgegangen war.
Der Anblick war umwerfend schön, weit besser als alles was ich bisher kannte.
Deshalb freue ich mich schon auf die kommende Jahreszeit um ihm dann auch mit noch etwas mehr binokularer Apertur zu Leibe zu rücken

Ah, und fast hätte ich ihn vergessen, Lovejoy hat mir auch immer wieder Freude bereitet, es war toll ihn so lange und in immer wieder anderen Gefilden beobachten zu können.

Grüsse Jochen

Neben vielen kleinen Highlights gab es 2 Beobachtungen, die ich erst kürzlich erlebt habe. Beide drehen sich um die bekannte Galaxiengruppe Hickson 92 (Stephans Quintett)

Zum diesjährigen HTT gelang mir erstmals die Sichtung der beiden hellsten Mitglieder mit meinen 114/900er Newton. Bisher habe ich nur von positiven Sichtungen aus dem Alpenraum gelesen. Ein dunkler Landhimmel und etwas Erfahrung reichen auch. Habe mich natürlich sehr gefreut, da ich mir die Fahrt ins Gebirge sparen konnte [:D]

Wenig später stand ich mit Uwe Pilz an unserem ländlichen Beobachtungsplatz (meist Bortle 4, FST ca. 6.0 mag) nördlich von Leipzig. Er war mit dem 12.5 Zoll Ninja-Dobson und ich mit 8 Zoll bewaffnet. Uwe hatte sich diesmal neben seinen Kometen auch etwas aus der Deep-Sky-Ecke herausgekramt. Darunter Hickson 92. Er ist bisher immer von 4 Objekten ausgegangen. Als ich ihm erzählte, dass die Trennung von NGC7318 A+B kein Problem sein sollte, haben wir es einfach versucht: Bei ca. 240x waren beide Kerne indirekt einfach zu trennen. Später rückte ich dem Quintett mit 8 Zoll auf die Pelle und schaute bei ca. 220x genau hin: Zwar nicht so auffällig wie mit 12.5 Zoll, aber dennoch zweifelsfrei konnte ich die beiden Galaxienkerne voneinander trennen. Ein weiterer Meilenstein in meiner persönlichen visuellen Karriere [:)]

Ich bin immer wieder erstaunt, was 8 Zoll auf die Netzhaut bringen.

Lieber Robert,

Hickson 92, das ist eine schöne Geschichte.
Ich war vor einem Jahr schon glücklich, als ich mit 14" zwei neblige Fleckchen wahrnehmen konnte. Dieses Jahr beim HTT habe ich Dank Deiner Unterstützung bis auf NGC 7318/7318A alle Mitglieder schön trennen können ... und in 5 Jahren werde ich dann in Deinem 114/900 vielleicht auch etwas erkennen ... aber dann hast Du die 5 Mitglieder vermutlich ganz sauber mit Deinem Fernglas getrennt und seziert [:D]

Viele Grüße

Rene

Moinmoin zusammen.

Schön dass soviele verschiedene Impressionen zusammenkommen. Obwohl wir an der Ostseeküste nicht wirklich wetterverwöhnt sind, und die 3-4 Sommermonate für Deepsky fast komplett flachfallen im hohen Norden, gabs doch diese Jahr ein Sommerhighlight: den Lagoon-Nebel mit Details wie auf dem Foto. Zum Zeichnen war ich gut eine Stunde beschäftigt, soviele Fizzelchen kenne ich eigentlich nur vom Orionnebel, wo man auch manchmal denkt: dass alles zu zeichnen schaff' ich nie! Und durch unsere hohe nördliche Lage steht eben Lagoon immer tiiiiiief über dem Horizont, mitten drin im Dunst.
Das zweite Highlight (nicht Deep-Sky, aber trotzdem) was das Polarlicht im März. Wie eine beleuchtete Gardine waren die Streamer am hin- und herschwappen, und das über 1 Stunde lang. Trotz meiner fast 60 Lenze habe ich sowas noch nie gesehen.

Beste Grüße, und jetzt bin ich gespannt was noch so kommt, Jürgen.

Hallo zusammen,

ich möchte den Jahresrückblicksthread nochmal aufwärmen, weil ich mich grad so freu, dass ich die Messier-Objekte jetzt alle beieinander hab (ich hatte ja oben dazu geschrieben). Wo ich gestern wegen des Kometen eh draußen war, wollte ich mir die Gelegenheit, noch ein bisschen in den Coma-Galaxien rumzustöbern, doch nicht entgehen lassen. Für die ebenfalls noch fehlende M83 musste ich aber ganz altmodisch auf den 120/600 und Starhopping umsteigen, um sie überhaupt zu finden im Horizontdunst - da ist Dezember doch noch ein bisschen früh [:)].

Überhaupt finde ich im Rückblick interessant, wieviele der Messier-Objekte ich mit ziemlich kleinen Öffnungen beobachtet habe (freiäugig, 8x42, 50/540) - da sieht man mal wieder, dass dunkler Himmel deutlich wichtiger als Öffnung. Ein Abend mit dem Fernglas im französischen Jura bringt da viel mehr als Wochen auf der heimischen Terrasse...

Highlight des gestrigen Morgens (und auch mit des ganzen Jahres) war aber eindeutig der Komet C/2013 US10 (Catalina) mit 12" Öffnung - hab noch keinen Kometen mit zwei so deutlichen Schweifen gesehen.

Jetzt kann ich jedenfalls ganz entspannt in die Weihnachtsferien gehen. So Projekte wie die Beobachtung aller NGC-Objekte spare ich mir fürs Rentenalter auf [:D].

Viele Grüße

Holger

Hallo Jochen,
zu deinem Thread, 22.10.-22.57 wg. M 42, würde mich echt interessieren, bis zu welcher Grenzgröße du schwache Sterne bei vertretbarer Vergr. erkennen kannst. Die AAVSO hat in diesem Bereich mehrere Vergl.-Karten anzubieten.
Kannst dich ja mal, wenn du willst, über eine PN melden.

Gruß Guenther