TS XWA20 - Sterne am Rand unscharf

  • Hallo zusammen,


    seit März diesen Jahres bin ich Besitzer eines GSO 10" 250/1250 Dobson.
    Nach einigen Monaten habe ich gemerkt, dass ich mich sehr für die Beobachtung der Milchstraße und Kugelsternhaufen interessiere, und immer möglichst viele Sterne auf einen Blick haben möchte, also habe ich mir vor 1-2 Monaten ein TS XWA20 gekauft :)
    Der Einblick ist beachtlich und vor allem in dem Blickzentrum sind die Sterne Punktscharf.
    Leider ist mir vor einigen Tagen aufgefallen, dass die Sterne zum Rand hin unscharf und "Bunt" werden, also in einem Farbspektrum dargestellt werden.
    Muss ich mir jetzt Gedanken machen bezüglich des Okulars?


    Habe mich auch schon nach Koma und Astigmatus informiert, aber die Sterne werden nur aufgeblähter und verziehen nicht in die Länge.


    Könnte ein Komakorrektor Abhilfe schaffen oder gibts da noch viel mehr, dass Einfluss auf solche Fehler haben kann?

  • Hi Malinkij,


    willkommen auf Astrotreff.


    Tja, rand unscharf und bunte Sterne. [B)][}:)]


    Willst du eine randscharfe Abbildung bei 100° dann musst du ein Televue Ethos kaufen. Kostet doppelt so viel, aber funktioniert.


    Die TS werden eigentlich auf Höhe der ES beschrieben und die wurden ja schon oft als vergleichbar Ethos bezeichnet. Also entweder übertrieben da viele User mit ihren "guten" Erfahrungen bei den ES oder TS-Versionen mit 100° oder dir fällt das mehr auf als anderen Nutzern.


    Ich tippe eher auf eine etwas übertriebene gute Beschreibung der ES/TS Okularbesitzer. Wer will denn schon zugeben, das sein günstiges Okular doch nicht ganz so toll ist. [}:)]


    Korrektor- der beseitigt erst einmal nur die Koma, die siehst du ja noch garnicht dank aufgeblasener Sterne. Einige Korrektoren verlängern die Brennweite geringfügig, Paracorr z.B. um Faktor 1,15. Dadurch wird der stumpfe Strahlengang etwas spitzer, würde also das Okularproblem auch etwas verbessern, aber wohl nicht ganz beseitigen.


    Bezüglich der Bewerbung <i>Universell einsetzbar an allen Teleskopen, wie zum Beispiel lichtstarke f/4 Newton Teleskope</i>- die ist ja nicht gelogen, einsetzbar ist das Okular ja. [:D]


    Das es an f/5 schon schlecht abbildet ist dagegen unschön.


    Gruß
    Stefan

  • danke erstmal für die schnelle Antwort :)


    hört sich allerdings erstmal nicht ganz so toll an wie mans gerne hätte xD


    Habe gestern Nacht nochmal geprüft, wie das Komaverhalten ist und musste feststellen, dass es vor allem beim Wega sehr stark zu sehen ist. Je nach Scharfstellung entsteht außerhalb der Bildmitte entweder ein blauer Schweif oder zwei gespaltene rote.


    Bei kleinen Sternen kommt das Koma wirklich erst zum Rand hin, wenn man normal ins Okular schaut sehen alle ich sag mal bis 82° scharf aus.
    Das Aufblähen sah ich gestern nur beim Wega und selbst dort auch nur stellenweise.


    Ich frage mich eben, ob ein Umtausch für Testzwecke Sinn macht.
    Und ob mir das Ethos wirklich so viel mehr bringen wird (kostet eben mal 550 Euro mehr), weil das TS+Paracorr?, da kann ich mir auch gleich das Ethos kaufen xD

  • Hallo Malinkij,


    Willkommen im Astrotreff. [:)]


    Die Frage ist nicht ob TS + Paracorr oder Ethos. Die Frage ist TS + Paracorr oder Ethos + Paracorr.
    Das Ethos an sich hat eine randscharfe Abbildung, aber keine komakorrigierende Wirkung. Das bedeutet, dass Du mit einem Ethos bei einem schnelles Spiegel die Koma sehr schön scharf sehen wirst.
    Hier ein bisschen Lesestoff von mir zum Thema: Spiegelkoma und visuelle Komakorrektoren


    Ich kenne das XWA nicht aus eigener Erfahrung. Deshalb kann ich nicht sagen ob Du da nun die Randunschärfe des Okulars siehst oder die Koma. Bei dem günstigen Preis des Okulars würde es mich aber nicht wundern wenn es nicht ganz so randscharf ist wie die Werbung verspricht. Es ist also die Frage was Dir wichtiger ist: der günstige Preis des Okulars oder perfekt randscharfe Sterne übers gesamte 100º-Feld. Dann führt an Ethos + Paracorr wenig vorbei. Vielleicht noch ein ES 100º. Die sind meiner Erfahrung nach zwar auch nicht ganz so gut wie die Ethos, aber sehr dicht dran.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Malinkij,


    ich habe das TSXWA 20mm selber und wir haben es mit mehreren Leuten gegen die Ethos getestet. Das das Ethos etwas besser ist, steht außer Frage, allerdings schlug es sich an f/4,5 sehr gut. 80% Prozent des Feldes werden mit Korrektor scharf abgebildet (beim Ethos waren es vielleicht 85%), Farben waren nicht zu sehen, weder beim Ethos noch beim TS. (und nein Stefan, ich rede das TS XWA nicht schön, es haben auch einige Ethos-Besitzer mit durchgeschaut am ITV und die einhellige Meinung war, das Ding hält sich wacker gegen das Ethos und speziell mit Korrektor ist es absolut in Ordnung!)
    Warum speziell Dein XWA so schlecht ist, kann 2 Ursachen haben:
    1) Die Serienstreuung der Okulare: vielleicht hast Du ein schlechteres erwischt und ich hatte mit meinem Glück. Dann würde ich es bei deinem Händler umtauschen, denn es ist zwar billiger als das Ethos, aber trotzdem nicht billig!
    2) Du hast einen Astigmatismus (auch Zylinder genannt) in Deinem Auge. Ich weiß wovon ich rede, wenn ich ohne Brille schaue ist nur der Kernbereich des Gesichtsfelds scharf (und ab 200x Vergrößerung nicht mal mehr der) und die Sterne sind stark verzogen und werden am Gesichtsfeldrand deutlich farbig (Dafür steigt die Sichtbarkeit von nebligen Objekten ohne Brille an, warum auch immer). Dann ist der Fehler aber bei jedem Okular vorhanden, und wird mit zunehmender Vergrößerung stärker.


    Wahrscheinlicher ist bei den China-Okularen die 1. Position und es ist durchaus möglich, das die Qualität mit der Produktion abnimmt, wäre nicht das erste Mal. Mein TS XWA stammt aus einer sehr frühen Charge.


    Viele Grüße


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    nur zur Klarstellung: die Explore Scientific 100° Okulare und die hier beschriebenen sind NICHT identisch. Also bitte nicht in einen Topf werfen.


    Clear skies


    Tassilo

  • Hi Stefan, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Leider ist mir vor einigen Tagen aufgefallen, dass die Sterne zum Rand hin unscharf und "Bunt" werden...


    Habe mich auch schon nach Koma und Astigmatus informiert, aber die Sterne werden nur aufgeblähter und verziehen nicht in die Länge.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Meine Antwort bezog sich auf diese Beschreibung. Aufgeblasen, unscharf, nicht längs verzogen, also eigentlich eine Beschreibung wie sie z.B. für Erfle an schnellen Spiegeln passt. Und nicht die Koma beschreibend.


    Wenn es scheinbar doch mehr die Auswirkung der Koma ist, gut, dann treffen z.B. Aussagen wie deine doch zu.



    Hallo Tassilo,


    hab ich eure mit den TS als aus der gleichen Fabrik stammend oder gar baugleich dargestellt? Nicht wirklich- oder? Ich bezog mich lediglich auf vergleichende Beschreibungen eurer, der TS Okulare und der Ethos. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    die ES 100° Okulare sind in mehreren Vergleichstests (z.B. im ausführlichen Test von Sven Wienstein) als den Ethos ebenbürtig befunden worden. Nur manche sehen kleine Vorteile beim Ethos bezügl. Einblickverhalten.


    Urteilen sollte man aber grundsätzlich nur über Okulare, die man auch selber kennt und benutzt!


    Ich selber habe ES 82° in 24mm und 4,7mm und 100° in 14mm, 9mm und 5,5 mm
    All diese Okulare bilden die Sterne bis zum Rand absolut punktförmig ab.


    Insbesondere mit den langbrennweitigen machen daher Sternfelder großen Spaß.

  • Hi Malinki,


    für mich beschreibst Du hier einen Effekt den ich so nicht zuordnen kann.
    Das kann viele Ursachen haben und muß nicht zwingend das Okular sein.


    Da muss man im Zweifel das Gesamtsystem prüfen und checken und systematisch vorgehen um auszuschließen was es ist. Das Okular selbst ist, so es denn keinen Defekt hat, ein ganz hervorragendes Okular - auch an f/5.
    Es kann bei 100 Grad am Rand keine so nadelpunktfeine Sterne abbilden wie im Zentrum.
    Das wäre normal. Das kann auch ein Ethos nicht. Aber der Effekt hat nichts mit dem zu tun was Du hier als Fehler siehst.
    Und das andere Gerede, dass die Okulare "billig " sind, kannst Du getrost wieder vergessen.
    Ich habe selbst 4 Ethos und 2 TSXWA, habe das 20iger mit dem ES 20 verglichen und habe viele
    Sternfreunde einfach selbst gucken lassen.
    Der Vergleich mit ES ging zu Gunsten des TSXWA aus und auch gegen die Ethos kommen die Okulare sehr gut weg.
    Die Ethos scheinen etwas brillianter und zeigen quasi keine Reflexe. Das XWA hingegen manchmal schon.
    Bei den XWA waren die Transmission reporduzierbar besser als bei ES.
    Einige meiner Sternfreunde haben die XWA (teils sogar das komplette Set) nun auch angeschafft und bis auf die Augenmuschel, die manche nicht so mögen, sind alle sehr zufrieden.


    CS

  • In der Tat ist die Augenmuschel gewöhnungsbedürftig, da stört manchmal schon die Braue oder die Wange, allerdings ist z.B. mein jüngerer Bruder Brillenträger und der findet das teil spitze, weil er die Brille in den ausgezogenen Ring stecken kann und somit 1A selbst mit Brille sieht. Auch ich finde es total einfach und angenehm die 100° auf einmal im Blick zu haben.
    Deswegen würde ich mich da nur ungern von trennen.
    Ich werde es heute Abend nochmal ausprobieren und vielleicht kann ich ja einige Fotos machen (hab zwar keine Webcam, aber mit nem Handy hab ich das schon ein paar mal hinbekommen XD...nur beim Mond natürlich)
    Werde vor allem auf Astigmatismus testen, da das in unserer Familie schon 2 Personen haben.


    Danke für die vielen Antworten, weiteres werde ich morgen früh melden :)



    edit:
    so war nochmal draußen :)


    Hab beide Augen nochmal abgeglichen, und beide sehen gleich scharf. Der Stern bleibt "verzerrt" selbst wenn ich von weiter weg ins Okular schaue


    Nochmal zum Thema: Die Beobachtungen richten sich auf sehr helle und größere Sterne, kleine Sterne sind durchweg Punkte^^ Größtenteils wurde nur an Wega ausprobiert.
    Hier nochmal ne Skizze, damit das Problem sichtbar wird^^
    kann sein, dass das gelbe Spektrum länger war als dargestellt und das violette kürzer...



    ungefähr so siehts ab 90-95% Rand aus, wenn er in der Mitte des Blickfeldes Punktscharf ist xD


    noch als Ergänzung: Der Schweif ging ins Feldinnere und wurde links oben im Okular beobachtet.

  • Hallo,


    der hier sichtbare Fehler ist mit einiger Sicherheit, und nennt sich, chromatische Vergrösserungsdifferenz (CVD) oder Farbquerfehler.


    Überprüfe doch mal am Tag durchs Fernrohr folgendes:


    Waagerechte Dachkante mit hohem Hell-Dunkel Kontrast genau durch Okularmitte
    =&gt; kein Farbsaum über die gesamte Länge


    Waagerechte Dachkante mit hohem Hell-Dunkel Kontrast am oberen oder unteren Rand des Gesichtsfeldes
    =&gt; Farbsaum


    Senkrechte Hauskante mit hohem Kontrast genau durch Okularmitte
    =&gt;kein Farbsaum über die gesamte Länge


    Senkrechte Hauskante mit hohem Kontrast am Rand des linken oder rechten Gesichtsfeldes
    =&gt; Farbsaum | Sowie: wenn der Übergang, von der Mitte aus, von Hell nach Dunkel ist, hat der Saum eine andere Farbe, als wenn der Übergang, von der Mitte aus, von Dunkel nach Hell ist.


    Fall es sich so verhält, ist es mit Sicherheit der Farbquerfehler.


    Charakteristisch für ihn ist, dass -im Gegensatz zum Farblängsfehler- Blau auch zur Mitte hin liegen KANN, und dass er -auch im Gegensatz zum Farblängsfehler- zur Bildmitte hin verschwindet.


    Der Farblängsfehler kann durch Achromatisierung oder Abblendung gemildert werden, der Farbquerfehler nicht; er kann nur durch ein nachgeschaltetes optisches Glied kompensiert werden; oder aber durch Verlagerung der Eintrittspupille z.B. mit Blenden.


    Der Farbquerfehler entsteht in der Praxis durch die Lage des Ortes der Eintrittspupille; zumeist dadurch, dass sich im Primärstrahlengang ein optisches Glied in nennenswerter Entfernung von der Eintrittspupille befindet.


    Dies ist z.B. beim Fernglas, beim Petzval-Apochromaten (Televue),beim TAL Normalglasapochromaten sowie beim Chormakorrektor von M.Ludes der Fall.


    Ferngläser verschiedener Hersteller unterscheiden sich wesentlich dadurch, in wieweit -und ob überhaupt- der Farbquerfehler durch das Okular kompensiert wird.


    Laut technischem Datenblatt des Docter Weitwinkelokulars ist eine Kompensation des Farbquerfehlers nur durch Einfügung eines (kostentreibenden)optischen Gliedes mit anormaler Dispersion möglich.

    Ich fürchte der Fehler ist bauartbedingt; da wird nichts zu machen sein.


    Eventuell mal an einem Teleskop mit kleinerem Öffnungsverhältnis ausprobieren.


    MfG
    Larry

  • Hi Malinkij,


    ein Aspekt noch: wenn Du den Rand des Feldes betrachtest, richtest Du dann Deine Aufmerksamkeit nach außen, während Dein Auge weiterhin ungefähr mittig einblickt, oder drehst Du das Auge kräftig nach außen, und rutscht (mehr oder weniger automatisch) mit dem Einblick ein bisschen zur anderen Seite? Letzteres macht bei mir "bunt" (die Pupille des Auges steht quer im Strahlengang), ich bevorzuge ersteres auch wenn ich den Rand damit nicht ausschöpfe.
    Meine Vermutung: man steht bei den Weitweitwinkeln vor der Wahl, ob man den Rand mit dem schwachen Bereich seines Auges oder mit dem schwachen Bereich des Okulars sehen will.


    Gruß,
    Werner

  • Hallo, ich besitze das Okular seit letzten Winter und hatte es etliche Male im Einsatz. Mit dem Equinox 120 kein Problem, riesiges Feld und am Feldrand punktförmige Sterne.
    Mit dem neuen 16 Zoll MF-Dobson (Bericht folgt bald)und dem ES-komakorrektor: ein Bild wie man es sich wünscht (Refraktorlike), am Rand keine Probleme, schönes flaches Feld, Koma weg, keine Farben. Zum Testen entfernte ich den Komakorrektor und tatsächlich am äusseren Rand ein recht heftiges Koma mit Farbveränderung.
    Darum die Wunderwaffe Komakorrektor einsetzen.


    Gruss Paul

  • an Larry:


    herzlichen Dank für die Anweisungen^^
    eben getestet...mannomann hätte ich das vorher gewusst, wär das Ding sofort wieder zum Händler...Das Okular (ohne Teleskop) färbt ohne Ende, selbst bei mittiger Dachkante färbt sich stellenweise der ganze Rand vom Okular! Selbst das mitgelieferte Erfle 30mm hat <b>keinerlei</b> Färbung.
    Durch das Teleskop hatte ich allerdings das Gefühl, dass die Färbung noch ca. 10% stärker hervorkommt (bei dem XWA20).


    an Werner:
    werde ich heute Abend auch nochmal testen, danke^^


    edit:
    Also wenn ich mittig schaue, dann merke ich, dass sich was am Rand verzerrt, aber das Blickfeld meines Auges reicht nicht, um es genau auszumachen. Ich merke die Farbe und so nur wenn ich auch mein Auge dahin drehe...Aber es macht mich einfach verrückt, wenn ich weiß, dass da was nicht ganz stimmt am Rand selbst wenn ich es nicht genau sehe xD



    an Paul:
    Hat dein Okular ohne Korrektor auch die selbe Färbung und Strahlabbildung wie von mir weiter oben skizziert?



    vielen herzlichen Dank für alle Kommentare und Hilfestellungen, ich glaub ich werde einen Umtausch anfragen. Sollte das Ergebnis gleich bleiben suche ich mir vielleicht doch was anderes xD

  • &gt;&gt; Also wenn ich mittig schaue, dann merke ich, dass sich was am Rand verzerrt,
    &gt;&gt; aber das Blickfeld meines Auges reicht nicht, um es genau auszumachen.
    &gt;&gt; Ich merke die Farbe und so nur wenn ich auch mein Auge dahin drehe...
    &gt;&gt; Aber es macht mich einfach verrückt, wenn ich weiß, dass da was nicht
    &gt;&gt; ganz stimmt am Rand selbst wenn ich es nicht genau sehe
    Das ist ja das Gemeine: solange Du nicht hin-siehst ist es vielleicht sogar OK,
    kann sein dass erst durch den schrägen Einblick das Bild ruiniert wird.


    Eine mitten durchs Bild laufende, bunte Hauskante ist aber auf jeden Fall Mist.
    Ich würde allenfalls nochmal versuchen, ob das besser wird wenn Du mit dem Auge
    vor dem Okular seitwärts ein wenig herum rutscht. Aber selbst wenn die Farbe
    dann plötzlich verschwindet, ist das Okular für Dich wohl nicht geschaffen -
    in diesem Fall hätte es Dich auf eine falsche Einblickposition gelenkt. Oder aber,
    Du hättest vielleicht das Potential der verstellbaren Augenmuschel noch nicht
    voll genutzt? Bei 15mm Längsabstand kommt man ohne Brille und ohne Hochdrehen
    der Augenmuschel auf passende Höhe auch leicht zu nah dran...


    Gruß,
    Werner

  • Ich beobachte immer mit komplett hochgedrehter Muschel, weil sonst mein Auge zu nah ist und irgendetwas dann immer stört, Wimpern, Brauen was auch immer.
    Das ist ja auch das angenehme an dem Ding. Ich seh selbst wenn ich die Muschel voll hochdrehe noch die 100° Gesichtsfeld.
    Hab schon aus allen Blickrichtungen und verschiedenen Abständen hineingeschaut. Auch auf den Außenbereich fokussiert, um den Farbfehler genauer zu sehen, aber dann wurde die Mitte logischerweise unscharf.

  • Alles klar, dann ist der Längsabstand ja kein Problem. Warum reite ich so auf der Einblickposition herum? Ganz einfach: es fällt mir schwer, mir einen Produktionsfehler vorzustellen, der einen nicht radialsymmetrischen Bildfehler verursacht, und bei dem man das Okular trotzdem zuschrauben kann und bei dem die Linsen nicht drin herum fallen. Selbst wenn beim Zusammenbau eine Linse falsch rum reinkommt (grusel...), kann dabei in der Bildmitte immer noch kein Frabsaum rauskommen, wie Du ihn vom Hauskantentest beschreibst.


    &gt;&gt; ich glaub ich werde einen Umtausch anfragen. Sollte das Ergebnis
    &gt;&gt;&gt; gleich bleiben suche ich mir vielleicht doch was anderes xD


    So würde ich's unter diesen Umständen auch machen.


    Gruß´,
    Werner

  • Hallo,


    richtiges Einblickverhalten hin oder her, wenn das Okular den Stern so zeigt wie in der Grafik dargestellt, dann gehört das Teil auf der Stelle zurückgeschickt. Ich würde da niemals irgendwelche Kompromisse eingehen mit denen der Effekt dann vielleicht nicht ganz so schlimm auftritt.


    Grüße Stefan

  • Hallo, also wie ich gesagt habe, das TS + den ES Komakorrektor, kein Koma und keine Farbe über das ganze Gesichstfeld mit dem 16er F 4.5.
    Für mich war das keine Frage, der Komakorrektor war ein Muss. Nach intensiver Forendurchforstung habe ich einen im Sonderangebot erworben. Zuerst mit mit Fotonewton F4 achtzoll, mit dem Komakorrektor eigentlich ein wunderbares Gerät zum spechteln und jetzt mit dem 16er. Den Komakorrektor kann man dann auch für andere Okulare verwenden.
    Ich liebe das TSXWA20, superscharf und das Gesichtsfeld ist schon umwerfend. Aber zweierlei: am Anfang war es ziemlich schwierig einzublicken, das Auge klebt förmlich auf dem Okular und es war anstrengend für das Auge, also kein Wellnessokular. Erst nach ein paar Sessions lernte mein Auge, besser Gehirn, dazu. Wie du auch in anderen Forenbeiträgen lesen kannst, sind die 100 Grad Okulare am anfang für das Auge wegen des riesigen Gesichstefeldes verwirrend. Bei mir ging das so, am anfang Begeisterung, dann die Ernüchterund und jetzt wieder die Begeisterung.
    Zu der Augenmuschel: die ist bei immer voll auf, also nach unten aufgedreht. Wenn die hochgedreht ist, so entsteht an den Rändern ein chromatischer Effekt (gelb blauer Saum), das ist mir sofort bei der ersten Tagesbobachtung aufgefallen. Wenn du diese voll nach unten drehtst, so fällt dieser (fast) weg. Das habe ich auch am Refraktor am Tage wahrgenommen.
    Ich sehe nicht die 100 Grad bei aufgedrehter Muschel, nur wenn ich diese nach unten drehe, gibt es bei mir das volle Gesichtefeld. Versuch mal bei Wega zu drehen und schau mal was passiert.
    Wie gesagt, ich habe wenig Farbe OHNE Komakorrketor so im Bereich 90-100 Grad wahrgenommen, also ganz weit aussen, das war auch bei Wega. Bei schächeren Sternen gab es keinen Farbeffekt. Ich kann mir vorstellen, das sich bei hochgerehter Augenmuschel der Effekt nach innen schiebt. Werde dam mal Gelegenheit selber überprüfen.
    Der Grund, dass ich ohne den Komakorrektor testete war, ich wollte wissen, ob das Okular dann besser abbildet. Das war aber nicht der Fall.
    Inzwischen komme ich mit dem Einblickverhalten klar und am Refraktor und am Dobson mit Korrektor ein hervorragendes Okular.


    Gruss Paul

  • Hi Paul, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn die hochgedreht ist, so entsteht an den Rändern ein chromatischer Effekt (gelb blauer Saum), das ist mir sofort bei der ersten Tagesbobachtung aufgefallen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei Tagbeobachtung hast du diese schmalen gelb/blauen Saum auch bei den langbrennweitigen Naglern. Ist mir zuerst an meinem 26er aufgefallen und auch das 31er Nagler zeigt das deutlich Aber eben nur am Tag, in der Nacht ist das in keiner Weise erkennbar. Ich hatte mal versucht ob das am Vollmond mit dem 26er erkennbar wäre- konnte aber nichts erkennen.


    Als ich das 26er damals anschaffte und diesen Effekt am Tag sah erschrak ich auch etwas und fragte im Forum nach. Antworten- ist so bekannt, macht nix, einer bezeichnete es als "riing of fire" mit einem Grinsen.


    Zum dem was Larry schreibt- mit dem teueren Glas mit anormaler Dispersion- wenn bei den Chinanachbauten der Ethos an der Stelle gespart wird, könnte das durchaus den Farbquerfehler (und auch den deutlich niedrigeren Preis) erklären. Immerhin berichten zwei Nutzer unabhängig vom gleichen Effekt. Das noch niemand sonst drüber gestolpter ist verwundert da etwas. Und bei den Ethos wurde davon jedenfalls noch nie berichtet.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,



    &gt; Zum dem was Larry schreibt- mit dem teueren Glas mit anormaler Dispersion- wenn bei den Chinanachbauten der Ethos an der Stelle gespart wird, könnte das durchaus den Farbquerfehler (und auch den deutlich niedrigeren Preis) erklären. Immerhin berichten zwei Nutzer unabhängig vom gleichen Effekt. &lt;



    Da das jetzt zum Diskussionsargument wird, möche ich es gerne belegen.


    Hier die einschlägige Passage aus aus der Docter Bedienungsanleitung für das UWA,
    Seite 7:


    "Der Einsatz von Gläsern mit normalen und anormalen Dispersionsgang führt zu sehr guten und homogenen Abbildungseigenschaften im ganzen Sehfeld und stark unterdrückten Farbquerfehler. So eignet sich dieses Okular auch für den allgemeinen Gebrauch an kurzbrennweitigen Teleskopen mit kleiner Blendenzahl. "



    MfG
    Larry

  • So habe heute schon mein umgetauschtes Okular bekommen und gleich probiert...
    Leider ist das Ergebnis das gleiche. Allerdings habe ich noch feststellen können, dass 1. Der verzerrte farbige Stern am Rand seine Breite je nach Einblick ändert. Wenn man dann seinen Kopf etwas hoch und runter bewegt, hat es den Anschein, als ob sich eine ovale Scheibe in Längsachse rotieren würde und man schaut seitlich darauf. 2. Musste ich auch leider feststellen, dass alle anderen Okulare, die ich habe, auch die Sterne am Rand farbig darstellen, selbst das Erfle, dass Tagsüber keinerlei Fehler aufwies.


    Könnten solche Farbfehler auch durch schlechte Justage auftreten?
    Oder ist in meinem Ort die Atmosphäre vielleicht so beschaffen, dass es eine Färbung produziert? Der Himmel ist hier eigentlich noch so OK, dass man die streifenartige Sternenansammlung der Milchstraße schwach/gut erkennen kann.


    Ist anscheinend doch eher ein Fehler des Teleskops.
    Könnte ein Komakorrektor vielleicht auch Farbquerfehler beheben, obwohl er dafür nicht vorgesehen ist?

  • Hallo,


    &gt; Könnte ein Komakorrektor vielleicht auch Farbquerfehler beheben, obwohl er dafür nicht vorgesehen ist?



    Nicht direkt, aber indirekt ist das vielleicht nicht unmöglich.


    Grundsätzlich hat ein 10 Zoll mit f/5 und einem (echten) 2 Zoll Okular am Rand des Gesichtsfeldes auf jeden Fall sichtbare Koma.


    Wenn es so ist, dass die Koma des Hauptspiegels -wie auch immer- im Okular zu einem Farbquerfehler führt, dann verschwindet der Farbquerfehler natürlich, wenn der Komafehler mit einem Korrektor kompensiert wird.



    - Das Oval, dass Du da siehst, ist nicht unverdächtig.


    Wenn Du noch Lust hast, mach mal spasseshalber folgendes:


    Auge in die richtige Beobachtungsposition.
    Fokussierer so einstellen, dass das Oval möglichst rund ist.


    Jetzt den Okulartubus mit dem Fokussiertrieb nach aussen bewegen, bis extrafokal ein deutliches Oval (Ellipse) zu sehen ist.


    Dann drehst Du den Trieb in der anderen Richtung, so dass der Tubus wieder ins Teleskop einfährt; über den besten Fokus hinaus nach intrafokal, und beobachtest, was passiert.


    Wenn es so ist, dass intrafokal und extrafokal jeweils Ellipsen zu sehen sind, wobei sich die (Längsachse der) Ellipse beim Durchgang durch den Fokus um 90 Grad dreht, dann handelt es sich hundertprozentig um Astigmatismus.


    Das muss aber nichts heissen, denn alle Teleskop/Okular Kombinationen
    weisen Astigmatismus in unterschiedlicher Stärke auf.


    Am sichersten ist es noch, wenn Du verschiedene Okulare, die Du hast, daraufhin vergleichst.


    Für meinen Geschmack wird es jetzt aber insgesamt zu theoretisch und spekulativ.

    Ich habe leider erst jetzt gesehen, dass Du den Beitrag ins Einsteigerboard gesetzt hast. Wenn mir das vorher klar gewesen wäre, hätte ich meine Beiträge so nicht verfasst.
    Hier ist ein pragmatisches Vorgehen angesagt.


    Versuche, irgendwie an einen Komakorrektor heranzukommen, und montiere ihn in den Fokussiertubus.


    Du hast das Versprechen von paul2008, dass das zum Ziel führen wird.


    MfG
    Larry

  • Hallo "Malikij",


    Wenn zwei Okulare das gleiche Verhalten zeigen liegt natürlich der verdacht nahe, dass es nicht nur am Okular, sondern auch am Teleskop liegt.
    Du hat Justage angesprochen. Wir alle gehen hier natürlich davon aus, dass Du Deinen Newton sauber justiert hast. Ist das der Fall? Kennst Du Dich mit Justage aus, welche Justierhilfe verwendest Du?
    Bei f/5 hast Du anteilig mit Sicherheit Koma am Rand. Wenn der Stern tief genug steht und die Luftunruhe stark ist, werden die Komaeffekte auch farbig. Aber die Schweife der Koma-"Kometen" zeigen in Richtung Gesichtsfeldrand und nicht in die Feldmitte.
    Auch Asti wäre eine Möglichkeit, wie Larry schon schrieb. Es wäre nicht das erste Mal dass ein Dobson mit verspanntem HS oder FS geliefert wird. Oder das der HS selbst einen Asti hat. Beide Spiegel müssen ein wenig Spiel in ihren Fassungen haben. Minimal aber auf jeden Fall spürbar. Wenn sie eingeklemmt sind, könnte das die Ursache für einen Asti sein. Wenn der FS aufgeklebt ist, darf das nicht flächig sein sondern da müssen drei einzelne Klebeblobs zwischen Spiegelrückseite und Träger sein.


    Das Ganze wird mittlerweile aber sehr spekulativ. Wo kommst Du her? Gibt es bei Dir in der Nähe einen Astronomieverein oder eine Volkssternwarte? Da könntest Du Dein Setup mal vorzeigen und erfahrene Leute auf den Fehler gucken lassen. Eventuell sieht man mit eigenem Auge schnell wo der Hase im Pfeffer liegt.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • an Larry:
    danke, werde ich ausprobiern


    an Marcus:
    Ich justiere mit ca. 50cm Augenabstand zum OAZ. Sobald alle Kreise, die ich auf der Strecke sehe eine perfekte Form ergeben, versuche ich die Markierung am Spiegel genau auf meine Pupille zu richten. Kontrolliert wird das ganze an einem hellen Stern. Unscharf stellen, schwarzer Punkt mittig, usw. Einen Laser oder ähnliches besitze ich nicht. (Ist mir grad irgendwie peinlich euch auf so ne Diskussion zu gelassen zu haben, ohne ausgesprochen präziser Justierung). Sollte ich mir einen Laser zulegen?
    Tests an Sternen führe ich (auch der beim Wega) grundsätzlich nur bei senkrechten Blich in den Himmel. Also nie auf tief liegende Sterne.
    Spiegel werde ich wie beschrieben überprüfen, danke für den Hinweis.


    Ich komme aus Treysa, 60km südlich Kassel und ca. 80-100km westlich Wasserkuppe. Das mit dem Vorzeigen ist ne klasse Idee, werd mich mal schlau machen.


    Gruß

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